Die
Niederländische
[* 7] Republik erhielt eine sog.
Barrière gegen
Frankreich (s.
Barrièretraktat), auch ward die Sperrung der
Schelde aufrecht erhalten.
Preußen
[* 8] überließ seine
Erbrechte auf das FürstentumOranien an
Frankreich,
wogegen es das vormals span. Obergeldern erhielt, und erlangte die
Anerkennung seines neuen Königstitels. Der
Herzog von Savoyen
bekam die
InselSicilien mit dem Königstitel. Auch
Portugal
[* 9] errang Zugeständnisse. Der
Bourbon König Philipp V. behielt das
Hauptland
Spanien mit den
Kolonien, während die span.
Niederlande,
[* 10] Mailand,
[* 11] Neapel
[* 12] und die
InselSardinien
[* 13] für
KaiserKarl VI. bestimmt wurden. Lediglich Schaden trug nur das
Deutsche Reich
[* 14] davon; die ungünstigen Bestimmungen des
Friedens von Ryswijk (s. d.) wurden schließlich bestätigt, nur seine rechtsrhein.
Gewinne gab
Ludwig XIV. zurück. Nachträgliche Abänderungen erlitten die Utrechter
Verträge, besonders für
Italien,
[* 15] in den
nachfolgenden Jahren. (S.
Sardinien, Königreich). -
Vgl. Histoire du congrès et de la paix d'Utrecht,
comme aussi de celle de Rastatt
[* 16] et de
Bade (Utr. 1710);
K. von Noorden, Histor.
Verträge (Lpz. 1884); OttokarWeber, Der Friede
von (Gotha
[* 17] 1891).
Union, die geschlossene engere
Union der nördl.
Provinzen der
Niederlande, die,
ohne die Genter Pacifikation (s. d.) aufzugeben, einen festern
Kern innerhalb derselben bilden sollte. Die sieben
Provinzen
sollten auf ewig vereinigt sein, als wären sie nur eine einzige
Provinz. In ihren innern Angelegenheiten blieben sie aber
fast vollständig unabhängig. Die galt bis zur Revolution von 1795 als das höchste Staatsgesetz der
Republik der sieben vereinigten
Niederlande. -
(Utriculariacěae) oder Lentibulariaceen (Lentibulariacěae), Pflanzenfamilie aus der Ordnung der
Labiatifloren (s. d.) mit etwa 180 der warmen und gemäßigten Zone angehörigen
Arten, sämtlich Wasser- oder Sumpfpflanzen, die sich im
Bau ihrer
Blüten den Scrophulariaceen anschließen.
Die
Blätter sind verschiedenartig ausgebildet, je nachdem sie untergetaucht oder auf Sumpfboden wachsen.
jurisdoctor (lat.) oder Doctor utriusque juris, auch Doctor
juris utriusque und Juris utriusque doctor, Doktor beider
Rechte (nämlich des röm. und kanonischen
Rechts).
Barbara, verdient um die Einführung des
Spitzenklöppelns im sächs.
Erzgebirge, wurde 1514 geboren, wie man
annimmt zu Elterlein. Sie war an einen reichen Bergherrn zu
Annaberg,
[* 25]
Christoph verheiratet und soll die Klöppelkunst von
einer Brabanterin gelernt haben. Als den Zeitpunkt, wo sie ihre Kunst zuerst in
Annaberg zu lehren anfing,
giebt man das J. 1564 an.
Barbara starb als
Witwe zu
Annaberg 1575. Ein
Denkmal von ihr steht auf dem Kirchhof (1834), eine Bronzestatue
(von Rob. Henze in
Dresden,
[* 26] 1886) auf dem Marktplatz in
Annaberg. -
(spr. örětěr),Stadt in der engl.
GrafschaftStafford, nahe rechts vom Dove,
Station der Linien Macclesfield-Derby
und Uttoxeter-Stoke upon
Trent, hat (1891) 5516 E., eine Lateinschule;
Stadt auf der span.
Antille Portoriko, im Innern am Oberlauf des Rio
[* 27] de
Arecibo, hat etwa 2000, mit Distrikt
(1887) 31 209 E. Anbau von Zucker,
[* 28]
Kaffee,
Bananen.
Ios. von,
Techniker und bayr. Finanzmann, geb. zu Rieden am
Staffelsee, studierte in
München
[* 29] und
Ingolstadt,
[* 30] wurde 1783 zu
München Repetitor der Mathematik und
Lehrer der Nationalökonomie an der Marianischen
Akademie
und zugleich mit der
Verwaltung des Gutes Schwaiganger betraut. 1784 wurde er Hofkammerrat; dann Geschäftsträger
und Salinenadministrator im Fürstentum
Berchtesgaden, 1799 bei der Generallandesdirektion angestellt, aber bald als Geb.
Referendar in das Finanzdepartement versetzt. Seine Verbesserungspläne mißfielen jedoch einem großen
Teile der
Stände, und
da auch Montgelas sein Gegner war, so sah sich 1801
¶
mehr
148 infolge einer überaus grundlosen Verdächtigung, er stehe an der Spitze der Umsturzpartei, plötzlich von allen Staatsgeschäften
entfernt. Nun errichtete er eine Ledermanufaktur in München und 1804 mit Georg von Reichenbach
[* 32] und Jof. Liebherr ein mechan.
Institut, das unter der Firma T. Ertel+Sohn noch blüht. Die von ihm zu Benediktbeuern angelegte Kunstglashütte
hatte zunächst für die Fernrohre der astron. und geodätischen Instrumente das nötige Crown- und Flintglas zu liefern, und
aus ihr wurde, nachdem sich 1809 mit Fraunhofer (s. d.) vereinigt hatte, das
optische Institut, welches nachher fast ganz Europa
[* 33] mit astron.