einen Zusatz näher angegeben wurde. Zu den ordentlichen gehörten 1) dle wahrscheinlich 289
v. Chr. eingesetzten tresviri
capitales oder nocturni, Hilfsbeamte des städtischen
Prätors, ursprünglich von diesem ernannt und mit der nächtlichen
Polizeiaufsicht betraut. Seit dem Ende des 3. Jahrh.
v. Chr. wurden sie vom
Volk gewählt und ihre Befugnis aufBeaufsichtigung
der Kriminalgefangenen und
Vollstreckung der Todesurteile, außerdem auf eine gewisse Hilfsthätigkeit bei der Civilrechtspflege
erweitert;
2) die tresviri aere argento auro flando feriundo, auch von der Münzstätte am
Tempel
[* 2] der Juno Moneta, tresviri monetales
genannt, die Münzmeister.
Ihre Einsetzung fällt vermutlich erst an den Beginn des 1. Jahrh.
v. Chr., in der
Kaiserzeit verloren sie jede Bedeutung. Beide Kollegien bestanden vorübergehend auch aus vier Männern (quattuorviri). Außerordentliche
Beamte waren unter anderm die triumviri coloniae deducendae,
Kommissare für Gründung einer
Kolonie. (S. auch
Triumvirat.)
mailändisches Adelsgeschlecht, dessen Glanzzeiten in das 16. Jahrh., dessen
Anfänge in das J. 1120 zurückreichen und welches 1622 in den Reichsfürstenstand erhoben wurde; der
Name der 1678 erloschenen
alten Familie wurde 1679 aufAntonCajetanTheodor Gallio übertragen, dessen Linie 1767 erlosch. Die Erneuerung
des
Titels «Fürst von Musocco» wurde 1885 von
Italien
[* 4] dem Gian Giacomo Trivulzio, jetzigem Haupt des Geschlechts, gewährt.
Gian Giacomo Trivulzio, der
Große, geb. 1436, gest. 1518, machte seine Schule unter
FrancescoSforza, kämpfte dann in
Frankreich und,
von Lodovico
Moro 1483 verbannt, für Ferdinand II. von Neapel
[* 5] gegen
Karl VIII. von
Frankreich. In
Frankreichs
Dienst 1495 übergetreten, verjagte er 1499 Lodovico
Moro aus Oberitalien
[* 6] und kämpfte hier für jenes bis 1513, wofür ihn
Karl VIII. und
Ludwig XII. vielfach auszeichneten, während ihm
Franz I. mit Undank lohnte. -
Vgl. Rosmini,
Istoria della vita e della gesta de G. G.-Trivulzio (2 Bde., Mail.
1815).
Sein Vetter Teodoro Trivulzio, geb. 1456, gest. im Okt. 1532,
mit dem er 1495 zu
Karl VIII. übertrat, kämpfte ebenfalls im Dienste
[* 7] von
Frankreich und
Venedig
[* 8] in Oberitalien mit Auszeichnung.
Von
Franz I. 1525 zumStatthalter von Mailand
[* 9] ernannt, wurde er 1526 zum Marschall von
Frankreich erhoben
und verteidigte 1528 Genua
[* 10] gegen
Andrea Doria. Er starb als Gouverneur von
Lyon.
[* 11]
Gian Giacomo Teodoro Trivulzio, geb. 1597, gest.
diente zuerst im span.
Heer, trat dann in den Dienst der
Kirche und ward 1629 Kardinal. 1641 nach
Spanien
[* 12] zurückgekehrt, gewann er Einfluß am
Hofe, ward
Statthalter von
Aragon (1643),
Sicilien (1647) und
Sardinien
[* 13] (1648) und starb
als Gouverneur der
Lombardei, der einzige seitens der
Spanier mit diesem
Amt betraute
Italiener.
Gian Giacomo Trivulzio, geb. gest.
sammelte auf
Reisen in
Italien und
Deutschland
[* 14]
Bücher- und Kunstschätze und unterstützte Rosmini und Mazzucchelli
in ihrer litterar.
Arbeit; er selbst gab
Dantes «Convito»
(Mail. 1826) und «Vita
nuova» (ebd. 1827) heraus.
der nordwestl.
VorsprungKleinasiens, der im N. vom
Hellespont und dem
Marmarameer, im S. vom
tief eingezogenen
Meerbusen von Adramyttium begrenzt wird (s. Karte: Das alte
Griechenland).
