Komitat umfaßt die königl. Freistadt Varasdin und acht Stuhlbezirke. – 2)
Königl.Freistadt und Hauptstadt des
Komitats, rechts an der Drau (170 m), über welche eine Holzbrücke führt, an den Linien
Agram-Csakathurn und Varasdin-Golubovec (34 km) der
Ungar. Staatsbahnen,
[* 2] Sitz der Komitatsbehörden, eines Gerichtshofs sowie eines
Kollegiatkapitels, hat (1890) 11055 meist kath. kroat. und serb.
E., neun kath.
Kirchen, drei Klöster, eine
Synagoge, altes Schloß, schönes Komitatshaus, Obergymnasium, Haupt- und Unterrealschule;
Fabriken für
Tabak,
[* 3] Rosoglio, Liqueur, Essigsiederei,
Handel.
Hafenstadt im
Kreis
[* 4] Savona der
Provinz Genua,
[* 5] in der Riviera di
Ponente, am Golf von Genua und der Eisenbahn
Genua-Savona, hat (1881) 8237 E.;
Stadt im norweg.
AmteFinmarken, am nördl. Eingang zum
Varangerfjord, auf der gleichnamigen, durch den Bussesund
vom Festlande getrennten
Insel, hat (Ende 1893) 2417 E., lebhaften
Handel mit Produkten der Fischerei
[* 6] besonders nach
Rußland.
1)
Amt, ohne die Stadt Varel, im oldenb. Verwaltungsbezirk Oldenburg,
[* 9] hat 373,28 qkm und (1895) 17235 (8595 männl., 8610 weibl.) E., darunter 53 Katholiken, in 6 Gemeinden
und 50 Bauerschaften. Zu dem
Amt gehört die ehemalige edle Herrschaft (s. Kniphausen), die 131 qkm und 8000 E. umfaßte.
– 2) Hauptstadt des
Amtes an der Linie
Bremen-Wilhelmshaven und der
Nebenlinie nach Neuenburg
[* 10] (19 km) der Oldenb.
Eisenbahn, Sitz eines Amtsgerichts ) ^[richtig: (] Landgericht Oldenburg) und Hauptzollamtes, hat (1895) 4907 E., darunter 253 Katholiken
und 67 Israeliten, Postamt erster
Klasse,
Telegraph,
[* 11] evang.
Kirche (1144), kath.
Kirche,
Synagoge, Realschule,
höhere Mädchen-,
Landwirtschafts-,
Baugewerk- und Maschinenbauschule, Waisenhaus,
Gasanstalt;
Baumwollspinnereien und
-Webereien,
Eisengießerei,
[* 12] Maschinenfabriken, Pantinen-, Cementplatten-,
Tabak- und Kunstdüngerfabrik, Sägewerke, Schiffswerfte,
Brauereien,
bedeutenden Viehhandel und Schiffsverkehr in dem am Jadebusen gelegenen
HafenVarelerSiel.
(spr. warénn annargónn),Stadt im franz.
Depart. Meuse,
ArrondissementVerdun,
[* 13] am
Aire, hat (1896) 1277, als Gemeinde 1309 E. Hier ward Ludwig
ⅩⅥ. mit seiner Familie auf der Flucht erkannt und zur Rückkehr nach
Paris
[* 14] gezwungen.
Fabrikort und Hauptstadt des Kreises Varese (149144
E.) der ital.
Provinz Como in der
Lombardei, zwischen Como und
dem südl.Lago Maggiore, an den Eisenbahnen Gallarate-Varese (19 km), Varese-Porto-Ceresio (13 km), Como-Laveno
und Saronno-Varese (29 km), hat (1881) 5872, als Gemeinde 13966 E., eine Handelskammer, bedeutende
Seidenzucht, Seidenspinnerei und
Weberei,
[* 15] Papier- und Möbelfabriken, technische Schule; eine 1600 erneute Hauptkirche
San
Vittore mit Gemälden und 75 in hohem
Turm,
[* 16] Altertümersammlung, einen öffentlichen
Garten
[* 17] und viele Landhäuser
der
Mailänder. 5 km nach
SW. der 15,7 qkm große See von Varese, der nach W. durch den Bardello zum
Lago Maggiore abfließt, und 10 km
nach NNW. der Wallfahrtsort
Madonna del Monte (880 m) mit 14 Kapellen. –
Vgl. J. Fischer, Varese und seine nächste
Umgebung,
(Münch. 1892).
(lat. variae lectiones, auch varietas lectionis), die abweichenden oder verschiedenen
Lesarten in den Handschriften eines und desselben alten Schriftstellers.
Eine Sammlung solcher Varianten, die
sich in den Handschriften finden, welche für die Überlieferung des
Textes von Wichtigkeit sind, heißt der kritische
Apparat
(apparatus criticus).
(lat.),
Veränderung; in der
Musik eine auf mannigfache Art veränderte Wiederholung eines musikalischen
Satzes,
die durch Zergliederung der Hauptnoten der Melodie, durch Einmischung durchgehender harmonischer Neben-
oder Wechselnoten, melodische Verzierungen der einfachen
Noten und ähnliche Hilfsmittel, zum
Teil auch durch veränderte
Harmonie
u. s. w. bewirkt wird. Der Hauptsatz, welcher auf diese Art variiert wird, heißt das
Thema. Es galt früher als Regel, daß
man in einer jeden Variation die Grundmelodie des
Themas noch durchklingen hören muß. In neuerer Zeit
(Schumann,
Brahms) begnügt man sich, wenn die Variation nur einen kleinen Anklang ans
Thema bringt, und unterscheidet strenge und freie Variation. Die
Variation wird am häufigsten in der
Instrumentalmusik verwendet, doch kommt sie auch in der Chorkomposition, seltener
im Sologesang vor. –
Über dieVariation der
Magnetnadel s.
Magnetismus.
[* 18] – In der Mathematik bedeutet Variation eine mit
Permutation verbundene
Kombination (s. d.). (S. auch
Variationsrechnung.)
der
Teil der höhern
Analysis, der eine Funktion so zu bestimmen lehrt, daß ein von derselben abhängiges
bestimmtes Integral einen größten oder kleinsten Wert (Maximum oder Minimum, s.
Maxima) annimmt.
Die erste derartige
Aufgabe wurde 1696 von
JohannBernoulli gestellt: die
Brachistochrone zu finden, d. h. diejenige
Kurve, die ein schwerer materieller Punkt durchfallen muß, um am schnellsten von einem gegebenen Punkte zu einem andern
zu gelangen. (S. Cykloide.)
[* 19] An der Lösung dieserAufgabe beteiligten sich alle großen Mathematiker der
damaligen Zeit.
Als Begründer der Variationsrechnung istL. Euler anzusehen, dessen
Verfahren später von Lagrange sehr wesentlich vereinfacht und vervollkommnet
wurde. Die Variationsrechnung liefert z. B. die kürzesten Linien auf gegebener Oberfläche,
die
Fläche, die bei gegebener
Begrenzung den kleinsten
Inhalt einschließt (s. Minimalflächen), die isoperimetrischen
[* 1]
Figuren (s.
Isoperimetrisch)
u. dgl. m. Unter allen Körpern mit gegebener Oberfläche
hat die
Kugel den größten
Inhalt, und umgekehrt bei gegebenem
Inhalt die kleinste Oberfläche. –
Vgl. Lindelöf und Moigno,
Calcul des variations (Par. 1861);
Abhandlungen über Variationsrechnung, hg. von Stäckel
(Tl. 1
u. 2, in Ostwalds «Klassikern
der exakten Wissenschaften», Lpz. 1894).
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