(Nyssa aquaticaL.), eine in Nordamerika
[* 2] (Maryland, Virginien,
Carolina) heimische, zu den
Cornaceen gehörige
Sumpfpflanze, welche die Tupelostifte liefert;
diese sind konisch oder sondenförmig zugeschnittene, leicht quellbare
Stifte
von verschiedenem
Kaliber, die in der
Chirurgie und
Gynäkologie zur Erweiterung von
Kanälen und Öffnungen benutzt werden.
in derBotanik Vertiefungen in den
Wänden aneinander stoßender Zellen oder Fasern, die
den Austausch der
Stoffe erleichtern. Je nach der Form unterscheidet man einfache, kreisrunde, spaltenförmige, behöfte,
siebartige u. a. Die Form der Tüpfel ist meistens charakteristisch für die einzelnen
Gewebesysteme;
so besitzen z. B. die
Tracheïden und
Gefäße fast stets behöfte Tüpfel, die Siebröhren
[* 3] siebartig
durchlöcherte Tüpfel, die Bastzellen spaltenförmige, die meisten Parenchymzellen einfache kreisrunde Tüpfel u. s. w.
Dichter, geb. zu Kardasch Rjetschitz, gest. im
März 1881 als Propst des Prämonstratenserklosters in Krakau,
[* 5] welches
Amt er seit 1817 bekleidete, war
einer der beliebtesten
LyrikerBöhmens. Er schrieb Liebes- und andere Lieder («Basně», 5. Aufl.,
Prag
[* 6] 1872),
die vielfach komponiert wurden, und die didaktische
Dichtung «Des
Vaters Weisheit».
linker Nebenfluß des
Tobol in den russ. Gouvernements
Perm und
Tobolsk, kommt aus dem mittlern
Uralgebirge und mündet nach 725 km. Sie ist von Werchoturije an auf 555 km schiffbar, für
Dampfschiffe von der Mündung der Nitza an auf 220 km;
ein roter organischer Farbstoff, der aus den Schwungfedern des
Turakos oder
Bananenfressers durch
Ätznatronlauge ausgezogen wird und dadurch besonders interessant ist, daß er gegen 6 Proz.
Kupfer
[* 7] enthält.
Die Gegenwart des Kupfers läßt sich schon beim Verbrennen der roten Federn durch die grüne Färbung der
Flamme
[* 8] nachweisen.
heißt seit den ältesten
Zeiten, im Gegensatz zu
Iran (s. d.), alles im Norden
[* 10] desselben
gelegene Land, sowohl die weite
Tiefebene des
Kaspischen und
Aralsees, wie des untern Laufs der sich in den letztern ergießenden
StrömeOxus und Jaxartes, als auch die östl. Bergländer. Häufig wird der
Name auf die
Tiefebene oder den größern westl.
Teil von
Turkestan beschränkt, andererseits aber zugleich auch auf die Kirgisensteppe ausgedehnt. Das ganze turan.
Tiefland
(s. Karte:Russisch-Centralasien u. s. w.) ist ein
Becken, das einst von einem
Meere erfüllt gewesen zu sein scheint. In der
altpers. Sage tritt Turan, im Gegensatz zu
Iran, dem
Lande Ormuzds, als Land
Ahrimans auf, dessen rohe Völkerschaften
oft in
Iran einfielen, wie noch vor ihrer Unterwerfung durch
Rußland die
Raubhorden der Turkmenen stets das pers. Hochland
bestürmten.
verderbt aus dem türk.-pers.
