linken Ufer der Waag und an den Linien Galanta-Sillein und Trentschin-Vlárapaß (14 km) der
Ungar. Staatsbahnen,
[* 2] hat (1890) 5100 meist
kath. slowak. E. (1698
Ungarn,
[* 3] 926 Deutsche),
[* 4] darunter 482
Evangelische und 1198 Israeliten, in Garnison je ein
Bataillon des 71. ungar.
und des 72. ungar. Infanterieregiments, alte Stadtkirche (14. Jahrh.),
Piaristenkollegium mit schöner
Kirche, Staatsobergymnasium, staatliche höhere Mädchenschule, Hauptschule und ein auf hohem
Felsen gelegenes wohl erhaltenes Schloß Trentschin. Berühmt ist die Stadt durch die 10 km östlich, bei
Teplitz (s. d.) liegenden
Trentschiner
Bäder.
Trepanieren, die
Auslösung eines
Stücks der knöchernen Hirnschale behufs Eröffnung der Schädelhöhle.
Die Trepanation wird besonders vorgenommen bei Erscheinungen von
Gehirndruck, zur Entfernung von
Fremdkörpern aus der Schädelhöhle,
bei verschiedenen Erkrankungen der Schädelknochen, der
Gehirnhäute und des
Gehirns
(Absceß,
Geschwülste). Früher führte
man die
Operation mit dem Trepān oder der
Trephine (Trepanum, grch. trepănon) aus, einer zirkelförmigen, dem Centrumbohrer
ähnlichen Säge;
[* 5] das ausgesägte Knochenstück wurde mit einem hebelförmigen
Instrument, dem
Tirefond,
herausgehoben. Jetzt pflegt man das zu beseitigende Knochenstück in der Regel mit dem
Meißel
[* 6] und Hammer
[* 7] oder mit einer Kreissäge
auszulösen.
Le
[* 9] (spr. -pohr),Hafenstadt im
Arrondissement Dieppe,
[* 10] Kanton
[* 11]
Eu des franz. Depart. Seine-Inférieure,
an der Grenze des Depart.
Somme, links an der Mündung der Bresle in den
Kanal
[* 12]
(La Manche), an steiler Felsenküste und den
Linien
Abbeville-Treport (31 km) und
Paris-Beauvais-Treport (183 km), ist über Eu (s. d.) mit Dieppe durch
Bahn verbunden, hat (1896)
4441, als Gemeinde 4748 E., einen kleinen, durch eine
Bank für größere Schiffe
[* 13] gesperrten
Hafen mit
Mole
[* 14] und
Leuchtturm, ein besonders von
Paris
[* 15] aus (wohl nur der Nähe wegen) frequentiertes Seebad mit Kasino, in der alten Stadt
ein Rathaus mit einem
Turme aus dem 16. Jahrh. und die den
Hafen beherrschende
Kirche; ferner ein Hafenamt,
Schiffbau, Salzniederlage,
Fischerei,
[* 16]
Brauerei, Fabrikation von Segeln,
Netzen und
Glas
[* 17] sowie Holzeinfuhr und
Handel mit
Salz,
[* 18] Leinwand
und
Wein.
