Politik zurück und verbrachte den Rest seines Lebens, abgesehen von einer 1853 nach Europa
[* 2] unternommenen
Reise, auf seinem
Gute Lindenwald bei Kinderhook, wo er starb. Seine einzige größere litterar.
Arbeit ist: «Inquiry into the origin
and course of political parties in the
United States» (1867). -
Vgl. Shepard, Van Buren (Bost. 1888);
G.
Bancroft,
Martin Van Buren (Neuyork
[* 3] 1889).
(spr. wännkúhwer),Hafenstadt an der
Küste von
Britisch-Columbia, an einer tief einschneidenden
Bucht derGeorgiastraße, nahe der Grenze der
Vereinigten Staaten,
[* 4] Nanaimo auf
Vancouverinsel gegenüber, wurde 1885 als Endpunkt der
Canadischen Pacificbahn angelegt und hatte 1891: 13685, 1896 etwa 20000 E. Die Stadt besitzt ein
schönes Postgebäude, Zollhaus,
Bank von Columbia,
[* 5] Klubhäuser,
Stadthaus und einen großen Stanleypark. Wichtig sind die
Sägemühlen, Wagen- und Maschinenbau, Seifen-, Zucker- und Sodafabrikation. Der
Großhandel in Holz,
[* 6]
Thee,
Seide,
[* 7]
Kohlen, Pelzen
ist beträchtlich. Besonders ist Vancouver Ausgangspunkt der Dampferlinien nach
Australien,
[* 8]Jokohama und
Hong-kong,
nach
San Francisco und
Sitka und (täglich) nach den Häfen am
Pugetsund.
(spr. wännkúhwer-),Insel an der pacifischen
Küste Nordamerikas, zu
Britisch-Columbia (s. d.) gehörig,
von diesem im N. durch den Königin-Charlotte-Sund, im O. durch die
Johnston-Georg-Straße, im S. vom Unionsterritorium
Washington
[* 9] durch die
Juan de Fucastraße getrennt, erstreckt sich in nordwestl.
Richtung und bedeckt 33100 qkm (s.
Karte:Britisch-Nordamerika und
Alaska). Die
Insel bildet ein
Glied
[* 10] der Vancouverkette, die im S. mit dem Mount-Olympus beginnt
und in: N. in
Alaska wieder auf den Kontinent tritt; das
Gebirge füllt die
Insel bis auf eine kleine Ebene im SO.
vollständig aus und erreicht im Victoriapark 2281 m Höhe.
Die
Küsten sind vielfach fjordartig zerrissen, besonders im W., wo der Nutkasund (Nootka Sound) und der Albernikanal tief
einschneiden, meist auch von steilen Felsen gebildet, an denen sich das
Meer gewaltig bricht. Bedeutend ist im Innern die
Zahl der Seen, und auch
Flüsse
[* 11] sind in Menge vorhanden, aber keiner derselben ist schiffbar.
Das Klima
ist im allgemeinen rauh, sehr feucht, aber gesund, die
Sommer wegen der hier den Kontinent treffenden warmen japan. Strömung
wärmer als im südlicher liegenden Kalifornien; heftige
Winde
[* 12] sind gewöhnlich.
Bei der geringen
Ausdehnung
[* 13] anbaufähigen
Landes besteht der Reichtum der Felseninsel in herrlichen Waldungen
von Laub- und
Nadelhölzern und großen Mengen von jagdbaren
Tieren; längs der Seeküste liefert die Fischerei
[* 14] von
Stören,
Lachsen und Heringen große Erträge. Der Mineralreichtum, der ihre schnelle Besiedelung bewirkte, ist bedeutend;
die bedeutendsten Goldminen liegen am Sookefluß im S.;
Eisen- und
Kupfererze sind in großen Lagern,
Nickel und Graphit nur wenig vorhanden.
Von großer Bedeutung sind die
Kohlenlager an der
Küste bei Nanaimo und bei Wellington, die die ganze pacifische
Küste
Nordamerikas mit Heizmaterial versorgen.
Über Fauna
und
Flora s.
Britisch-Columbia.
Die Bevölkerung besteht aus 10000 Indianern, deren
Stämme unter dem
Namen
Wakash-Indianer zusammengefaßt werden, aus europ. Ansiedlern und
Chinesen. Hauptstadt ist Victoria
[* 16] (s. d.).
(richtiger Wandalen), ostgerman.
Volk (s.
Ostgermanen), teilte sich in Silingen und Asdingen. Während des
sog. Markomannenkrieges (166–180 n. Chr.) gelangte
ein
Teil aus seinen Sitzen in
Schlesien
[* 17] nach Dacien. Ein anderer schob sich langsam westwärts durch
Deutschland
[* 18] in der
Richtung auf den Mittelrhein vor und erschien um 280 am mittlern Main. Die Vandalen in Dacien erlitten um 334 an der
Maros eine schwere
Niederlage durch die Goten, in der auch ihr König Wisumar aus dem Geschlecht der Asdingen fiel.
