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(Landgericht Guben), [* 2] hat (1895) 1788 E., darunter 52 Katholiken, Post, Telegraph; [* 3]
Glasindustrie, Weberei, [* 4] Schuhmacherei und Braunkohlengruben.
(Landgericht Guben), [* 2] hat (1895) 1788 E., darunter 52 Katholiken, Post, Telegraph; [* 3]
Glasindustrie, Weberei, [* 4] Schuhmacherei und Braunkohlengruben.
s. Feder.
s. Bienenzucht ^[= s. Biene (S. 986 a).] [* 5] (Bd. 17).
s. Explosivstoffe. ^[= feste oder flüssige chem. Körper oder Gemische letzterer, welche sich durch gewisse Mittel ...]
bei Fahrzeugen soviel wie Treibrad (s. d.).
Bei Maschinen und Uhrwerken auch soviel wie Getriebe [* 6] (s. d.).
dünne, runde, gerippte Stahlstäbe, deren Querschnitt die Gestalt eines Rädchens hat, von den Uhrmachern zur Verfertigung der Triebräder gebraucht.
Triebstockverzahnung, s. Zahnräder.
Getriebe, die Teile einer Transmission [* 7] (s. d.), die die Kraftübertragung besorgen.
(Lippitudo), Augen, deren Lidränder gerötet, mitunter auch wund, zum Teil nach außen gewendet und von überfließenden Thränen benetzt sind.
s. Wamme. ^[= Koder, die von der Kehle bis zur Brust herabhängende Hautfalte beim Rindvied, die bei ...]
Vogel, s. Dickfuß.
Triennium academĭcum, die in Deutschland [* 8] als Minimum des Universitätsbesuchs geltende Zeit von drei Jahren.
ursprünglich eine altröm.
Kupfermünze, die den dritten Teil eines As (s. d.) gleich vier Unzen betrug;
später seit Kaiser Konstantin (311-337) bezeichnet Trienal den dritten Teil des Goldsolidus (s. d.) gleich 1,52 g. Noch in der Merowingerzeit wurden Trienal oder Drittelsoliden in Gold [* 9] geprägt und zu 12 Denaren gerechnet.
1) Bezirkshauptmannschaft, ohne die Stadt in Tirol, [* 10] hat 956,53 qkm und (1890) 83 751 (41 501 männl., 42 250 weibl.) meist ital. E. in 96 Gemeinden mit 200 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Cembra, Civezzano, Lavis, Mezzolombardo, Pergine, Trient und Vezzano (s. Karte: Tirol und Vorarlberg). - 2) Stadt mit eigenem Statut, Hauptstadt von Welschtirol und Festung, [* 11] die größte und früher bevölkertste Stadt in Tirol, am linken Ufer der schiffbaren Etsch, an den Linien Kufstein-Ala (Brennerbahn) der Österr.
Südbahn und Trient-Tezze (78 km; Valsuganabahn), in einem fruchtbaren Thale, umgeben von hohen Kalkgebirgen, hat mit den Vororten (1890) 21 486 ital. E., darunter 2339 Deutsche, [* 12] in Garnison 1 Bataillon des 28. Infanterieregiments, 2 Bataillone Tiroler Kaiserjäger, 1 Batteriedivision Gebirgsartillerie und das 1. Festungsartilleriebataillon. Die Stadt ist Sitz einer Statthaltereiabteilung für Welschtirol, der Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts, Bezirksgerichts (82,30 qkm, 12 536 ital. (5.), einer Geniedirektion, der 16. Infanteriebrigade und eines Festungskommandos, eines Fürstbischofs mit Domkapitel und zeigt ausschließlich ital. Bauart.
Unter den Plätzen zeichnet sich aus der Domplatz oder Piazza Grande mit dem Stadtturm (35 m) und Neptunbrunnen und der Danteplatz mit dem Standbild Dantes (von Zocchi, 1896). Unter den 13 Kirchen ragt hervor der Dom in byzant. Stil mit drei Schiffen, ganz aus Marmor, 1048 gegründet, in seiner jetzigen Gestalt 1212 begonnen, Anfang des 15. Jahrh. vollendet und neuerdings restauriert, mit Hochaltar aus afrik. Marmor, einer Nachahmung des Hochaltars in der Peterskirche zu Rom, [* 13] errichtet infolge eines Gelübdes der Gemeinde bei der Belagerung 1703 durch den franz. Marschall Vendôme; ferner mit der Kapelle des Crucifixes und der Grabstätte des Kardinals Bernh. von Clesio.
In der Sakristei der silberne Sarg des heil. Vigilius und die sieben berühmten Hautelissen, ehemals im Kastell Buon Consiglio befindlich. Die Kirche Sta. Maria Maggiore aus braunrotem Marmor in ital. Stil des 15. Jahrh., mit Glockenturm und großer Orgel, ist dadurch merkwürdig, weil hier in der dritten Konzilsperiode vom bis die Kongregationssitzungen des Tridentinischen Konzils (s. d.) abgehalten worden sind. Im Chor links vom Hochaltar ein großes Ölgemälde, eine Konzilssitzung darstellend, mit den Porträten der Mitglieder des Konzils (7 Kardinäle, 3 Patriarchen, 33 Erzbischöfe und 235 Bischöfe); ähnliche Bilder auch in der Sakristei des Doms und im Saale des Municipiums.
