Die undurchsichtige schwarze
Varietät (gemeiner Turmalin oder Schörl) kommt häufig als Gemengteil gewisser Gesteine,
[* 10] namentlich
der Granite vor. Mikroskopische Prismen von Turmalin finden sich in vielen
Phylliten,
Glimmerschiefern und
Thonschiefern, auch in
gewöhnlichen Sanden. Wegen seiner Eigenschaft, in dickern Platten den ordentlichen
Lichtstrahl ganz zu
verschlucken und nur den außerordentlichen, und zwar in einem nach der Geradendfläche polarisierten Zustande hindurchzulassen,
dient durchsichtiger Turmalin zu Polarisationsapparaten (s.
Turmalinzange).
der einfachste Polarisationsapparat.
[* 11] Fällt gewöhnliches Licht
[* 12] auf eine Platte von
Turmalin (s. d.),
die parallel zur optischen
Achse geschliffen ist, so zerlegt es sich vermöge der Doppelbrechung
[* 13] in ordentliche
und außerordentliche
Strahlen. Letztere gehen durch die Platte, während die erstern von dieser verschluckt (absorbiert)
werden. Zwei Turmalinplatten, deren optische
Achsen parallel liegen, lassen daher die außerordentlichen
Strahlen durch.
Wenn sich jedoch die Platten mit ihren optischen
Achsen unter rechtem Winkel
[* 14] kreuzen, so wird der außerordentliche
Strahl, der
die erste durchdringt, als ordentlicher in die zweite eintreten und in derselben absorbiert, wodurch das
Gesichtsfeld
dunkel bleibt. Bei der (s. beistehende
[* 1]
Figur) sind zwei in
Kork
[* 15] gefaßte Turmalinplatten durch einen
Draht
[* 16] so miteinander verbunden,
daß sich die eine
vor der andern in ihrer Ebene drehen läßt; bei der
Drehung wird das
Gesichtsfeld abwechselnd
hell und dunkel.
Die Federung des
Drahtes drückt die beiden Turmalinplatten gegeneinander derart, daß eine Zange
[* 17] gebildet wird, die gestattet,
zwischen die Platten durchsichtige Scheiben zu bringen und daselbst festzuhalten. Man kann dann untersuchen,
ob der so eingeschaltete Körper das Licht einfach oder doppelt bricht. Im ersten Fall bleibt bei gekreuzten
Achsen der Platten
das
Gesichtsfeld dunkel. Im zweiten Fall wird der außerordentliche
Strahl vom Zwischenkörper neuerdings in einen ordentlichen
und außerordentlichen
Strahl zerlegt. Ersterer wird von der Augenplatte wieder verschluckt, wogegen der
außerordentliche
Strahl durch die Augenplatte dringt und das
Gesichtsfeld erhellt. Die Turmalinzange gestattet auch die eigentümlichen
Farbenerscheinungen verschiedener Krystallplatten zu studieren.
Berg bei Schönberg (s. d.) ^[= # vormals ein selbständiges Herzogtum (Ducatus Montensis), jetzt ein Teil der preuß. Rheinprovinz, ...] in Westpreußen.
[* 18]
(FalcotinnunculusL.), einer der in
Deutschland
[* 20] häufigsten, 34 cm (Männchen) bis 36 cm (Weibchen) langen, 70 cm
(Männchen) bis 74 cm (Weibchen) klafternden
Falken von rostroter Färbung und beim Männchen aschgrauem
Kopf, mit gelben
Beinen
und gelber
Wachshaut. Er ernährt sich von Mäusen, kleinen
Vögeln und
Insekten.
[* 21]
metallene Hohlkugel, die mittels eines
Halses auf die Helmstange eines
Turms aufgesteckt wird und worin
Urkunden
über den
Bau, Gebete, Reminiscenzen,
Reliquien u.s. w. zum künftigen
Gedächtnis verschlossen werden.
undSchwertorden, portug.
Orden,
[* 25] 1459 von
Alfons V. gestiftet, durch König
Johann VI. erneuert und vom
Regenten, dem
Herzog von
Bragança, in fünf der franz. Ehrenlegion entsprechenden
Klassen umgestaltet. Der
Orden besitzt eigene Versorgungsanstalten. Ordenszeichen ist ein fünfarmiges, auf den einen
Arm gestelltes und an seinen
Spitzen
mit
Kugeln besetztes weiß emailliertes Kreuz,
[* 26] im runden goldenen Mittelschild innerhalb blauer
Einfassung (worauf in goldenen
Buchstaben die Worte «Valor, Lealtad e Merito», Tapferkeit, Ergebenheit
und Verdienste) ein auf einem grünen Eichenkranz liegendes Schwert. Das Kreuz ist von zwei Eichenzweigen
kranzförmig umgeben und von einem goldenen
Turm
[* 27] überhöht, der mittels eines
Ringes dem dunkelblauen
Ordensbande zur Befestigung
dient.
Brauerei, Fabrikation von Kartonnagen, Möbeln,
Web- und Wirkwaren, Porzellanblumen, Majolika,
Terracotta, plastischen
[* 1]
Figuren, Schirmfournituren, Metall- und Galanteriewaren,
Ledertuch, ätherischen Ölen und Essenzen, chem.und technischen Produkten, Essig und
Tinten und
Kohlenbergwerke.
1) Bezirkshauptmannschaft in
Böhmen, hat 330,75 qkm und (1890) 47 698 (22 964 männl., 24 734 weibl.)
meist czech. E. in 62 Gemeinden mit 202 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke
Böhmisch-Aicha und Turnau. - 2) Stadt und
Sitz der Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts (201,41 qkm, 31 502 meist czech. E.), an der
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