dem zur
Beobachtung verwandten
Instrument; auch kann die Tropfenbildung
[* 2] wesentlich beeinflußt werden durch die Venusatmosphäre, die mehrfach
bei
Venusdurchgängen als feiner, die schwarze Venusscheibe umgebender Lichtsaum wahrgenommen worden ist.
Stalaktit oder Höhlenstein, eine Mineralform neuester
Bildung, die in der Regel aus
Kalkspat
[* 3] oder
Aragonit
[* 4] (Kalksinter, s. d.) besteht. Der Tropfstein entsteht
als
Absatz aus herabträufelnden Wässern, die vermöge ihres Kohlensäuregehalts kohlensauren Kalk aufgelöst enthalten,
und überzieht
Decken,
Wände und
Boden der Kalksteinhöhlen (Tropfsteinhöhlen), oder bildet frei herabhängende
Zapfen
[* 5] oder
Säulen
[* 6] in denselben. Letztere pflegt man speciell Stalaktiten zu nennen, während man unter
Stalagmiten die mehr flach kegelförmigen
Gebilde versteht, die vom
Boden aus emporwachsen, indem das kalkhaltige Wasser fortwährend auf einen
Punkt herabtropft; beide kommen oft in der Mitte der
Höhlen zusammen. (S.
Höhlen nebst Taf. I,
[* 1]
Fig. 1 und 2, und Taf.
II,
[* 1]
Fig. 1.)
(grch. trópaion; lat. tropaeum, in späterer
Form auch trophaeum), im
Altertum Siegeszeichen aus erbeuteten Waffen,
[* 7] die in älterer Zeit an einem Baumstamme
oder
Gerüst aufgehängt, auf dem Kampfplatz aufgestellt, später auch überhaupt Monumente, die irgendwo zum Andenken eines
Sieges errichtet wurden.
Jetzt nennt man Trophäen die mit bewaffneter
Hand
[* 8] im freien Felde eroberten Fahnen,
Standarten und
Geschütze.
[* 9]
(Trephonios), Sohn des Erginos, des Königs von
Orchomenos,
Bruder des
Agamedes, ein berühmter
Baumeister
der Minyer, welcher mit seinemBruder den ersten, 548
v. Chr. abgebrannten
Tempel
[* 11] des
Apollon
[* 12] zu Delphi und
viele andere Bauwerke errichtete. Von dem Schatzhause des Königs Hyrieus erzählte man (ähnlich wie von dem des Königs
Rhampsinit in
Ägypten),
[* 13] die
Brüder hätten in dasselbe einen
Stein so eingefügt, daß er sich von außen leicht herausnehmen
ließ, um nachts den Schatz zu stehlen.
Als sich aber in den von Hyrieus gelegten
Schlingen einst
Agamedes fing, schnitt ihm um nicht durch den
Bruder als Mitschuldiger
entdeckt zu werden, den
Kopf ab. Darauf that sich vor Trophonios, als er von Hyrieus verfolgt wurde, bei Lebadeia in
Böotien die Erde
auf. Dort entstand das lange Zeit hindurch hoch angesehene Orakel des Trophonios, wo er als Zeus
[* 14] Trophonios und
neben ihm besonders Demeter
[* 15] und
Persephone
[* 16] verehrt wurden. Die Fragenden stiegen nach vielen Opfern in eine unterirdische
Schlucht hinab, wo sie auf geheimnisvolle, schreckhafte
Weise die Offenbarungen erhielten, die ihnen aufgeschrieben und
dann gedeutet wurden.
(Phaëton) nennen die Seeleute schöne
Vögel
[* 18] (drei
Arten) aus der Familie der
Ruderfüßler, nach der Eigentümlichkeit,
daß sie sich bloß zwischen den
Tropen sehen lassen. Die häufigste Art (Phaëton aethereusL., s.
