eine Fledermaus, s.
Blattnasen.
[* 4] Vampyr ist auch die slaw. Benennung solcher Verstorbener, die nach einem
beiSlawen, Rumänen,
Albanesen und Griechen verbreiteten Volksglauben nachts ihrem
Grabe entsteigen, um
Lebenden das
Blut auszusaugen und dies so lange thun, bis man sie wieder ausgräbt und ihr
Herz mit einem
Pfahle durchbohrt,
oder ihren
Kopf abschlägt, oder sie verbrennt. (Vgl. Lamia und Empusa.) Die Sage vom Vampyr liegt zuGrunde
den gleichnamigen
Opern von Silvestro
Palma (1812), Jos. Hart (1820), Heinr.
Marschner (1828) und P. J. von
Lindpaintner (1828).
-
in niederländ.
Personennamen, wie
van Dyck,
van Eyck, van der
Meer, die Form der hochdeutschen Präposition von,
welche vielfach zur
Bildung solcher Familiennamen dient, die von Ortsnamen abgeleitet sind.
Keineswegs
aber ist es (wie jetzt das hochdeutsche von) ein Zeichen des
Adels.
Vanad,Vanadium (chem. Zeichen Vanadin
Atomgewicht 51), ein drei- und fünfwertiges metallisches Element, das 1830 vom
schwed. Metallurgen Sefström entdeckt, nach der
Vanadis (einBeiname der nordischen Göttin
Freia) benannt
und von
Berzelius und von Roscoe genauer untersucht wurde. Es findet sich namentlich als vanadinsaures
Blei
[* 5] im
Vanadinit und
im Rotbleierz von Ximapan in Mexiko,
[* 6] ferner spurenweise in vielen Eisenerzen, Schlacken,
Thonen, und wird rein dargestellt
durch
Glühen von Vanadinchlorid in einem
Strome von trocknem Wasserstoffgas. Es ist silberweiß, vom spec.
Gewicht 5,5, sehr schwer schmelzbar, an der Luft beständig, zersetzt das Wasser nicht, ist in Salzsäure nicht, dagegen
in konzentrierter Schwefelsäure
[* 7] mit gelber
Farbe löslich. Das Vanadin bildet mit dem
Niobium und
Tantal eine natürliche Familie,
die sich der Gruppe des
Stickstoffs anschließt. Die wichtigste Oxydationsstufe ist das Vanadinsäureanhydrid,
Vd2O5, dessen Alkalisalze, namentlich das
Ammoniumsalz, technische Verwendung finden. Mit Gerbsäure und Galläpfelauszug
giebt das erwähnte
Salz
[* 8] eine vortreffliche schwarze Schreibtinte (Vanadintinte); bei Vorhandensein von chlorsaurem Kalium
und Salzsäure genügt eine geringe Menge vanadinsaures
Ammonium, um größere Mengen
Anilin in
Anilinschwarz
(Vanadinschwarz)
überzuführen. Eine Modifikation der Vanadinsäure, die
Metavanadsäure, wird jetzt als
Surrogat der
Goldbronze
angewandt. Jedenfalls haben die Vanadinpräparate, ungeachtet ihres hohen Preises, eine Zukunft. -
ein mit dem
Apatit,
[* 9]
Pyromorphit und
Mimetesit isomorphes hexagonales Mineral von vorwiegend gelber und brauner
Farbe, das in kleinen
sechsseitigen Säulchen krystallisiert; chemisch besteht es aus vanadinsaurem
Blei mit einem Chlorgehalt von 2,5 Proz. und führt auf die Formel Pb5Cl(VO4)3; die
Härte ist 3, das spec. Gewicht 6,8 bis 7,2. Bekannte Fundorte sind:
Berg Obir bei Windischkappel in Kärnten, Wanlockhead
in
Schottland, Bölet in Westgotland, Beresowsk inSibirien, Zimapan in Mexiko,
PinalCo in
Arizona,
Sierra
de Cordoba
[* 10] in
Argentinien.
Buren (spr. bjuhren),Martin, der achte Präsident der
Vereinigten Staaten
[* 11] von
Amerika
[* 12] (1837-41), aus einer holländ.
Familie stammend, geb. zu Kinderhook (Neuyork),
[* 13] wurde 1803 zur Advokatur zugelassen,
praktizierte in Hudson und wirkte eifrig für die
Demokratische Partei, die ihn 1821 als Senator in den
Kongreß sandte. Hier
sprach er sich gegen die
Staatenbank und gegen das
System der hohen Zollsätze aus; doch widersetzte er sich der unbedingten
Wahlfreiheit und erklärte sich für die
Veräußerung oder
Abtretung der Staatsländereien an die bezüglichen
Staaten. 1828 wurde
er zum Gouverneur des
Staates Neuyork gewählt und zeigte sich als eifrigerAnhänger des
Generals Jackson,
der ihn zum Minister des
Auswärtigen, 1831 aber zum Gesandten in
London
[* 14] ernannte.
Diese Ernennung ward jedoch vom Senat verworfen, so daß er zurückgerufen werden mußte. Die
Demokratische Partei erwählte
ihn dafür 1832 zum Vicepräsidenten, während gleichzeitig Jackson das
Amt des Präsidenten von neuem
übertragen wurde. Von nun an war Van Buren der nächste Freund und Ratgeber Jacksons und sein von der
Demokratischen Partei anerkannter
Nachfolger; diese setzte ihn denn auch 1836 als Präsidenten gegen drei starke Gegner (Webster, White und
Harrison) durch.
Am bestieg Van Buren den Präsidentenstuhl.
Doch schon zu Anfang seiner
Verwaltung hatten die während der letzten Jahre der Jacksonschen Präsidentschaft
sich entwickelnden Finanzwirren eine Höhe erreicht, die Van Buren veranlaßten, eine außerordentliche Kongreßsitzung
zusammenzurufen. In dieser trug er auf die gänzliche
Trennung derFinanzen des
Staates von den
Banken und auf die Errichtung
einer Schatzkammer inWashington
[* 15] und von Unterschatzkammern in den
Staaten an, erlitt aber eine gänzliche
Niederlage. So geschah es, daß bei der Präsidentenwahl von 1840 die
Whigpartei in der
Person des
GeneralsHarrison den
Sieg davontrug.
Am legte Van Buren sein
Amt nieder und zog sich nach Kinderhook zurück.
Seine Kandidatur zur
Wahl von 1844 fand ebenfalls bei der
Demokratischen Partei nicht allgemeinen Beifall,
vielmehr erklärte sich ein
Teil derselben für Polk (s. d.), der auch wirklich zum Präsidenten erwählt
wurde. Hierdurch entstand eine Spaltung unter den nördl. Demokraten. Ein
Teil von diesen vereinigte sich mit einer
Fraktion
der
Whigs und bildete die Partei der Freibodenmänner (s. d.),
die Van Buren 1848 einstimmig wieder zum Präsidentschaftskandidaten erklärten. Er blieb jedoch auch diesmal gegen
Taylor in der Minorität, zog sich nun ganz von der
¶
mehr
Politik zurück und verbrachte den Rest seines Lebens, abgesehen von einer 1853 nach Europa
[* 17] unternommenen Reise, auf seinem
Gute Lindenwald bei Kinderhook, wo er starb. Seine einzige größere litterar. Arbeit ist: «Inquiry into the origin
and course of political parties in the United States» (1867). -