Utis,
Pseudonym, s. Rieger, Maximilian.
Pseudonym, s. Rieger, Maximilian.
im Sanskrit Name von Orissa (s. d.). ^[= (Urissa), im Sanskrit Ordra, Division der indobrit. Präsidentschaft Bengalen, an der Nordostecke ...]
s. Vogelfrei. ^[= (Exlex) heißt derjenige, welcher aus dem allgemeinen Frieden gesetzt und des Rechtsschut ...]
oder Uto, Gipfel des Albis (s. d.) bei Zürich, [* 2] viel besuchter Aussichtspunkt, durch Adhäsionsbahn (s. Schweizerische Eisenbahnen, Übersicht B) von der Stadt erreichbar, ist 873 m hoch, trägt ein Denkmal des Staatsmanns Jakob Dubs, Aussichtsturin und Gasthäuser.
s. Bauernhaus. ^[= Nach den verschiedenen Gewohnheiten des Landes hat das B. und die es umgebende Hofstätte sehr ...] [* 3]
s. Amerikanische Rasse. ^[= Gesamtbezeichnung für die verschiedenen eingeborenen Stämme der nördl. und südl. Hälfte ...]
(Utopia), nach dem Griechischen soviel als Nirgendswo, nannte der engl. Kanzler Thomas More (s. d.) die fabelhafte Insel, auf welcher er seinen Staatsroman «De optimo reipublicae statu, deque nova insula Utopia» (Löwen [* 4] 1516 u. ö.) spielen ließ. Nach dieser Schrift wurde die ganze Gattung von Schriften genannt, deren Eigentümlichkeit darin besteht, daß der Verfasser die von ihm gewünschten Änderungen der Rechtsordnung als bereits durchgeführt voraussetzt und die Wirkungen dieser Änderungen am Bilde eines erdichteten Staatswesens zeigt. Statt nennt man solche Schriften auch Staatsromane (s. d.). In neuerer Zeit bezeichnet man Socialreformer, welche den Boden der Wirklichkeit verlassen und sich mit phantastischen Weltverbesserungsplänen beschäftigen, als Utopisten.
s. Hussiten. ^[= öfters auch Bethlehemiten (s. d.) genannt, die Anhänger des Johannes Huß (s. d.) in Böhmen, ...]
[* 5] (spr. üt-).
1) Provinz des Königreichs der Niederlande, [* 6] zwischen Gelderland und Holland, gehört größtenteils zur Region der Marschen und zählt auf 1384 qkm (1895) 238 282 E., d. i. 172 auf 1 qkm. 49 Proz. der Fläche bedecken Wiesen, 9,9 sind Wald, 9,3 unbebaut, 19 Feld, 5,1 Proz. Wasser und Sumpf. Haupterwerbszweige sind Rindviehzucht, Milchwirtschaft, Flachsbau, Bienen-, Obst- und Blumenzucht sowie Woll- und Tabakindustrie. 40 Proz. der Bevölkerung [* 7] entfällt auf Groß- und Mittelstädte. - 2) Hauptstadt der Provinz am Kromme Rijn, welcher hier den Namen Alter Rhein annimmt und die Vecht zum Zuidersee entsendet, liegt unweit der Grenze gegen die Geest, zählt (1895) 94 305 E., darunter etwa ein Drittel Katholiken.
Die Durchschnittstemperatur ist im Jan. 1,13°, im Juli 18,41° C., die relative Feuchtigkeit 81 Proz. ist wichtiger Eisenbahnknotenpunkt (2 Bahnhöfe) [* 8] der Linien Emmerich-Utrecht-Amsterdam, Utrecht-Amersfoort, Utrecht-Hilversum, Utrecht-Voerden-Leiden und Utrecht-Gouda-Rotterdam sowie Utrecht-Culenborg-Herzogenbusch, und bildet den Hauptstützpunkt der «Neuen holländ. Wasserlinie», der Hauptverteidigungslinie des Landes. Vor der seit 1830 in Promenaden verwandelten Umwallung liegt eine innere Linie von Werken auf etwa 1½ und eine äußere Fortlinie auf 3 bis 4½ km östlich von der Stadt.
Von deren 8 Werken liegen die 3 des Centrums im trocknen, die andern im Inundationsgelande. Die vordere Linie mißt 15 km. Außerdem bietet die Maliebaan, eine Allee von sechs Reihen Bäumen, einen schönen Spaziergang. Kanäle durchziehen die Stadt. Von den Kirchen sind zu erwähnen: drei roman. Stils aus dem 11. Jahrh. (Buurtkirche, St. Pieterskirche, St. Janskirche), eine aus dem 12. Jahrh. (die Jakobikirche) und die got. Domkirche aus dem 13. Jahrh. mit Turm [* 9] aus dem 14.; das Schiff [* 10] des letztern ist durch einen Orkan 1674 zertrümmert, so daß der Turm, 103 m hoch (mit schönem Glockenspiel und weiter Fernsicht), durch einen offenen Platz vom Chor, jetzt als prot.
Kirche eingerichtet, geschieden steht. Kreuzgänge führen zum 1894 durch einen Neubau erweiterten Universitätsgebäude. Andere Bauwerke sind: das Papsthaus (Paushuis), erbaut vom spätern Papst Adrian VI., jetzt Regierungsgebäude;
das Justizgebäude, seit 1837 an der Stelle der einst berühmten Abtei von St. Paulus errichtet;
das Archivgebäude, ehemaliger Palast des Königs Ludwig Napoleon;
das Rathaus, das Gebäude für Künste und Wissenschaften mit dem Museum Kunstliefde, ein erzbischöfl.
