gehende
Schnur gestreift sind und diese zusammenziehen, können die Felle mehr oder weniger angestrafft oder schlaffer gemacht
werden, wodurch die Tonhöhe des Felles bis zum
Umfang einer
Quinte bestimmt werden kann.
Über das untere Fell ist eine starke
Darmsaite (die Schnarrsaite) gezogen, die vibrierend gegen das untere Fell rasselt, wenn das obere
mit den Klöppeln (Trommelstöcken) geschlagen wird. Es giebt verschiedene
Arten:
1) Die große oder türkische Trommel (frz. grosse caisse; ital.
gran cassa), die größte Art, wird mit einem dicken Klöppel geschlagen, wozu man gewöhnlich die
Becken ertönen läßt.
Da sie keine bestimmte Tonhöhe hat, kann sie als rhythmische Accentuation zu jeder
Harmonie dienen.
2) Die Wirbel- oder
Rolltrommel (ital. tamburo rulante), gewöhnlich zum dumpfen Wirbeln dienend, die mit
dem Trillerzeichen (tr) bezeichnet werden.
3) Die Militärtrommel, lauter und heller an
Schall
[* 2] und kleiner als die
Rolltrommel, sonst ebenso wie diese behandelt. In neuerer
Zeit ist ihr Cylinder häufig nur ganz flach. Gedämpft wird sie durch eine über das Schlagfell gebreitete
Decke,
[* 3] auch durch Nachlassen der Felle.
In den Orchesterpartituren wird die Trommel bezeichnet mit der
C-Note im
Baßschlüssel oder
mit
Noten auf einer einzigen Linie (statt auf einem Fünfliniensystem).
Im Bauwesen ist Trommel ein kurzer cylindrischer Körper, so z. B.
die einzelnen Werksteine, aus welchen sich der Schaft einer
Säule aufbaut; auch der
Tambour einer
Kuppel.
Im Maschinenbau ist Trommel bei verschiedenen
Arten von
Maschinen (wie Krempeln, Rauhmaschinen, Centrifugen, Röstmaschinen u. s. w.)
ein den hauptsächlich wirksamen
Teil derselben bildender, rotierender Hohlcylinder; auch ein auf einer
Achse oder
Welle befestigter
Cylinder zum Aufwinden von Seilen und
Ketten. Auch heißt Trommel ein
Teil des Revolvers (s. d.).
Trommelinduktor,
Trommel (von
Hefner-Alteneck 1872), rotierender
Teil elektrischer Gleichstrommaschinen
vornehmlich
Siemens Halskescher Konstruktion, im Gegensatz zu
Ring-
[* 4] und Scheibenanker ein hohler, um seine
Achse drehbarer Eisencylinder,
welcher mit Drahtspulen so bewickelt ist, daß die einzelnen Windungen parallel zu seiner
Achse verlaufen
und sich auf den Stirnflächen kreuzen, also in Form von
Rechtecken die Oberfläche des Cylinders umfassen.
Diese
Spulen bilden durch geeignete
Verbindung mit den Kontaktstücken eines seitlich auf der
Achse des Trommelanker sitzenden Kollektors
eine in sich geschlossene Wickelung, welche durch zwei schleifende Federn in
Bezug auf Induktion
[* 5] in gleichwertige,
parallelgeschaltete Hälften geteilt wird. Die in den Windungen des Trommelanker bei dessen Rotation im magnetischen
Felde der elektrischen
Maschine
[* 6] induzierten
Ströme werden durch den Kollektor
[* 7] gesammelt und gehen gleichgerichtet durch die
Schleiffedern in die äußere Leitung.
(Pogonias), Gattung der
Umberfische (s. d.) mit seitlich zusammengedrücktem, ziemlich langem Körper,
über das
Maul vorspringender konvexer Schnauze, zahlreichen
Bartfäden am
Unterkiefer. Die Schlundknochen haben auffallend
dicke und harte
Zähne
[* 10] und bilden hinten
im
Gaumen oben und unten Reibeplatten. Auffallend ist die große,
dickwandige Schwimmblase, die zwischen die Organe der Leibeshöhle und zwischen die Rumpfmuskulatur Fortsätze entsendet.
Die Trommelfische entwickeln
Töne, die man bei Windstille nachts aus einer
Tiefe von 20 m heraufschallen hört und die entferntem
Trommeln gleichen. Sie haben gut entwickelte Gehörorgane, und es mögen die
Töne der Trommelfische mit ihrem Geschlechtsleben
zusammenhängen. Man meint das
Trommeln entstände durch Aufeinanderreiben der Schlundknochen und würde durch die Schwimmblase
wie durch einen Resonanzboden verstärkt.
von allen andern Taubenarten namentlich durch ihre
Stimme, die mit dem
Ton einer entfernten
Trommel große
Ähnlichkeit
[* 12] hat, sich unterscheidende
Tauben.
