139 überall üppig.
Dichte, mit mächtigen Gummilianen durchzogene
Urwälder von
Areca-, Fächer-, Dum- und Raphiapalmen, von
Kopal-, Teak- und
Wollbäumen erstrecken sich von dem Fuß bis zum Gipfel der
Gebirge. In der östl. Hälfte gedeihen in wahrhaft
tropischer Fülle der
Mango- und
Melonenbaum, die
Banane,
Kaffee,
Tabak,
[* 2]
Reis undZuckerrohr. Die Hochflächen
im westl.
Teil sind vorzügliches Weideland, doch auch zum Anbau von Maniok und Getreide
[* 3] sehr geeignet.
Jagdbare
Tiere giebt es fast gar nicht, dagegen große Rinderherden bei Mlalo und Wuga. Die Bewohner,
Wasambara oder
Waschamba,
gehören zum Bantustamm der Wasegua. wird von der Dynastie der Wakilindi (arab.
Abkunft) beherrscht; als Sembodja in Masinde, der mächtigste unter ihnen, aber stets deutschfeindlich gesinnt, 1895 starb,
wurde Kipanga als Häuptling eingesetzt. Deutsche
[* 4] Plantagenunternehmungen bestehen in den Hochthälern von Handei, in Derema
und Nguelo seit 1891/92, in Ngua und Mkolo seit 1894, in Lunguza seit 1896. Von Missionsstationen befindet sich eine
deutsche in Hohenfriedberg bei Mlalo und eine englische in Magila. –
die von der Eisenbahngesellschaft für
Deutsch-Ostafrika zu
Berlin
[* 6] teilweise fertig gestellte Eisenbahn
von
Tanga über Muhesa nach Korogwe am Panganifluß (100 km).
Die 43 km lange Anfangsstrecke
Tanga-Muhesa
wurde 1893–95 erbaut;
Landschaft in
Deutsch-Ostafrika, von dem
Indischen Ocean begrenzt, zwischen dem
Kingani
und
Rufiji und der Landschaft
Khutu. Der schmale Küstenstreifen erhebt sich nach Westen zu einer leicht gewellten Hochfläche
bis zu 500 m Höhe. Die
Küste ist wegen der vorgelagerten
Korallenriffe
[* 7] schwer zugänglich; eine große
Bucht befindet sich
nur bei
Dar es-Salaam
[* 8] und eine bedeutende
Reede bei
Bagamojo; kleinere Landungsplätze bei Mbweni, Kondutschi,
Tschungu, Kisiju und Sandasi.
Das
Binnenland ist fast wasserlos.
Das Klima gehört wegen der in allen Jahreszeiten
[* 9] herrschenden
Malaria zu den ungesundesten
der
Kolonie. Die Hochfläche ist zur Trockenzeit dürre
Steppe, zur Regenzeit weithin überschwemmt und versumpft; nur im Liwali
trifft man auf eine
Oase üppiger Kulturen. Dagegen ziehen sich der
Küste entlang Kokospalmen- und Mangohaine
und gut angebaute
Reis- und Maisfelder; Kopal wird hier in Menge aus dem
Boden gegraben. Die breiten Thalrinnen des
Kingani
und
Rufiji eignen sich streckenweise zur
Anlage von
Reis-,
Zuckerrohr-,
Tabak- und Baumwollplantagen.
Die Bevölkerung im
Binnenland
(Wasaramo) gehört zum
Stamme der Bantu. Die
Küste ist überwiegend von
Suaheli und
Sansibar-Arabern besiedelt.
–
(eigentlich
Ös-beg, d. h. der Selbstherr), die angesiedelte
Bevölkerung
[* 11]
Turkestans von
rein türk.
Abstammung, im Gegensatz zu den Sart und
Tadschik (s. d.).
Die bilden den Hauptteil der Landbevölkerung und die
herrschenden
Klassen der Städtebewohner. Abgesehen von einzelnen kleinern Geschlechtern gehören sie zu zwei Geschlechtsgruppen,
den Kyrk-pen-jüs (den Vierzig und
Hundert) und den Kytai-Kyptschak. ist kein Geschlechts- oder Stammname, sondern
der
Name einer Dynastie, gestiftet 1248 von Scheibani-Chan, einem
BruderBatu-Chans, der aus den ihm von seinem
Bruder überlassenen
Provinzen das
ReichTuran gründete.
IhrenNamen erhielt die Dynastie von einem seiner Nachfolger Usbek-
(Ösbeg-) Chan, unter dem die Macht des
Reichs erstarkte.
