1891: 154,5
mm im Durchschnitt). Im ganzen steht etwa ein Drittel der
Fläche unter Anbau. Hauptprodukt ist Zucker
[* 2] (Anbaufläche 23 700 ha),
dann Kakao und
Kaffee (39 700 ha), Kokosnüsse (5700 ha). Auch der Anbau von
Baumwolle
[* 3] und
Reis nimmt zu. Die
Wälder liefern
rote Cedern für
Schiffbau, viele Hirsche,
[* 4] wilde Schweine
[* 5] und
Hühner.
[* 6] Die Zahl der Einwohner belief sich
(1895) auf 237 934 gegen 109 638 im J. 1871. Die
Weißen sind der Mehrzahl nach span. Herkunft; auch ist die span.
Sprache
[* 7] im Umgange noch herrschend.
Die schwarze Rasse bildet die Mehrzahl der
Bevölkerung,
[* 8] neuerdings hat sich aber die Zahl der
Kulis am
stärksten vermehrt. Auch
Chinesen hat man eingeführt. Trinidad bildet ein eigenes Gouvernement, zu dem auch
Tabago gehört; dem
Gouverneur steht ein ausführender und ein gesetzgebender
Rat zur Seite. Die 187 Schulen wurden (1895) von 21 895
Kindern besucht.
Höhere Anstalten sind: Queen's Royal College undRomanCatholic College. 1895 betrugen die Einnahmen der
Kolonie 552 275, die
Ausgaben 549 771, die öffentliche Schuld 569 679 Pfd. St.;
der Wert der Einfuhr bezifferte sich auf 2,28, der der Ausfuhr auf 2,07 Mill. Pfd.
St., darunter Zucker für 596 415, Kakao für 630 634 Pfd. St. Von Eisenbahnen
sind 88 km in Betrieb. Trinidad befindet sich im Gegensatz zu andern
Antillen im Aufschwunge.
Hauptstadt ist Puerto d'Espana oder
Port of Spain, auch wohl
Spanish Town genannt, eine regelmäßig gebaute Stadt mit 42000 E.,
prächtiger
Kirche und ebenso sicherm als großem, befestigtem
Hafen an der Westküste. Am Golf von Paria
liegt
San Fernando, ein Haupthafen für die Ausfuhr von
Asphalt, mit 7000 E.
Trinidad wurde von Columbus entdeckt, darauf von den
Spaniern kolonisiert, aber bald vernachlässigt und wieder verlassen.
Im 17. Jahrh. ließen sich Flibustier (s. d.)
hier nieder, daneben auch
Spanier. Doch erst im 18. Jahrh. unternahmen die
Spanier von neuem die
Kolonisation
der
Insel, die 1797 von den Engländern erobert und 1801 abgetreten wurde. Durch die Emancipation der
Neger, deren Zahl 1838 sich
auf 20 657 belief, wurde der Plantagenbau vorübergehend ruiniert. -
Vgl.
Borde, Histoire de l'île de la Trinidad sous le gouvernement
espagnol (2 Bde., Par.
1876-83);
H. J. Clark, a field for emigration
(Port of Spain 1886);
Staate Colorado, südlich von Pueblo, nahe der Südgrenze des
Staates, Knotenpunkt mehrerer
Bahnen, liegt vor den Rocky-Mountains noch im Prairiedistrikt, hat bedeutenden
Handel mit Vieh,
in der Nähe reiche Kohlengruben und Eisenerzlager, ein
Walzwerk,
[* 10] Kalteluftlagerhaus, elektrisches Licht,
[* 11] Straßenbahnen und zählt (1890) 5523 E.
de
Cuba, eine der bedeutendsten Seestädte an der Südküste der span.-westind.
InselCuba, am Puerto de Casilda,
einer
Bai des Karibischen
Meers, ist mit dem Innern durch Eisenbahn verbunden und zählt 30000 E. Die Stadt, 1514 gegründet,
ist Sitz eines deutschen
Konsulats. Zur Ausfuhr gelangen Rum, Zucker, Melasse und
Honig; zur EinfuhrLebensmittel,Kohlen,
Eisenbahnmaterialien und Vieh. Der Zucker geht zumeist nach den
Vereinigten Staaten
[* 12] (1896: 46 109 Säcke). In der Nähe
Tropfsteinhöhlen. Etwa 10 km nordwestlich erhebt sich der Pico de Potrarillo.
Stadt in der ital.
Provinz und im
Kreis
[* 14] Foggia in
Apulien, am Südufer des 11 km langen und 4 km breiten
Strandsees
Lago di Salpi, an der Eisenbahn
Ancona-Bari, hat (1881) 8061 E.;
oder Dreifaltigkeitsorden, zwei religiöse Genossenschaften, in
Frankreich gestiftet,
um christl. Sklaven und Gefangene von den Ungläubigen loszukaufen. Der ältere Trinitarierorden (lat.
Ordo sanctae Trinitatis de redemptione captivorum), gestiftet von
Johann von Matha und dem
Eremiten Felix von
Valois, 1198 von
Innocenz III. bestätigt, hatte sein Hauptkloster zu Cerffroid in
Frankreich, verbreitete sich über
Italien,
[* 15] England
und
Spanien
[* 16] und verwandte den dritten
Teil der Einnahmen für den
Loskauf von Gefangenen.