[* 13]
Man unterscheidet
Altenburger Trommeltauben, der Feldtaube sehr ähnlich;
deutsche oder russische in
Deutschland
[* 14] am meisten verbreitet;
größer als die vorige sind bucharische Trommeltauben, die größten von
allen.
Letztere haben auf dem Scheitel eine Federrose, eine tief im
Nacken sitzende langfederige Muschelhaube, lange Schwingen,
sehr große Latschen, perlgraue
Augen.
Joh. Barthol., Chemiker und
Pharmaceut, geb. zu
Erfurt,
[* 15] erlernte in
Weimar
[* 16] die
Pharmacie und übernahm 1794 die
Apotheke seines
Vaters. Bereits bekannt als Verfasser des
«Systematischen Handbuchs der
Pharmacie»
(Erfurt 1792; 4. Aufl.
1831), wurde er 1795 bei der
Universität zu
Erfurt als Professor der
Chemie und Physik angestellt und errichtete noch in demselben
Jahre eine pharmaceut.-chem. Lehranstalt. Seit 1823
stand er an der
Spitze derAkademie zu
Erfurt. Trommsdorff starb Zur Vervollkommnung
der
Pharmacie hat er besonders durch sein «Journal der
Pharmacie» (1794-1834) beigetragen, das zugleich
seine vorzüglichsten, eigenen Entdeckungen enthält. Sein Hauptwerk ist das
«Systematische Handbuch der gesamten
Chemie» (2.
Aufl., 8 Bde.,
Erfurt 1805-20). Von seinen übrigen
Schriften ist noch besonders zu erwähnen «Die chem.
Rezeptierkunst» (5. Aufl., Hamb. 1845). -
Mart.
Harpertzoon, holländ. Seeheld, geb. 1597 zu
Briel, kam in
Begleitung seines
Vaters, eines Seekapitäns, bereits in seinem achten
Jahre auf die See und wohnte 1607 der
Schlacht bei
Gibraltar
[* 17] bei. Später begleitete er den
AdmiralPeter Heijn.
Als er 1639
Admiral
von
Holland wurde, schlug er bei den Dünen 21. Okt. die große span. Flotte
vollständig; von den 67 span. Schiffen entkamen nur 18; Tromp verlor nur ein Schiff.
[* 18] Zu dem ersten engl. Seekriege (1652-54) gab Tromp mit die nächste Veranlassung, indem
er, bevor der
Krieg erklärt war, bei Dover
[* 19] mit
Blake in Kampf geriet. Er wurde der Übereilung beschuldigt
und de Ruyter
¶
mehr
an seine Stelle berufen. Doch bald wurde ihm wieder der Oberbefehl übertragen, und schlug er die engl.
Flotte unter Blake wiederum nicht weit von Dover. 1653 schlugen Tromp und de Ruyter bei Portland 25. Febr. bis 2. März die große
Schlacht gegen die überlegene engl. Flotte, die unentschieden blieb;
doch brachte Tromp die meisten Handelsschiffe, die er zu decken hatte, nach Hause. Darauf griff Tromp im Juni
die engl. Flotte bei Nieuport an, mußte aber mit Verlust weichen. Im August kämpfte er wiederum mit den Engländern bei den
holländ. Küsten, ward aber in dem unentschiedenen Gefecht bei TerHeyde, zwischen Scheveningen und der Maas, von
einer Flintenkugel tödlich in die Brust getroffen. Tromp soll im ganzen 33 Seetreffen gewonnen haben. Er wurde in der Kirche
zu Delft beigesetzt und ein glänzendes Grabmal seinem Andenken errichtet.
Cornelis Tromp, Sohn des vorigen, geb. wohnte im Anfange
des zweiten engl. Seekrieges der Niederlage der holländ. Flotte bei Lowestoft bei Er wurde zum Lieutenant-Admiral
ernannt und zeitlich bis zur Rückkehr des damals abwesenden de Ruyters an die Spitze der Flotte gestellt. Als sich de Ruyter
über ihn bei den Staaten beklagte, weil er in dem Kampfe bei Dünkirchen
[* 21] (Aug. 1666) von ihm nicht gehörig
unterstützt war, entsetzten ihn die Staaten um so lieber seines Amtes, als er der oranischen Partei sehr ergeben war.
Bei dem Kriege aber gegen Frankreich und England 1672 und der Wiederherstellung der Oranier in die Statthalterschaft gelang
es Wilhelm III., ihn mit de Ruyter auszusöhnen. Heldenmütig kämpfte er besonders bei Kijkduin 1673. Im
J. 1675 wurde er von Karl II. von England zum Baronet ernannt. Hierauf unterstützte er 1676 mit einer niederländ. Flotte
die Dänen gegen Schweden
[* 22] und wurde vom dän. Könige zum Grafen ernannt. Er starb als Oberbefehlshaber
der niederländ. Flotte in Amsterdam
[* 23] und wurde in der Gruft seines Vaters beigesetzt.