36 Baumwollwaren-, Papier- und Metallwarenfabrikation, Gerberei,
Brauerei undTöpferei. Die zahlreichen
Eisenbahnlinien berühren
meist die Hauptstadt.
Über die Geschichte s. Friaul. –
2) Hauptstadt der
Provinz und des Distrikts in fruchtbarer, weinreicher Gegend, am
Kanal
[* 2] Roja, der vom
Torre abzweigt, an den
Linien
Venedig-Cormons und Udine-Pontebba (70 km) des
AdriatischenNetzes und an den Anschlußbahnen Udine-Portogruaro
(61 km) und Udine-Cividale, mit Dampfstraßenbahn nach
SanDaniele (27 km), ist Sitz des
Präfekten, eines Erzbischofs, einer
Handels-
und Gewerbekammer sowie der Infanteriebrigade
«Bergamo» und hat (1881) 23254, als Gemeinde 32020, nach einer Berechnung
37200 E., in Garnison ein
Bataillon des 26. Infanterieregiments und das 15. Kavallerieregiment
«Lodi», ein
Standbild der Friedensgöttin und bronzenes Reiterstandbild Victor Emanuels II. von Crippu (1883),
zwei riesige Marmorstatuen (Hercules und
Cacus) und zwei hohe
Säulen,
[* 3] ein
Standbild der Justitia und ein
Denkmal Garibaldis
(1886). Die Stadt zerfällt in die innere und die äußere, die durch
Mauern und
Gräben getrennt sind.
Die
Straßen sind eng und krumm. Im Mittelpunkte liegt auf einem Hügel das 1517 von
GiovanniFontana erbaute Kastell, jetzt
Kaserne. Der roman.
Dom mit sechseckigem
Glockenturm hat im Innern das Reiterstandbild des
Grafen Antonini und ein
Standbild des
Erzbischofs Zacharias Bricito von Millisini. Die größte Merkwürdigkeit in ist der
Campo santo, einer
der schönsten Friedhöfe Europas.
Der erzbischöfl.
Palast besitzt im Thronsaal die Bildnisse sämtlicher
Patriarchen von
Aquileja sowie der Erzbischöfe und
Bischöfe von ferner Fresken von
Tiepolo und
Giovanni da Udine. Der Palazzo del Municipio, 1457 im
Stil des
venet. Dogenpalastes erbaut und nach dem
Brande von 1876 durch den Mailänder
Architekten Scala wiederhergestellt, enthält
einen riesigen
Ajax aus Marmor und Gemälde von Pomponio Amalfio und Grassi, der Palazzo Bartolini die an Werken über Friaul
reiche
Bibliothek und das städtische Museum mit röm. Altertümern, Gemälden von
Giovanni da Udine,
Palma
Giovane und
Tiepolo sowie eine Münzsammlung. hat eine theol.
Lehranstalt, zwei Gymnasien, ein technisches
Institut,
Akademie,
Theater,
[* 4] Findelhaus; bedeutende Seidenindustrie und starken
Handel, besonders mit Flachs und Hanf. – das alte Utina oder Utinum, kommt erst im 10. Jahrh.
vor, wurde 1238 durch den
Patriarchen vonAquileja,
Berthold, zur Hauptstadt des Friauls erhoben und kam 1420 an
Venedig.
[* 5] 1750 wurde es Sitz eines Erzbischofs. Während der franz. Herrschaft war Hauptstadt
des Depart. Passariano. kam 1814 an
Österreich
[* 6] und war 1848
die erste Stadt, die nach dem
Aufstand in
Venedig von
Österreich
abfiel und 23. März die
Besatzung zum
Abzug zwang; 23. April, nach mehrstündiger Beschießung, unterwarf sie sich
wieder. 1866 kam mit
Venetien an
Italien.
[* 7]
Giovanni da, ital.
Maler, geb. 1487 zu Udine, gest. 1564, war einer der geschmackvollsten
Dekorationsmaler
Italiens.
[* 8] Anfangs in
Venedig thätig, ließ er sich später in
Rom
[* 9] nieder, wo er unter
die
SchülerRaffaels aufgenommen wurde. Ihm verdankt man im wesentlichen die auf den antiken Ornamentenstil zurückgehenden
phantasievollen Dekorationen der Loggien im
Vatikan.
