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Spanier Pedro Fernandez Quiros (1606). Dann berührten 1616 die
Holländer Le
[* 2]
Maire und
Schouten die Inselkette, ebenso
Roggeveen 1721, Wallis
1767,
Bougainville 1768, Cook 1769. Doch erst im 19. Jahrh. sind die
Inseln, besonders durch
Bellinghausen 1819,
Beechey 1821 und Wilkes 1839, genauer erforscht worden. Die westl.
Inseln kamen schon früh in Abhängigkeit
von
Tahiti
[* 3] und mit diesem 1814 unter das franz. Protektorat, das sich bald über den ganzen
Archipel erstreckte, und im
Frühjahr 1881 in den
BesitzFrankreichs.
(im
SingularTargi,Tergi, d. h. Stammesangehöriger, von Tergah, d. h.
Stamm),
Name der südl. Gruppe der großen Familie derBerbern (s. d.). Sie reichen im N. von der
OaseTuat
längs der alger.
Sahara
(El-Erg oder Areg) über
Ghadames bis ins westl.
Fessan. Im W. bildet eine Linie von
Timbuktu nach
Tuat,
im O. das
Land derTibbu, im S. der mittlere Nigerlauf von
Timbuktu abwärts und weiter auf Sinder, Gober
und
Bornu zu die Grenze (s. die VölkerkartevonAfrika,
[* 4] beim
ArtikelAfrika).
Aus
Timbuktu und den
Ländern südlich vom
Niger wurden sie in den letzten Jahren durch die
Franzosen vertrieben. Die Tuâreg, die
zu den unvermischten
Berbern gehören, zerfallen in viele kleine
Abteilungen, unter welchen die
Ahaggar oder Hogar,
Asdscher, Kel-Owi und namentlich die Aulemmiden, die Erbauer
Timbuktus, und die Tadem-Ekket die bedeutendsten sind. Sie sind
ein wohl gebautes, sehr dunkel gefärbtes
Volk, mit langem
Haar,
[* 5] und in der Kleidung durch das Litham oder Tessilgemist, ein
nur die
Augen frei lassendes Gesichtstuch, von allen Nachbarn unterschieden.
Auf ihren Reitkamelen führen sie Raubzüge in die umliegenden Landschaften aus und beherrschen die ihnen
tributären Karawanenstraßen der centralen
Sahara. Die
Sprache
[* 6] der Tuâreg,
Tamaschek (lautlich gleich Tamascherht, Femininum neutr.
Bedeutung zu Amascherh; oder Imoscharh, s.
Berbern), ist ein Berberisch, das sich von allen übrigen Berbersprachen durch
seine Reinheit von arab.
Bestandteilen stark unterscheidet; es ist als
Abkömmling des Altlybischen zu
betrachten.
Sie besitzen dafür seit den ältesten
Zeiten eine eigene
Schrift, Tifinarh (Mehrzahl von Tafanek,«Buchstabe»),
womit zahlreiche
Felswände und architektonische Monumente in Nordafrika bedeckt sind. Die Tuâreg sind fanatische Mohammedaner.
Ihre Anzahl wird
auf 300000 geschätzt.
Ihre bedeutendsten Wohnsitze sind die Oasengruppe
Tuat (s. d.), die Gebirgslandschaft
der Asgar (Asdscher) und
Ahaggar, unter deren
Konföderationen die wichtigste die der Kêl-Rhela ist, weil aus ihr der Amghâr
oder
Chef der Häuptlinge gewählt wird, und die Landschaft
Aïr (s. d.). Die
Gätuler und
Garamanten des
Altertums sind die
Vorfahren
der Tuâreg –
große Oasengruppe in der
Sahara (s. d. nebst Karte), durch die Wüste
El-Erg von der alger.
Provinz Oran getrennt, ist 400 km lang, 1–60 km breit. Die fruchtbaren
Teile liegen um Salzseen (z. B.
Gurara) oder am
Wadi
Saura. Tuât ist zum
Teil künstlich bewässert, von
Tuareg bewohnt, die aber stark mit Sudannegern gemischt sind; daneben finden
sich
Araber.
Alle sind fanatische Mohammedaner. Hauptprodukt ist die
Dattel, ferner Gerste,
[* 7] Weizen,
Sorghum,
Gemüse,
Henna,
Senna und
Baumwolle.
