Diese
Bahnen haben im Beginn der siebziger und dann wieder im Beginn der achtziger Jahre die heftigsten Tarifkämpfe miteinander
gehabt, sind aber seit 1885 zu einem großen
Verbande, dem
Trunk Line Pool, seit
Erlaß des Bundesverkehrsgesetzes
(s. Interstate Commerce
Act)
Trunk Line
Association genannt, vereinigt, dem auch die kleinern zwischenliegenden
Bahnen beigetreten
sind. Der
Verband
[* 9] hat unter anderm eine gemeinsame Güterklassifikation mit im wesentlichen übereinstimmenden
Sätzen. Die
Länge der zu diesem
Verbande vereinigten Eisenbahnen beträgt zur Zeit rund 80000 km mit ungefähr 11000
Stationen.
die
Teile jeder militärisch organisierten und gegliederten Streitmacht, vorzugsweise die fechtenden
Teile
derselben.
Die
Vereinigung der einzelnen zu einer organischen Einheit wird als Truppenkörper oder
Truppenteil bezeichnet,
z. B. die Compagnie, das
Bataillon, das Regiment u. s. w. Truppengattungen werden nach der Art ihres Auftretens
(Fußtruppen, berittene Truppen), nach ihrer
Bewaffnung mit Gewehr und
Geschütz (Infanterie,
Artillerie) und
nach ihrem Zweck (fechtende, technische Truppen) unterschieden.
oder Militärtransporte, die
Beförderung von
Truppen mit zugehörigem Kriegsmaterial mittels der
Eisenbahn und auf dem Wasserwege. Man unterscheidet Friedens- und Kriegstransporte. Die erstern werden
im Frieden, ohne
Störung des öffentlichen Verkehrs, ausgeführt und umfassen Manöver-, Reservisten-, Rekrutentransporte
u. s. w.
Ihre Regelung erfolgt in
Deutschland
[* 11] nach den Vorschriften der Militärtransportordnung (s. d. und
Friedensleistungen).
Bei den Kriegstransporten unterscheidet man Mobilmachungs- und Aufmarschtransporte. Bei ihrer Ausführung
ist der öffentliche Verkehr in der Regel gänzlich aufgehoben. Für die Ausführung größerer Truppentransporte sind
umfassende eisenbahnmilitär. Maßnahmen notwendig, welche an den wichtigsten Linien und Punkten bereits im Frieden zum
Teil
vorbereitet sind (z. B. Erbauung großer Rampen zum Ein- und Ausladen). - Truppenverschiebungen
von einem Kriegstheater auf
das andere sind daher eine der schwierigsten
Aufgaben des Eisenbahnbetriebes. Truppentransporte auf dem
Wasserwege sind sowohl auf
Flüssen wie zur See nur in beschränktem
Maße ausführbar.
Municipalborough, die wichtigste Stadt der engl.
GrafschaftCornwall, am nördlichsten Ende
des Falmouth-Hafens,
Station der Linien Exeter-Penzance und Truro-Falmouth der Great-Westernbahn, hat (1891) 11 131 E., ein Museum
(Vögel,
[* 13]
Mineralien
[* 14] und
Altertümer), eine Bergbauschule, anglikan.
(engl., spr. trößt), eine besondere
Art von Kartellen der großen Unternehmungen in den
Vereinigten Staaten von
Amerika, in der Form, daß zwar die beteiligten
Unternehmungen ihre bisherige Verwaltungseinrichtung behalten, ihr Aktienbesitz aber gegen
«Certifikate» an den Trust übergeht,
der durch seine Vertrauensmänner, die
Trustees, die vereinigten Unternehmen beaufsichtigen und deren Leitung beeinflussen
läßt.
Zinsen und Gewinn der einzelnen Etablissements sind an den Trust auszuliefern, der dieselben nach
Abzug seiner Kosten an die Betriebe verteilt.
Ein drastisches
Beispiel für diese Form der Kartellierung ist die
Standard-Oil-Company (s. Petroleum). In ähnlicher
Weise
haben sich auch in England (etwa seit 1888) Trustgesellschaften (Trust Companies, Investment-Trusts) gebildet,
welche eine Zusammenlegung von
Kapital in Wertpapieren aller Art bewirken und dafür ihre eigenen
Aktien oder
Obligationen ausgeben.