Tülbend (s. Dulbend), ist eigentlich das in charakteristischerForm um
die den
Kopf des
Orientalen bedeckende Filz- oder Tuchmütze gewundene, lange
Stück farbigen oder weißen Baumwollstoffs, dient
aber gewöhnlich zur Bezeichnung der ganzen Kopfbedeckung. Die
Türken widmen dem Turban und dem in neuerer Zeit an seine
Stelle
getretenen Fes (s. d.), als der
Bekleidung des vorzugsweise zu Gott inBeziehung stehenden
Teils des menschlichen
Leibes, eine Art von religiöser Verehrung; die Turban der
Sultane werden daher in ihren Mausoleen aufbewahrt, und der gemeine
Mann stellt auf den Gräbern seiner männlichen
Angehörigen mit
Darstellungen von Turban verzierte Leichensteine auf. (S. auch
Grüner Turban.)
Ludw.
Karl Friedr., bad. Staatsmann, geb. zu
Bretten, studierte
Philologie, dann Jura in
Heidelberg
[* 11] und
Berlin,
[* 12] machte längere
Reisen in
Italien
[* 13] und
Frankreich und trat 1815 in
den
Staatsdienst. Er wurde 1851 Sekretär
[* 14] beim Ministerium des Innern, 1852 Regierungsassessor in
Mannheim,
[* 15] 1856 Regierungsrat
in
Karlsruhe
[* 16] und trat 1860 als Ministerialrat in das neuerrichtete Handelsministerium, dessen Präsident
er 1872 wurde. Nach
Jollys Rücktritt wurde Turban 1876 zum Staatsminister und Präsidenten des
Staatsministeriums ernannt; dabei
behielt er das Handelsministerium bis zu dessen 1881 erfolgter
Auflösung bei; danach übernahm Turban neben dem Vorsitz im
Staatsministerium,
mit dem auch die Angelegenheiten des großherzogl. Hauses und des
Auswärtigen verbunden waren, nach von
Stößers Rücktritt das Ministerium des Innern. Im Okt. 1890 trat er von letzterm zurück, im April 1893 auch vom
Staatsministerium
und wurde Präsident der Oberrechnungskammer. Im Landtage, wo Turban seit 1860 wiederholt Abgeordneter der
Zweiten Kammer und
Mitglied der nationalliberalen Partei war, trat er den Forderungen der klerikalen Partei aufs entschiedenste
gegenüber. Von 1876 bis 1893 war Turban auch Mitglied des
DeutschenBundesrats. Er veröffentlichte die bad. und die deutsche
Gewerbeordnung mit dem bad. Einführungsgesetz mit Kommentaren.
(türk.), ein tempelartiges, meist von einer
Kuppel überwölbtes Grabmal hervorragender Persönlichkeiten,
oft der Mittelpunkt eines kleinen Familienfriedhofs im Innern türk.
Städte.
(vom lat. turbo, d. h. Kreisel) oder
Kreiselräder, im gewöhnlichen
Sinne diejenigen Wassermotoren, bei denen
das Wasser zur
Abgabe von
Arbeit durch
Kanäle (Zellen) läuft und gegenüber den Kanalwänden inBewegung
ist; im übertragenen
Sinne spricht man auch von Dampfturbine (s. d.) und Windturbine (s.
Windmotoren). Man teilt die Turbinen nach der Wirkungsweise des Wassers in
Aktions- oder Druckturbinen, welche nur durch die lebendige
Kraft
[* 18] des Wassers bewegt werden, und in Reaktions- oder
Überdruckturbinen, bei denen neben der lebendigen Kraft noch die
einer hydraulischen Pressung zur Wirkung kommt. Je nach dem Zufluß des
¶
mehr
Wassers zum Turbinenrad unterscheidet man Achsialturbinen, bei denen das Wasser in der Richtung der Achse, und Radialturbinen,
bei denen dasselbe in radialer Richtung durch die Turbinenschaufeln fließt. Außerdem unterscheidet man Vollturbinen und
Partialturbinen, je nachdem der volle Kreisumfang oder nur ein Teil des Turbinenrades beaufschlagt wird. Bei allen neuern
Turbinensystemen wird jede Stoßwirkung des Wassers vermieden. Als die einfachste Radialturbine kann
das Segnersche Wasserrad
[* 20] oder Reaktionsrad
[* 21] (s. Tafel: Turbinen,
[* 19]
Fig. 7) angesehen werden.