Die Mönche trugen ein weißes Kleid mit einem roten und blauen Kreuz
[* 17] auf der
Brust. Anfänglich war ihre Regel sehr streng;
so durften sie z. B. kein
Pferd
[* 18] reiten, sondern nur Esel (daher der
Name Eselsbrüder). Ein Nachlassen
der
Strenge führte 1573 zu einer teilweisen
Reform des
Ordens, die 1635 durch Papst
Urban VIII. allgemeine
Aufnahme fand. In
Spanien nahmen die
Brüder die
Sitte an, barfuß zu gehen, und bildeten unter dem
Namen Unbeschuhte Trinitarier eine eigene
Kongregation;
in
Frankreich hießen sie Mathurinen, von einer dem heil. Mathurin in
Paris
[* 19] geweihten Kapelle.
Schon im 13. Jahrh.
entstand auch ein weiblicher Zweig des
Ordens, die Trinitarierinnen, sowie ein dritter
Orden,
[* 20] die Trinitarier und
Tertiarier.
Jetzt ist der
Orden ziemlich erloschen und hat nur noch Häuser in Murcia
[* 21] und
Rom.
[* 22]
Der jüngere Trinitarierorden, 1223 von
Petrus Nolascus ebenfalls zur Loskaufung von christl. Gefangenen gestiftet, 1230 von
Gregor IX. bestätigt, war mehr ein Ritterorden. Seit 1568 giebt es auch hier einen weiblichen Zweig.
In denStürmen der Revolution
ging der
Orden fast zu
Grunde, doch hielten sich einige Häuser in
Amerika,
[* 23]
Spanien und
Italien, das Haupthaus in
Rom. -Bruderschaft
der heiligen Dreifaltigkeit nannten sich auch die Oratorianer (s. d.). -
Töchter der heiligen Dreifaltigkeit, ein ascetischer
Orden, 1703 zu
Paris gestiftet, 1790 erloschen, seit 1823 wiedererstanden, beschäftigt sich mit der Erziehung. -
(vom lat. trinitas), deutsch Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit,
in der Kirchensprache die Dreiheit göttlicher
Personen in der Einheit des göttlichen Wesens. Die
Kirchengeschichte läßt
das in der recipierten
Lehre
[* 24] aller größeren christl.
Kirchengemeinschaften festgehaltene Dogma von der Trinität erkennen als ein
nur sehr allmählich zu stande gekommenes
Kompromiß zwischen dem ursprünglichen monotheistischen Gottesglauben und der
immer festere Formen annehmenden Betrachtung Christi als eines göttlichen Wesens.
Alle Möglichkeiten, beides zusammen zu
denken, sind in den kirchlichen Kämpfen um dieses Dogma versucht worden. Schließlich hat die Form den
Sieg behalten, die
sowohl Christi Gottheit als den monotheistischen
¶
mehr
Gottesbegriff dadurch festhielt, daß sie in letzterm eine Mehrheit einander völlig gleichstehender Personen unterschied,
und den damit sich ergebenden Widerspruch für ein im Wesen der Gottheit liegendes Mysterium erklärte. Das älteste Judenchristentum
hielt an der göttlichen Einheit oder «Monarchie» und der wesentlichen
Menschheit Christi fest. Auch der ApostelPaulus kennt die Trinitätslehre noch nicht. Nach ihm ist Christus
das himmlische, zu unserer Erlösung ins Fleisch gekommene Urbild der Menschheit, dessen Wesen der von Gott ausgehende Geist
ist.
Aber derselbe Gottesgeist wird bei der Bekehrung auch den Gläubigen eingepflanzt, die dadurch ebenfalls zu SöhnenGottes und
des ewigen göttlichen Lebens teilhaftig werden. Die Gnostiker, die zuerst polytheistischen Elementen
ins Christentum Eingang verstatteten, machten Christum zu einem aus dem Geisterreiche herabgestiegenen «Äon», der entweder
mit dem MenschenJesus sich verbunden, oder nur eine scheinbare Menschheit angenommen habe. In der großen Kirche bildete sich
dagegen die Anschauung von Christus dadurch weiter aus, daß die angesehensten Kirchenlehrer auf ihn, wie
es zuerst der Verfasser des 4. Evangeliums gethan, den aus der griechischen, namentlich alexandrinischen Phisosophie bekannten
Begriff des göttlichen Logos (s. d.) anwandten.
Christus wurde dadurch ein neben oder in Gott subsistierendes göttliches Wesen, als dessen Funktion Weltschöpfung und
Offenbarung Gottes galten. Da hierbei sich bereits die Frage erhob, wie sein Verhältnis zum Vater innerhalb
der Gottheit zu denken sei, wich eine andere Anschauung, die namentlich in Rom bis Mitte des 3. Jahrh. großen Anklang fand
(seitens der Bischöfe Zephyrinus und Callistus), dieser Frage dadurch aus, daß sie Gott und Christus dem Wesen nach einfach
identifizierte und nur formell unterschied (modalistische Monarchianer, s. d.).