Später verfiel dieses der Gewalt der Timuriden, die sich hier am längsten behaupteten, bis 1498 Babar
aus Westturkestan weichen mußte. Hierauf begründete Scheribek-Chan seine Herrschaft in
Buchara, und seine Nachfolger gewannen
auch die Oberhoheit über Chiwa, bis endlich 1802 nach langen Bürgerkriegen der Usbeke Mahmed Rachim-Chan die souveräne
Herrschaft errang. Die Gesamtzahl der wird auf 2 Mill. geschätzt. –
Vgl.
Vámbéry, Das Türkenvolk
in seinen ethnolog. und ethnogr.
poln. Uscz, Stadt im
Kreis
[* 12] Kolmar
[* 13] in
Posen
[* 14] des preuß. Reg.-Bez.
Bromberg,
[* 15] links an der schiffbaren
Netze, gegenüber
der Einmündung der
Küddow, hat (1895) 2466 E., darunter 809
Evangelische und 89 Israeliten, Post und
Telegraph,
[* 16] kath. und evang.
Kirche,
Synagoge, sowie Schiffahrt, Flößerei und Lachsfang.
In der Nähe die 1830 gegründete
Glasfabrik Friedrichsthal.
Name der kleinen
[* 1]
Figuren, die die Ägypter dem
Toten in
das
Grab massenhaft beigaben, damit sie, wenn der Verstorbene im Totenreiche zur Feldarbeit aufgerufen würde, anstatt seiner
antworten und für ihn die schwere
Arbeit übernehmen sollten.
willkürliche Bezeichnung für
Aldehydgrün (s. d.). ^[= ein grüner Farbstoff, wird erhalten, indem man Aldehyd (s. d.) auf eine saure Lösung von schwefels ...]
Insel in der Ostsee, in der preuß.
ProvinzPommern
[* 19] (s. Karte:Mecklenburg
[* 20] undPommern), schließt mit der
InselWollin das
Pommersche oder
Stettiner Haff von der Ostsee ab, ist von SO. nach NW. 55 km
lang und ½ bis 25 km breit. Sie ist 408 qkm groß und durch die Peenemündung vom Festland und durch die Swinemündung von
Wollin getrennt.
Ihre Halbinseln schließen das Achterwasser, eine Ausbuchtung der Peene, ein; sie enthält
einige
Binnenseen. Mit Ausnahme des Streckelberges und Gallenberges (Sanddünen) ist sie eben und mit Waldungen, Ackerboden,
Wiesen und
Brüchen bedeckt. Feldbau, Viehzucht
[* 21] und Fischerei,
[* 22] Schiffahrt und
Handel sind die Hauptnahrungsquellen der 33000 Bewohner;
auch der Lotsendienst und die Seebäder (s. Heringsdorf,Ahlbeck,
Zinnowitz) bringen viel ein. Die bedeutendsten Orte sind
Swinemünde und –
KarlGeorg Ludw. Guido, Graf von, preuß. Diplomat, geb. zu Hechingen, studierte in Greifswald,
[* 27] Göttingen
[* 28] und Berlin Jura und Staatswissenschaften und trat 1830 in den Staatsdienst. 1832 bereiste Frankreich, England
und Oberitalien,
[* 29] wurde 1835 zum Legationssekretär in Rom
[* 30] ernannt, dann nach Berlin als vortragender Rat versetzt und 1844–45
dem Minister des Innern behufs Ausarbeitung einer landständischen Verfassung für den preuß. Staat beigegeben.
Bald darauf ging er als außerordentlicher Gesandter nach Rom. Im April 1848 wurde vorübergehend Bundestagsgesandter
in Frankfurt
[* 31] a.M., kehrte 1849 nach Rom zurück, schloß 1850 den Frieden mit Dänemark
[* 32] ab und übernahm 1851–54 wieder den
Gesandtschaftsposten in Rom. 1855 ging er in außerordentlicher polit. Mission nach London
[* 33] und wurde 1858 Nachfolger Bismarcks
beim Bundestage in Frankfurt. 1862 wurde er in den Grafenstand erhoben und 1863 zum Gesandten am ital.
Hofe ernannt, wo er 1866 bei dem Abschluß der AllianzPreußens
[* 34] mit Italien
[* 35] hervorragend beteiligt war. 1869 trat aus dem aktiven
Dienst und wurde 1872 kommissarisch zum Generaldirektor der königl. Museen ernannt, zog sich
aber bald darauf auf seine Güter in Pommern zurück. war auch lebenslängliches Mitglied des preuß. Herrenhauses.
Er starb in San Remo. Seine «Polit. Briefe und Charakteristiken aus der deutschen Gegenwart» erschienen 1849 in
Berlin.