Staatsbahnen,
[* 2] Sitz eines Amtsgerichts, hat (1895) 2385 E., darunter 20 Katholiken und 193 Israeliten,
Postamt zweiter
Klasse mit Zweigstelle,
Telegraph,
[* 3] eine Zwangserziehungsanstalt für verwahrloste
Kinder;
oder Pyramidenoktaeder, eine von 24 gleichschenkligen Dreiecken umschlossene Form des regulären
Systems,
deren allgemeine Gestalt zwischen dem Oktaeder und Rhombendodekaeder als Grenzformen schwankt. Es ist
ein Oktaeder, das auf jeder
Fläche noch eine niedrige dreiseitige Pyramide trägt. (S.
Tafel:
Krystalle I,
[* 1]
Fig. 5.)
Gebirge, eine im S. der Kura in
Transkaukasien in östl.
Richtung sich hinziehende,
etwa 150 km lange Gebirgskette von mäßiger
Erhebung, die in
Tiflis mit dem Sololakiberg endigt.
(lat.), soviel wie Dreieck
[* 9] (s. d.).
- In der
Janitscharenmusik heißt Triangel ein
Schlaginstrument, das aus einem in ein Dreieck gebogenen stählernen
Stäbe besteht,
an einem
Riemen gehalten und mit einem Stahlstabe geschlagen wird.
[* 10] (neulat.), Dreiecksaufnahme, in der Vermessungskunst
alle
Arbeiten zur sorgfältigen und genauen Bestimmung einer meistens großen Anzahl von Punkten auf der Erdoberfläche nach
ihrer geogr. Länge und
Breite
[* 11] sowie ihrer absoluten Höhe. Die Triangulation bildet stets
die erste und grundlegende Vorarbeit für die
Vermessung und Kartierung eines
Landes und wird meist im Zusammenhang über ein größeres Gebiet, unter
sorgfältiger Berücksichtigung der sphäroidischen Gestalt der Erde und unter Benutzung aller wissenschaftlichen und technischen
Hilfsmittel ausgeführt.
Das betreffende Landgebiet wird hierdurch mit einem mehr oder weniger engen
Netze von Dreiecken überspannt, die die einzelnen
trigonometrischen Punkte miteinander bilden, weshalb man die Triangulation auch vielfach Netzlegung
nennt. Bei der Ausführung wird stets aus dem
Großen ins
Kleine gearbeitet, um dem Entstehen und
Übertragen von
Fehlern möglichst
vorzubeugen. Man unterscheidet in diesem
Sinne eine Triangulation erster, zweiter und dritter Ordnung. Erfinder der Triangulation ist der Mathematiker
Willibrord Snellius (s. d.) in
Leiden,
[* 12] der diese Art der
Vermessung 1617 bei einer von ihm ausgeführten
Gradmessung
[* 13] zuerst anwendete.
Der
Gang
[* 14] der
Arbeit (in
Preußen)
[* 15] ist ungefähr folgender: Zuerst werden die Dreieckspunkte erster Ordnung durch eingehende
Erkundung
des Geländes so ausgewählt, daß die einzelnen Dreiecksseiten eine durchschnittliche Länge von etwa 60 km erhalten.
Diese Punkte werden durch Granitplatten und Pfeiler für die
Dauer bezeichnet und durch
Gerüste (sog.
Signale oder Pyramiden) weithin sichtbar gemacht und zur
Aufstellung der
Instrumente vorbereitet. Die einzelnen Dreiecke, die
keine zu spitzen Winkel
[* 16] erhalten dürfen, werden hierbei meist in Form einer in sich selbst zurücklaufenden
Kette so aneinander
gereiht, daß sie einen größern
Teil des zu triangulierenden
Landes zunächst umspannen und sodann auch
den Innenraum ausfüllen (Dreieckskette, Dreiecksnetz).
