Kohlehydraten enthält, dabei aber eiweiß- und fettarm ist, so daß übergroße Mengen von ihnen genossen werden müssen,
um das Nahrungsbedürfnis des Körpers zu befriedigen. Einen Haupteinwand gegen den Vegetarianismus bilden auch die schlechten
Erfahrungen, die man früher mit der ausschließlich vegetabilischen
Ernährung der Gefangenen gemacht hat; zahlreiche exakte
Ernährungsversuche haben bewiesen, daß eine
Ernährung mit gemischter Kost am zweckmäßigsten ist.
(S. Diät,
Ernährung.) - Vegetarische Kochbücher verfaßten unter andern
Schulz (3. Aufl., Berl. 1890),
Baltzer (12. Aufl.,
Lpz. 1895) und Weilshäuser (4. Aufl., ebd. 1896).
(lat.), zunächst das Leben und Wachstum der
Pflanzen überhaupt, dann insbesondere auch die Gesamtheit
der
Pflanzen einer bestimmten Gegend (s. Pflanzengeographie).
Vegetationsperiode nennt man häufig den
Abschnitt im Leben der
einzelnen
Pflanze, in dem die
Entwicklung der sog. vegetativen Organe stattfindet.
Renātus,Flavius, röm. Schriftsteller, war wahrscheinlich ein
Christ und verfaßte einige Zeit vor 450 n. Chr.
eine «Epitoma institutionum rei militaris» in vier
Büchern, welche zwar nur eine Kompilation aus frühern
Schriften ist, aber bei dem
Verluste der
Quellen, aus denen er schöpfte,
für die Kenntnis des röm. Kriegswesens einen hohen Wert hat. Eine neue kritische
Ausgabe lieferte Lang (2. Aufl., Lpz. 1885);
deutsche
Übersetzungen veranstalteten Meinecke
(Halle
[* 2] 1800) und Lipowsky (Sulzb. 1827). -
Vgl. Seeck,
Die Zeit des Vegetius Renatus (im «Hermes»,
[* 3] Berl.
1876).
Das unter dem
Namen des Publius Vegetius Renatus bekannte ausführliche Werk über die
Tierarzneikunde,
Ars veterinaria sive mulomedicina,
ist eine mit eigenen Erfahrungen gemischte Kompilation in ungebildeter
Sprache,
[* 4] vielleicht von demselben Verfasser. Eine Bearbeitung
gab Schneider in den «Scriptores rei rustica», Bd. 4 (Lpz.
1797).
oder Vechel, gewerbsamer Marktflecken in der niederländ.
Provinz Nordbrabant, an der Eisenbahn
Boxtel-Wesel
und durch Dampftrambahn mit
Helmond verbunden, hat Leinenfabriken, ein schönes Rathaus und 5744 E.
1)
Insel, zur österr. Bezirkshauptmannschaft Lussin in Istrien
[* 5] gehörig, eine der größten
Inseln des
Golfs von
Quarnero und die dem Festlande zunächst gelegene, vom ungar.-kroat. Küstenlande durch den schmalen
Canale della
Morlacca, von der
Insel Cherso durch den
Canale di
Mezzo, die Einfahrt in den Quarnerolo, geschieden. (S. Karte:
Bosnien
[* 6] u. s. w.)
Die
Insel bildet einen Gerichtsbezirk (428,43 qkm, 19871 meist serbo-kroat. E.), ist teilweise mit niedrigem
Walde besetzt, bat mehrere für kleinere Schiffe
[* 7] leicht zugängliche Häfen und liefert Getreide,
[* 8]
Wein, Öl,
Seide
[* 9] und Marmor.
- 2) Hauptstadt der
Insel an einer kleinen
Bucht der Westküste, Sitz eines Bezirksgerichts und eines
Bischofs,
Station der Lloydschiffe,
hat (1890) 1620, als Gemeinde 2037 E. und eine durch ihre Bauform interessante
Kathedrale. -
Vgl. Cubich,
Notizie naturali e storiche sull’ Isola di Veglia.
(engl. myall wood), das
Holz der
[* 11] südaustral.