[* 19]
Stiegen, bauliche Vorrichtungen zum Hinaufsteigen aus niedriger gelegenen zu höher liegenden Räumen. Die
Treppen können aus
Stein, Holz
[* 20] und
Eisen
[* 21] konstruiert werden. Im allgemeinen unterscheidet man Freitreppen, d. h. solche, welche
im
Freien vor einem Hause liegen, von innern oder Haustreppen, und diese gliedern sich wieder in Haupt-,
Neben- oder Lauf-,
Keller-, Bodentreppen u. s. w. Bei einer Treppe
[* 22] unterscheidet man folgende
Teile: Die
Wangen, d. h. die seitlichen
Begrenzungen der Treppe und die
Stufen (bei diesen ist
Trittstufe der wagrechte
Teil, Setz- oder Futterstufe der senkrechte
Teil einer
Stufe, Blockstufe eine aus einem
Stück gearbeitete
Stufe, der
Antritt die unterste
Stufe, der
Austritt die oberste
Stufe,
die
Steigung der senkrechte Höhenunterschied zwischen zwei
Trittstufen, das
Steigungsverhältnis das Verhältnis der
Breite
[* 23] der
Trittstufe zur Höhe der Setzstufe, z. B. für bessere Wohngebäude 17 cm
Steigung zu 30 cmAuftritt,
d. i. der wagrechte Abstand von Vorderkante
zu Vorderkante der
Trittstufe);
das
Podest (s. d.) und den Treppenlauf oder Treppenarm,
eine ununterbrochene Reihenfolge von
Stufen zwischen
Antritt und
Podest, oder zwischen zwei
Podesten, wonach man ein- und mehrarmige
Treppen unterscheidet;
das Treppengeländer, bestehend aus einer Handleiste, die auf Säulchen (Treillen,
Docken) oder einem
Gitter ruht;
endlich das
Treppenhaus sich die Treppe befindet. In
Bezug auf die Konstruktion steinerner Treppen unterscheidet
man freitragende, das sind solche, deren
Stufen auf einer Seite eingemauert sind, während sie am andern Ende frei schweben,
und unterstützte Treppen, deren
Stufen beiderseitig befestigt sind, ferner gerade Treppen im Gegensatz zu den ein-
oder mehrmals gebrochenen, deren Läufe gewöhnlich an einem
Podest ihre vorherige
Richtung meist unter einem Winkel
[* 24] von 90°
verlassen.
Treten an
Stelle der
Podeste sog. Winkelstufen, so entstehen die gewundenen Treppen oder Treppen gemischter
Form, bestehend aus geraden und Wendelstufen. Erhält aber eine Treppe eine runde, ovale oder elliptische
Windung oder Grundrißform, so bezeichnet man sie als
Wendeltreppe, während sie bei kreisrundem Grundrisse, wie
Türmen, in
denen sich das
Treppenhaus befindet, Spindeltreppen heißen. Besonders zu erwähnen sind bei den freitragenden Treppen die
Wendeltreppen
mit massiver
Spindel,
Spilleoder Mönch von 18 bis 25 cm Durchmesser, welcher gleich an die steinernen
Stufen mit angearbeitet wird.
Auch treten solche
Wendeltreppen mit hohler
Spindel auf, bei welchen Wangenstücke an die
Stufen angearbeitet werden müssen,
was die Treppenanlage sehr verteuert. In größern, namentlich öffentlichen
Gebäuden ordnet man häufig sog. Doppeltreppen
an, welche entweder mit einem Laufe anfangen und mit zwei solchen endigen, oder umgekehrt; der Mittelarm
ist dann meist breiter als die Seitenarme. Bei allen Treppen ist zur Konstruktion der Treppen im Grundriß
die Ganglinie einzuzeichnen, welche bei geraden in der halben Treppenbreite, bei gewundenen in halber
Breite oder im äußern
Drittel derselben liegen muß.
Auf dieser wird der ausgerechneten erforderlichen Stufenzahl entsprechend die normale Auftrittsbreite
aufgetragen. Die Gefälligkeit und das weichere Begehen der Holztreppe wird mit der Feuersicherheit der steinernen Treppe
vereinigt dadurch, daß man steinerne Treppenstufen mit Holzbelag aus 5-6 cm starken
Bohlen versieht.
Eiserne Treppen wurden früher
aus
Gußeisen hergestellt, während in der Neuzeit die aus Schmiedeeisen am meisten ausgeführt werden.
Auf keinen Fall sind gußeiserne Treppen im
Freien anzuordnen, wegen der großen Empfindlichkeit des
Gußeisens gegen Temperaturunterschiede
und wegen seiner großen
Sprödigkeit.
Gußeiserne
Wendeltreppen werden nur als Spindeltreppen ausgeführt, bei welchen die
Steigung größer als sonst üblich angenommen
wird. Schmiedeeiserne Treppen lassen sich in mannigfaltiger
Weise als vollständig oder einseitig freitragende
herstellen. Die Feuersicherheit eiserner Treppen wird erheblich vermehrt durch Anwendung des geraden
Trägerwellblechs zwischen
C- oder T-Eisenträgern, an dessen
Stelle auch mit
Vorteil bombiertes
Wellblech
[* 25] verwendet wurde. Auch verkleidet man behufs
noch größerer Feuersicherheit das
Wellblech von unten und dieWangen seitlich unter Belassung einer Luftschicht
mit einer angehängten
Decke
[* 26] aus
Drahtnetz mit
Gips- oder Cementputz
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