noch die männliche zeugende mit der weiblichen empfangenden Kraft
[* 2] in sich verbindet, und so aus sich selbst den
Mannus, das
erste Wesen in Menschengestalt, zeugt, mit dessen drei
Söhnen dann die eigentliche nationale Stammsage von dem Ursprunge
der einzelnen westgerman. Hauptvölkerschaften beginnt. Der westgerman. Sage entspricht die ostgermanische von Aurgelmir,
dem unter dem linken
Arme die ersten Nachkommen entsprossen seien. -
Vgl. K. Müllenhoff, Tuisco und seine Nachkommen (in der
«Allgemeinen Zeitschrift für Geschichte», hg. von A. Schmidt, Bd.
8, Berl. 1848).
oder
Pfefferfresser (Ramphastidae), eine aus 5 Gattungen und einigen 50
Arten bestehende
Familie großer Kuckucksvögel aus den Wendekreisgegenden
Amerikas, mit sehr großem, meist an der
Spitze etwas gebogenem,
hohlem und leichtem Schnabel, der innen aus einem großmaschigen
Knochengewebe besteht, das von dünner Hornscheide überzogen
ist. Die
Zunge ist federförmig, das Gefieder grell gefärbt. Durch die Kletterfüße, an denen zwei Zehen nach hinten,
zwei nach vorn gerichtet sind, unterscheiden sie sich von den Hornvögeln (Buceros) der
Alten Welt, die ihnen sonst ähnlich
sind.
Sie brüten in hohlen
Bäumen und legen zwei weiße
Eier.
[* 3] Die in der Gefangenschaft häufigsten Tukane sind: der Arassari (Pteroglossus
atricollis Müll.),
Kopf und Oberseite schwarz, Unterseite gelb mit breiter roter Brustbinde aus Nordbrasilien,
der Bunttukan (Rhamphastus discolorL.), schwarz,
Backen und
Kehle gelb, mit großem orangegelbem Fleck in der Mitte der letztern,
Unterseite rot, Schnabel grün, und der Orangetukan (Rhamphastus Temmincki Wagl.),
ebenfalls schwarz,
Kehle gelb,
Brust rot,
Gesicht
[* 4] dunkelrot, Schnabel schwarz mit hellblauer Firste, beide aus Südostbrasilien.
Diese werden mit etwa 40-50 M. das
Stück bezahlt. Seltener und teurer sind der rotschnäbelige
Tukan(RhamphastustucanusL.,s.Tafel: Kuckucksvögel I,
[* 1]
Fig. 1), ein etwa 53 cm langer
Vogel mit scharlachrotem Schnabel, der die nördl.
Teile
von
Südamerika
[* 5] bewohnt, während der ihm sehr ähnliche, aber 57 cm lange großeTukan(Rhamphastus tocoGm.,
[* 1]
Fig. 2), mehr in den höhern
Strichen von Guayana bis
Paraguay
[* 6] vorkommt (s. Karte:Tiergeographie I). Als Futter erhalten
die in der Gefangenschaft in der Hauptsache
Früchte, doch darf eine animalische Zugabe nicht fehlen, als welche sich ein
Gemenge von gehacktem
Ei,
[* 7] gemahlenem Fleisch,
Ameiseneiern, geriebenem
Weißbrot und
Möhren empfiehlt.
1)
Kreis
[* 8] im mittlern
Teil des russ. Gouvernements
Kurland,
[* 9] südwestlich am Rigaischen
Meerbusen, hat 2329,9 qkm, 56 989 E., meist
Letten;
Ackerbau, Viehzucht,
[* 10] 45 Fabriken. - 2) Tukkum, auch
Tuckum, lett.
Tukkume, Kreisstadt im
Kreis in anmutiger Gegend am Schlock
(zur Kurländischen
Aa) und an der Eisenbahn
Riga-Tukkum (64 km), hat (1893) 7499 E., Post,
Telegraph,
[* 11] Reste
einer alten Ordensburg, evang. und russ.
Kirche, kath. Bethaus,
Synagoge;
wenig
Handel. In der Nähe der Hüningsberg (140 m).
Gruppe kleiner vulkanischer
Inseln in
Melanesien, zwischen denBanks- und
Santa Cruzinseln, häufig den
erstern zugerechnet, besteht aus Tukopia, Anuda und Fataka, zusammen 66 qkm mit 650 E.
1)
Gouvernement (russ. Tuljskaja gubernija) im mittlern
Teil des europ.
