48 (1895) 170946 E. zählen. Nächst der Hauptstadt Prenzlau
[* 2] sind die größern
Städte Schwedt
[* 3] a.O.,
Angermünde,
Strasburg
und
Templin. – In ältester Zeit wird das Land Ukera oder auch
TerraUkera, das Ukerland, genannt. Erst Ende des 15. Jahrh.
kam die Benennung auf. Das Land war der Wohnsitz der Ukrer, des östlichsten Zweige der polabischen oder
Elbslawen (Wilzen), der seit dem 10. Jahrh. unter dem
Namen Ukrani und Uchri erwähnt wird, während der
Name Ukera als Bezeichnung
der aus den Ückerseen bei Prenzlau 104 km weit nordwärts fließenden und bei
Uckermünde (s. d.) in das Oderhaff mündenden
Uker,
Üker oder
Ücker urkundlich erst 1235 vorkommt.
Die ist in einzelnen
Teilen zu verschiedenen
Zeiten an die
Mark Brandenburg (s. d., Geschichte) gekommen und beinahe drei Jahrhunderte
lang beständig ein Streitobjekt zwischen dieser,
Pommern
[* 4] und
Mecklenburg
[* 5] gewesen. Bei der Thronbesteigung
Friedrichs von Hohenzollern
[* 6] (1417) gehörten 2840 qkm von der
Fläche zur Kurmark, der Rest den pommerschen
Herzögen.
Friedrich II.
erwarb weitere 743 qkm, und
AlbrechtAchilles erlangte durch den mit dem
Herzog Erich II. abgeschlossenen Prenzlauer
Vertrag die bis dahin von
Pommern noch behaupteten
Stücke der (Löcknitz mit Vierraden, 293 qkm) und die Grenze bis zur Welse.
Am endlich kam zwischen Kurfürst
Johann und
HerzogBogislaw eine Erbeinigung und 30. März ein Tauschvertrag
zu stande, welcher den
Umfang der so festsetzte, wie er bis 1816, d. h. bis zur Neubildung der Kreiseinteilung
in der
Mark, fortbestanden bat. 1816 wurden aus der die
Kreise
[* 7] Prenzlau,
Angermünde und
Templin (s. diese
Artikel) gebildet, während die östlich von der Randow gelegenen
Teile zu
Pommern kamen. –
(Ugleisee), schöner Waldsee im oldenb. Fürstentum Lübeck,
[* 10] in der sog.
Holsteinischen
Schweiz,
[* 11] 5 km nördlich von Eutin, östlich vom Kellersee, ist 35 ha groß und bis 26 m tief.
russ. und poln. ukraïna
(d. i. Grenzland), im moskauischen
Reich und ehemaligen Königreich
Polen die äußersten,
meist wenig bevölkerten Grenzgebiete gegen die
Tataren und andere nomadisierende
Völker. Es gab zeitweilig eine moskauische,
eine rjasansche, eine sibirische u.a. Besonders nannte man aber so das Land zu beiden Seiten des mittlern
Dnjepr, also die
ehemalige poln. Woiwodschaft Kiew
[* 12] mit dem angrenzenden sog. Wilden
Felde und den Niederungen,
d. i. der Sitz der ehemaligen kleinruss. und saporogischen Kosaken. Jetzt bildet
das Land seinem
Kern nach die russ. Gouvernements
Tschernigow, Kiew und Poltawa. Die ehemalige slobodskische entstanden im 17. Jahrh.
aus den Sloboden (s. d., darunter
Charkow) der vor dem Druck der
Polen geflüchteten Kosaken im Gebiet desDonez,
bildet gegenwärtig das Gouvernement
Charkow.
SidiScheich, mächtiger Araberstamm in der Oasengruppe Ksur im südwestl.
Algier am Südabhange des großen
Atlas,
[* 13] der hier eine Oberherrschaft über die benachbarten Wüstenstämme ausübt.
Der Hauptort
des
Stammes ist El-Abiad, wo sich das
Grab des Stammesheiligen Sidi Scheich befindet. 1881 zerstörten die
Franzosen den
Ort,
den sie aber später wieder aufbauten, da sie nur mit Hilfe der U. S. S.
die Herrschaft in jenen Gegenden behaupten können.
eine mit Lanzen bewaffnete Kavalleriegattung. Die Bezeichnung stammt von den
Polen, die im 16. Jahrh. eine
leichte, mit Lanzen bewaffnete Nationalkavallerie aufstellten und Ulanski nannten. Die traditionelle
Uniform der erinnert
daher an die polnische, wie die der Husaren an die ungar. Nationaltracht;
charakteristische
Bestandteile der Ulanenuniform sind
Ulanka (s. d.),
Czapka (s. d.) und die Epauletten statt der
Achselklappen.
In
Preußen
[* 14] errichtete
Friedrich d. Gr. 1741 ein Ulanenregiment, das unter des Königs
Augen im ersten
Schlesischen KriegeFiasko
machte und deshalb 1742 in ein Husarenregiment umgewandelt wurde, womit der
Name zunächst aus dem preuß.
Heer verschwand, während das Wesen dieser Waffengattung in den
Bosniaken (s. d.) und Towarczys neu belebt wurde.
Nach dem
Tilsiter Frieden (1807) wurden zwei preuß. Ulanenregimenter errichtet, deren Zahl sich
bald bedeutend vermehrte. Zur Zeit besitzt die
deutsche Armee 25 Ulanenregimenter, die Lanzen mit Fähnchen in der Landesfarbe
führen:, das 1. bis 3. Garde-Ulanenregiment und die Regimenter Nr. 1 bis 16 in
Preußen, Nr. 17 und 18 in
Sachsen,
[* 15] Nr. 19 und 20 in
Württemberg und endlich das 1. und 2. Ulanenregiment in
Bayern.
[* 16] Da die
gesamte deutsche
Kavallerie Lanzen führt, unterscheiden sich die lediglich durch dieUniformierung. –
Die Ulanenregimenter
Österreichs sind, mit Ausnahme von zwei kroat.-slawon. Regimentern, alle galiz.
Abkunft. –
Rußland besitzt nur noch zwei (Garde-)Ulanenregimenter. –
Frankreich hat die dort als
Lanciers bezeichneten
nach 1871 abgeschafft. Die Bezeichnung der als
Lanciers ist auch in verschiedenen andern
Heeren üblich.
(lat.,von
Ulcus, s. d.), ^[= (lat.), Geschwür; U. durum, der harte Schanker; U. molle, der weiche Schanker; U. cor49 neae, ...] Verschwärung,
Eiterung.