Argolis und
Korinth,
[* 2] 4 km vom Saronischen
Meerbusen. Dort lag ihr
Hafen Kelenderis an einer
Bucht, die von ihrer Gestalt den
Namen
Pogon, d. h.
Bart, führte.
In dem Schatten
[* 3] eines nahen Orangenhains hielt die dritte neugriech. Nationalversammlung 1827 ihre
Sitzungen. Gegenüber dem
Hafen liegt die Felseninsel Kalauria (s. d.). -
Vgl. Wide,De rebus sacris Troezeniorum
(Upsala
[* 4] 1888).
1) Bezirkshauptmannschaft in Mähren,
[* 6] hat 686,21 qkm und (1890) 77 419 (36 209 männl., 41 210 weibl.)
meist deutsche E. in 86 Gemeinden mit 125 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Gewitsch, Mührisch-Trübau
und
Zwittau. - 2) Trübau, czech. Moraská Třebová, Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie eines
Bezirksgerichts (300,97 qkm, 31 712 E.), in einer Thalmulde des sudetischen Hügellandes, an der Linie Proßnitz-Triebitz
der Mähr. Westbahn, hat (1890) 2320, als Gemeinde 7417 deutsche E., Staats-Obergymnasium,
Bürgerschule für
Knaben und Mädchen,
Mädchenschule der Schulschwestern, landwirtschaftliche Winterschule; Fabriken für Seidenwaren, mechan.
Baumwollweberei,
Schön- und Schwarzfärberei.
Das fürstl. Liechtensteinsche Schloß ist ein Umbau des ältern befestigten, von Ladislaus von
Boskowitz 1495 errichteten.
Von den von
Boskowitz kam an die Herren von Zierotin und nach der
Schlacht am
Weißen Berge (1620) als Fiskalgut
an das
Ärar. 1623 wurde es als Lehngut dem Fürsten
Karl von Liechtenstein
[* 7] verliehen. (Vgl. Fritscher, Gedenkbuch der Stadt
Mährisch-Trübau,
Prag
[* 8] 1868.) - 3)
Böhmisch-Trübau, Stadt, s.
Böhmisch-Trübau.
Primus, slowen. Geistlicher, geb. 1508 in Rašica bei Laibach,
[* 9] fand seine Ausbildung
inSalzburg
[* 10] und
Wien,
[* 11] und war dann Kanonikus in Laibach sowie Vikar an verschiedenen Orten in Krain
[* 12] und
Kärnten. Er machte sich die Ausbreitung der
ReformationLuthers unter den Slowenen zur Lebensaufgabe. Zugleich war er der
Begründer einer slowen. Schriftsprache und Litteratur. 1548 ausgewiesen, ging Truber nach
Deutschland
[* 13] und übersetzte hier den
Katechismus, die
Bekenntnisschriften, das
Neue Testament und den Psalter und
Luthers Hauspostille ins Slowenische (gedruckt durch
Ungnad [s. d.] in
Urach in
Württemberg
[* 14] und in
Tübingen).
[* 15] 1552 verheiratete sich Truber; 1561 wurde er als prot. Prediger nach Laibach
zurückberufen, mußte aber schon 1565 wieder das Land verlassen. Er war dann kurze Zeit Pfarrer zu Lauffen
am Neckar, seit 1566 Pfarrer zu Derendingen bei
Tübingen und starb als solcher -
Bücherdruck
in
Württemberg (Tüb. 1799); Kostrenčić, Urkundliche Beiträge zur Geschichte der prot.
Litteratur der Südslawen
(Wien 1873); F. Herm.
Meyer, Primus Truber,
HansFreiherr vonUngnad und Genossen (im
«Archiv für den deutschen
Buchhandel», VII).
Nikolaus, Buchhändler, geb. in
Heidelberg
[* 16] als Sohn eines
Gold- und Silberarbeiters, besuchte dort
das Gymnasium und bildete sich dann zum Buchhändler aus in
Heidelberg, Göttingen,
[* 17]
Hamburg,
[* 18]
Frankfurt
[* 19] a. M. und
London
[* 20] (hier
war er 10 Jahre bei Longman &
Co.). 1852 errichtete er ein eigenes
Geschäft, das er anfangs mitThomas
Delf, 1356-63 mit
David Nutt (Firma nun «Trübner &
Co.»),
seit 1866 auf eigene
Rechnung betrieb. Er starb Trübner bahnte
zunächst den
Import der amerik. Litteratur an, bereiste zu diesem Zweck die
Vereinigten Staaten
[* 21] und veröffentlichte
den «Bibliographical
Guide to
AmericanLiterature» (Lond. 1855; 2. Aufl. 1859). Darauf knüpfte
er eben solche
Verbindungen mit
Indien, West- und Ostasien,
Afrika,
[* 22]
Südamerika
[* 23] an, die sich schließlich auf alle litterarisch
irgend wie bedeutenden Plätze der Welt ausdehnten, und brachte die bisher meist ganz unzugänglichen
litterar.