Museum für alle Zweige der christl. Kunst, das Haus des Deutschen Ordens, die Reichsmünze, die Fleischhalle von 1637, die Altersversorgungsanstalt im ehemaligen Schloß Oudaen (14. Jahrh.) und das Altertumsmuseum im Park Hoogeland.
[* 1] ^[Abb.]
ist Sitz eines kath. Erzbischofs und altkath. Bischofs. Die 1636 von der Stadt gestiftete Universität (56 Docenten, 708 Studenten) besitzt außer einer ansehnlichen Bibliothek (200000 Bände) und andern Instituten auch einen botan. Garten [* 11] und eine auf Initiative von Donders errichtete allgemeine niederländ. Augenheilanstalt; das Universitätsgebäude mit schöner Aula ist an der Stelle des alten Domkapitels errichtet. Überdies besitzt die einzige Tierarzneiscbule des Landes.
Unter den wissenschaftlichen Vereinen nehmen die Historische Gesellschaft und die Gesellschaft der Künste und Wissenschaften den ersten Rang ein. Auch befindet sich zu das von Napoleon I. errichtete Militärhospital. Unter den industriellen Etablissements sind hervorzuheben: Fabriken für Ultramarin und Beinschwarz, viele Holzsägewerke, Bierbrauereien, Buchdruckereien, zwei Orgelfabriken, viele Cigarrenfabriken, Eisengießerei [* 12] u. s. w.
ist die älteste batavische Stadt (Trajectum inferius) und wurde von den Römern Trajectum ad Rhenum genannt. 696 wurde daselbst von dem heil. Willibrord ein Bistum gestiftet, dessen Bischöfe bald großen Landbesitz und Einfluß erlangten und lange Zeit als die Hauptvertreter der kaiserl. Gewalt in den Niederlanden galten, bis im 11. Jahrh. sich die Grafschaften Geldern und besonders Holland erhoben; auch hatten sie wahrend des ganzen Mittelalters unaufhörliche Kämpfe mit den freiheitliebenden Utrechter Bürgern zu bestehen. 1527 trat der Utrechter Bischof Heinrich seine weltliche Macht an Karl V. ab. 1559 wurde durch Papst Paul IV. zum Erzbistum erhoben. 1672-74 war die Stadt von den Franzosen besetzt. In wurde 1579 die Utrechter Union (s. d.) und 1713 der Utrechter Friede (s. d.) abgeschlossen.
Friede, die Friedensverträge, die den Spanischen Erbfolgekrieg (s. d.) beendigten. Schon im Jan. 1712 waren zu Utrecht die Friedensverhandlungen eröffnet worden, allmählich kamen, unter vorwaltendem engl. Einflusse, Verträge zwischen Frankreich und England, Holland, Preußen, [* 13] Portugal, [* 14] Piemont (April 1713), zwischen Spanien uud England, Savoyen (Juli), zwischen Spanien und Holland (1714), Spanien und Portugal (1715) zu stande. Kaiser Karl VI. beharrte noch im Kriege; aber der Nordische Krieg (s. d.) lähmte das Reich, so daß er sich endlich doch zu dem Rastatter Frieden verstehen mußte (s. Rastatt). [* 15] Der Friede zwischen dem Reiche und Ludwig XIV. wurde zu Baden [* 16] in der Schweiz [* 17] im Sept. 1714 geschlossen. ¶
Der wesentlichste Inhalt dieser Traktate ist folgender: Großbritannien [* 19] erhielt Gibraltar, [* 20] Minorca, die franz. Besitzungen an der Hudsonbai, Neufundland und Acadia (unter gewissen Bedingungen), den franz. Teil der westind. Insel St. Christoph, den sog. Assiento (s. d.) im span. Amerika, [* 21] im Handelsverkehr mit Frankreich die Stellung einer meistbegünstigten Nation. Außerdem mußte Frankreich die sogenannte prot. Erbfolge des Hauses Hannover [* 22] in Großbritannien anerkennen, sowie auch sich verpflichten, den Prätendenten Jakob III. auszuweisen und Dünkirchen [* 23] zu schleifen.
Die Niederländische [* 24] Republik erhielt eine sog. Barrière gegen Frankreich (s. Barrièretraktat), auch ward die Sperrung der Schelde aufrecht erhalten. Preußen überließ seine Erbrechte auf das Fürstentum Oranien an Frankreich, wogegen es das vormals span. Obergeldern erhielt, und erlangte die Anerkennung seines neuen Königstitels. Der Herzog von Savoyen bekam die Insel Sicilien mit dem Königstitel. Auch Portugal errang Zugeständnisse. Der Bourbon König Philipp V. behielt das Hauptland Spanien mit den Kolonien, während die span. Niederlande, Mailand, [* 25] Neapel [* 26] und die Insel Sardinien [* 27] für Kaiser Karl VI. bestimmt wurden. Lediglich Schaden trug nur das Deutsche Reich [* 28] davon; die ungünstigen Bestimmungen des Friedens von Ryswijk (s. d.) wurden schließlich bestätigt, nur seine rechtsrhein. Gewinne gab Ludwig XIV. zurück. Nachträgliche Abänderungen erlitten die Utrechter Verträge, besonders für Italien, [* 29] in den nachfolgenden Jahren. (S. Sardinien, Königreich). -
Vgl. Histoire du congrès et de la paix d'Utrecht, comme aussi de celle de Rastatt et de Bade (Utr. 1710);
K. von Noorden, Histor.
Verträge (Lpz. 1884); Ottokar Weber, Der Friede von (Gotha [* 30] 1891).