Entscheidend für diese
Wahl war besonders der
Gesichtspunkt, daß durch das
die Industrie anfangs nur mäßig belastet würde,
und erst später, nachdem sie sich den neuen Verhältnissen habe anpassen können, die dann allerdings erhöhte Last auf
sie falle. In der That sind die von den
Berufsgenossenschaften verausgabten
Entschädigungen beständig
gewachsen; sie betrugen abgerundet 1886: 1,9 Mill. M., 1887: 5,9,1888: 9,7, 1889: 14,5, 1890: 20,3, 1891: 26,4, 1892: 32,3,
1893: 38,2, 1894: 44,3, 1895: 50,i, 1896: 57,3 Mill. M. Diese
Zahlen entsprechen ziemlich genau den beim
Erlaß des Unfallversicherungsgesetzes
veröffentlichten Vorausberechnungen.
Durch die Ansammlung eines Reservefonds wird bis zu einem gewissen
Grade ein
Ausgleich des mit dem Kapitaldeckungsverfahren
angebahnt. Er betrug Ende 1895 rund 125 Mill. M.
Über Fälle, wo die Unfalllast nicht nach dem verteilt wird, s. Prämienreserveverfahren
und Kapitaldeckungsverfahren. Der Reichszuschuß zur Invaliditäts- und
Altersversicherung wird ebenfalls nach dem alljährlich
bemessen.-
Vgl.
van der Borght, Umlage- oder Kapitaldeckungs-(Prämien-)Verfahren bei obligatorischer
Unfallversicherung (Berl. 1897).
in der deutschenGrammatik die Wandlung eines
a in ä
(e), o in ö,
u in
ü, au in äu, an
in än, z. B.
Hand-Hände,
Korn-Körner u. s. w. Auch in vielen Fällen, wo die heutige
Sprache
[* 2] keinen derartigen Wechsel mehr
ausweist, beruht ein ä, ö u. s. w. auf z. B. das
ü in
«Thür», althochdeutsch turi. Die Geschichte der
deutschen
Sprache läßt auch das Gesetz erkennen, nach welchem der eintrat: er fand nur da statt, wo die folgende
Silbe ein
i oder j enthielt.
Während im
Gotischen diese
Laute nicht auf den
Vokal der vorhergehenden
Silbe wirken, verwandeln sie im
Althochdeutschen ein
a in e, z. B. gotisch harjis, althochdeutsch hari, daraus heri
(Heer); vallu (ich falle), vellis (du fällst);
unsere jetzige
Orthographie hat teils das alte e bewahrt, teils ä eintreten lassen. Im Mittelhochdeutschen greift der weiter,
u wird zu
ü, o zu ö, å zu æ, d. h.
â, o zu œ, d. h. ô,
û zu in (z. B. althochdeutsch zûnjan, zäunen,
mittelhochdeutsch zinnen), uo zu
üe, ou zu ön, von denen in der heutigen
Sprache mehrere zusammengefallen sind.
Insel westlich von
Rügen, zum
Kreis
[* 3]
Rügen des preuß. Reg.-Bez.
Stralsund
[* 4] gehörig, durch den Gellenstrom von
der
Insel Hiddensöe getrennt, ist 6 km lang, 3 km breit und hat 7 Dörfer mit 300 E. Hauptort ist Waase.
(S. Karte:
Rügen.)
Karl Friedr., Nationalökonom, geb. zu Gießen,
[* 6] widmete
sich anfänglich, auch praktisch, demBerg- und Hüttenfach und ging dann zu den
Staats- und Kameralwissenschaften über. Herbst 1851 bei
der Obersteuerdirektion in
Darmstadt
[* 7] als
Accessist eingetreten, verblieb er im unmittelbaren
Staatsdienst
bis
Frühjahr 1856, wo er sich als Privatdocent der
Staatswissenschaften in Gießen habilitierte.
Ostern 1864 als ord. Professor
nach
Würzburg
[* 8] berufen, übersiedelte er in gleicher Eigenschaft Herbst 1873 nach Königsberg.
[* 9]
Seine Vorlesungen, welche schon frühzeitig das socialeMoment in wirtschaftlichen und polit. Fragen betont
hatten, erstreckten sich hier seit 1877 auch auf das ethnogr. Gebiet. Seine Hauptarbeiten sind: «Lehrbuch der Finanzwissenschaft»
(2 Bde.,
Erlangen
[* 10] 1859-60: 2. Aufl. in 1 Bd., Stuttg.
1887),
(frz. contour),
Kontur, bei Zeichnungen und Gemälden die Linie, welche die Form eines Gegenstandes bestimmt.
Auf Gemälden werden vielfach die vorgezeichnet, dann aber meist derartig verdeckt, daß sie nur durch den Gegensatz der
Farben, des Lichts und Schattens markiert werden.
Vielfach, in der ägypt. und griech. Kunst, besonders in der
Vasenmalerei, kommt die Malkunst über die ausgemalte Umrißzeichnung nicht hinaus.
[* 1] im allgemeinen soviel wie
Stromwender
[* 12] (s. d.). In der heutigen Elektrotechnik machen sich nötig, um
die größtmögliche Mannigfaltigkeit in der Vertauschung von Stromkreisen zu ermöglichen. Ein solcher Generalumschalter
ist in beistehender
[* 1]
Figur schematisch erläutert. Die die Stromquellen einschließenden
Kreise
[* 13] A
B und C D sind mit ihren
Enden an vier parallele Kupferschienen angeschlossen, und die Verbrauchsstromkreise
a b und
c d an vier dieselben rechtwinklig kreuzende und von ihnen sorgfältig isolierte Kupferschienen. An den Kreuzungsstellen
der beiden
Systeme sind die Schienen durchbohrt, und durch eingesetzte Kupferstöpsel kann jede Schiene
des einen mit jeder des andern
Systems leitend verbunden werden, wodurch nicht nur die Vertauschungen der Stromkreise, sondern
auch Richtungsänderungen erreicht werden können.