in acht
Büchern, ist eine zum
Teil verbesserte Nachbildung des gleichnamigen
Epos des Griechen
Apollonius (s. d.) von Rhodus.
Ausgaben von Thilo
(Halle
[* 2] 1863), Schenkl (Berl. 1871), Bährens (Lpz. 1875),
Langen (Berl. 1896),
Übersetzung von Wunderlich (Erf. 1805). -
Cato,Publius, röm.
Grammatiker und Dichter des 1. Jahrh.
v. Chr., verfaßte ein kürzeres
Epos nach alexandrinischer
Weise, «Diana» oder «Dictynna»
betitelt;
Zwei hexametrische Gedichte unter dem gemeinsamen
Titel«Dirae», zuletzt herausgegeben
von Bährens (in den
«Poetae latini minore», Bd. 2, Lpz.
1880), werden dem zugeschrieben. -
Vgl. Schopen,Val.
Catonis carmina cum A. F. Nackii annotationibus
(Bonn
[* 3] 1846).
Maximus,Verfasser eines dem
KaiserTiberius gewidmeten histor. Werkes, «Factorum et dictorum memorabilium
libri IX», denen später als 10.
Buch eine antiquarische
Abhandlung über röm.
Vornamen angehängt worden ist.
Jene neun
Bücher
enthalten eine reiche, zu rhetorischen Zwecken angelegte Anekdotensammlung. Stofflich ist dieses Werk
von Wert, dagegen steht das histor.
Urteil und der
Stil auf niedriger
Stufe. Auch zwei
Auszüge, von Julius
Paris
[* 4] und Januarius
Nepotianus (hg. von
Angelo Mai,
Rom
[* 5] 1828; Celle
[* 6] 1831), sind erhalten. Neuere
Ausgaben lieferten Hase
[* 7] (Par. 1822), Kempf (2.
Aufl., Lpz. 1888) und
Halm (ebd. 1865), eine
Übersetzung ins Deutsche
[* 8] Hoffmann (Stuttg. 1828).
Rufus,Gajus, Konsul 12
v. Chr., ein Freund des
Horaz, dichtete Elegien und
Epigramme, verfaßte ein Werk über
Kräuter und gab eine lat. Bearbeitung der Rhetorik des
Apollodorus von Pergamon
[* 10] sowie philol.
Mythologie, ist der Sohn des Odin und der Rinda und zeichnet sich als
Krieger und guter
Schütze aus. Vali gehört zu den
Göttern, welche den
Weltuntergang überleben und unter denen ein neues
Reich des Friedens entstehen
wird.
Vor allem aber war Vali bestimmt,
BaldrsTod an seinem
Mörder zu rächen.
schön gelegenes Städtchen in der niederländ.
Provinz Limburg,
[* 13] bei Maastricht,
[* 14] an der Göhl (Geul) und
an der Bahnlinie Maastricht-Aachen, vielbesuchte
Sommerfrische, zählt 1225 E.
Lorenzo (Laurentius),
Humanist, geb. um 1407 in
Rom, bildete sich unter
LeonardoBruni und
Giovanni Aurispa, trat
in mehrern Hauptstädten
Italiens,
[* 15] besonders zu Pavia (1431) und Mailand
[* 16] (1433), als
Lehrer der schönen Wissenschaften
auf und
begab sich, hier wegen seiner
Ausfälle gegen die scholastische
Philosophie angefeindet, 1435 nach Neapel,
[* 17] wo er bei König
Alfons Valla
Aufnahme fand. Aber bald der Ketzerei verdächtigt (in der später widerrufenenSchrift«De donatione
Constantini Magni» hatte er die Unwahrheit dieser Schenkung nachgewiesen), flüchtete er nach
Rom und erhielt, von
Nikolaus
Valla begnadigt, 1448 eine
Stelle als päpstl. Scriptor, unter
Calixtus III. die eines päpstl. Sekretärs und Kanonikers an der
Kirche zu St.
Johannes im Lateran. Er starb V.s große Bedeutung liegt in der Bekämpfung der
Scholastik und der herrschenden
Ansichten über die Moralprincipien. Die weiteste
Verbreitung erlangten seine lat.
