Ort, der den
NamenFrascati (s. d.) trägt. - Die anmutige
Lage von Tusculum und die Nähe von
Rom
[* 2] bewogen viele reiche
Römer,
[* 3] sich
in dem Gebiet der Stadt, dem ager Tusculanus, Villen anzulegen. Solche Tusculana hatten
LuciusCrassus der Redner, Pompejus,
Hortensius, Lucullus,
Scaurus,
Brutus u. a. Vor allen berühmt ist das Tusculanum
Ciceros (früher
Sullas
Eigentum), seine Lieblingsvilla, nach der er auch eine seiner philos.
Schriften, die im J. 44 verfaßten «Tusculanae disputationes»,
benannte. -
Vgl.
Canina, Descrizione del antico Tusculum
(Rom 1841);
Nibby, Analisi della carta di dintorni di
Roma
[* 4] (2. Aufl., Bd.
3, ebd. 1849);
de Rossi in den «Annali dell' Instituto archeologico»
(ebd. 1873).
8 km südlich das
Bad
[* 5] Tusnad (Tusnád fürdö), einer der beliebtesten und wegen seiner
Lage besuchtesten
Badeorte Siebenbürgens, mit kalten alkalisch-erdigen und warmen muriatisch-eisenhaltigen Kohlensäuerlingen (20-23,9°
C.).
ein Webstoff, der von den Cocons einiger in
Ostindien
[* 6] lebenden Raupen
(BombyxMylitta,
BombyxSelene)
[* 7] herstammt,
im
Glanz mit der
Seide
[* 8] des Maulbeerspinners übereinstimmt, sich aber von derselben durch seine gelbbraune bis graubraune
Farbe
und 2-3 fache
Dicke unterscheidet; der Querschnitt der Einzelfäden ist flacher als bei der
Seide des Maulbeerspinners,
das mikroskopische
Bild ergiebt das Vorhandensein vieler feiner Luftkanäle sowie eine deutliche Sichtbarkeit der sog.
Kreuzungsstellen.
Alle bekannten Lösungsmittel für die
Seide des Maulbeerspinners (Salzsäure, Zinkchloridlösung) wirken
auf die Tussahseide auffallend langsam ein. Die Tussahseide läßt sich bleichen und färben; sie findet vielfach
Verwendung zur Verstellung gefärbter Seidenplüsche; ihr Preis ist zwei- bis dreimal so niedrig als
der der gewöhnlichen
Seide.
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Kompositen
[* 9] (s. d.) mit nur einer Art, Tussilago farfaraL., dem Huflattich,
der in der nördl. gemäßigten Zone der
Alten Welt sehr verbreitet und auch in
Deutschland
[* 10] sehr häufig ein
lästiges Ackerunkraut besonders auf thonigem
Boden ist. Die
Pflanze treibt aus ihrem fleischigen Wurzelstock im ersten
Frühling
büschelförmig stehende, mit grünlichen
Schuppen besetzte
Stengel
[* 11] von 10 bis 20 cm Höhe, die ein aufrechtes, nach der Blütezeit
nickendes Blütenkörbchen mit zahlreichen goldgelben
Blüten tragen, von denen die peripherischen (weiblichen) schmal zungenförmig
gestaltet sind. Die kleinen
Früchte haben eine Haarkrone. Nach der Blütezeit entwickeln sich große, unregelmäßig gezahnte
Blätter, die alle grundständig sind. Sie haben oberseits eine dunkelgrüne
Farbe, unterseits anfangs einen spinnwebartigen
Filzüberzug. Die
Blätter sind als Folia farfarae offizinell, werden aber fast nur noch als Zusatz zu sog.
Brustthee angewendet. Mit dem
Namen großer
Huflattich wird oft auch die
Pestwurz (s.
Petasites) belegt.
(portug.-engl., verderbt aus dem ind.
Tuttukudi), Hafenstadt im Distrikt
Tirunelweli der indobrit.
Präsidentschaft
Madras,
[* 16] an der Nordwestküste des Golfs von Manar gelegen, zählt (1891) 25 107 E. (14 899
Hindu, 7591
Christen, 2587 Mohammedaner).
Tutikorin ist Endpunkt der südind.
Bahn, hat kath. Missionsstation und bedeutenden
Handel, sowie Perlfischerei.
1) Oberamt im württemb.
Schwarzwaldkreis, hat 293,77 qkm und (1895) 29 095 (14 498 männl., 14 597 weibl.) meist
evang. E., 3
Städte und 20 Landgemeinden. - 2) Oberamtsstadt im Oberamt Tuttlingen, nahe der bad.
Grenze, an der Donau, über die eine
Brücke
[* 19] führt, an den Linien
Stuttgart-Horb-Immendingen und
Ulm-Immendingen
der Württemb. Staatsbahnen,
[* 20] Sitz des Oberamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Rottweil),
[* 21] hat (1895) 11 672 (6081 männl., 5591 weibl.)
E., darunter etwa 1550 Katholiken, Post,
Telegraph,
[* 22]
DenkmalMax Schneckenburgers (1892), evang. und kath.
Kirche, Latein- und
Realschule, Wasserleitung,
[* 23] Elektricitätswerk für elektrische
Straßenbeleuchtung, Schlachthaus,
Sparkasse, eine Handwerkerbank;
bedeutende Schuhwarenfabrikation (18 Fabriken), Fabrikation von chirurg.
Instrumenten und Messerwaren, Gerbereien.
Über der Stadt die schönen Ruinen des im Dreißigjährigen
Kriege zerstörten Schlosses
Honberg (Hohnburg) mit zwei neuen
Türmen, und die Tuttlinger Höhe (Witthoh), mit weiter Fernsicht auf die
Alpen.
[* 24] In der Nähe
das Eisenwerk
Ludwigsthal. Zur Gemeinde gehört auch die auf bad. Gebiet stehende Bergfestung
Hohentwiel (s. d.) und die
Domäne Bruderhof. Die
Stadt ist sehr alt, gehörte zu der Landgrafschaft Baar und ist durch den Sieg denkwürdig, den hier die Österreicher
und Bayern
[* 26] unter Merey und Johann von Werth über die Franzosen erfochten. 1803 brannte die Stadt vollständig ab.