kontrapunktisch kunstvoll gehalten und von einem Klavierbaß mit freier
Harmonie begleitet wurden; seit 1750 wird der
Ausdruck
Trio fast ausschließlich von Instrumentalkompositionen gebraucht. Hier bedeutet es zunächst ein
Stück von drei selbständigen
Stimmen; ferner ein
Stück von zwei Hauptstimmen und einem begleitenden
Baß; endlich ein
Stück von einer Hauptstimme und
zwei begleitenden Partien. Um 1700, zur Zeit
Corellis, nannte man das Trio auch Sonata a tre oder dreistimmige
Sonate und es
gehört in der Regel zur Gattung der
Sonate.
Man unterschied früher
Kirchen-und Kammertrios, von denen die erstern mehr im strengen fugierten
Stil, die letztern leichter
und häufig über Tanzweisen gesetzt waren. Arcangelo
Corelli (s. d.) wurde für beide tonangebend. Den
Kirchentrios am nächsten kommen die gegenwärtig noch gebräuchlichen Trio für die Orgel (2 Manuale und Pedal).
Viel mehr aber wird das Kammertrio jetzt geübt (das Klaviertrio: für
Pianoforte,
Violine und
Violoncello, das Streichtrio:
für
Violine,
Bratsche und
Cello oder für zwei
Violinen und
Cello), worin die neuern
MeisterGroßes geleistet
haben. - Bei einer
Menuett (s. d.) bedeutet das Trio den mit der eigentlichen oder ersten
Menuett abwechselnden und ihr entsprechenden
Satz, den man daher auch sonst
Menuette alternativo oder die zweite
Menuett genannt
hat; es wird gewöhnlich in einer verwandten
Tonart geschrieben und wurde anfangs nur dreistimmig gesetzt,
daher der
Name Trio (dreistimmige
Menuett) entstanden ist. Dieselbe Bedeutung wie bei der
Menuett hat das Trio auch in andern Tänzen,
Märschen u. s. w.
(grch.), in der griech.
Kirche das Ritualbuch, das die gottesdienstlichen
Stücke für die Zeit
vom
Sonntag des
Pharisäers und Zöllners (Septuagesimae) bis kurz vor
Ostern enthält.
Der
Name kommt daher, daß im T. der
Kanon nicht, wie gewöhnlich, 9, sondern meist nur 3 Oden enthält.
in der
Musik eine
Verbindung von drei
Noten, welche die Zeitdauer von zwei gleichwertigen
haben (z. B. drei Achtel, die
nur für zwei Achtel gelten) und gewöhnlich durch eine darübergesetzte 3 als solche bezeichnet
werden.
(frz.), Reimform von acht
Zeilen mit je acht oder neun
Silben in der Ordnung, daß nach der dritten
Zeiledie erste und nach der sechsten die beiden ersten
Zeilen wiederholt werden. Diese Dichtungsart wurde von den
Franzosen,
von denen sie wahrscheinlich herstammt, mehr als von den
Deutschen bearbeitet und eignet sich für das Tändelnde und
Naive.
Die besten deutschen Triolett sind von Hagedorn, der sie zuerst in die
deutsche Litteratur übertrug, von
Gleim
und A. W. Schlegel. Eine Auswahl derselben hat Raßmann herausgegeben (Duisb. 1815).
Diäthylsulfonmethyläthylmethan, glänzende, bei 76° schmelzende, in Wasser schwer, in
Alkohol und
Äther
leicht lösliche
Krystalle von bitterm
Geschmack. Trional wird in der
Medizin in Gaben von 1 bis 2 g als sicher
und angenehm wirkendes Schlafmittel vielfach angewendet.
in der
Musik der dreiteilige
Takt. Es ist die einzige
Species der ungeraden Taktarten, die in der modernen
Musik regelmäßig vorkommt, und umfaßt 3/1-, 3/2-, ¾-, 3/8-, 9/8-, 9/4-Takt.
ein künstlich dargestellter
Kohlenwasserstoff von der Zusammensetzung C19H16,
der als Muttersubstanz einer großen Zahl von organischen Farbstoffen (der
Triphenylmethanfarbstoffe, s. d.) von Wichtigkeit
ist. Seiner chem. Konstitution nach ist das Triphenylmethan als Methan (CH4) aufzufassen,
worin drei Wasserstoffatome durch Phenylgruppen (C6H5) vertreten sind. Dem entspricht der
Name und die Formel:
Dabei entsteht als Nebenprodukt Diphenylmethan (s. d.). Das Triphenylmethan krystallisiert
in schönen weißen
Krystallen, die in Wasser unlöslich, in heißem
Alkohol, Äther und
Benzol leicht löslich
sind. Aus letzterm Lösungsmittel scheidet sich in großen weißen Prismen ab. Es schmilzt bei 93° und siedet bei 359°.
Durch Behandeln des Triphenylmethan mit
Brom wird das Methanwasserstoffatom gegen
Brom ausgetauscht unter
Bildung von Triphenylmethanbromid,
(C6H5)3CBr3, das beim
Kochen mit Wasser in
Triphenylcarbinol, (C6H5)3.COH, übergeht.
Dieses letztere entsteht auch direkt aus Triphenylmethan durch
Oxydation mit
Chromsäure, ist ein bei 159° schmelzender, unzersetzt destillierbarer
Körper und bildet die Grundsubstanz der eigentlichen
Triphenylmethanfarbstoffe, während das Triphenylmethan die Grundsubstanz der
Leukoverbindungen
dieser Farbstoffe ist.
Auch von dem dem Triphenylmethan homologenen Diphenyltolylmethan, (C6H5)2.CH.C6H4.CH3 = C20H18,
oder dessen
Carbinol leiten sich wichtige Farbstoffe ab. Seinen Eigenschaften nach ist es dem Triphenylmethan sehr
ähnlich und schmilzt bei 59°. Das Diphenyltolylmethan wurde aus dem Rosanilin, das aus dem
Pararosanilin durch sog. chemischen
Abbau gewonnen. Diese Entdeckung E. und O. Fischers brachte mit einem
Mal Licht
[* 8] in die Konstitution der
Anilinfarben, umsomehr,
als es auch gelang, aus dem Triphenylmethan das
Pararosanilin synthetisch wieder aufzubauen.
Durch rauchende Salpetersäure wird Triphenylmethan nämlich in das in gelben
Schuppen krystallisierende
Trinitrotriphenylmethan, CH.(C6H4.NO2)3,
übergeführt, das durch
Oxydation mit
Chromsäure Trinitrotriphenylcarbinol, C(OH) (C6H4.NO2)3, liefert. Ersteres
giebt bei der Reduktion mit Zinkstaub und Eisessig das
Paraleukanilin, CH(C6H4.NH2)3, letzteres bei
gleicher Behandlung
Pararosanilin, C(OH) (C6H4.NH2)3, dessen
Salze dann die eigentlichen Farbstoffe geben.
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