[* 15] Die hauptsächlich vom Skamandersystem
(Skamander, Simoeis u. a.) durchfurchten Verzweigungen des im SO.
lagernden
Ida erfüllen die ganze Landschaft. Der
Name wurde vom vorhistor.
Volk der Troer abgeleitet. Die
Küsten wurden von
Achäern und
Äoliern besiedelt. Die uralte vorgriech. Hauptstadt
Troja
[* 16] (s. d.) lag etwas landeinwärts.
Später kam die Troas ans
Pergamenische Reich und zwar zu
Mysien, mit diesem dann zu der röm.
ProvinzAsia. Im Innern ist auch
noch eine Reihe alter Stadtlagen erhalten. -
(grch.), eigentlich der Läufer, auch Choreus genannt, ein aus einer langen
und kurzen
Silbe bestehender Versfuß (_ᴗ), kann unter gewissen
Beschränkungen auch in einen
Tribrachys (ᴗᴗᴗ) aufgelöst
werden.
Die Griechen maßen trochäische Verse regelmäßig nach
Dipodien und bedienten sich am häufigsten
des
Tetrameters.
Doch bildeten sie auch die verschiedensten kleinern Verse.
Weniger streng bauten die komischen Dichter der
Römer
[* 20] ihre trochäischen Verse.
inHohenzollern,
[* 23] Ort im Oberamt Gammertingen des preuß. Reg.-Bez.
Sigmaringen, an der Seckach, hat (1895) 1246 E., darunter 60
Evangelische, Post,
Telegraph,
[* 24] kath.
Kirche und Schloß des Fürsten
von Fürstenberg.
(spr. -schüh),LouisJules, franz.
Divisionsqeneral, geb. zu Palais (Depart. Morbihan),
besuchte seit 1835 die militär. Specialschule zu
Paris, dann die Generalstabsschule und wurde 1841 nach
Afrika
[* 25] kommandiert,
wo er sich als
Adjutant des
Generals Lamoricière und des Marschalls
Bugeaud in den Kämpfen gegen
Abd el-Kader und gegen die
Kabylen mehrfach hervorthat. 1851 wurde er zum
Oberstlieutenant befördert und 1852 als Direktor der persönlichen
Angelegenheiten ins Kriegsministerium berufen. Den
Orientkrieg machte er als
AdjutantSaint-Arnauds und nach dessen
Tode (Sept.
1854) als
Adjutant des neuen Oberbefehlshabers
GeneralsCanrobert mit, wurde er zum Brigadegeneral ernannt und erhielt,
als Pélissier im Mai 1855 das Oberkommando übernahm, die 1.
Brigade im 1.
Armeekorps, an
¶
mehr
deren Spitze er sich beim Sturm auf den Malakow auszeichnete. Seit 1856 Mitglied des Generalstabskomitees, zum
Divisionsgeneral befördert, that er sich während des ital. Krieges in der Schlacht von Solferino
[* 27] hervor. Nach dem Friedensschlusse
wurde er wieder ins Kriegsministerium berufen. Eine kritische militär. Broschüre «L'armée française
en 1867» (anonym; Par. 1867; 20. Aufl. 1870), in der er sich rücksichtslos
über die Schäden der franz. Armee aussprach, zog ihm die Ungunst des Hofes zu.
Vor dem Ausbruch des Krieges von 1870 befehligte Trochu die 12. Territorialdivision zu Toulouse.
[* 28] Am 17. Aug. wurde er Gouverneur von
Paris. Am 4. Sept. trat an die Spitze der Regierung der nationalen Verteidigung. (S. Paris, Geschichte.) Als er sah, daß eine Kapitulation
der Hauptstadt unvermeidlich geworden war, legte er das Kommando in die Hände des Generals Vinoy nieder, verblieb
jedoch Präsident der Regierung. Als Mitglied der Nationalversammlung von Bordeaux
[* 29] und Versailles,
[* 30] wo
er zum rechten Centrum gehörte, versuchte er, seine Thätigkeit als Gouverneur von Paris zu verteidigen.
Nach einem Prozeß gegen den «Figaro», in dem Trochu seine
Sache nur halb gewann, legte er im Juli 1872 sein Mandat nieder, nahm seinen Abschied aus der
Armee und zog sich in seine Heimat zurück. Er starb in Tours.
[* 31] Trochu veröffentlichte zu seiner Rechtfertigung «L'empire
et la défense de Paris devant le jury de la Seine» (Par. 1872),