Tropengürtel,
s. Temperaturverteilung. ^[= die Verteilung der Lufttemperatur (s. d.) auf der Erdoberfläche. Über die vertikale T. s. ...]
s. Temperaturverteilung. ^[= die Verteilung der Lufttemperatur (s. d.) auf der Erdoberfläche. Über die vertikale T. s. ...]
s. Tropische Krankheiten. ^[= Krankheiten, die vorzugsweise in den Tropenländern herrschen und durch deren Klima bedingt ...]
Tropen oder Äquinoktialgegenden, die zwischen den Wendekreisen gelegenen Bänder, die sich also durch 23½ Breitengrade vom Äquator nord- und südwärts erstrecken. Besser als diese mathematische ist aber die physik. Definition von Supan, wonach wir unter Tropenländer die Gebiete verstehen, wo die Mitteltemperatur auch des kältesten Monats nicht unter 20° C. herabsinkt. Alles, was Flora und Fauna Üppiges und Großes hat, vereinigt sich in diesen Gegenden.
Näheres s. Pflanzengeographie und Tiergeographie. Je geringer der Abstand vom Äquator und die Meereshöhe ist, desto mehr verschwinden die Gegensätze der Jahreszeiten [* 2] hinsichtlich ihrer Wärmeschwankungen, die bei mittlern Jahrestemperaturen bis zu 30° C. auf den Inseln und an den Küsten kaum über 5° im Jahr steigen und nur innerhalb der Kontinente etwas größere Werte annehmen. Die Tropenländer haben streng periodisch wechselnde Regen, so daß man das Jahr dort in eine trockne, der Niederschlage aber doch nicht ganz entbehrende und eine sehr niederschlagsreiche Regenzeit teilt.
Diese tritt im allgemeinen mit dem höchsten Stande der Sonne [* 3] ein, also in der Nähe des Äquators zweimal. Die hohe Temperatur bedingt in den Tropenländer zumeist eine starke Luftverdünnung, daher starke Winde [* 4] von den peripherischen Gebieten her. Die Folge davon sind starke Stürme und heftige Gewitter, in der Ebene zumeist einige Stunden nach Mittag, in den Flußthälern häufig bei Nacht; am stärksten sind die Gewitter in den Gebirgen; mit Hagel- und Schneestürmen kommen sie noch in einer Höhe von 4550 m ü. d. M. vor.
Die tropische Landwirtschaft, die aber nicht streng von der subtropischen und selbst nicht von der der gemäßigten Klimate geschieden werden kann, beschäftigt sich in der Viehzucht [* 5] in erster Linie mit dem Rind, [* 6] dessen wichtigste Kulturarten das Zebu und der ind. Büffel sind. Spezifisch tropische Haustiere sind Elefant, [* 7] Kamel, Angoraziege und Strauß. [* 8] Die hauptsächlichsten tropischen Kulturpflanzen sind: Getreide [* 9] (Reis, Mais, Hirse), [* 10] Wurzelfrüchte (Maniok, Yams, Bataten), Ölfrüchte (Kokospalme, Ölpalme, Sesam, Erdnuß), Zuckerfrüchte (Zuckerrohr und Arengapalme), Südfrüchte (Bananen, Ananas, Orangen), Reizfrüchte (Kaffee, Kakao, Thee, Tabak), [* 11] Gewürze (Pfeffer, Zimmet, Muskat, Vanille), Faserpflanzen (Baumwolle, [* 12] Jute), [* 13] Färbe- und Gerbpflanzen (Indigo, [* 14] Gambir, Katechu). Der Betrieb der tropischen Landwirtschaft seitens der Eingeborenen ist meist sehr primitiv; erst der Weiße hat ihn vielseitiger und intensiver gestaltet. In neuester Zeit ist auch der Anfang zu einer wissenschaftlichen Landwirtschaftslehre der Tropen gemacht, unterstützt besonders durch die botan. Gärten zu Buitenzorg (Java), Peradenija (Ceylon) [* 15] und Kalkutta [* 16] sowie durch zahlreiche Versuchsstationen. - Über die in den Tropenländer herrschenden Krankheiten s. Tropische Krankheiten; über Tropengebäude s. d. nebst Tafel (Bd. 17). -
Vgl. Hartwig, Die Tropenwelt (2. Aufl., Wiesb. 1875);
Wallace, Tropical nature (Lond. 1878);
Semler, Die tropische Agrikultur (4 Bde., Wismar [* 17] 1886-93; 2. Aufl. von Hindorf, ebd. 1896 fg.);
Simmonds, Tropical Agriculture (3. Aufl., Lond. 1889);
Wohltmann, Handbuch der tropischen Agrikultur (Bd. 1., Lpz. 1892);
Nicholls, A Text-Book of tropical agriculture (Lond. 1892);
Sagot-Raoul, Manuel pratique des cultures tropicales (2 Bde., Par. 1896).