Tafel: Schwimmvögel
[* 19] II,
[* 1]
Fig. 3) ist ohne die beiden sehr verlängerten weißen, mittlern Schwanzfedern 40 cm lang und klaftert 104 cm;
sein Gefieder ist unten weiß, rosig überhaucht, durch das
Auge
[* 20] geht ein schwarzer Seitenstreif, auch die Schwungfedern sind
zum
Teil schwarz, die Füße gelb, der Schnabel ist rot. Es giebt noch zwei nahe verwandte
Arten. Der Tropikvogel
legt ein blaß schokoladenfarbenes, dunkelbraun geflecktes
Ei.
[* 21]
Über Verbreitungsgebiet der s. Karte:Tiergeographie I.
Krankheiten,Krankheiten, die vorzugsweise in den
Tropenländern herrschen und durch deren
Klima
[* 22] bedingt werden.
Die Gesamtmortalität ist in den
Tropen sehr hoch. Besonders trägt hierzu die
Anämie bei, der dort der
Europäer sehr bald verfällt, ferner die zahlreichen gefährlichen
Leberkrankheiten (eiterige
Leberentzündung,
Leberabsceß
u. s. w.), die häufig mit der
Anämie zusammen vorkommen, vor allem aber die
Malaria, die oft in bösartigster Form auftritt.
Auch schwere Ruhrepidemien fordern zahlreiche Opfer. Außerdem finden sich in den
Tropen eine Reihe mörderischer
Infektionskrankheiten, wie
Gelbfieber,
Cholera,
Denguefieber,
Beriberi, die aber nur gelegentlich epidemisch auftreten und deshalb
nicht so viele Opfer fordern wie die vorerwähnten beständig einwirkenden Schädlichkeiten.
Tuberkulose tritt ebenfalls häufig
auf, mit Ausnahme der Hochplateaus (z. B. Mexiko,
[* 23] Quito, wo sie infolge der günstigen Einwirkungen
des Höhenklimas fast ganz fehlt). Dazu kommen noch eine Reihe von
Hautkrankheiten
[* 24]
(Delhibeule, Madurafuß,
Lepra).
Zum Schutz gegen die Tropische Krankheiten sind gewisse Vorschriften zu beobachten, deren Gesamtheit man als
Tropenhygieine bezeichnet. Die
Nahrung soll in ähnlicher
Weise ausgewählt werden, wie in den gemäßigten Klimaten im heißen Hochsommer; zu fetteSpeisen
sind zu vermeiden. Die Kleidung sei leicht und möglichst hellfarbig. Gegen die Gefahren einer Überhitzung des Körpers
ist auch eine geordnete
Hautpflege mit öftern kalten
Abwaschungen von Nutzen. Auf die
Anlage der Wohnung ist besondere
Aufmerksamkeit
zu verwenden; der
Baugrund sei felsig oder befinde sich auf einem Hügel; feuchter oder gar sumpfiger
Baugrund ist der Malariagefahr wegen zu vermeiden.
Aus demselben
Grunde sei die
Sohle des Hauses vollständig abgedichtet. Durch ein seitlich weit herabreichendes Dach
[* 25] läßt
sich ein gewisser Schutz gegen die
Sonnenstrahlung erreichen. Vor allem aber darf der Europäer in den
Tropen keine andauernde
schwere körperliche
Arbeit, z. B. Feldarbeit, verrichten, weil ihn diese in hohem
Grade der Gefahr des
Hitzschlages aussetzt. Der Europäer soll nur die
Aufsicht führen oder höchstens leichte Gartenarbeit u. s. w. verrichten.
Trotz aller Schutzmaßregeln ist aber doch eine völlige
Acclimatisation des Europäers, mit Ausnahme einiger südeurop.
Völker,
in tropischen Gebieten unmöglich.
Litteratur.Sullivan, The endemic diseases of tropical climates with their treament (Lond.
1877);
Wernich, Geogr.-mediz.
Studien nach den Erlebnissen einer
Reise um die Erde (Berl. 1878);
Falkenstein, Ärztlicher Ratgeber
für Seeleute, Kolonisten und Reisende in südl. Gegenden (ebd. 1882);
Maclean, Diseases of tropical climates (Lond. und
Neuyork
[* 26] 1887);