Übersetzungen
des Herodot (Par. 1510) und
Thucydides
(Lyon
[* 18] 1543), ganz besonders aber
«De elegantia latinae linguae» in sechs
Büchern
(Rom 1471 u. ö.),
die lange als Norm beim Lateinschreiben dienten. Seine „Annotationes in Novum Testamentum“ gab
Erasmus
heruas. Seine Werke erschienen gesammelt als
«Opera»
(Bas. 1543). -
1)
Span.
Provinz in Altcastilien, zwischen
Leon und Palencia im N.,Burgos im O., Segovia im SO.,
Avila und
Salamanca im
S. und Zamora im W., liegt in dem von O. nach W. abfallenden
Thal
[* 22] des Duero, ist meist Hochebene mit den größten
Pinienwäldern Südeuropas, im NW. meist unfruchtbare
Steppe, sonst mäßig bebauter guter Ackerboden mit trocknem, gesundem
Klima,
[* 23] das Getreide
[* 24] (besonders Weizen), Hülsenfrüchte,
Wein (vorzüglich bei
Tordesillas) hervorbringt,
aber brunnenarm ist. Auf 7569,35 qkm sind (1887) 267 148 (132 877 männl., 134 271 weibl.)
E., 19 690 mehr als 1877, also 35,3 auf 1 qkm. Von
Personen über 7 Jahren waren 21,9 Proz. männliche und 45,8 Proz.
weibliche
Analphabeten. DieProvinz zerfällt in 11
Bezirke und 237 Gemeinden. - 2) Valladolid, lat. Pintia,
Vallis
Oletum, Hauptstadt der
Provinz Valladolid und Altcastiliens, 679 m
ü.
d. M., links am
Pisuerga und an der Mündung des Esgueva, am Südende
des Castilischen
Kanals und an der Eisenbahn
Irun-Madrid sowie der Schmalspurbahn nach Medina
¶
mehr
del Rioseco (41 km), ist Sitz des Generalkapitäns, eines Erzbischofs und einer Filiale der Bank vonSpanien
[* 26] und hat (1887) 62 012 (30 620 männl., 31 392 weibl.)
E., 9831 mehr als 1877, 6 Thore, darunter Puerta del Carmen mit StandbildKarls III., schöne Straßen und Plätze (Plaza mayor,
ein großes mit Arkaden umgebenes Viereck,
[* 27] das dreieckige CampoGrande, das achteckige El Ochavo), 15 Pfarrkirchen,
eine 1346 gestiftete Universität mit jurist. und mediz. Fakultät, 35 Lehrern und einer Bibliothek von 32000 Bänden und 308 Handschriften,
Schulen für Mathematik und Zeichnen und eine Akademie für Kunst und Wissenschaft.
Unter den öffentlichen Gebäuden zeichnen sich aus: die von Philipp II. 1585 gegründete und von Herrera
begonnene, doch unvollendete Kathedrale;
der alte königl. Palast, ehemals Residenz der castilian. und span. Könige;
die vom
Großinquisitor Torquemada erbaute ehemalige Dominikanerkirche San Pablo, mit prächtiger got. Façade.
Das ehemalige Benediktinerkloster
ist in eine Kaserne umgewandelt worden. Das Collegio de Sta. Cruz enthält ein Kunstmuseum mit wertvollen
Gemälden und Skulpturen sowie eine Bibliothek von 14000 Bänden. Valladolid hat lebhafte Industrie: Eisengießerei,
[* 28] Wollweberei, Fabrikation
von Tuch, Seidenzeug, Band,
[* 29] Gold- und Silberwaren, Papier, Chemikalien, Mehl,
[* 30] Fayence
[* 31] und Leder. Alljährlich findet in der zweiten
Hälfte des September eine Messe statt.
(spr. wallja-), Stadt im mexikan. StaateYucatan, liegt in der Mitte des nördl. Plateaus, ist schön gebaut,
besitzt 7 Kirchen, ein Jesuitenkolleg, ein Hospital, eine prächtige Wasserleitung
[* 32] und 14000 E., meist Indianer und Mischlinge.