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Stadt ist sehr alt, gehörte zu der Landgrafschaft Baar und ist durch den Sieg denkwürdig, den hier die Österreicher und Bayern [* 2] unter Merey und Johann von Werth über die Franzosen erfochten. 1803 brannte die Stadt vollständig ab.
Stadt ist sehr alt, gehörte zu der Landgrafschaft Baar und ist durch den Sieg denkwürdig, den hier die Österreicher und Bayern [* 2] unter Merey und Johann von Werth über die Franzosen erfochten. 1803 brannte die Stadt vollständig ab.
ind. Stadt, s. Tutikorin. ^[= (portug.-engl., verderbt aus dem ind. ), Hafenstadt im Distrikt Tirunelweli der indobrit. ...]
eine der Samoa-Inseln (s. d.) in der Südsee, die drittgrößte, wildeste und malerischste dieser Gruppe, südöstlich von Upolu, 139 qkm groß, vulkanischen Charakters, ist von Bergen [* 3] durchzogen, die namentlich nach der baienreichen Nordküste sehr steil abfallen (s. Nebenkarte zur Karte: Oceanien). Tutuila ist zwischen dem Westkap und Kap Matatula 27 km lang, erreicht eine Breite [* 4] von 8 km, zählt 3746 E. und ist zum Teil sehr fruchtbar. Haupthandelsplatz ist Leone an der Südwestküste, hat jedoch schlechten Ankergrund. In die Südküste schneidet weit der große und sichere Hafen Pago-Pago hinein, der von den zwischen San Francisco, Honolulu, [* 5] Auckland [* 6] und Sydney [* 7] verkehrenden Dampfern öfters besucht wird.
s. Amerikanische Rasse. ^[= Gesamtbezeichnung für die verschiedenen eingeborenen Stämme der nördl. und südl. Hälfte ...]
Stadt im Kreis [* 8] Deutsch-Krone des preuß. Reg.-Bez. Marienwerder, [* 9] zwischen drei Seen, an der Nebenlinie Schneidemühl-Callies der Preuß.
Staatsbahnen, [* 10] hat (1895) 2122 E., darunter 594 Evangelische und 73 Israeliten, Post mit Zweigstelle, Telegraph, [* 11] kath. und evang. Kirche;
Dampfsägewerk. Nahebei Rittergut Schloß-Tütz mit burgartigem altem Schloß.
Dorf im Bezirksamt München [* 12] II des bayr. Reg.-Bez. Oberbayern, am westl. Ufer des Würm- oder Starnberger Sees, an den Linien München-Weilheim und Tutzing-Penzberg (22,5 km) der Bayr. Staatsbahnen, ist Dampferstation und hat (1895) 1468 E., darunter 45 Evangelische, Postexpedition, Telegraph, ein Schloß mit Anlagen und eine Brauerei.
lat. Tude, Bezirksstadt der span. Provinz Pontevedra in Galicien, rechts am Miño (portug. Minho), gegenüber der portug. Grenzfestung Valença do Minho, an der Seitenlinie Guillarey-Valença (8 km, nach Oporto) [* 13] der Eisenbahn Orense-Vígo, hat (1887) 11 284 E.; bedeutenden Wein-, Obst-, Gemüse-, Orangen- und Seidenbau, Leinweberei, Bereitung eingemachter Südfrüchte (dulce de perada) und Handel, besonders Schmuggel nach Portugal. [* 14] 7 km stromauf, halbwegs nach Salvatierra und an der Bahn nach Orense liegt der Badeort Caldelas de Tuy mit warmen Schwefelquellen (46-49° C.).
s. Dolnja Tuzla.
(spr. twehn), Mark, Pseudonym für Samuel Langhorne Clemens (s. d.).
