Treizsaurwein von Erentreiz - Trenck (Franz, Freiherr von der)
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polit. Aufsätze» (Bd. 1-3, 5. Aufl.,
Lpz. 1880; Bd. 4, ebd. 1897),
«Der Socialismus und seine Gönner» (Berl. 1875),
eine Streitschrift gegen die sog. Kathedersocialisten,
«Der Socialismus und der Meuchelmord» (ebd. 1878),
«Ein Wort über unser Judentum» (ebd. 1880),
«Zwei Kaiser. 15. Juni 1888» (ebd.
1888),
«Die Zukunft des deutschen Gymnasiums» (Lpz.
1890),
und sein Hauptwerk: «Deutsche Geschichte im 19. Jahrh.» (Bd. 1 in 6. Aufl.,
ebd. 1897; Bd. 2 in 4. Aufl., 1893;
Bd. 3 in 4. Aufl., 1896; Bd. 4 in 3. Aufl.,
1890; Bd. 5 in 3. Aufl., 1895),
deren erster Band 1879 erschien. Treitschke hat auch ein Heft «Vaterländische
Gedichte» (Gött. 1856; 2. Aufl. 1859) und eine Gedichtsammlung
u. d. T. «Studien» (Lpz. 1857) veröffentlicht. Eine Sammlung seiner Reichstagsreden von 1871 bis 1884 gab
Mittelstädt (ebd. 1896),
seine Vorlesungen über «Politik» Cornicelius (Bd.
1, ebd. 1897) heraus. -
Vgl. Schiemann, Heinrich von T.s Lehr- und Wanderjahre 1834-66 (Münch. 1896).
lat. Trea, Stadt in der ital. Provinz und im Kreis Macerata in den Marken, am Ostfuß des Römischen Apennin, links
von der Potenza, hat (1881) 2214, als Gemeinde 9380 E., ein Gymnasium und eine technische Schule.
die südlichste Stadt Schwedens im Län Malmöhus, am Baltischen Meer, Endpunkt der Privateisenbahnen
Lund-Trelleborg und Malmö-Trelleborg, hat (1893) 2514 E., einen neuen Hafen und bedeutende Getreideausfuhr. Trelleborg ist Sitz eines deutschen Konsularagenten
und hat seit 1897 regelmäßige Dampfschiffverbindung mit Saßnitz auf Rügen.
Lochechsen (so genannt wegen einer kleinen Durchbohrung der Stirn zwischen den Scheitelbeinen), eine
Gattung von Labyrinthodonten (s. d.) aus der Ablagerungszeit des Buntsandsteins in der untern Trias.
(spr. -betzki), Stanislaw, poln. Dichter, geb. 1723 im
Krakauischen, studierte in Krakau, weilte in Paris und lebte sich dort in franz. Sitten und Anschauungen ein. Nach seiner Rückkehr
wurde er Kammerherr des Königs Stanislaw August und begleitete denselben nach seiner Entthronung nach Petersburg. Darauf begab
sich an den Hof zuerst des Fürsten A. Czartoryski, seit 1802 an den des Grafen Felix Potocki nach Tulczyn
in Podolien. Er starb daselbst 12. Dez. 1812. Trembecki hat große Verdienste um die Ausbildung des poln.
dichterischen Stils; seine Gedichte zeichnen sich durch geglättete Form und kernige Sprache aus. Dem Inhalt nach sind es meist
Gelegenheits- und polit. Gedichte, sowie Fabeln. Das umfangreichste und bedeutendste derselben ist «Zofijówka»,
verfaßt in hohem Alter, eine poet. Schilderung des Parks, den Potocki zu Ehren seiner Gemahlin Sophie, der schönen Griechin,
angelegt hatte (französisch von Lagarde, Wien 1815). Sammlungen seiner Werke erschienen in Leipzig 1806 u. ö., zuletzt in
Lemberg 1881.
(spr.
-lĕ), Abraham, Naturforscher, geb. 1700 zu Genf,
gest. 1784 ebenda, entdeckte 1740 in
Holland, wo er Hauslehrer bei dem Grafen Bentinck war, die Teilbarkeit und Regenerationsfähigkeit der Süßwasserpolypen.
Hierüber
schrieb er die Abhandlung «Mémoires pour servir à l'histoire d'un genre de polypes d'eau
douce» (Leid. 1744; in 2 Bdn. Par. 1744;
deutsch von Goeze, Quedlinb. 1775).
1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien, hat 697,31 qkm, (1890) 71 823 (35 769 männl., 36 054 weibl.)
E. in 43 Gemeinden (90 Ortschaften, 33 Gutsbezirke), umfaßt die Gerichtsbezirke Budzanów und Trembowla. - 2)
Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie eines Bezirksgerichts (441,16 qkm, 47 959 E.), an der zum Sereth gehenden
Gniezna, hat (1890) 7335 poln. und ruthen. E., in Garnison 3 Eskadrons
des 10. böhm. Dragonerregiments und das 24. Feldjägerbataillon;
Schiefer- und Pflastersteinbrüche.
poln. Trzemeszno, Stadt im Kreis Mogilno des preuß. Reg.-Bez. Bromberg, an der Linie Posen-Thorn der Preuß.
Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Gnesen, hat (1895) 4880 E., darunter 806 Katholiken und 237 Israeliten,
Postamt zweiter Klasse, Telegraph, drei kath. Kirchen, darunter eine mit schönen Gemälden und kostbaren
mittelalterlichen Altargeräten, evang. Kirche, Synagoge, Progymnasium, höhere Mädchenschule, Augustiner-Chorherrnstift, Schlachthaus;
Stärke- und Sirupfabrik und Brauerei.
lat. Diomedeae Insulae, drei Kalkinseln im Adriatischen Meer (s. Karte: Bosnien u. s. w.), nordwestlich
vom Monte-Gargano, zum Kreis San Severo der ital. Provinz Foggia in Apulien gehörig, bilden eine Strafkolonie mit eigener Verwaltung,
unterstehen in der Rechtspflege der Prätur von Serracapriola (5616 E.) und leiden Mangel an Wasser und
fruchtbarem Boden. Die südwestl., größte Insel, San Domino (22 E.), ist 115 m hoch, die mittlere, San Nicola (51 m), trägt
die Strafkolonie und hat (1881) 489 E., die nördliche, kleinste, Capraja (7 E.), hat einen Leuchtturm.
Weiter hinaus, im NO., ist die unbewohnte Insel Pianosa.
(neulat.), ein Orgelregister, das vermittelst einer Klappe durch Verschluß des natürlichen Windganges eine
Bebung, d. i. eine bebende Bewegung des Tones verursacht.
Franz, Freiherr von der, österr. Pandurenoberst, geb. 1. Jan. 1711 zu Reggio in Calabrien, trat in seinem 17. Jahre
in österr. Kriegsdienste, die er indes wegen beständiger Händel bald verlassen mußte. Als der Krieg gegen die Türken 1737 ausbrach,
erbot er sich, auf eigene Kosten ein Korps Panduren zu errichten; als dieses abgelehnt wurde, trat er in russ. Dienste. Wegen
Widersetzlichkeit gegen seinen Obersten zum Tode verurteilt, gelang es ihm, glücklich zu entkommen. Beim
Ausbruch des Österreichischen Erbfolgekrieges erlaubte
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ihm die Kaiserin Maria Theresia 1741, ein Korps Panduren zu errichten. Trenck bildete mit seiner wilden Schar immer die Vorhut und
beging in Schlesien und Bayern mit Brennen, Morden und Plündern die fürchterlichsten Unmenschlichkeiten. Wegen seiner Greuelthaten
wurde ihm endlich 1746 der Prozeß gemacht und er zu lebenslänglicher Gefangenschaft auf dem Spielberge
zu Brünn in Mähren verurteilt, wo er 1749 starb. -
Vgl. seine Autobiographie, Merkwürdige Lebensgeschichte des Freiherrn
Franz von der Trenck (4 Tle., Berl. 1787-92);
Franz von der Trenck, dargestellt von einem Unparteiischen (E. F. Hübner), mit einer
Vorrede von Schubart (3 Bdchn., Stuttg. 1788);
Freiherr Franz von der Trenck (3. Aufl., 3 Bde.,
Celle 1868).
Friedr., Freiherr von der, Abenteurer, Vetter des vorigen, geb. 16. Febr. 1726 zu Königsberg i. Pr.,
nahm 1742 preuß. Kriegsdienste und wurde beim Ausbruch des zweiten Schlesischen Krieges 1744 Ordonnanzoffizier Friedrichs d. Gr.
Angeblich verdächtig, mit seinem Vetter Franz von der in geheimem Einverständnis zu stehen, oder wegen
eines zarten Verhältnisses mit der Prinzessin Amalie, der Schwester Friedrichs d. Gr., wurde Trenck auf dessen Befehl nach der
Festung Glatz gebracht.
Allein 24. Dez. 1746 entkam er, ging zunächst nach Königsberg, bald darauf nach Wien, dann nach Nürnberg, trat in die russ.
Armee, kehrte aber nach dem Tode seines Vetters nach Wien zurück und wurde 1749 kaiserl. Rittmeister bei
einem Kürassierregiment. 1754 ging Trenck nach Danzig, um die Erbschaft seiner Mutter zu heben, wurde aber hier verhaftet und
nach Magdeburg in die Sternschanze gebracht. Alle seine Fluchtversuche mißlangen und verstärkten nur seine Fesseln. Im
Dez. 1763 aus dem Gefängnis entlassen, kehrte er nach Wien zurück, siedelte zwei Jahre später nach Aachen, Anfang der achtziger
Jahre auf seine ungar. Güter über, wo er sich mit Landwirtschaft und Schriftstellerei beschäftigte.
Nach dem Tode Friedrichs II. erhielt er seine in Preußen eingezogenen Güter zurück, lebte nun bis 1788 in
Berlin und Königsberg und ging darauf nach Paris. Nach einem neuen Aufenthalt in Österreich kehrte Trenck 1791 nach Paris zurück,
wo ihn Robespierre 25. Juli 1794 als einen Geschäftsträger fremder Mächte guillotinieren ließ. T.s Schriften fanden vielen
Beifall, besonders seine Lebensgeschichte (3 Bde., Berl.
und Wien 1786; von ihm selbst ins Französische übersetzt, Straßb. 1789; neu hg. von Henne am Rhyn in der
«Kollektion Spemann», Bd.
44, Stuttg. 1882). Die übrigen Schriften sind enthalten in «T.s sämtliche Gedichte und Schriften» (8 Bde., Lpz.
[Wien] 1786).