[* 8]
Das Klima ist sehr heiß,
Regen fällt angeblich nie. Einzelne wichtige
Oasen sind:
Gurara (s. d., Bd.
17), Augerut, ferner das eigentliche Tuât am
Wadi Msaud und Tamentit. Dieses hat 6000 E., eine Kasbah, 5 Moscheen und lebhaften
Gewerbebetrieb. Östlich davon liegt Tidikelt. Tuât war schon den
Römern bekannt, wird von
Ibn Batuta erwähnt,
war aber bis 1830 fast vergessen. Nach
Soleillet gab
die erste ausführliche
Beschreibung G. Rohlfs. Seit der
Besetzung von
Gurara
(1895) herrscht in ganz Tuât der franz. Einfluß.
[* 9] bei den
Römern die gerade, trichterförmig auslaufende Kriegstrompete, die auch bei religiösen
Festlichkeiten,
Spielen, Begräbnissen gebraucht wurde. – Die heutige Baßtuba ist ein Messinginstrument, das erst 1835 nach
der Konstruktion von
Moritz und Wieprecht angefertigt wurde als das tiefste
Blasinstrument, das bei
Harmoniemusik den Kontrabaß
des Streichorchesters vertritt. Wie alle Messinginstrumente giebt die Tuba die Accordtöne der
Naturharmonie an: Kontra-C,
G, c g (Anmerkung des Editors: siehe
Faksimile ) u. s. w. Die dabei an der
Tonleiter fehlenden
Töne
werden durch vier
Ventile gewonnen. Die gewöhnliche Stimmung ist F; doch giebt es auch E-, Es- und D-Tuben. Angeblasen wird
das
Instrument durch die sog. S-Röhre, an deren Ende ein
Serpent- oder Baßposaunenmundstück angebracht
ist. Die
Tenortuba ist ganz ähnlich gebaut, steht aber eine Oktave höher.
s.
Tuberkulose^[= (tuberculosis), eine akut oder chronisch verlaufende Infektionskrankheit, die sich durch die ...] und
Tafel:
Bakterien,
[* 1]
Fig. 1.
oder
Kochin, ein Stoffwechselprodukt der
Tuberkelbacillen, das vermittelst einer 40- bis 50prozentigen Glycerinlösung
aus den Reinkulturen der
Tuberkelbacillen extrahiert wird und von Rob.
Koch als Heilmittel gegen
Tuberkulose empfohlen wurde. Gelegentlich seiner langjährigen Forschungen über
die
TuberkelbacillenhatteKoch beobachtet, daß man durch fortgesetzte Einspritzungen mit verdünntem Tuberkulin Meerschweinchen gegen
die
Impfung
[* 14] mit
Tuberkelbacillen unempfänglich machen und tuberkulöse
Tiere heilen könne, und empfahl deshalb 1890, das Tuberkulin auch
beim tuberkulösen
Menschen¶
mehr
anzuwenden. Beim Gesunden bewirkt eine Einspritzung
[* 16] von 0,25 ccm Tuberkulin vorübergehend heftigen Schüttelfrost, Fieber, Übelkeit
und Atembeschwerden, während Einspritzungen von 0,01 ccm keinerlei Krankheitserscheinungen zur Folge haben. BeimTuberkulösen
dagegen tritt auf die letztgenannte Dosis des Mittels nicht bloß hohes Fieber mit schweren Allgemeinerscheinungen, sondern
auch eine lebhafte örtliche Reaktion des erkrankten Organs ein, insbesondere eine heftige Entzündung
in der Umgebung der tuberkulösen Herde mit Ausgang in Eiterung und Abstoßung. Über die therapeutische Anwendung des Tuberkulin am
tuberkulösen Menschen sind die Akten noch nicht geschlossen. Eine sichere Bedeutung besitzt das Tuberkulin für diagnostische Zwecke.
NachdemKoch bereits seit mehrern Jahren für Heilzwecke besondere Präparate benutzte, bei welchen die
entzündungerregenden Eigenschaften geringer sind, ist es ihm neuerdings gelungen, durch Verreiben frischer Tuberkelbacillenkulturen,
Aufschwemmen der gewonnenen Masse und Centrifugieren neue Präparate darzustellen, von denen er sich großen Erfolg verspricht.
-
Vgl. Koch, Über neue Tuberkulinpräparate (Lpz. 1897).