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somit einer Behandlung zugänglich. Bei den stationären Trübungen der HornhautH. läßt sich häufig durch pupillenerweiternde Mittel oder künstliche Pupillenbildung eine erhebliche Besserung des Sehvermögens erzielen.
somit einer Behandlung zugänglich. Bei den stationären Trübungen der HornhautH. läßt sich häufig durch pupillenerweiternde Mittel oder künstliche Pupillenbildung eine erhebliche Besserung des Sehvermögens erzielen.
Name der im russ. Gouvernement Stawropol in Ciskaukasien nomadisierenden Turkmanen (s. d.), mit den Nogaiern 36 394 Köpfe.
(im Latein des Mittelalters Dapifer, in Frankreich Sénéchal, in England High Steward), Titel eines Hofbeamten, der über Küche und Ökonomie die Oberaufsicht führte. In Deutschland [* 2] hatte seit der Krönung Ottos I. ein Fürst als Truchseß bei feierlichen Gelegenheiten die erste Schüssel auf die Tafel des Kaisers zu setzen. Wie die übrigen Erzämter (s. d.), wurde auch dieses später erblich und mit einem Kurfürstentum verbunden, und zwar das Erztruchseßamt mit der Rheinpfalz. Als Friedrich V. von der Pfalz 1623 der Kur verlustig ging, fiel das Erztruchseßamt an Bayern [* 3] und 1706 infolge der Ächtung des Kurfürsten von Bayern wieder an die Pfalz, 1714 von neuem an Bayern, das das Amt nun bis zur Auflösung des Deutschen Reichs bekleidete.
Geschlecht, s. Waldburg.
Dorf und Hauptort des Kantons Truchtersheim (12 536 (5.) im Kreis [* 4] Straßburg-Land des Bezirks Unterelsaß, 16 km westlich von Straßburg, [* 5] mit dem es durch Dampfstraßenbahn verbunden ist, am Kochersberg, in fruchtbarer Gegend, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Straßburg), hat (1895) 621 E., darunter etwa 30 Evangelische, Postagentur, Telegraph; [* 6]
(engl., spr. tröck), s. Transportable Eisenbahnen nebst Tafel, [* 1] Fig. 11.
(vom engl. to truck, spr. tröck, tauschen), das Verfahren der Unternehmer, ihre Arbeiter ganz oder teilweise nicht durch bares Geld, sondern durch gelieferte Naturalien und andere Waren abzulohnen. Es kann Fälle geben, wo die Lieferung von Naturalien an Arbeiter durch die Unternehmer für jene vorteilhaft ist; in der Regel aber gereicht sie ihnen zum Nachteil, indem sie sie nötigt, ihre Einkäufe in dem von dem Arbeitgeber selbst errichteten oder von ihm begünstigten Laden zu den dort bestehenden, hoch angesetzten Preisen zu machen und dabei mangelhafte oder gar schlechte Waren anzunehmen.
Soweit die Art der Lohnzahlung in Betracht kommt, gehört hierher auch das Cottagesystem (s. d.). Nach §. 115 der Reichsgewerbeordnung sind daher die Gewerbtreibenden verpflichtet, die Löhne ihrer Arbeiter bar in Reichswährung zu bezahlen, und sie dürfen ihnen auch keine Waren kreditieren. Jedoch ist es gestattet, ihnen Lebensmittel zum Einkaufspreise zu liefern; auch kann den Arbeitern Wohnung, Heizung, [* 7] Landnutzung, regelmäßige Beköstigung, Arznei und ärztliche Hilfe unter Anrechnung bei der Lohnzahlung verabfolgt werden.
Diesen Bestimmungen zuwiderlaufende Verträge sind nichtig und die den §. 115 verletzenden Gewerbtreibenden werden nach §. 146 mit Geldstrafe bis zu 2000 M. und im Unvermögensfalle mit Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft. Über das Vorkommen des Trucksystem wird zur Zeit nur noch in der Hausindustrie, weniger bei den Fabrikarbeitern geklagt. Das Übel ist schon alt, wie denn z. B. in Solingen [* 8] Verordnungen aus den J. 1654 und 1687 die Auslöhnung mit «Winkelswaren» anstatt in barem Gelde verbieten. Im Königreich Sachsen [* 9] erließ man 1849 und namentlich 1855 Verordnungen, betreffend das Auslohnen der Arbeiter bei den fabrikmäßig oder als Hausindustrie betriebenen Gewerbszweigen. In England wurde das erste dagegen ankämpfende Gesetz bereits 1464 im Tuchmachergewerbe erlassen, worauf andere in den J. 1565, 1579 u. s. w. folgten.
Das noch bestehende Gesetz von 1831, das alle frühern aufhob, ist nicht im stande gewesen, das Trucksystem ganz zu beseitigen, sondern hat durch eine weitere Akte von 1887 ergänzt werden müssen. In Belgien [* 10] hat das Gesetz vom über die Regulierung der Lohnzahlungen dem Trucksystem zu steuern gesucht. In Österreich [* 11] schreibt ebenfalls die Gewerbeordnung vor, die Löhne der Arbeiter in barem Gelde auszuzahlen und untersagt die Vornahme der Auszahlung in Wirtshäusern und Schanklokalitäten. -
Vgl. Moore, Das in Großbritannien [* 12] (im " Archiv für sociale Gesetzgebung», Bd. 2, S. 219-258) und den Artikel Trucksystem im «Handwörterbuch der Staatswissenschaften», Bd. 6 (Jena [* 13] 1894), S. 269 fg. (S. auch Arbeiterfrage, Bd. 17.)
s. Trudpert. ^[= Einsiedler des 7. Jahrh. Er wird gewöhnlich unter den aus Irland stammenden Aposteln ...]