Dasselbe ist ein auf vertikaler Welle A über X drehbarer Cylinder BC mit zwei seitlichen Röhrenabzweigungen G und F; das
bei B durch das Gerinne K zufließende Wasser strömt bei den Öffnungen G und F der Seitenröhren aus
und veranlaßt die Drehung derMaschine
[* 22] entgegengesetzt der Wasserausströmungsrichtung infolge der Reaktionswirkung des Wassers.
Eine Verbesserung dieser einfachen Turbine ist diejenige von Whitelaw, auch die schottische Turbine genannt
[* 19]
(Fig.
8). Bei derselben erfolgt die Wasserzuführung durch ein Rohr B in axialer Richtung von unten her, und
das Wasser ergießt sich aus zwei bis drei S-förmig gebogenen Röhren
[* 23] A nach dem Abflußkanal, während die Röhren in entgegengesetzter
Richtung ausweichen. Die erzeugte Umdrehungskraft wird von der bei C gelagerten vertikalen Welle beliebig abgeleitet.
Alle neuern Turbinen erhalten für den Einlauf in das Turbinenrad besondere Leitschaufeln,
die in den meisten Fällen in einem Ring je nach der Aufstellung und Art der Turbine seitlich um den Laufradkranz oder innerhalb
desselben oder auch über demselben angeordnet sind. Das am meisten verbreitete System für radial beaufschlagte Turbinen ist das
von Fourneyron, welcher die erste rationell arbeitende Turbine 1827 verwendete. Das in einem Schacht zufließende
Wasser tritt durch einen feststehenden Leitschaufelkranz in tangentialer Richtung in das Schaufelrad, drückt gegen die gekrümmten
Schaufeln desselben und versetzt auf diese Weise das Rad und die Achse, auf der dasselbe sitzt, in Umdrehung.
Bei der amerik. Radialturbine, System Leffel
[* 19]
(Fig. 9), sind schwach S-förmig gewundene Leitschaufeln
angeordnet, die nach der zufließenden Wassermenge von oben her durch eine Zahnradübersetzung verstellbar sind. Die Wasserzuführung
erfolgt hier von außen, und das Laufrad dreht sich innerhalb des Leitrades. Tangentialräder nennt man solche Radialturbinen,
welche nur an einer Stelle des äußern oder innern Umfangs vom Laufrad beaufschlagt werden; dieselben
arbeiten vielfach auch mit horizontaler Achse und werden bei hohem Gefälle und kleinen variablen Wassermengen verwendet.
Die Hauptrepräsentanten der Achsialturbinen sind die der Systeme Henschel-Jonval und Girard. Erstere sind Reaktions-, letztere
Aktionsturbinen. Bei hohem Gefälle werden die Henschel-Jonval-Turbinen oft einige Meter über dem Unterwasserspiegel aufgestellt,
wie
[* 19]
Fig. 14 zeigt, wo zwei Turbinen nebeneinander arbeiten. Das durch
ein Rohr von oben zuströmende Wasser wird durch einen Leitapparat mit nach unten zu gebogenen Schaufeln in das darunter
liegende Laufrad geführt, dessen Schaufeln nach der entgegengesetzten Seite gekrümmt sind, so daß sie dem mit einer gewissen
Pressung an ihnen hinfließenden Wasserstrahl ausweichen. An das Radgehäuse schließt sich ein luftdicht
verschlossenes Abflußrohr an, das bis unter den Wasserspiegel
reicht.
Infolge dieser Anordnung wirkt die unter dem Laufrade stehende Wassersäule saugend, wodurch die unter der Unterkante des
Turbinenlaufrades liegende Gefällhöhe bis zum Unterwasserspiegel noch ausgenutzt wird. Die Girardturbinen erhalten, wie
die vorgenannten, entweder freien Zufluß von der Turbinenkammer, oder das Wasser wird, wie in
[* 19]
Fig.
