wovon 27 315 geographisch zu Europa
[* 2] gehören, 225 616 E.;
Ackerbau, Fischerei
[* 3] und 48 Fabriken. - 3) Hauptstadt des Gebietes
und des Kreises schön gelegen an der Mündung des Tschegan in den
Ural und an der Linie Pokrowskaja-Urálsk der Eisenbahn Rjasan-Urálsk,
Sitz des Militärgouverneurs, hat (1897) 36 597 E., meist
Russen; 10
Kirchen, 4 Raskolniken-Kapellen, 3 Moscheen,
Realschule, Mädchengymuasium,
Musikschule,
Bibliothek, Museum,
Theater,
[* 4] 2
Zeitungen, Filiale der Reichsbank; Talgschmelzerei,
Gerberei, Ziegeleien, 1 Bierbrauerei,
[* 5] 2 Jahrmärkte.
(chem. ZeichenUr,
Atomgewicht 239), ein Metall, das 1789 von
Klaproth entdeckt, aber erst 1841 von Peligot
in
Paris
[* 6] genauer untersucht wurde. Es findet sich in der Natur nicht gediegen, sondern hauptsächlich als Uranoxydoxydul
im
Uranpecherz (s. d.), ferner, obgleich ziemlich selten, als Uranphosphat im
Uranglimmer und als
Hydrat des Uranoxyds im
Uranocker. Man erhält das metallische aus dem Uranchlorür durch Reduktion mit
Natrium. Das reduzierte Metallpulver wird zusammengeschmolzen.
Das ist ein weißes, etwas hämmerbares, sehr hartes Metall vom spec. Gewicht 18,7; es läuft bei Zutritt der Luft an und
verbrennt beim
Glühen an der Luft zu schwarzem Uranoxydul. Es löst sich leicht in verdünnten Säuren. Das reine Metall
findet keine Anwendung, dagegen macht man von einigen Uranpräparaten, die man in Joachimsthal in
Böhmen
[* 7] und anderwärts fabrikmäßig darstellt, in der
Technik Gebrauch, so zum
Gelbfärben des
Glases, zur Erzeugung des
Canarienglases,
das im durchgehenden Lichte gelblich, im auffallenden Lichte grün erscheint.
Man benutzt ferner die
Oxyde des bei der Porzellan- und Emailmalerei und das salpetersaure Uranoxydul
unter dem
Namen Wothlisches SaOz in der
Photographie. Die
Salze des leiten sich meist vom
Hydrat des Uranoxydes, UO2(OH)2,
ab, so das Uranoxydnitrat, UO2(NO3)2 + 6 H2O, und das Uranoxydacetat, UO2(C2H3O2)2 + 2 H2O,
die zum
Titrieren der
Phosphorsäure verwendet werden. Man nennt diese
SalzeUranylsalze, weil in ihnen das
Radikal Uranyl, UO2, vorkommt. Außerdem kennt man noch
Salze des vierwertigen
älterer zusammenfassender
Name für zwei
Mineralien,
[* 8] die auf
Grund ihrer
Krystallisation und chem. Zusammensetzung
auseinander gehalten werden müssen, für den Kalk- und den Kupferuranit. Der Kalkuranit, in rhombischen,
aber den Dimensionen nach von tetragonalen nur wenig abweichenden tafelartigen, höchst vollkommen basisch spaltbaren, optisch
zweiachsigen
Krystallen von zeisiggrüner bis schwefelgelber
Farbe, ist phosphorsaures Uranylcalcium,Ca(UO2)2(PO4)2
+ 10 H2O.
Der Kupferuranit bildet schärferkantige und glänzendere, dem tetragonalen
System angehörige, sehr dünn-tafelartigeKrystalle,
ist optisch einachsig und von gras- bis smaragdgrüner, auch spangrüner
Farbe; er ist das dem Kalkuranit analoge Doppelphosphat
von Kupfer
[* 9] und
Uran (phosphorsaures Uranylkupfer), aber mit nur 8
MolekülenKrystallwasser, Cu(UO2)2(PO4)2 + 8 H2O.
Beide finden sich zu Johanngeorgenstadt und Eibenstock
[* 10] in
Sachsen
[* 11] sowie in
Cornwall an mehrern Orten, der
Kalkuranit auch
zu
Autun in
Frankreich, der Kupferuranit zu St.
Yrieix bei Limoges, meist auf
Gängen im Granit.
eine in Form einer
Aktiengesellschaft begründete wissenschaftliche Anstalt zu
Berlin,
[* 17] deren
Zweck die Förderung naturwissenschaftlicher
Anschauung und Belehrung ist. 1889 wurde sie unter der Direktion von M. Wilhelm
Meyer eröffnet. Sie gliedert sich in eine astron., physik, und mikroskopische
Abteilung, enthält ferner ein wissenschaftliches
Theater und giebt die Zeitschrift «Himmel
[* 18] und Erde» und eine «Sammlung
populärer
Schriften» heraus. Die in den Sammlungen und der
Sternwarte
[* 19] vorhandenen
Instrumente werden dem
Publikum mit den entsprechenden Erläuterungen in ihrer Wirkungsweise vorgeführt. Der eigenartigste
Teil des Unternehmens
ist das
Theater, das bestimmt ist, ein verkleinertes
Bild der Natur wirkungsvoll und allgemeinverständlich zu entwickeln.
citrongelbe bis pomeranz- und schwefelgelbe, sehr milde und weiche, zerreibliche rindenartige
Überzüge
und eingesprengte Partien, die zu Johanngeorgenstadt und Joachimsthal das
Uranpecherz begleiten.
Der besteht hauptsächlich
aus Uranhydroxyd mit beigemengtem Uransulfat.
(grch.), Himmel. Er erscheint personifiziert zuerst in der Hesiodischen
Theogonie als Erstgeborener der Gaia
(Erde), der als die die Erde mit Feuchtigkeit und Wärme
[* 22] durchdringende Zeugungskraft des Himmels mit dieser seiner
Mutter
die
Titanen, die Kyklopen
[* 23] und die drei hundertarmigen
Riesen Kottos,
Briareos und Gyes erzeugte.
Alle diese
Kinder waren dem
Vater verhaßt, und er verbarg sie gleich nach der
Geburt in der
Tiefe der Erde. Diese aber rächten sich dafür
auf den
Rat und mit Hilfe ihrer
Mutter, die dem Kronos, dem jüngsten der
Titanen, eine gewaltige Sichel
in die
Hand
[* 24] gab, womit er dem als dieser herbeikam, die Gaia zu umarmen, das Zeugungsglied abschnitt und es ins
Meer warf,
wo aus dem Schaum, der sich darum anhäufte, die
Aphrodite
(Venus) hervorging, während aus den Blutstropfen, die dabei auf
die Erde gefallen waren, die Erinnyen,
[* 25] die
Giganten und die
Melischen Nymphen, die
Dämonen der
Rache und
rohen Gewalt, entsprangen. In röm. Zeit erscheint als
Cälus; er wird dann als bärtiger
Mann mit über dem
Kopf ausgespanntem
Gewand, besonders bei
Darstellung des Parisurteils und des Phaëthonsturzes, aufgefaßt.