betreffs der verschiedenen kirchlichen Einrichtungen und der Lebens- und Amtsführung der Geistlichen festgesetzt. Betreffs
der päpstl.
Autorität konnte die von den strengen Papalisten oder Kurialisten vertretene
Ansicht von der
Unfehlbarkeit des
Papstes nicht durchdringen; es wurde sogar das
Episkopalsystem als Dogma angenommen und das Papalsystem nur als theol. Lehrmeinung
zugelassen. Am fand die letzte Sitzung statt. Die
Beschlüsse des
Konzils, die für immer die
prot. und kath.
Kirche trennten und für die letztere das wichtigste
Symbol sind, wurden von Papst
Pius IV. durch
die
Bulle«BenedictusDeus» bestätigt und fanden in
Italien,
[* 2]
Portugal
[* 3] und
Polen unbedingte, in den span.
Staaten
durch die Observanz der Reichsgesetze bedingte
Aufnahme, in
Frankreich,
Deutschland
[* 4] und
Ungarn
[* 5] dagegen
Widerspruch, der durch
kluge
Taktik nach und nach beseitigt wurde. Zur Erläuterung und
Auslegung der
Beschlüsse des
Konzils setzte
Sixtus V. 1588 eine
Kongregation von Kardinälen nieder.
Die
«Canones et Decreta oecumenici et generalis concilii Tridentini» sind öfter erschienen,
die erste authentische
Ausgabe zu
Rom
[* 6] (1564),
die letzte zu
Turin
[* 7] (1890). Die Geschichte des
Konzils hat in liberalem
Sinne geschrieben
Sarpi, «Istoria des concilio Tridentino» (Lond.
1619; deutsch von Winterer, 4 Bde., Mergenth.
1839-41; 2. Aufl. 1844),
im päpstl. Interesse Pallavicini, «Istoria del concilio di
Trento» (2 Bde.,
Rom 1656; deutsch von Klitsche, 8 Bde., Augsb.
1835-36). -
Vgl. Mendham, Memoirs of the council of
Trent (Lond. 1834);
Wessenberg, Die großen Kirchenversammlungen des 15. und 16. Jahrh.,
Bd. 3
u. 4 (Konstanz
[* 8] 1840);
ein Mineral, das eine andere, nur das spec. Gewicht 2,28 bis 2,32 besitzende Verkörperungsform
der
Kieselsäure (s. d.) darstellt, als sie in dem Quarz oder
Bergkrystall gegeben ist (s. Heteromorphismus). Die Krystallformen
sind zwar auch hexagonal, wie die des letztern, aber von ganz andern Dimensionen und fast immer tafelartig nach der
Basis,
wobei häufig eine Drillingsverwachsung stattfindet (daher der
Name, vom grch. tridymoi, Drillinge). Das
optische Verhalten des Tridymit bei der gewöhnlichen Beobachtungstemperatur stimmt nicht mit den Erfordernissen des
hexagonalen
Systems
überein; die Blättchen des Minerals erscheinen im polarisierten Licht
[* 13] als eine sehr komplizierte Verschränkung
von zwillingsmäßig miteinander verbundenen Partien doppeltbrechender trikliner Natur; beim Erhitzen aber werden diese sechsseitigen
Lamellen zwischen gekreuzten
Nicols völlig einfachbrechend,
und sie gelangen dann also in einen Zustand, in dem die äußere
Form und das optische Verhalten einander entsprechen.
Der Tridymit ist ebenso hart wie der Quarz, farblos oder durch teilweise Verwitterung weiß, glasglänzend, auf der
Basis perlmutterglünzend. Die
Kieselsäure, SiO2, aus welcher allein der Tridymit besteht, ist ebenfalls
vor dem Lötrohr
[* 14] unschmelzbar. Das Mineral wurde erst 1870 durch G. vom Rath auf den Klüften eines mexik.
Trachyts von
Pachuca
entdeckt, obwohl es sich auch in den Hohlräumen mancher
Trachyte des Siebengebirges, der
Auvergne u. s. w. findet, auf denen
es früher unbemerkt und unerkannt geblieben war.
Sehr schöne
Krystallisationen von Tridymit erscheinen auch in Rhyolithen der Euganeen und von Tardree in
Irland, in den
Andesiten
Siebenbürgens. Durch F.
Zirkel wurde die weite
Verbreitung von mikroskopischem in Rhyolithen,
Trachyten,
Andesiten nachgewiesen,
der nach den jetzigen Untersuchungen als ein reichlich vorhandener Gemengteil vieler solcher Gesteine
[* 15] gelten
muß. In ältern vortertiären Felsarten ist er, im Gegensatz dazu, nur äußerst spärlich wahrgenommen worden. Wird gepulverter
Quarz stark geglüht, so verwandelt er sich, unter Verminderung seines spec. Gewichts, in ein
Aggregat von Tridymitindividuen;
andererseits ist auch eine Umlagerung von in Quarz bekannt. G.
Rose vermochte durch Schmelzung von Feldspat
mit
Phosphorsalz, sowie von
Kieselpulver mit demselben
Salz
[* 16] oder mit kohlensaurem Natrium deutliche
Krystalle von Tridymit künstlich
zu erzeugen. Tridymit ist auch in Meteorsteinen gefunden worden.
im allgemeinen jede beharrlich wirkende Kraft,
[* 17] die eine bestimmte Reihe von
Bewegungen hervorbringt; auch soviel
wie Getriebe
[* 18] (s. d.). Im engern
Sinne werden die in den lebendigen Wesen auf zweckmäßige Art von innen
heraus wirkenden organischen Kräfte Trieb genannt. Als animalische Trieb bezeichnet man die
Richtungen des tierischen Begehrens
(und Widerstrebens), die angeboren sind, sich unwillkürlich äußern und auf bestimmte Lebensäußerungen hintreiben, z. B.
Nachahmungstrieb,
Geschlechtstrieb. (S. Instinkt.) Psychologisch betrachtet ist der Trieb ein zusammengesetzter
Vorgang, an dem sich hauptsächlich Wille und Gefühl beteiligen.
Die Triebhandlungen bezeichnet man daher auch zum Unterschied von den durch
Wahl bestimmten Willkürhandlungen als einfache
oder eindeutig bestimmte Willenshandlungen. Durch fortdauernde
Übung werden in der
Entwicklung der Gattung wie des Einzelnen
viele ursprünglich willkürliche Handlungen zu Triebhandlungen. Gemäß der Unterscheidung höherer
und niederer Funktionen redet man auch von höhern und niedern Trieb. Unter den niedern versteht man hierbei die sinnlichen,
auf körperliche
Lust gerichteten oder zur
Abwehr körperlicher Unlust dienenden Trieb; die höhern Trieb umfassen die ästhetischen,
moralischen, logischen Bedürfnisse, sofern diese sich ohne Überlegung oder
Wahl in triebartiger Ursprünglichkeit
geltend machen. -
Über in der
Botanik s.
Ast.