1801 die
Säkularisation des Erzstifts bestätigt, der auf dem rechten Ufer gelegene Landesteil meist mit Nassau verschmolzen,
das Kurfürstentum aufgehoben und der Kurfürst durch eine jährliche Pension von 100000
Fl. entschädigt. Nach dem
Pariser
Frieden kam das Land wieder an
Deutschland,
[* 2] und zwar bis auf einige wenige
Stücke anPreußen,
[* 3] während
der
Herzog von
Sachsen-Coburg davon das nachherige Fürstentum Lichtenberg, das aber
Preußen 1834 auch erwarb, der
Großherzog
von Oldenburg
[* 4]
Birkenfeld und der Landgraf von
Hessen-Homburg den ehemaligen Kanton
[* 5]
Meisenheim (seit 1866 ebenfalls preußisch)
erhielt.
Preußen schlug damals das Triersche Land zum Großherzogtum Niederrhein; gegenwärtig bildet es den Regierungsbezirk
Trier
[* 6] und einen
Teil des Regierungsbezirks Koblenz
[* 7] der Rheinprovinz.
[* 8] Kirchlich wurde Trier 1802 als franz.
Bistum eingerichtet und Mecheln
[* 9] unterstellt, 1821 aber in ein preuß.
Bistum unter dem Erzbistum Köln
[* 10] umgewandelt. Unter dem
Bischof Wilhelm
Arnoldi (1842-64) zog die
Ausstellung des
Heiligen Rockes (1844) über 1 Mill. Pilger nach Trier 1891 fand
die letzte
Ausstellung des Rockes durch
Bischof Korum mit Zustimmung des Papstes statt.
Litteratur.Hontheim,Historia Trevirensis diplomatica et pragmatica (3 Bde., Augsb.
1750);
ders., Prodromus historia Trevirensis (2 Bde., ebd. 1757);
Conrad, Triersche Geschichte bis 1784 (Hadamar 1822);
Gesta
treverorum (hg. von
Waitz in den «MonumentaGerm. hist.», Bd. 8 und 24);
Chr. W. Schmidt, Baudenkmale der
röm.
Periode und des Mittelalters in Trier (5 Hefte, Trier 1837-45);
J. Marr, Geschichte des Erzstifts Trier (5 Bde., ebd. 1858-64);
AdamGoerz, Regesten der Erzbischöfe zu Trier von Hetti bis
Johann II. 814-1503 (2 Bde., ebd. 1859-61);
Leonardy, Geschichte
des Trierschen
Landes und
Volks (Saarlouis 1871);
von Wilmowski, Der
Dom zu in seinen drei Hauptperioden
(Trier 1874);
ders., Die historisch denkwürdigen Grabstätten der Erzbischöfe im
Dom zu Trier und die archäologisch-liturgisch
und kunstgeschichtlich bemerkenswerten Fundgegenstände in denselben (ebd. 1876);
die Ruderschiffe der Alten mit drei Reihen von Ruderpforten, nach der Überlieferung im 8. Jahrh.
v. Chr. in
Korinth
[* 13] erfunden. Die Trieren machten den größten
Teil der antiken Flotten aus; sie waren schmal und lang gebaut. Der
Vorsteven trug ein oder mehrere
Sporne
(s. d.), aus schweren
Balken mit metallener
Spitze (Widderkopf) bestehend.
Einzelne waren vorn und hinten gleich gebaut, was von großem
Vorteil im
Gefecht und bei engem Fahrwasser war. Gesteuert wurden
die Trieren durch zwei seitlich am Heck angebrachte
Ruder (Pedale).
Nach
Böckh erforderte eine
Triere 170
Ruderer, also mit den Epibaten (Seesoldaten) mindestens 200 Mann. Nur in der
Schlacht, bei Windstille und bei Einfahrt in den
Hafen wurde gerudert, auf
Reisen meist gesegelt. Die Takelung
[* 14] bestand bei den
ältern aus einem
Mast, mit einem Rahsegel. Der
Mast war durch zwei Bugstagen und ein
Backstag (s.
Stage), das gleichzeitig das
Fall (s. d.) des Segels bildete, gestützt und konnte mit
Hilfe dieser
Taue nach hinten umgelegt werden.
Die größern Trieren bekamen zwei
Masten mit je einem Rahsegel; an dem vordern kleinen, schräg nach vorn stehenden wurde in der
Schlacht eine schwere Eisenmasse, oft in Delphinform, geheißt, die beim Rammen niederfallend das
Deck des Gegners zertrümmern
sollte.
Alle Trieren bargen Segel und legten die
Masten nieder
vor derSchlacht, um manövrierfähiger zu sein.
Seit Auffindung der
«Attischen Seeurkunden» durch
Böckh und Graser ist die Trierenfrage viel besprochen worden, von Gelehrten
wie von Seeleuten.
Graser hat ein Modell eines Fünfreihenschiffs, Pentere (s.d.), für das
Berliner
[* 15] Museum rekonstruiert, das eine Menge
von seetechnischen
Unmöglichkeiten zeigt.
Breusing schließt aus der
Unmöglichkeit des Schlaghaltens (a tempo-Ruderns) der
kurzen
Riemen (s. d.) der untersten mit den dreimal längern der obersten Reihe,
daß stets nur eine Ruderreihe in Thätigkeit war, und zwar wurden die untern nur bei ruhiger See gebraucht, die obern bei
höherm Seegang und in der
Schlacht, während die übrigen Ruderpforten durch einen Segeltuchstreifen
geschlossen wurden.
Einen neuen Beitrag zur Lösung der Trierenfrage hat der Schiffbaumeister Haack geliefert; er hält den Gebrauch von allen
drei Ruderreihen, deren
Anordnung die nachstehenden Abbildungen
[* 1]
(Fig. 1 Längsschnitt und
-Ansicht,
[* 1]
Fig. 2 Querschnitt) zeigen,
für möglich. In der obersten Reihe saßen die Thraniten, in der mittlern die Zygiten, in der untersten
die Thalamiten. Nach Haack war die durchschnittliche
Geschwindigkeit der Trieren etwa 5 Seemeilen, die Maximalgeschwindigkeit,
die auf kurze Zeit mit allen Ruderern erreicht werden konnte, höchstens 6½ Seemeilen in der
Stunde. Polyeren nannte man
alle Mehrreihenschiffe im Gegensatz zu den Moneren, den Einreihenschiffen.
Daß die Moneren praktischer
waren als die Trieren, geht daraus hervor, daß fast alle Galeeren (s. d.)
des Mittelalters nur eine Reihe
Riemen führten. (S. auch Marine und Schiffahrt.) - Vgl. Graser,De veterum re