Grasart, s. Lolium. [* 15]
s. Thee. ^[= # (Thea L.), Pflanzengattung aus der Familie der Ternströmiaceen (s. d.). Es giebt zwar verschiedene ...]
der Sage nach ein poln. Edelmann, der zur Zeit des Königs Sigismund August im 16. Jahrh. in Krakau [* 16] lebte. Er beschäftigte sich mit Mathematik und Physik und verschrieb sich auf den Bergen Krzemionki unweit Krakau dem Teufel, mit dessen Hilfe er sich jeden Genuß verschaffte und viele lustige Abenteuer bestand. Er hatte sich ausbedungen, nur in Rom [* 17] vom Teufel geholt werden zu dürfen; als er nun in eine Schenke trat, die den Namen «Rom» führte, mußte er sich dem Teufel ergeben, der ihn mit sich fort in die Höhe riß. In der Angst stimmte Twardowski ein geistliches Lied an, das er in der Jugend gelernt hatte. Dadurch befreite er sich zwar aus der Gewalt des Teufels, doch muß er bis zum Jüngsten Tage zwischen Himmel [* 18] und Erde schweben. Beziehungen zur deutschen Faustsage sind zweifellos, wie denn auch Faust in Krakau gelebt haben soll, wo man die schwarze Kunst erlernen konnte (Pflege der Astrologie [* 19] in Krakau).
(spr. twihd), Fluß im südöstl.
Schottland, entspringt westlich vom Berge Hart Fell, durchströmt die schönen Gelände der schott. Grafschaften Peebles, Selkirk und Roxburgh, berührt die Städte Peebles, Galashiels, Melrose und Kelso, bildet von oberhalb Coldstream ab bis oberhalb Berwick die Grenze gegen England und mündet 156 km lang in die Nordsee.
Nebenflüsse sind links: Lyne, Gala, Lauder, Eden und Whitadder;
rechts: Ettrick, Teviot und Till.
Der Tweed ist sehr lachsreich.
(spr. twihd), William Marcy, amerik. Politiker, geb. in der Stadt Neuyork, [* 20] wurde Kesselmacher, beteiligte sich frühzeitig am öffentlichen Leben und gewann bald in der Tammany Society (s. d.) entscheidenden Einfluß. Mit ihrer Hilfe wurde er 1852 zum Alderman (Gemeinderat) der Stadt Neuyork, bald darauf in den Kongreß gewählt, den er sehr bald wieder verließ, um sich vollständig auf städtische «Politik», resp. die Ausbeutung der städtischen Einkünfte zu persönlicher Bereicherung, zu werfen.
Die verschiedenen Stellungen, die er einnahm, zuletzt die eines Kommissars der öffentlichen Bauten der Stadt Neuyork, benutzte er, um an der Spitze eines nach ihm benannten «Ringes», der sich mit Hilfe des sog. Caucussystems (s. Caucus) die Herrschaft zu sichern wußte, die Stadt um viele Millionen zu betrügen, so daß er schließlich 1871 nach dem energischen Vorgehen der unabhängigen Presse [* 21] («New York Times») gegen ihn verhaftet und zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Tweed starb im Gefängnis.
(spr. twihddehl), schott. Grafschaft, s. Peebles.
(spr. twihdmöth), Vorstadt von Berwick-on-Tweed (s. d.). ^[= (spr. berrick onn twihd), Hafenstadt an der schott. Grenze in der engl. Grafschaft Northumberland, ...]
auch Twiedel, ein Scheuerlappen zur Schiffsreinigung, der an einem langen Stiel befestigt ist.
Landschaft in der niederländ. Provinz Oberyssel (s. d.). ^[= (lat. provincia), ursprünglich nach röm. Staatsrecht der einem Magistrat zugeteilte Amtsbereich, ...]