12, durch eine Rohrleitung zugeführt.
[* 19]
Fig. 13 zeigt eine als Partialturbine gebaute Girardturbine; bei ihr wird nur ein Teil
des Radkranzes beaufschlagt.
Die Umdrehungsgeschwindigkeiten der T.sind wesentlich höher als die der Wasserräder
[* 24] im engern Sinne. IhreRegulierung erfolgt auf die verschiedenste Weise. Vielfach wird ein mit Schlitzen versehener, außen verzahnter Ring über das
Leitrad gelegt
[* 19]
(Fig. 12), welcher durch ein zweites kleines Zahnrad von oben her verstellbar ist
und die Leitradzellen mehr oder weniger verschließt, oder es wird, wie in
[* 19]
Fig. 13, ein Kreisschieber
angeordnet, der durch ein Zahnradsegment d mit einem Trieb von oben verstellbar ist, hierdurch eine größere
oder kleinere Anzahl der Öffnungen des Leitrades b gegen den Zuführungskanal a absperrt und so das Laufrad c mehr oder
minder beaufschlagt.
Bei manchen Turbinen sind die Leitradschaufeln selbst verstellbar
[* 19]
(Fig. 9); andere haben
für jede Leitradschaufel einen besondern Schieber, der von oben her reguliert wird; noch andere werden
reguliert durch Heben und Senken des Laufrades gegenüber dem Leitrad u. s. w.
[* 19]
Fig. 10 der
Tafel stellt eine Kombinationsturbine, SystemLehmann, von Queva & Comp. in Erfurt
[* 25] mit einer Reguliervorrichtung durch vertikalen
Kreisschieber dar. Das Leitrad a wird auf der einen Hälfte von oben, auf der andern von der Seite her
beaufschlagt, und vor den seitlichen Öffnungen liegt der Schieber d, der mittels eines Zahnradgetriebes verstellbar ist.
Um der in den Laufradschaufeln b eingeschlossenen Luft einen Ausweg zu ermöglichen, tragen die Radzellen seitliche Schlitze,
welche mit den Luftauslaßventilen c in Verbindung stehen und dadurch die Ventilation der Turbine bewirken.
Die vertikale Achse des Laufrades kann in einem unter Wasser befindlichen Fußlager laufen; da aber die Schmierung desselben
große Schwierigkeiten macht, zieht man vor, sie als hohle Achse um eine feststehende Spindel laufen zu lassen, wie in
[* 19]
Fig. 12 und 13. Der
Stützzapfen (Fontainescher Oberwasserzapfen) rückt dann nach oben und wird meist in der bei e,
[* 19]
Fig.
13, dargestellten Weise ausgeführt, so daß das Schaufelrad mit der hohlen und über dem Zapfen
[* 26] vollen Achse auf der feststehenden
Spindel hängt. Auch finden über dem Wasser liegende Ringzapfen für volle Laufradwelle Verwendung.
Eine in Nordamerika verbreitete Turbine zur Ausnutzung von Wasserläufen mit beträchtlichem Gefälle ist das sog.
Peltonrad
[* 19]
(Fig. 6), bei dem das Aufschlagwasser dem um eine horizontale Achse mit hoher Tourenzahl drehbaren Laufrade in einer
Röhrenleitung zugeführt wird und aus einer oder mehrern Düsen ausströmend an der Unterseite des Rades
direkt gegen die eigenartig gestalteten Radschaufeln wirkt. Die ebenfalls mit horizontaler Welle arbeitenden neuern Motoren
mit Löffelrädern von Escher, Wyß & Co. in Zürich
[* 27] sind Girardturbinen mit freiem Austritt. Die Konstruktion der löffelartigen
Schaufeln, welche ohne seitliche Wand sind, ermöglicht einen großen Nutzeffekt bei verschiedener
¶