Der Rest
bat um neue Wohnsitze bei
Konstantin d. Gr., der (334) Vandalen und Sarmaten im röm.
Pannonien aufnahm. Zu Anfang des 5. Jahrh. brach ein
Teil der Vandalen unter ihrem König
Godegisel (s. d.) wieder von hier auf,
drang mit
Sueven und
Alanen 406 über den Rhein und, nachdem sie
Gallien drei Jahre verheert hatten, 409 unter
Godegisels Sohn Gunderich durch die nachlässig bewachten Pyrenäenpässe nach
Spanien,
[* 19] das nicht minder verwüstet wurde.
Nach heftigen Kämpfen mit dem westgot.
König
Wallia, der 416–418 im Dienste
[* 20]
Roms kämpfte, behaupteten sich die Vandalen und eroberten 422 das südl.
Spanien, wo der
NameAndalusien dieErinnerung an die Herrschaft der Vandalen bewahrt hat. Nach Gunderichs
Tode erhielt (nach 427)
dessen illegitimer
BruderGenserich (s. d.) die Herrschaft. Eben damals erhob der röm.
Statthalter von
Afrika,
[* 21]
Bonifacius, der Rival des am kaiserl.
Hofe gebietenden
Aëtius, die Fahne des
Aufstandes und rief
Genserich
zur Hilfe. Im Mai 429 führte dieser die Vandalen, mit Haufen von Goten und
Alanen, im ganzen nicht mehr als
20–30000
Krieger, über das
Meer.
Inzwischen war
Bonifacius mit dem
Hofe von Ravenna ausgesöhnt worden und gebot nun den Vandalen,
Afrika wieder zu verlassen. Da trat
Genserich als Eroberer auf, und die Zwistigkeiten unter den Führern und Parteien der
Römer
[* 22] gaben ihm
nach einem verwüstenden
Kriege die Oberhand. 434 wurde ihm ein großer
Teil von
Afrika und
Numidien durch
Vertrag abgetreten,
dazu überrumpelte er 439
Karthago
[* 23] mitten im Frieden, das er dann zur Hauptstadt machte, und im Frieden von 442 erhielt er
wieder erweiterte Grenzen.
[* 24]
Genserich entwickelte besonders die Seemacht, und seine Flotte beherrschte bald das Mittelmeer. Damals
gewannen die Vandalen auch Mauretanien und
Tripolis. Auf
Genserich folgte 477 sein Sohn Hunerich (bis 484), dann dessen Neffe Gundamund
(bis 496) und diesem sein
Bruder Thrasamund (bis 523). Diesen gewaltthätigen aber kräftigen Königen folgte Hilderich (526–530),
der Sohn des Hunerich und der Tochter des
KaisersValentinianus. Er war unkriegerisch und schwächte das
Reich, indem er die
Witwe seines Vorgängers, eine Tochter des Ostgotenkönigs
Theoderich, und 6000 Goten, die mit ihr nach
Afrika gekommen waren, erschlagen ließ.
Ihn stürzte sein Vetter
¶
mehr
Gelimer (s. d.) 530, und dies gab dem KaiserJustinianus I. Anlaß, seinen Feldherrn Belisar 533 gegen die Vandalen zu senden; das
Reich brach nach einer verlorenen Schlacht schnell zusammen; es zerfiel, weil die Vandalen in der üppigen Provinz verweichlicht und
durch Nationalität und Glauben von den die Mehrzahl der Bewohner bildenden Römern getrennt waren. Die
Art der Siedelung verstärkte diesen Gegensatz, indem die Vandalen sämtlich in dem Gebiete von Karthago zusammen siedelten, während
in den übrigen Provinzen, also etwa in drei Vierteilen des Landes, die Besitz- und Bevölkerungsverhältnisse im ganzen unverändert
blieben.
In den mittlern und untern Schichten erhielten die Vandalen auch die röm.
Verwaltung, aber an Stelle der Oberbeamten traten die german. Beamten, die zugleich Große des Reichs waren. Die Verwaltung war
besser als in röm. Zeit, aber nicht frei von Handlungen barbarischer Willkür. Im allgemeinen
gewährten die arianischen Vandalen den kath. RömernGlaubensfreiheit; es sind wohl Verfolgungen vorgekommen,
aber meist, um die röm. Kaiser durch diese Gegenmaßregeln zu zwingen, den Arianern im RömischenReiche Duldung zu gewähren.
Vgl. K. Zeuß, Die Deutschen und die Nachbarstämme (Münch. 1837);
Papencordt, Geschichte der vandalischen Herrschaft in Afrika
(Berl. 1837);