Vom HeiligenGeistwar in diesen Kontroversen immer nur noch anhangsweise die Rede.
Die Logoslehre trug, verteidigt von Irenäus, Tertullian, Hippolytus, den Sieg davon. Doch erhielt sich unter dem Namen des
Sabellianismus (s. d.) ein fortgebildeter Monarchianismus, der im Logos ebenso wie im HeiligenGeiste nur
verschiedene Erscheinungsformen des einen göttlichen Wesens sah, bis ins 4. Jahrh. hinein.
Aber schon Origenes (s. d.) hatte die ältere Logoslehre dahin weiter gebildet,
daß er eine «ewige Zeugung» des Logos als des Sohnes von seiten des Vaters lehrte, wodurch jener rücksichtlich der Ewigkeit
letzterm schon gleichgestellt war. Im Laufe des 3. Jahrh. gewann diese
Meinung allenthalben die Oberhand, und nur darüber war Streit, ob der Sohn in demselben Sinne Gott heißen könne wie der
Vater, oder diesem völlig wesensgleich sei oder nicht.
Für erstere Ansicht, welche BischofAthanasius von Alexandria gegen den Presbyter Arius verteidigte, entschied 325 die
Synode von Nicäa; doch dauerte es über ein halbes Jahrhundert, ehe das Nicänische Bekenntnis von der Wesensgleichheit des
Vaters und des Sohnes allgemeine Annahme fand. Die entgegengesetzte, allmählich zu der Konsequenz fortgebildete Ansicht, daß
der Sohn nur die erstgeschaffene Kreatur und höchstens im uneigentlichen Sinne Gott sei, weil doch die
Ungezeugtheit nur dem Vater zukommen könne, wurde als arianische Ketzerei von der Kirche ausgeschlossen, und dieser Beschluß
auch gegenüber der mannigfach schwankenden kaiserl. Kirchenpolitik festgehalten. Die zu Nicäa noch
nicht ausgesprochene
Gleichstellung des HeiligenGeistes mit Vater und Sohn wurde auf der Synode zu Konstantinopel
[* 26] (381) angebahnt und dann
bald zur herrschenden kath. Lehre erhoben. (S. Heiliger Geist.)
Der im vollendeten Trinitätsdogma liegende Widerspruch wurde schließlich durch die abendländ. Theologie zur vollsten Bestimmtheit
entwickelt, am schärfsten im sog. Athanasianischen Symbolum (s. d.) zusammengefaßt und von der mittelalterlichen Kirche als
göttliche Offenbarung hingenommen. Zwar versuchte die Scholastik eine Zeit lang das Geheimnis dem Denken
begreiflich zu machen, gelangte dabei aber nur bald zu völliger Dreigötterei, bald zur sabellianischen Aufhebung wirklich
persönlicher Unterschiede in Gott.
Die Reformation des 16. Jahrh. nahm die Trinitätslehre als das Fundament alles Christenglaubens
in ihre sämtlichen Bekenntnisschriften herüber und verfolgte jede Abweichung davon als ärgste Ketzerei selbst
mit blutiger Gewalt. (S. Servet.) Dennoch ging schon in der Reformationszeit aus der neu belebten Kritik der überlieferten
Kirchenautorität die Gründung einer eigenen «unitarischen» Kirchengemeinschaft hervor, die die Trinität verwarf. (S. Antitrinitarier.)
Auch unter den Arminianern (s. d.) und in der anglikanischen Kirche nahmen bald unitarische Meinungen überhand, die der engl.
Deismus (s. d.) zur konsequenten Bestreitung der Trinitätslehre ausbildete.
Auch der deutsche Nationalismus verwarf dieselbe, während der Supranaturalismus sie in abgeschwächten Formen zu halten suchte.
Die Kantsche Philosophie sah in der Trinität nur eine symbolische Andeutung der göttlichen Macht, Weisheit und Liebe, oder
die schöpferische, erhaltende und regierende Wirksamkeit Gottes. Auch Schleiermacher, der sie in seiner
Glaubenslehre in den Anhang verwies, redete nur von verschiedenen Daseinsformen des göttlichen Seins. Die Hegelsche Schule
dagegen fand nach dem Vorgange Schellings in der Trinität den Inbegriff alles spekulativen Gehalts des christl. Glaubens zusammengefaßt,
indem man das Ansichsein des Absoluten als den Vater, sein Anderssein in der Welt als den Sohn, seine Rückkehr
zu sich selbst im menschlichen Bewußtsein als den Geist bezeichnete.
Die freiere prot. Theologie der Gegenwart erkennt im Trinitätsdogma einen Versuch der alten Kirche, den Gottesbegriff christlich
zu gestalten, erachtet denselben aber als durch Einmischung metaphysischer Spekulation über das innere Wesen Gottes
mißlungen, und glaubt, was im Trinitätsdogma beabsichtigt war, einfacher und zutreffender durch theol.-wissenschaftliche
Ausgestaltung des religiösen Begriffs der göttlichen Liebe zu erreichen.