Sämtliche Dreieckswinkel werden mit zehnzölligen
Theodoliten gemessen, die bei mikroskopischer Ablesung noch 1/10 Sekunde
durch Schätzung bestimmen lassen; jeder einzelne Winkel wird 24mal gemessen, wobei als Visierobjekt auf den jedesmal anvisierten
Dreieckspunkten ausschließlich das Licht
[* 17] von Heliotropen (s. d.)
benutzt wird. Die Berechnung und Ausgleichung erfolgt nach bestimmt vorgeschriebenen Formeln; als äußerste zulässige
Fehlergrenze
für die Brauchbarkeit einer Dreiecksseite ist ein mittlerer
Fehler von 1/100000 der wirklichen Länge bestimmt.
Die Berechnung der Seitenlängen selbst gründet sich auf eine
Basis (s. d.). Die geogr. Länge und
Breite wird durch
Verbindung der Dreieckskette mit einer
Sternwarte,
[* 18] die Orientierung auf dem Erdkörper durch das gemessene
Azimut
einer Dreiecksseite gewonnen. Dieser Triangulation erster Ordnung folgt diejenige zweiter Ordnung, wobei die großen
Dreiecke durch gleichfalls sorgfältig ausgewählte und sodann bebaute Punkte zweiter Ordnung ausgefüllt werden. Die Länge
der einzelnen Dreiecksseiten beträgt hier nur etwa 12 km, die Winkelmessung wird mit 8zölligen
Theodoliten
bis auf halbe Sekunden genau ausgeführt und jeder Winkel 12mal gemessen.
Das Visierobjekt bilden hierbei die auf den einzelnen Punkten errichteten Pyramiden.
Endlich folgt im Anschluß hieran die
Triangulation dritter Ordnung oder die Detailtriangulation, welche Dreiecke von etwa 2 km Seitenlänge bestimmt, wobei
5zöllige
Universalinstrumente mit Ablesung bis zu 1 Sekunde verwendet werden; jeder Winkel wird 6mal gemessen. Hierbei werden
auch zahlreiche solche Punkte bestimmt, auf denen Winkelmessungen nicht stattfinden (z. B.
Türme, Schornsteine, Hausgiebel u. s. w.), die vielmehr nur durch mehrfache Schnitte
festgelegt werden. Solche Punkte sind vierter und fünfter Ordnung.
Alle Punkte werden nach geogr. Länge
und
Breite berechnet; ihre absolute Höhe über
N. N. (s. d.) wird durch trigonometr. oder geometr.
Nivellement bestimmt. Auf jede Quadratmeile sollen regelmäßig 10 versteinte Punkte kommen, zu denen außerdem noch die
trigonometrisch bestimmten
Türme, Schornsteine u. s. w. hinzutreten.
Vgl. von Morozowicz, Die königlich preuß. Landesaufnahme (im Beiheft zum
«Militär-Wochenblatt», Berl. 1879);
Die königlich preuß. Landestriangulation. Triangulation der Umgegend von
Berlin
[* 19] (hg. vom
Bureau
der Landestriangulation, ebd. 1867).
(spr. -nóng), zwei Lustschlösser im nördl.
Teil des
Parks von Versailles.
[* 20] Das einstöckige
Grand Trianon (Großtrianon) ließ
Ludwig XIV. für Frau von Maintenon nach den
Plänen von
¶
mehr
Man-979 sart bauen; es enthält vielerlei Kunstwerke, einen großen Saal, in dem 1873 das Kriegsgericht wegen Bazaine tagte,
in der Nähe ein Musée des Voitures mit Staatskarossen, Sänften und Pferdegeschirr; dahinter ist ein von Le
[* 22] Nôtre angelegter
Garten.
[* 23] Das einfachere Petit Trianon (Kleintrianon), von Ludwig XV. für die Gräfin Dubarry nach Plänen von
Gabriel erbaut, war Lieblingsaufenthalt von Marie Antoinette und Helene von Orléans
[* 24] und besaß einen engl. Garten und Landhäuser.
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