1) Gouvernement im mittlern Rußland, zu den Wolgagouvernements gehörig, im Quellengebiet der Wolga, grenzt im N. an das Gouvernement Nowgorod, im O. an Jaroslawl und Wladimir, im S. an Moskau, [* 22] im SW. an Smolensk und im N. an Pskow und hat 65 330,7 qkm mit 1 812 559 E., d. i. 27,7 auf 1 qkm. Das Land ist hügelig, am meisten erhöht im Westen, im Kreis Ostaschkow, von wo Erhöhungen ausgehen, die die Wasserscheide zwischen Wolga, Düna und Msta bilden. Schiffbar sind die Wolga mit ihren Nebenflüssen Twerza und Mologa, und die Msta, die zum Wyschne-Wolotschokschen und Tichwinschen Kanalsystem gehören.
Seen nehmen 648 qkm ein. Die Bevölkerung besteht aus Großrussen, nur im Nordosten sind 67000 Karelen. Ackerbau und Viehzucht [* 23] sind nicht beträchtlich; in neuerer Zeit hebt sich der Flachsbau. Dagegen sind verschiedene Zweige der Hausindustrie sehr verbreitet, so namentlich die Schuhmacherei und die Herstellung von Kurzwaren. Gegen 70000 Mann verlassen alljährlich um in den benachbarten Gouvernements zeitweise Arbeit zu suchen. Die Zahl der Fabriken betrug (1893) 943 mit 28,2 Mill. Rubel Produktion; davon kommen auf Baumwollspinnereien 11,7, auf Hanf- und Flachsspinnereien 4,6, Gerbereien 2, Branntweinbrennereien und Destillationen 2,2 Mill. ¶
Rubel. Der Handel ist bedeutend. Die Eisenbahnen haben eine Länge von 556 km. Es giebt 11 Mittelschulen für Knaben, 6 für Mädchen, 4 Special-, 679 niedere und Elementarschulen. Das Gouvernement, seit 1796 bestehend, zerfällt in 12 Kreise: [* 25] Bjeshezk, Kaljasin, Kaschin, Kortschewa, Nowotorshok (s. Torshok), Ostaschkow, Rshew, Subzow, Stariza, Twer, Wessjegonsk und Wyschnij Wolotschok. - 2) Kreis im südl. Teil des Gouvernements Twer, im Gebiet der Wolga, hat 3989 qkm, 432 115 E.; besonders Nagelfabrikation. - 3) Hauptstadt des Gouvernements und des Kreises Twer, zu beiden Seiten der Wolga und an den Mündungen der Twerza (links) und der Tmaka (rechts) sowie an der Nikolai-Eisenbahn (Petersburg-Moskau).
Der Hauptteil (gorodovaja) der Stadt liegt zwischen Wolga und Tmaka; links von der letztern der Stadtteil Satmazkasa (zatmackaja); links an der Wolga die Sawolshkaja (zavolžskaja) und die Satwerezkaja (zatvereckaja). Twer ist regelmäßig gebaut, ist Sitz des Gouverneurs und des Erzbischofs von Twer und Kaschin, hat schöne breite Straßen, ansehnliche Häuser, große Plätze (der Katharinen-, Post-, Osmingolnajaplatz; letzterer die Hauptpromenade von Twer), ferner (1897) 53 477 E., kaiserl. Palast (1763 erbaut), 34 russ., 1 evang., 1 kath. Kirche, 2 Mönchs- und 1 Nonnenkloster.
Von den Kirchen sind bemerkenswert die Kathedrale der Verklärung Christi, 1682 erbaut, mit 5 Kuppeln und Wandgemälden von Platon (18. Jahrh.) und die Troizakirche, 1584 erbaut. Twer hat ferner 1 Denkmal Katharinas II., 1 Theater, [* 26] 1 Knaben-, 1 Mädchengymnasium, Realschule, Geistliches Seminar, Lehrerinnenseminar, Kavallerie-Junkerschule, 3 Zeitungen, 3 Buchdruckereien, 5 Buchhandlungen, Baumwollspinnerei, Eisengießerei, [* 27] Stärkefabriken, lebhaften Handel, Filiale der Russischen Reichsbank, Stadtbank, Gegenseitige Kreditgesellschaft; Flußhafen mit Docks und Maschinenwerkstätten der Dampfschiffahrtsgesellschaft Samoljot.