Der Grundgedanke war, durch Verschmelzung eine Ausgleichung des Zinsfußes und für die Kapitalisten eine gleichmäßigere
Rente herbeizuführen. Vielfach aber sind diese Gesellschaften der
Agiotage verfallen und haben das Vertrauen des Publikums
verloren, zumal wo sie sich als Ringbildungen zur
Ausschließung von Konkurrenz und zur Ausbeutung des
Publikums erwiesen haben. Auch in
Deutschland und
Österreich
[* 17] kommen Trustgesellschaften (z. B. Eisenbahnbanken) vor. (S. Kartell.)
-
Vgl. Aschrott, Die amerikanischen Trust als Weiterbildung der Unternehmerverbände (Tüb. 1889).
(CatharistaauraL.), ein zu den Hühnergeiern gehöriger, rabengroßer, schwarzer
Vogel mit rotem
Kopf
aus dem wärmern
Amerika, der neben dem Rabengeier als geschätzter Reiniger der
Straßen gehegt wird. In europ. Tiergärten
nicht selten und ausdauernd.
(Meleagrinae), auch Puter oder kalikutisches Huhn, in
Frankreich indisches
(Indian) und in England
türkisches Huhn
genannt, eine aus einer Gattung und drei
Arten bestehende Unterfamilie der
Fasanvögel (s. d.), die das südl. Nordamerika,
[* 18] von den mittlern
Vereinigten Staaten bis Guatemala
[* 19] bewohnt (s. Karte:Tiergeographie I). Es sind sehr schöne
Tiere, namentlich
¶
mehr
1026 Meleagris ocellataTemm. von Guatemala; aber auch Meleagris mexicanaGould ist ein stolzer, prächtiger Vogel, dem sein
wahrscheinlicher, degenerierter Nachkomme, der domestizierte Truthahn(Meleagris gallopavoL.), nicht entfernt gleichkommt.
(S. Tafel: Geflügel,
[* 20]
Fig. 39.) Das Truthuhn fanden die Europäer in Mittelamerika bereits
gezähmt vor und brachten es sehr bald danach nach Europa,
[* 21] zuerst nach Spanien
[* 22] (1520), wo es noch jetzt
in großen Herden gehalten wird, und nach England; nach Deutschland soll es um 1533 gelangt sein.
Hier hat die Truthühnerzucht niemals große Verbreitung gefunden, desto größere in England (besonders Norfolk), in Frankreich,
Mähren,
[* 23] Ungarn
[* 24] und Serbien;
[* 25] in Syrmien findet man selten einen Bauernhof, der nicht 70–100 Stück züchtet.
Das Truthuhn ist als großes, vortreffliches Fleischhuhn wertvoll und als stets bereites, zuverlässiges Bruthuhn
sehr geschätzt. Man hält einen Truthahn für 4–6 Hennen. Das Gelege besteht aus 15–18, seltener 24–30 gelbgrauen, rot
punktierten Eiern.
Brutzeit 28–30 Tage. Das Truthuhn ist gegen Naßkälte und starke Sonnenhitze empfindlich. Anderm Geflügel
gegenüber ist es unverträglich und bösartig. Die Ernährung ist leicht und billig ausführbar durch Weidegang und Fütterung
mit Kohl- und Runkelrübenblättern, zerkleinerten Runkelrüben, Möhren, Kartoffeln und nur zur Legezeit auch mit Fruchtkörnern;
auch liebt es Waldfrüchte (Eicheln u.s.w.) und ist sehr lüstern auf Würmer,
[* 26] Schnecken,
[* 27] Kerbtiere und
Eidechsen.
[* 28]
Die Mästung geht leicht von statten; sie geschieht durch Verfüttern von Maiskörnern und zerkleinerten Möhren, auch durch
Einstopfen ganzer Walnüsse (Südfrankreich) bei Entziehung freier Bewegung. Das Gewicht des ausgewachsenen Hahnes beträgt
15–20 und darüber, das der Henne 8–10 kg. In neuerer Zeit hat man durch Einführung und Züchtung
des nordamerik. Wildputers sowie des mexik. Puters zuerst in England, dann auch in Deutschland und Österreich-Ungarn
[* 29] ein wertvolles
Wild mit Erfolg zu gewinnen gesucht. –
Vgl. Mariot-Didieux, Guidede l'éleveur de dindons et de pintades (Par. 1854; deutsch
u. d. T.: «Die Truthühnerzucht» von
R. Öttel, 2. Aufl., Weim. 1873);
E. Säbel, Perlhuhn, Truthuhn und Pfau (Lpz. 1893).