In der Kirche die große Cantoria aus carrarischem Marmor, sowie ein großes Altarbild von Buonvicino, genannt il Moretto, die vier großen Kirchenlehrer darstellend. Ferner die Kirche San Pietro mit neuer got. Façade (1850); die Kirche der Jesuiten, jetzt Seminarkirche; die Kirche della Annunziata, deren Kuppel von vier ungeheuern Säulen [* 14] von rosenrotem Marmor aus einem Stück getragen wird, und die Kirche des ehemaligen Augustinerklosters San Marco, worin deutscher Gottesdienst gehalten wird, das Theater, [* 15] Rathaus und das Kastell (Castello buon Consiglio) nächst dem Thore Acquila am Exerzierplatz (Piazza d'armi), einst Sitz der Fürstbischöfe, jetzt Kaserne, mit Überresten wertvoller Fresken.
Bei dem Kastell der sog. Augustusturm, welcher römischen, sowie in der Nähe der grüne Turm, [* 16] welcher etrusk. Ursprungs sein soll; die Paläste Zambelli (von dem Augsburger Georg Fugger 1581 erbaut) und Tabarelli (jetzt Salvadori) von Bramante d'Urbino, die von kannelierten weißen Marmorsäulen gebildeten Arkaden im Gottesacker, sowie der vom Bischof Vanga 1208-19 am alten Etschflußbette erbaute Vangaturm. Herrliche Freskogemälde zeigt die Facade des Hauses des Grafen Kloz (jetzt Ferrari) zu San Marco, sowie das Kastell. Im Hause des Baron Val. Salvadori in Via Lunga Bildnisse von der Hand [* 17] Tizians, Morones und van Dycks, in der Bürgerbibliothek die Münz- und Antikensammlung Giovanellis und die Büchersammlung Mazettis, beide vorzugsweise auf Welschtirol bezüglich.
[* 1] ^[Abb.]
Unterrichtsanstalten. Ein fürstbischöfl. Seminar mit vollständigem theol. Studium, ital. Staats-Obergymnasium mit deutschen Parallelklassen, bischöfl. Privatgymnasium, Lehrerinnenbildungsanstalt, Handelsschule, Fachschule für Stein- und Holzbearbeitung, [* 18] sämtlich mit ital. Umgangssprache, ein Taubstummeninstitut, fünf Klöster und verschiedene Wohlthätigkeitsanstalten. Die Industrie erstreckt sich auf Seidenfabrikation, Salamifabriken (Veroneser Salami), ferner Spielkarten- und Geschirrfabriken, Gerbereien und Färbereien, Tuchfabrik, Weinfabrikation, große Branntwein- und Konfitürenfabriken, die viel Absatz nach Oberitalien [* 19] und Bayern [* 20] haben, Möbeltischlereien, Marmor- und Gipsbrüche, sehr bedeutenden Weinbau und Transithandel.
Die Festung Trient hat keine Stadtumwallung, nur der dominierende isolierte Fels Doß Trento am rechten Etschufer ist befestigt und das Castello zur Verteidigung eingerichtet. Die Befestigungen der Südfront sind bis Matarello vorgeschoben (8 km), wo ¶
an der östl. Thalwand 2 Batterien und 1 Blockhaus liegen, dahinter ist an der Abhangskante des Marzola hinauf eine Reihe Batterien angelegt zur Beherrschung des Val Sorda, während an seinem Fuß, 3 km rückwärts, das Fort San Rocca als Reduitposten dient, unterstützt durch Batterie Romagnana am westl. Thalhang. Im Osten wird Straße und Eisenbahn im Fersinathal durch mehrere Werke gesperrt, daran schließen sich südlich die des Monte-Selva (1 Panzerfort und 1 Batterie) und Cimirlo. Nach Norden [* 22] schaut Fort Martignano am Südwesthang des Monte-Calisio und Batterie Gardalo nordwestlich seines Rückens ins Etschthal. Die Befestigung der Westfront umfaßt die Sperre der Straße nach Tione (Buca di Vela nebst Batterie auf der Höhe) sowie die Werke Sopramonte und Brigalino. Die Höhe des Monte-Vazon westlich und Chegol östlich von der Etsch sind nicht befestigt.
Trient (lat. Tridentum) ist die älteste Stadt Tirols. Die Römer [* 23] hatten hier eine von Augustus befestigte Niederlassung. Während der Völkerwanderung litt Trient sehr und wurde von dem König der Ostgoten Theodorich aufs neue hergestellt. Aus seiner Zeit rühren noch heute erhaltene Mauerreste her. Trient ging dann der Reihe nach in den Besitz got., langobard. Herzöge und der Franken über, bis 1027 die Herrschaft der Bischöfe von Trient begann. Das älteste Statut der Stadt ist deutsch und stammt aus dem 13. Jahrh. In Trient wurde 1545-63 das Tridentinische Konzil (s. d.) abgehalten. 1803 wurde das Bistum säkularisiert und kam an Österreich, [* 24] das es 1805 an Bayern abtrat. 1809 wurde es ein Teil des Königreichs Italien, [* 25] bis es 1814 wieder an Österreich kam. -
Vgl. Barbacovi, Memoire storiche della città e del territorio di Trento (Trient 1808);
Ambrosi, Trento e il suo circondario (ebd. 1881);
Sommario della storia trentina. (Borgo 1881);
Scrittori ed Artisti trentini (Trient 1883);
Öribauer, Führer für Trient-Arco und Umgebung (Reichenberg [* 26] 1884);
F. Ambrosi, Commentari della storia trentina (2 Bde., Rovereto 1889);
Jülg, Trient und Umgebung (Münch. 1892).