Landrichter, starb aber wenige
Tage nach der Ernennung Uz bat besonders anmutige Lieder und gedankenreiche Oden
geschaffen. 1749 erschien anonym
die erste Sammlung seiner «Lyrischen Gedichte»
(Berlin).
[* 2]
Außer weitern lyrischen
Poesien verfaßte
Uz ein erzählendes komisches Gedicht in
Alexandrinern: «Der
Sieg des
Liebesgottes» (1753),
ein Lehrgedicht, «Versuch
über die Kunst stets fröhlich zu sein» (1760),
gleichfalls in
Alexandrinern, und mehrere
«Briefe», von denen einige ganz
in Versen geschrieben sind. Nachdem er noch eine vollständige Sammlung seiner
«Poet. Werke» für den Druck vorbereitet hatte,
deren
Ausgabe (2 Bde., Lpz. 1768; neue
Ausg., 2 Bde.,
Wien
[* 3] 1804; Neudruck von
Sauer, in den «Litteraturdenkmalen des 18. und 19. Jahrh.»,
Stuttg. 1890)
Chr. F.
Weiße besorgte, entsagte Uz allem poet. Schaffen. -
1)
Arrondissement des franz. Depart. Gard, hat auf 1481,78
qkm (1896) 69 697 E., 8 Kantone und 99 Gemeinden. - 2) lat. Ucetia, Hauptstadt des
Arrondissements nördlich von Nimes
[* 4] schön
gelegen, an den Linien
Beaucaire-Le Martinet und (Nimes-)Nozières-Uzès (57 km) der Mittelmeerbahn, hat
(1896) 4134, als Gemeinde 4819 E., einen Gerichtshof erster Instanz, Ackerbaukammer, Forstinspektion, ein Palais (Le
[* 5] Duché)
aus dem 11., 13., 14. und 16. Jahrh., einen herrlichen
Glockenturm
(Tour Fénestrelle) im roman.
Stil des 12. Jahrh., als Rest
der 1611 zerstörten
Kathedrale, ein Bronzestandbild des bei
Abukir gefallenen Viceadmirals
Brueys, von
Duret, ferner ein Collège,
Theater;
[* 6] Seidenspinnerei, Fayence
[* 7] und Strumpfwarenfabrikation,
Handel mit
Olivenöl,
Seide,
[* 8] Leinwand,
Getreide,
[* 9]
Wein und
Branntwein.
(Uschitze), Hauptstadt des serb. Kreises (4339 qkm, 145 287 E.), an der Četinja, einem
Zufluß der westl. Morava, in einem Thalkessel gelegen, ist Sitz eines
Bischofs., hat (1895) 6253 E., Reste einer von den
Türken bis 1862 besetzten
Burg;
der 22.
Buchstabe unsers Alpbabets, entstammt seiner Gestalt nach (lat. V) dem griech.
Y, einem von den Griechen neu gebildeten
Buchstaben, der daher seine
Stelle nach dem letzten
Buchstaben
des Uralpbabets, nach T, erhielt; er ist dem entsprechend in alle italischen
Alphabete übergegangen. Die lat.
Inschriften
und Handschriften brauchen das V ohne Unterschied für v und
u; erst später hat sich das
U von dem V abgezweigt zur Erleichterung
des
Lesens. Aus dem
Lateinischen ist der
Buchstabe in die
deutsche Schrift übernommen, ist aber im heutigen
Deutsch überflüssig, da er denselben
Laut wie f bezeichnet. In allen andern aus dem
Lateinischen stammenden
europ.
Alphabeten
(im
Französischen,
Englischen, den lat.-slaw.
Schriften) bedeutet v unser w. (S. auch
Schrift.) Als
Abkürzung steht V und
v in röm.
Inschriften für vale.vicit, vivus, vixit, in
Büchern für versus, verte, vide; als röm. Zahlzeichen ist V = 5. Auf
ältern franz. Münzen
[* 10] bezeichnet V den Prägort
Troyes. In der
Chemie ist V das Zeichen oder
Symbol für
Vanadin.
Dorf in der niederländ.
Provinz Limburg,
[* 11] auf der preuß. Grenze, an der Chaussee von
Aachen
[* 12] nach Maastricht,
[* 13] mit 5124 E. und bedeutenden Tuchfabriken.
niederländ. Seeschiffahrtsmaß, s.
Faden. ^[= # (in älterer Form Fadem), ursprünglich so viel, als ein Mann mit ausgestreckten Armen umfangen ...]
[* 14]
(Vacciniacěae), Pflanzenfamilie aus der Ordnung der
Bicornen
[* 17] (s.