Seit 1897 wird von Warburg und Wohltmann die Zeitschrift «Der Tropenpflanzer» (Berlin) [* 18] herausgegeben.
s. Schiffsdienst. ^[= die durch besondere Vorschriften geregelte Thätigkeit der Schiffsoffiziere und Schiffsbesatzung ...]
Saint, [* 19] Stadt, s. Saint ^[= (frz. [spr. ßäng] und engl. [spr. ßent]), heilig. Zusammensetzungen mit S., die man hier ...] Tropez.
s. Douche.
Tropfen,
die kleinen kugeligen, durch die
Schwere etwas verlängerten
Massen, die alle Flüssigkeiten
bilden, sobald man
sie der freien Wirkung ihrer eigenen Kohäsion überläßt, namentlich also beim Fallen.
[* 20] Da die Beschaffenheit
und
Größe der
Fläche, an der sich die Tropfen
bilden, von Einfluß ist, so beobachtet man die
Tropfenbildung am besten, wenn man
die Flüssigkeiten von einem Glasstabe ablaufen oder aus sog. Tropfgläschen
auslaufen läßt. Die Tropfen
sind um so größer, je specifisch leichter die Flüssigkeit und je größer ihre Kohäsion
ist.
Bringt man daher Flüssigkeiten auf gleiche
Temperatur, so kann die
Größe der Tropfen
als
Maß der Kohäsion bei dieser
Temperatur
dienen. Bei höherer
Temperatur nimmt die Kohäsion ab. Ein
Wassertropfen bildet keine
Kugel mehr, wenn
er auf einer Unterlage ruht; auf reiner Glasplatte zerfließt er. Ein genügend kleiner Quecksilbertropfen
bildet auf
Glas
[* 21] fast eine
Kugel, zerfließt aber auf
Gold,
[* 22]
Silber, Zinn u. s. w., da er mit diesen Metallen
Amalgam bildet. Durch
Staub wird die
Neigung der Flüssigkeit zur
Tropfenbildung erhöht.
Bei
Abkühlung von mit
Dampf
[* 23] gesättigter Luft wird der Niederschlag des
Dampfes in Tropfenform
(die Nebelbildung) durch Staubgehalt
der Luft begünstigt. Ebenso bilden sich auf einer mit Lycopodiumstaub bestreuten Glasplatte rollende
Wassertropfen, während
Wasser auf einer reinen Glasplatte zerfließt. Die flüssigen Körper, welche die Eigenschaft haben,
Tropfen zu bilden (Tropfbarkeit), heißen tropfbare Flüssigkeiten. Nach
Gay-Lussac ist das Gewicht der Tropfen verschiedener Flüssigkeiten,
die von einer
Röhre mit einem bestimmten Durchmesser herabfallen, nicht den
Dichtigkeiten dieser Flüssigkeiten proportional.
So wogen bei 15° C. 100
Wassertropfen 8,9875 g, dagegen 100 Tropfen
Alkohol
(Dichtigkeit 0,8543) nur 3,0375
g. Neuere Versuche über
Tropfenbildung rühren von
Quincke u. a. her. Die freie
Tropfenbildung geschmolzener Metalllegierungen
findet technische Anwendung in der Fabrikation des Flintenschrots. (S.
Schrot.)
[* 1] in der Astronomie [* 24] eine durch Irradiation [* 25] (s. d.) hervorgerufene Erscheinung in dem Moment eines Venusdurchgangs (s. d.), in dem die dunkle Venusscheibe den hellen Sonnenrand von innen berührt. Die Berührung verläuft nicht, wie man erwarten sollte, in der unter a (s. nachstehende Abbildung) dargestellten Weise, sondern so, wie es b, c, d zeigen, d. h. es tritt zwischen Venus und Sonnenrand zunächst ein feines schwarzes Band [* 26] auf, das sich mit der Annäherung der Venus an den Sonnenrand zu einem schwarzen Tropfen, auch Bailyscher Tropfen genannt, verbreitert und es unmöglich macht, den wahren Moment der innern Berührung scharf aufzufassen. Der Verlauf der Tropfenbildung ist sehr verschiedenartig und abhängig von
[* 1] ^[Abb.] ¶
dem zur Beobachtung verwandten Instrument; auch kann die Tropfenbildung wesentlich beeinflußt werden durch die Venusatmosphäre, die mehrfach bei Venusdurchgängen als feiner, die schwarze Venusscheibe umgebender Lichtsaum wahrgenommen worden ist.