Erzeugnisse derselben in den
Buchhandel. Zur Förderung dieses gewaltigen internationalen Betriebes schuf er sich 1865 ein
eigenes litterar. Organ: «Trübner's
American, European and
Oriental Literary Record», das auch noch nach seinem
Tode bis April 1891 erschien,
und gab eine Menge Specialkataloge heraus. Von nicht geringerer Bedeutung war sein eigener Verlag (im
ganzen 1430 Werke). Am stärksten vertreten waren darin Linguistik, orient.
Philologie,
Altertumskunde und
Philosophie, darunter
T.s
«OrientalSeries» mit Beiträgen der berühmtesten
Orientalisten aller
Länder.
Daran schlossen sich deutsche Werke und
Übersetzungen aus dem
Deutschen
(Feuerbach,
Fichte,
[* 24] Heine, Friedr.
Alb. Lange, Schopenhauer
u. a.) sowie 70 Werke in russ.
Sprache
[* 25] (namentlich von
Alex.
Herzen). Nach dem
Tode T.s setzten Trübner H. Edwards
und F. Duffing, die schon Teilhaber in seinen letzten Lebensjahren gewesen waren, das
Geschäft für die
Erben fort, bis es 1889 in der
Firma Kegan
Paul, Trench, Trübner &
Co. (s.
Paul [Kegan], Trench, Trübner &
Co., Limited) mit verschmolzen
wurde.
Karl J., Verlagsbuchhandlung in
Straßburg
[* 26] im Elsaß, gegründet 1872 und im
Besitz von
Karl J. Trübner, geb. in
Heidelberg als Neffe von
NikolausTrübner (s. d.). Sie pflegt besonders
Sprach- und Litteraturwissenschaft, Geschichte,
Philosophie,
Schriften über Elsaß-Lothringen.
[* 27] Bemerkenswerte Unternehmungen sind: systematische Übersichten («Grundrisse»)
der german., roman., iran. und ind.
Philologie, der vergleichenden
Grammatik der indoeurop.
Sprachen
(Brugmann);
Litteraturgeschichten von
ten Brink, Gaspary, Kögel;
Kluges «Etymolog, deutsches Wörterbuch»;
die
«Indogerman. Forschungen, Zeitschrift u. s. w.» (1891 fg.),
«Minerva, Jahrbuch
der gelehrten Welt» (1891 fg.) u. a. Die mit demGeschäft verbundene Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlung
ging Anfang 1891 in andere
Hände über. K. Trübner veranlaßte und vermittelte 1888 die Erwerbung der Manessischen Handschrift
(s. d.) aus der Bibliothèque Nationale in
Paris
[* 28] durch das
Deutsche Reich.
[* 29]
derHornhaut,Hornhautflecke
(Maculae s. Cicatrices corneae), die nach Wunden, Geschwürsbildungen und
Entzündungen der Hornhaut zurückbleibenden Narben und Trübungen des Hornhautgewebes, die entweder die ganze Hornhaut
überziehen oder nur einen
Teil derselben einnehmen, vollständig dicht und undurchsichtig oder mehr oder weniger durchscheinend
sein können und nach ihrer
Lage im Verhältnis zur
Pupille die Sehkraft mehr oder minder beeinträchtigen, namentlich dann,
wenn sich gleichzeitig eine unregelmäßige
Krümmung der Hornhautoberfläche ausgebildet hat (unregelmäßiger
Astigmatismus). Bis zu einem gewissen
Grade sind die Trübungen der HornhautH., besonders im
Kindesalter, einer Rückbildung fähig und
¶
mehr
somit einer Behandlung zugänglich. Bei den stationären Trübungen der HornhautH. läßt sich häufig durch pupillenerweiternde Mittel oder
künstliche Pupillenbildung eine erhebliche Besserung des Sehvermögens erzielen.