Bicornis) mit gegen 320
Arten in der nördl.
gemäßigten und kalten Zone sowie in den
TropenAsiens und
Amerikas, niedrige
Sträucher mit kleinen, meist immergrünen
Blättern
und zwitterigen
Blüten, die aus einem mit dem
Fruchtknoten verwachsenen fünfteiligen
Kelche, einer glocken- oder krugförmigen
fünflappigen
Blumenkrone, 8-10
Staubgefäßen und einem unterständigen, mehrfächerigen
Fruchtknoten mit fadenförmigem Griffel
bestehen.
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Vacciniaceen (s. d.) mit gegen 100
Arten in der nördl. gemäßigten
und kalten Zone sowie in manchen Gebirgsgegenden der
Tropen, strauchartige Gewächse, oft von sehr geringer
Höhe, mit schmalen abfallenden oder immergrünen
Blättern und glocken- oder krugförmigen zwitterigen
Blüten mit unterständigem
Fruchtknoten. Mehrere
Arten baben eßbare
Früchte. Die bekanntesten sind die
Heidelbeere (Vaccinium myrtillusL.), die Preißelbeere
(Vaccinium vitis idaeaL.) und die
Moosbeere (VacciniumoxycoccusL.)
Die
Heidelbeere, Schwarzbeere,
Blaubeere,
Bickbeere, Beesinge (s.
Tafel:
Bicornen, Fig. 6) hat abfallende
Blätter, rotgrüne
Blüten
und schwarze oder blauschwarze
Beeren, kommt gesellig vor, überzieht in der Ebene wie im
Gebirge auf weite
Strecken den Waldboden
und wird dadurch für die Forstkulturen nicht selten ein lästiges Unkraut. DieBeeren werden in großen
Mengen gesammelt und roh oder eingemacht gegessen, auch werden bedeutende Quantitäten jährlich ausgeführt zur Färbung
der
Weine. Außerdem wird aus den
¶
mehr
Beeren selbst ein wohlschmeckender und gesunder Wein hergestellt (s. Beerweine). Die getrockneten Beeren waren als Baccae Myrtillorum
offizinell und wirken als ausgezeichnetes Mittel gegen Durchfälle und Ruhr.
Die Preiselbeere, Stein- oder Kronsbeere
[* 18]
(Fig. 5) hat immergrüne glänzende Blätter, weiße oder rötliche Blüten und rote
Beeren, kommt besonders in Gebirgsgegenden vor und überzieht hier ebenfalls auf weite Strecken den Boden.
Die Beeren haben einen angenehm sauern Geschmack, da sie Citronensäure reichlich enthalten; sie werden weniger roh gegessen,
bilden aber eingemacht ein sehr beliebtes Kompott; auch bereitet man aus ihnen einen wohlschmeckenden Branntwein, den Steinbeerwein.
Die Blätter dieser Art wie der vorigen werden im Aufguß gegen Blasenleiden benutzt.
Die Moosbeere findet sich auf Mooren in ähnlicher Weise wie die beiden vorigen, hat immergrüne Blätter, rote Blüten und rote
Beeren. Die letztern werden ebenfalls eingemacht und gegessen, doch sind sie wegen ihres seltenern Vorkommens weniger
bekannt. Neuerdings hat man die nordamerik. Art (Vaccinium macrocarpumAit., s. Tafel: Beerenobst,
[* 18]
Fig. 4), die
aber größere Früchte trägt, für die ausgedehnten Moorgegenden Deutschlands
[* 19] zum Anbau empfohlen; die Beeren sind noch wohlschmeckender
als die der europ. Moosbeere.
Die vierte Art in Deutschland,
[* 20] die Rauschbeere, Vaccinium uliginosumL., kommt ebenfalls auf Mooren vor, ist viel weniger häufig
als die vorigen, bedeutend höher (bis über 1 m), hat abfallende Blätter, weiße oder rötliche Blüten
und schwarze Beeren ungefähr von der Größe wie die Heidelbeeren. Man glaubte früher, die Beeren dieser Art wirkten berauschend;
doch ist dies nicht richtig;
sie sind eßbar, haben aber einen unangenehmen süßlichen Geschmack;
in größern
Mengen genossen erzeugen sie Kopfschmerzen.
Einige nordamerik. Arten, darunter Vaccinium macrocarpum, werden nicht selten als Zierpflanzen in Gärten kultiviert und zur Ausschmückung
von Felspartien u. dgl. benutzt; sie halten im Freien sehr gut aus, müssen aber in Heideboden gezogen werden.