Acaciahomalophylla Cunn.,
eins der härtesten und dichtesten Hölzer, das deswegen und seines
Geruches halber zu Galanteriewaren verarbeitet wird. Es
ist im
Splint hellbraun, imKern schokoladenbraun bis olivengrün und hat ein spec.
auf mit Geröll- und Geschiebmassen bedeckten Kuppen höherer
Gebirge, z. B. in
Thüringen, auf dem
Harz, dem Riesengebirge, dem
Schwarzwald, vorkommende
Steine, die infolge eines
Überzugs von
Veilchenmoos im
feuchten Zustande einen veilchenartigenGeruch von sich geben.
(Vejle), Hauptstadt des dän.
Amtes Veile (2331,5 qkm, 157204 E.) im südöstlichsten
Teile Jütlands, an der schlesw.
Grenze, liegt in einem reizenden, langen und schmalen
Thale, an der Linie Vamdrup-Horsens der Jütischen Eisenbahn, an der
Mündung derVeile-Aa in den Veile-Fjord, einen 22 km langen
Meerbusen, umgeben von hohen, mit Buchenwäldern
bestandenen Hügeln, hat (1890) 9015 E., Fischerei
[* 12] und
Handel und ist Sitz eines deutschen
Konsularagenten. - Nach einem
Gefecht
bei Gudsö wurde die Stadt von den
Preußen
[* 13] besetzt. Auch fand hier ein
Gefecht zwischen
Dänen und
Österreichern statt.
Philipp,Maler, geb. zu
Berlin,
[* 15] der Sohn einer Tochter
Moses Mendelssohns aus deren erster
Ehe mit dem
KaufmannSimon Veit und durch die
zweite Ehe derselben Stiefsohn
Friedrich Schlegels, als welcher er mit
Mutter
und
Bruder 1803 im Kölner
[* 16]
Dom von der jüd. zur kath.
Religion übertrat. Nachdem er in
Dresden
[* 17] seine Vorstudien gemacht und
am
Befreiungskriege teilgenommen, schloß er sich seit 1815 in
Rom an
[* 18] die neudeutsch-romantische Schule an und beteiligte sich
neben
Cornelius,
Overbeck und Schadow an ihrem ersten Monumentalwerke, den Fresken zur Geschichte
Josephs
in der
CasaBartholdy, mit dem
Bilde Die sieben fetten Jahre. Es folgten Der
Triumph der
Religion in der
VatikanischenGalerie und
die Scenen aus
Dantes Paradies in der Villa Massimi sowie das Altarbild in
Trinitàde’ Monti zuRom:
Maria als
Himmelskönigin (gestochen von Ufer). Als Direktor des Städelschen Kunstinstituts 1830 nach
Frankfurt
[* 19] a. M. berufen,
dem er bis 1843 vorstand, schuf er den
¶
mehr
Hei-191 ligen Georg (in der Kirche zu Bensheim), Die beiden Marien am Grabe Christi (London,
[* 21] Bridgewater-House), mehrere Porträte
[* 22] und das große Fresko im Stadelschen Institut: Das Christentum, welches Bildung und Kunst nach Deutschland
[* 23] bringt, nebst den
beiden Nebenbildern Italia und Germania.
[* 24] Außerdem besitzt das Institut noch den Schild
[* 25] des Achilles (nach
Homer). 1843 verlegte er sein Atelier nach Sachsenhausen und vollendete 1846 seine große Himmelfahrt Mariä für den FrankfurterDom, sodann im Auftrage des Königs von Preußen drei Gemälde, Die Marien am Grabe Christi (Nationalgalerie zu Berlin), Die Parabel
[* 26] vom barmherzigen Samariter und die Ägyptische Finsternis. 1847 lieferte er eine große Zeichnung zu einem
für die Chornische des beabsichtigten neuen Berliner
[* 27] Doms bestimmten Freskobilde, die Verherrlichung der christl. Kirche in
Verbindung mit dem preuß. Herrscherhause enthaltend (jetzt in der Nationalgalerie). Später
beschäftigte ihn die mit seinen Freunden Settegast, Lasinsky und Herrmann 1868 vollendete Ausschmückung des Meßchors im
Dom zu Mainz
[* 28] mit Freskobildern. Veit starb in Mainz. Seine «Zehn
Vorträge über Kunst» (Köln
[* 29] 1891) gab Kaufmann heraus.