[* 10] In der Farnesina hat er die Guirlandeneinrahmung für
Raffaels Psychedarstellungen
gemalt; zu seinen schönsten Dekorationsmalereien
gehören die Grotesken in der Villa Madama in
Rom. Auch in
Florenz,
[* 11] in
Venedig im Palazzo Grimani und in Udine hat er seine Kunst bethätigt. Der Groteskenstil ist durch ihn zur höchsten
Vollendung ausgebildet worden.
(im SanskritUdschdschajani, engl.
Oojyne oder
Ujain), Hauptstadt des
Reichs der mahrattischen Fürstenfamilie
Sindhia in
Ostindien,
[* 13] im
Territorium Gwaliar, auf dem rechten Ufer des
Flusses Sipra,an der
EisenbahnlinieAdschmir-Bombay, eine
der ältesten und bestgebauten
Städte mit (1891) 34691 E., darunter 9476 Mohammedaner. Die bedeutendsten Bauten sind außer
mehrern
Palästen der Fürstenfamilie die
Tempel
[* 14] der Maha-Kali, des Krischna und des Rama sowie die Mausoleen
längs der Sipra. In einem dem Mahadeva geweihten
Tempel neben dem prächtigen
Mausoleum einer der Gemahlinnen von
Madhadschi-Sindhia
ist eine große, in weißem Marmor aufgeführte Gruppe, darstellend den
StierSchiwas mit dem
Maule an einem Fruchtkorb. Sie
gilt als eins der größten Kunstwerke von ganz
Indien. ist in ganz
Indien wegen seiner Schulen und
Sternwarte
[* 15] berühmt, von welcher die ind. Astronomen ihren ersten Meridian ziehen. In alter Zeit war es Hauptstadt
von Malwa (s. d.) und gilt noch jetzt als eine der sieben heiligen
Städte der
Hindu.
(spr. údwahrhelj),Komitat in Siebenbürgen, grenzt im N. an das
KomitatMaros Torda, im O. an Esik, im
S.
an
Haromszék und Groß-Kokel, im
W. an
Klein-Kokel, und hat 3417,68 qkm und (1890) 110132 meist evang. magyar.
E. (3191 Rumänen, 2131 Deutsche),
[* 16] darunter 37287
Römisch-, 1745
Griechisch-Katholische, 25544
Unitarier, 4171
Griechisch-Orientalische
und 768 Israeliten. Das Gebiet ist durchweg waldiges Hochland, das nur den Anbau von Hafer,
[* 17] Gerste,
[* 18] Kartoffeln und Hanf gestattet;
die Einwohner treiben meist Viehzucht
[* 19] und Holzindustrie, auch feinere Kunstschnitzerei. Das
Komitat umfaßt drei Stuhlbezirke.
Hauptort ist
Székely-Udvarhely (s. d.).
oder Wallis,
franz. (seit 1887) Inselgruppe im
Großen Ocean, unter 176° westl.
L. und 13° südl.
Br. gelegen, im W. von den
Samoa-Inseln, zählt auf 96 qkm 4000 kath. E., welche mit den Bewohnern der
Tonga-Inseln große
Ähnlichkeit
[* 20] haben. Auf der 60 qkm großen Hauptinsel (auch Uvea, Uwea), welche vulkanischen Ursprungs und von drei stark bewaldeten
Bergketten durchzogen ist, gedeiht besonders
Kaffeebaum und
Baumwollstaude, während die übrigen sehr kleinen, meist den
Korallen
[* 21] ihr
Dasein verdankenden Eilande mit Kokospalmen bestanden sind. Die alten Kratertrichter auf der 1867 durch ein gewaltiges
Erdbeben
[* 22] stark heimgesuchten Hauptinsel sind zum
Teil mit Seen gefüllt. Der
¶
mehr
37 Hauptort Matautu hat einen guten Hafen. Die Gruppe wird als Dependenz von Neucaledonien verwaltet. Sie wurde 1767 von Wallis
entdeckt
und seit 1837 christianisiert. – oder Halgan, frz. Ouvéa, ist auch eine der franz.
Loyalty-Inseln (s. d.).