soviel wie
Vagabunden (s. d.). Vaganten, fahrende
Schüler oder Goliarden hießen im Mittelalter die Kleriker, die
kein ständiges
Kirchenamt, das sie ernährt hätte, besaßen und ein unstetes, vagabundierendes Leben
führten. Zu Ende des 11. Jahrh. rekrutierten sich die Vaganten namentlich aus den
Hörern der alten
Kloster- und Stiftschulen, die von Schule zu Schule oder auch ziellos teils einzeln, teils in
Schwärmen
im
Lande umherzogen und ein zügelloses Leben führten.
Nur die lat.
Sprache
[* 5] und die höhere
Bildung erhoben sie über die zerlumpten fahrenden Leute ihrer Zeit.
Viele
Synoden erließen Verdammungsurteile gegen sie und belegten selbst die mit
Strafen, die ihnen Nahrung oder Kleidung reichten.
Die Vaganten waren die Hauptträger der übermütigen formgewandten Studentenpoesie des Mittelalters, ihr größter
Dichter derArchipoeta (s. d.). Eine Sammlung von Vagantenliedern ist in den
Carmina burana (s. d.) erhalten.
-
Vgl. J.
Grimm, Gedichte des Mittelalters auf König
FriedrichI. den
Staufer (Berl. 1844);
Giesebrecht in der
«Allgemeinen Monatsschrift
für Wissenschaft und Litteratur», Bd. 3 (1853);
Laistner, Golias.
Studentenlieder des Mittelalters (Stuttg. 1879);
[* 1] eine Gruppe untersilurischer
Orthoceratiten (s. d.), merkwürdig durch die
Dicke der
die
Luftkammern durchsetzenden, aus zahlreichen ineinandergesteckten Scheiden (vaginae; s. vorstehende
Abbildung, a im Quer-, b im Längsschnitt) bestehenden
Röhre (des
Sipho) und als wichtige Leitfossilien der nordischen, in
Glacialgeschieben während der
Eiszeit
[* 9] über Norddeutschland verstreuten Vaginatenkalke.
hinter lat. Pflanzennamen Bezeichnung für MartinVahl, geb. 1749 zu
Bergen,
[* 12] gest. 1804 als Professor der
Botanik in Kopenhagen.
[* 13] Er war
Schüler Linnés und besaß ein wertvolles
Herbarium.
Joh.,Philolog, geb. zu
Bonn,
[* 14] studierte daselbst
Philologie, habilitierte sich 1854 an der dortigen
Universität, wurde 1856 außerord. Professor der klassischen
Altertumskunde in
Breslau,
[* 15] 1858 ord. Professor in Freiburg
[* 16] i. Br. und im
Juli desselben Jahres inWien, wo er zugleich Direktor des philol. Seminars und Mitglied der wissenschaftlichen
Prüfungskommission wurde. Seit 1862 wirkliches Mitglied der kaiserl.
Akademie der Wissenschaften in
Wien, folgte er 1874 einem
Rufe nach
Berlin.
[* 17]
Auch hier wurde er zum Mitglied der
Akademie der Wissenschaften ernannt. Von V.s philol.
Arbeiten sind zu nennen: «Ennaniae
poesis reliquiae» (Lpz. 1854),
von dessen
Lucilius (ebd. 1876) und von dessen
«Briefen an M. Haupt» (ebd. 1892). Ferner schrieb er «Zur
Erinnerung an K. Lachmann»
(Berl. 1892). Vahlen war längere Zeit Mitherausgeber der «Zeitschrift
für österr. Gymnasien» und der philol. Zeitschrift «Hermes».
[* 18]
Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk
Brixen in
Tirol,
[* 19] 3 km nördlich von
Brixen,
am Ausgange des Schalderer
Thals in das Eisackthal, in 666 m Höhe, an der
Brennerbahn, hat (1890) 920,
als Gemeinde 988 E. und ist wegen seiner geschützten
Lage und seines milden
Klimas ein viel besuchter Erholungsort.
Ackerbauer, eine der ind. Kasten (s. d.). ^[= oder Agrikultur, derjenige Teil der Landwirtschaft (s. d.), der sich speciell mit der Bodenbestellun ...]
1) Oberamt im württemb. Neckarkreis, hat 191,81 qkm und (1895) 21 412 (10 470 männl., 10 942 weibl.)
E. in 3 Stadt- und 19 Landgemeinden. - 2) an der
Enz, Oberamtsstadt im Oberamt Vaihingen, links an der
Enz, in 218 m
Höhe, an der Linie
Bretten-Stuttgart-Ulm
(Station Vaihingen-Sersheim) der Württemb. Staatsbahnen,
[* 20] Sitz eines
¶
mehr
Amtsgerichts (Landgericht Heilbronn),
[* 22] hat (1895) 3010 E., darunter etwa 60 Katholiken, Post, Telegraph,
[* 23] evang. Kirche, ein
Schloß mit Arbeitshaus, Lateinschule, eine Gewerbebank; Fabrikation von Konditoreiwaren, Leim und Bürstenhölzern, Bleicherei,
Mühlen,
[* 24] Brauerei, Landwirtschaft, Wein- und Obstbau. -3) Vaihingen auf den Fildern, Dorf im Oberamt Stuttgart
[* 25] des württemb. Neckarkreises,
7,5 km südwestlich von Stuttgart, in 439 m Höhe, auf der fruchtbaren Filderhochebene, an der Linie Stuttgart-Horb-Immendingen
der Württemb. Staatsbahnen, hat (1895) 3000 E., darunter etwa 60 Katholiken, Post, Telegraph, evang. Kirche; Trikotweberei,
Brauereien mit Eisfabrikation und Sandsteinbrüche.