Umgebung. Der 1839 eröffnete Friedhof ist einer der schönsten
Italiens.
[* 2] Die Klosterkirche La Superga, auf einem
Berge im
Nordwesten von Turin,
[* 3] ein Kuppelbau mit Säulenvorhalle, ist die Begräbnisstätte der savoyischen Herrscher; sie
ist von Victor
Amadeus II. für die
Befreiung der Stadt 1706 gelobt, 1718-31 nach Juvaras
Plan erbaut und 1749 geweiht.
Zu dieser
Kirche führt seit 1884 eine
Drahtseilbahn vom Dorfe Sassi, nach Sassi Dampfstraßenbahn. Das ehemalige königl.
Lustschloß Il Valentino, im franz.
Stil des 17. Jahrh. erbaut, ist jetzt Sitz der höhern Ingenieurschule; das jenseit des
Po auf einem Hügel, auf welchen eine
Drahtseilbahn führt, liegende Kapuziner-, später Camaldulenserkloster
(aufgehoben) hat Aussicht auf die Stadt und die Alpenkette, besonders von der vom ital.
Alpenverein errichteten Warte aus;
das schöne Lustschloß Stupinigi, 10 km im Südwesten von Turin, unter
Karl Emanuel III. nach Juvaras
Plänen erbaut, und das
Jagdschloß La Mandria mit herrlichemPark. Weiter entfernt sind Rivoli (s. d.) und Moncalieri
(s. d.).
Geschichte. Turin war der Hauptort der gallischen Taurini, wurde 218 von Hannibal erobert und erhielt unter
Augustus eine röm.
Kolonie und den
NamenAugusta Taurinorum. Unter den Langobarden war es Sitz von
Herzögen.
Karl d. Gr. erhob es zur Residenz des
Herzogs von
Susa, dessen Linie bis 1032 regierte, worauf das Haus Savoyen eintrat. Die
Franzosen eroberten
Turin 1506 und behielten es bis 1562, wo
Herzog Philibert von Savoyen die Stadt zurückerhielt
und sie zur Residenz machte. Um
die sehr französisch gesinnten Einwohner im Zaume zu halten, baute er 1567 die Citadelle. 1640 nahmen die
Franzosen unter
Harcourt die Stadt nach 17tägiger
Belagerung ein. Am wurde daselbst der Separatfriede zwischen
Savoyen und
Frankreich geschlossen. Im
Spanischen Erbfolgekrieg von den
Franzosen belagert, ward Turin durch den großen
Sieg der
Kaiserlichen unter Prinz Eugen und der
Preußen
[* 4] unter
Leopold von
Dessau
[* 5] befreit.
Bonaparte schloß hier Waffenstillstand mit dein
TurinerHof;
[* 6] 1798 wurde es wieder von den
Franzosen
eingenommen, aber (die Citadelle erst 20. Juni) von den
Österreichern und
Russen unter Suworow wieder befreit. Nach
der
Schlacht bei Marengo
[* 7] 1800 kam es aufs neue in die Gewalt derFranzosen und wurde Hauptort des Po-Departements,
bis es, unterdessen seiner Festungswerke bis auf die Citadelle beraubt, 1814 wieder an
Sardinien
[* 8] zurückfiel. Nach der Errichtung
des Königreichs
Italien
[* 9] wurde Turin dessen Haupt- und Residenzstadt und blieb es, bis auf
Grund der Septemberkonvention (s. d.) der
Sitz der Regierung nachFlorenz
[* 10] verlegt wurde. 1898 soll eine allgemeine ital. Nationalausstellung stattfinden.
Vgl.
Cibrario, Storia di
Torino (ebd. 1846, für das Mittelalter);
1)
Bezirk im westl.
Teil des russ. Gouvernements
Tobolsk in Westsibirien, im Gebiet der
Tura,
Tawda, Konda, hat 77 034 qkm, darunter 776 qkm
Seen, 68 104 E.;
Sümpfe und
Wälder, nur im Südwesten
Ackerbau. - 2) Bezirksstadt im
Bezirk Turinsk, rechts
an der
Tura bei der Mündung der Jalymka, hat (1893) 4384 E., Post,
Telegraph,
[* 11]
Kirche, Nonnenkloster;
1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien (s. Karte:Ungarn
[* 12] und Galizien), hat 1458,39 qkm und (1890) 62 578 (31 413 männl., 31 165 weibl.)
meist ruthen. E. in 74 Gemeinden mit 210 Ortschaften und 62 Gutsgebieten
und umfaßt die Gerichtsbezirke Borynia und Turka. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft und eines
Bezirksgerichts (804,85 qkm, 37016 meist ruthen. E.), nahe dem Einfluß des Jablonkabachs in
den
Stryj, an der
Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn, hat (1890) 5131, als Gemeinde 5330 meist poln.
E., darunter 2623 Israeliten; bedeutenden Vieh-, Holz- und Weinhandel; in der Nähe Naphthaquellen.
Türkvölker, der weit verbreitete westl. Zweig der drei Hauptzweige der tatar.
Völkerfamilie, die mit den finn. Völkern die uralaltaische Völkerfamilie ausmachen. (S.
Tataren und
Uralaltaische Völker
undSprachen.) Türk ist ursprünglich der
Name eines großen Nomadenreichs, das sich im 5. Jahrh. zwischen
Irtysch und Jenissei bildete und von den
Chinesen Tu-küe genannt wird. Da die
Chinesen die Tu-küe als Nachkommen der Hiung-nu
bezeichnen, so müssen die Türken bis zum 3. Jahrh.
v. Chr. im Norden
[* 15] und Westen
Chinas gelebt, aber schon
sehr früh die
Steppen bis zum
KaspischenMeer und zum
Ural überflutet haben.