Rußlands (s. Karte: Mittelrußland, beim
ArtikelRußland),
zu den großruss. Gouvernements gehörig, grenzt im N. an das Gouvernement
Moskau,
[* 12] im O. an Rjasan, im
S. an
Tambow und Orel, im
W. an Orel und Kaluga und hat 30 960 qkm mit (1897) 1 401 322 E.,
d. i. 45,3 auf 1 qkm. Das Land ist
hier und da wellenförmig, durchschnitten von tiefen, zum
Teil felsigen Flußthälern. Die bedeutendsten
Flüsse
[* 13] sind der hier
noch nicht schiffbare
Don und die schiffbare
Oka. An
Mineralien
[* 14] sind namentlich vorhanden
Steinkohlen (jährliche Produktion 8 Mill.
Pud) und Eisenerze.
Der
Boden ist im allgemeinen nicht unfruchtbar,
das Klima gemäßigt.
Die Bevölkerung besteht zum größten
Teil aus Großrussen.
Die Beschäftigung ist
Ackerbau, Viehzucht,
Töpferei,
Bergbau,
[* 15] Schiffahrt und Fischerei.
[* 16] Es giebt 1973 Fabriken,
unter denen die Metallfabrikation vorwiegt, diese ist auch in der Hausindustrie stark vertreten. Bekannt sind die Samoware
(Theemaschinen) und Waffen
[* 17] des Gouvernements Tula. Die Eisenbahnen haben eine Länge von 594 km.
Es giebt 9 Mittelschulen für
Knaben, 4 für Mädchen, 4
Special-, 1053 niedere und Elementarschulen. Das
Gouvernement zerfällt in 12
Kreise:
[* 18]
Aleksin,
Bjelew,
Bogorodizk, Jefremow,
Jepifan, Kaschira, Krapiwna, Nowossil, Odojew, Tschern,
Tula und Wenew. - 2)
Kreis im nordwestl.
Teil des Gouvernements Tula, im Gebiet der Upa und anderer Zuflüsse der
Oka, hat 2387,3
qkm, 99 987 E.;
Wälder, Eisenerz und Kalkplatten. - 3) Hauptstadt des Gouvernements und des Kreises Tula, malerisch
an der Upa und mehrern hier mündenden Zuflüssen, darunter der Tuliza, gelegen, sowie an den Eisenbahnen
Rjasan-Sysran und
Moskau-Kursk, besteht aus der eigentlichen Stadt mit einem Kreml (von einer 1045 m langen
Mauer mit 5
Türmen umgeben), und
aus der Tschulkowschen (das Arbeiterviertel) und der Moskauischen oder Gewehrfabrik-Vorstadt.
Sie ist Sitz des Gouverneurs und des
Bischofs von Tula und
Bjelew und hat (1897) 111 048 E., 38 russ.
Kirchen, darunter die
Kathedrale
zu Mariä-Himmelfahrt (erbaut 1763, im Kreml), 1 evang.
Kirche, 1 Mönchs-, 1 Nonnenkloster, 1
Knaben-, 1 Mädchengymnasium,
Realschule, Geistliches Seminar,
Kadettenanstalt, 3 Fachschulen, Museum von Industrieprodukten,
Theater,
[* 19] 3
Zeitungen, 5 Buchdruckereien, 14
Buchhandlungen,
Arsenal, große Fabrik- und Manufakturanlagen, darunter die kaiserl. Gewehrfabrik (gegründet
1712) mit 5000
Arbeitern.
Gewehre (besonders
Jagdgewehre),
Pistolen
[* 20] und Revolver
[* 21] werden auch in der Privatindustrie hergestellt, ferner Samoware und
besonders die sog. Tulaschen Kurzwaren aus
Stahl,
Eisen,
[* 22]
Kompositionen (darunter Tulametall),
Weiß-,
Schwarzblech
mit Verzierungen, Vergoldung u. a. Berühmt, auch im
Auslande, sind die sog.
Tulaarbeiten (s. d.). In ganz
Rußland bekannt
sind die Harmonikafabriken T.s; ferner giebt es Gerbereien und Juchtenfabriken, Fabrikation von Schuhwaren, Seifensiedereien
und
Brauereien.
Die Industrie erzeugt einen bedeutenden
Handel, der sich auch auf Getreide,
[* 23] Hornvieh,
Talg, Hanf
ausdehnt. Zur
Messe nach
Nishnij-Nowgorod allein gehen jährlich 6000
Dutzend Samoware und 2000
Körbe (zu 120
Stück)
Harmonikas;
die Einfuhr an Metallen in Tula wird auf 500000 Pud jährlich geschätzt. Den Verkehr fördern je eine Filiale
der
Russischen¶