an seine
Stelle berufen. Doch bald wurde ihm wieder der Oberbefehl übertragen, und schlug er die engl.
Flotte unter
Blake wiederum nicht weit von Dover.
[* 2] 1653 schlugen Tromp und de Ruyter bei Portland 25. Febr. bis 2. März die große
Schlacht gegen die überlegene engl. Flotte, die unentschieden blieb;
doch brachte Tromp die meisten Handelsschiffe, die er zu decken hatte, nach Hause. Darauf griff Tromp im Juni
die engl. Flotte bei Nieuport an, mußte aber mit
Verlust weichen. Im
August kämpfte er wiederum mit den Engländern bei den
holländ.
Küsten, ward aber in dem unentschiedenen
Gefecht bei
TerHeyde, zwischen
Scheveningen und der Maas, von
einer Flintenkugel tödlich in die
Brust getroffen. Tromp soll im ganzen 33 Seetreffen gewonnen haben. Er wurde in der
Kirche
zu Delft beigesetzt und ein glänzendes Grabmal seinem Andenken errichtet.
Cornelis Tromp, Sohn des vorigen, geb. wohnte im Anfange
des zweiten engl. Seekrieges der
Niederlage der holländ. Flotte bei Lowestoft bei Er wurde zum
Lieutenant-Admiral
ernannt und zeitlich bis zur Rückkehr des damals abwesenden de Ruyters an die
Spitze der Flotte gestellt. Als sich de Ruyter
über ihn bei den
Staaten beklagte,weil er in dem Kampfe bei Dünkirchen
[* 3] (Aug. 1666) von ihm nicht gehörig
unterstützt war, entsetzten ihn die
Staaten um so lieber seines
Amtes, als er der oranischen Partei sehr ergeben war.
Bei dem
Kriege aber gegen
Frankreich und England 1672 und der Wiederherstellung der Oranier in die Statthalterschaft gelang
es Wilhelm III., ihn mit de Ruyter auszusöhnen. Heldenmütig kämpfte er besonders bei Kijkduin 1673. Im
J. 1675 wurde er von
Karl II. von England zum
Baronet ernannt. Hierauf unterstützte er 1676 mit einer niederländ. Flotte
die Dänen gegen
Schweden
[* 4] und wurde vom dän. Könige zum
Grafen ernannt. Er starb als Oberbefehlshaber
der niederländ. Flotte in
Amsterdam
[* 5] und wurde in der Gruft seines
Vaters beigesetzt.
[* 6] eine vorgekragte, zur Unterstützung einer überstehenden
Ecke oder Mauerfläche dienende Wölbung.
Sie kommen
vor bei dem Übergang einer Grundform in die andere, z. B. bei unterhalb verbrochenen oder
runden, oberhalb rechtwinkligen Mauerecken, besonders aber bei
Türmen, welche aus dem Viereck
[* 7] in das
Achteck übergehen.
Demgemäß unterscheidet man äußere oder Ecktrompen (s. Fig. 1) und innere oder Winkel-(Pendentif-)
Trompen oder Nischentrompen
[* 1]
(Fig. 2).
Wiek, Meereseinbuchtung im Norden
[* 8] der
InselRügen zwischen den Halbinseln
Wittow und Jasmund (s. d.).
Trompēte (ital. tromba oder clarino; frz.
trompette; engl. trumpet), ein im
Konzert- und Theaterorchester sowie in der Militärmusik sehr gebräuchliches
Blasinstrument,
besteht aus einer
Röhre von
Messingblech. Angeblasen wird sie mittels eines kesselförmig ausgetieften Mundstücks, ähnlich
dem der
Posaune, nur nicht so weit und tief. Die
Röhre, über 2 m lang, ist der bequemern Handhabung wegen
zweimal zusammengebogen. Die Hauptart ist die Naturtrompete, deren
Röhre keine
Tonlöcher
hat, so daß die verschiedenen Tonhöhen
allein durch die Verschiedenheit der Lippenstellung und des Anblasens (den
Ansatz) hervorgebracht werden.
Die
Skala der Naturtrompete ist: ^[img], davon sind ^[img] und ^[img] zu tief, ^[img] aber zu hoch;
die
Unreinheit dieser
Töne muß also der
Bläser durch stärkern oder schwächern Lippendruck ausgleichen.
Vom ^[img]
an lassen
sich auch die fehlenden
Töne mittels Lippendrucks und
Stopfens erzeugen; doch fallen diese
Töne noch mehr als beim
Horn gegen
die offenen ab. Überhaupt ist der
Umfang der Naturtrompete erst vom g an brauchbar; die tiefsten
Töne
sprechen schlecht oder gar nicht an. Um in den verschiedenen
Tonarten dienen zu können, wird die in verschiedenen
Größen
gebaut, die den betreffenden Grundtönen entsprechen. Notiert werden jetzt alle Stimmungen in C-dur (im
Violinschlüssel),
aber nur die C-Trompete klingt mit der Notierung übereinkommend, die andern transponieren (s.
Transponierende Instrumente).
Schon im
Altertum bekannt (besonders war die etruskische berühmt), ist die Tromper Wiek eins von den am frühesten zur
Vollkommenheit gelangten
Instrumenten. Später hat man, wie beim
Horn, so auch bei der Tromper Wiek viel an der Ergänzung ihrer
Skala
durch die chromatischen
Töne gearbeitet, ältere Versuche dieser Art sind durch die
Ventiltrompeten nach
StölzelsSystem (s.
Horn) verdrängt. Der Charakter des
Instrumentebedingt es, daß die Naturtrompete ihren Platz behaupten
wird. (S.
Musikinstrumente nebst Taf. I,
[* 1]
Fig. 16, 17, 18, 21, Bd.
17.) -
Vgl. Eichborn, Die in alter und neuer Zeit (Lpz. 1881; dazu die Ergänzung:
Das alte Clarinblasen auf Tromper Wiek, ebd. 1894).
Trompēte, Gerät beim Erdbohren, s.
Bergbohrer.
[* 9]
(Psophiidae), eine aus einer Gattung und sechs
Arten bestehende Familie der
Stelzvögel, die einen kurzen,
scharfen, übergebogenen Kegelschnabel, sehr dünne
Beine, kurze, mit scharfen Krallen versehene Zehen und kurze Flügel,
sowie kurzen, geraden
Schwanz, aber langen
Hals besitzt und nackte
Stellen ums
Auge
[* 10] zeigt. Die häufigste Art, der
Agami oder
Caracara(Psophia crepitansL., s.
Tafel:
Stelzvögel I,
[* 1]
Fig. 2), lebt in Guayana in Wäldern und bringt nach heftigem Schrei
ein eigentümliches
Trommeln oder Kollern bei geschlossenem Schnabel hervor, das ihm seinen deutschen
Namen verschafft hat. Er nährt sich von
Früchten,
Beeren und
Insekten
[* 11] und lebt in
Trupps von 10 bis 30
Stück. Das Weibchen legt
10-16
Eier
[* 12] in eine Vertiefung in der Erde. Gezähmt ist der
Vogel sehr anhänglich und übt auf den Hühnerhöfen der Ansiedler
eine ähnliche Oberherrschaft aus wie bei uns der
Truthahn. In deutschen Tiergärten, wohin der
Vogel¶
mehr
häufiger gelangt (Preis 400 M. das Paar), wird er mit Sämereien, gekochtem Reis, Brot,
[* 14] Früchten und animalischer Kost ernährt.