Trudenfuß,
s. Drudenfuß. [* 14]
(Trudbert), Einsiedler des 7. Jahrh. Er wird gewöhnlich unter den aus Irland stammenden Aposteln Deutschlands [* 15] und als Bruder des Bayernapostels Rupertus genannt; doch sind diese Angaben wenig begründet. Wahrscheinlich war Trudpert deutscher Abstammung, kam um 640 an den obern Rhein, durchzog Alamannien, gründete dann im Breisgau auf einem ihm vom Grafen Othbert geschenkten Grundstücke eine Niederlassung und Kapelle und wurde hier von einem seiner Knechte erschlagen. Die kath. Kirche verehrt ihn als Märtyrer und nimmt den 26. April als seinen Todestag an. -
Vgl. Körber, Die Ausbreitung des Christentums im südl. Baden [* 16] (Heidelb. 1878).
y Cosio, Telesforo de, Dichter in engl. mehr als in span. Sprache, [* 17] geb. 1798 zu Santander, wurde in einem kath. Kollegium in England erzogen und machte seine diplomat. Studien in London [* 18] und Paris, [* 19] wo er dann bis 1822 als Attaché bei der span. Gesandtschaft blieb. Nach der Rückkehr in sein Vaterland stiftete er eine Akademie, in welcher sich unter dem Vorsitz des Alberto Lista fast alle jüngern Dichter Spaniens vereinigten. Auch als Politiker und Patriot machte er sich unter den Vorkämpfern der konstitutionellen Partei bemerkbar, weshalb er bei der Invasion des franz. Heers in Spanien [* 20] flüchten mußte. In London, wohin er sich begab, erwarb er sich als Dichter und Schriftsteller in engl. Sprache europ. Ruf. Er schrieb zunächst Walter Scott nachgeahmte Romane, wie «Gomez Arias» (1828),
«The Castillan» (1829),
und die biogr.-histor. Werke «Life of Cortes» (1830),
«History of the conquest of Peru» [* 21] (1830),
die viel übersetzt wurden. Dann begann er für die Bühne zu arbeiten, für die er am meisten beanlagt war. Seine Lustspiele «The exquisites», «Mr. and Mrs. Pringle» und «The man of pleasure» fanden allgemeinen Beifall; seine letzte dramat. Arbeit war das histor. Drama «The royal fugitive». Doch unter allen seinen litterar. Arbeiten verschaffte ihm den größten Ruf das beschreibende Sittengemälde «Paris and London» (1833). 1834 erhielt er die Erlaubnis zur Rückkehr nach Spanien, starb aber in Paris. -
Vgl. Menendez y Pelayo, Estudios sobre escritores montañenses, Bd. 1 (Santander 1876).
y la Quintana (spr. kin-),
Antonio de, span. Dichter, geb. in Sopuerta, einem Weiler Biscayas, gest. in Madrid, [* 22] bildete sich in Madrid zum Kaufmann aus, gab aber später diesen Beruf auf. Zuerst trat er mit dem ¶
«Libro de los cantares» (Madr. 1852 u. ö.) hervor. Die Königin Isabella machte ihn 1862 zum Cronista de Bizcaya. Den Titel des Dichters der Königin (poeta de la regina) vertauschte er jedoch bald mit dem angemessenern eines Volksdichters (poeta del pueblo). Trueba y la Quintana ist der span. Béranger, und seine Lieder haben die volksmäßige Form glücklich getroffen. Der später veröffentlichte Band [* 24] seiner Gedichte «El libro de las montañas» (Bilbao [* 25] 1868),
weil zu reich an Baskischem, hat nicht die Popularität des ersten gewinnen können. Seine «Cuentos de color de rosa» (Madr. 1859),
«Cuentos campesinos» (2. Aufl., ebd. 1862),
«Cuentos de vivos y muertos» (ebd. 1866),
«Cuentos populares», Cuentos de varios colores", «Capítulos de un libro», «Narraciones populares» (1874),
«Mari Santa: cuadros de un hogar y sus contornos» (1875) sind schlichte Darstellungen span. oder speciell biscayischer Märchen und Sagen, leiden aber an dem Fehler, unaufhörlich die polit. und religiösen Ansichten des Verfassers, seine durchaus reaktionären und ultramontanen Sympathien zur Schau zu stellen. Die histor. Romane «El Cid Campeador», «La paloma y los halcones» und «Las hijas del Cid» haben die kernige Naivetät der alten Cid-Chroniken sehr zum Nachteil übertüncht und verfeinert. Zu seinen letzten Werken gehören: «El redentor moderno» (Madr. 1877),
«Madrid por fuera» (ebd. 1878),
«Cuentos de madres é hijos» (Barcelona [* 26] 1879),
«Nuevos cuentos populares» (1880),
«Arte de hacer versos» (1881),
«De flor en flor» (1882) und «El gaban y la chaqueta» (1884). Eine Sammlung seiner Werke erscheint in Bilbao, eine Auswahl daraus ist in der «Coleccion de autores españoles» (Lpz. 1860 fg.) veröffentlicht worden.