«Die Zukunft des deutschen Gymnasiums» (Lpz.
1890),
und sein Hauptwerk: «Deutsche
[* 2] Geschichte im 19. Jahrh.» (Bd. 1 in 6. Aufl.,
ebd. 1897; Bd. 2 in 4. Aufl., 1893;
Bd. 3 in 4. Aufl., 1896; Bd. 4 in 3. Aufl.,
1890; Bd. 5 in 3. Aufl., 1895),
deren erster
Band
[* 3] 1879 erschien. Treitschke hat auch ein Heft «Vaterländische
Gedichte» (Gött. 1856; 2. Aufl. 1859) und eine Gedichtsammlung
u. d. T.
«Studien» (Lpz. 1857) veröffentlicht. Eine Sammlung seiner Reichstagsreden von 1871 bis 1884 gab
Mittelstädt (ebd. 1896),
seine Vorlesungen über «Politik» Cornicelius (Bd.
1, ebd. 1897) heraus. -
Vgl. Schiemann,Heinrich von T.s
Lehr- und Wanderjahre 1834-66
(Münch. 1896).
lat. Trea, Stadt in der ital.
Provinz und im
Kreis
[* 4] Macerata in den
Marken, am Ostfuß des
RömischenApennin, links
von der Potenza, hat (1881) 2214, als Gemeinde 9380 E., ein Gymnasium und eine technische Schule.
die südlichste Stadt
Schwedens im
Län Malmöhus, am
BaltischenMeer, Endpunkt der Privateisenbahnen
Lund-Trelleborg und Malmö-Trelleborg, hat (1893) 2514 E., einen neuen
Hafen und bedeutende Getreideausfuhr. Trelleborg ist Sitz eines deutschen
Konsularagenten
und hat seit 1897 regelmäßige Dampfschiffverbindung mit Saßnitz auf
Rügen.
Lochechsen (so genannt wegen einer kleinen Durchbohrung der
Stirn zwischen den Scheitelbeinen), eine
Gattung von Labyrinthodonten (s. d.) aus der Ablagerungszeit des
Buntsandsteins in der untern
Trias.
(spr. -betzki),Stanislaw, poln. Dichter, geb. 1723 im
Krakauischen, studierte in Krakau,
[* 5] weilte in
Paris
[* 6] und lebte sich dort in franz.
Sitten und
Anschauungen ein. Nach seiner Rückkehr
wurde er Kammerherr des Königs Stanislaw
August und begleitete denselben nach seiner Entthronung nach
Petersburg.
[* 7] Darauf begab
sich an den
Hof
[* 8] zuerst des Fürsten A.
Czartoryski, seit 1802 an den des
Grafen Felix
Potocki nach Tulczyn
in Podolien. Er starb daselbst Trembecki hat große Verdienste um die Ausbildung des poln.
dichterischen
Stils; seine Gedichte zeichnen sich durch geglättete Form und kernige
Sprache
[* 9] aus. Dem
Inhalt nach sind es meist
Gelegenheits- und polit. Gedichte, sowie Fabeln. Das umfangreichste und bedeutendste derselben ist «Zofijówka»,
verfaßt in hohem
Alter, eine poet.
Schilderung des
Parks, den
Potocki zu Ehren seiner Gemahlin
Sophie, der schönen Griechin,
angelegt hatte (französisch von Lagarde,
Wien
[* 10] 1815). Sammlungen seiner Werke erschienen in
Leipzig
[* 11] 1806 u. ö., zuletzt in
Lemberg
[* 12] 1881.
Hierüber
schrieb er die
Abhandlung «Mémoires pour servir à l'histoire d'un genre de polypes d'eau
douce»
(Leid. 1744; in 2 Bdn. Par. 1744;
deutsch von Goeze, Quedlinb. 1775).
1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien, hat 697,31 qkm, (1890) 71 823 (35 769 männl., 36 054 weibl.)
E. in 43 Gemeinden (90 Ortschaften, 33 Gutsbezirke), umfaßt die Gerichtsbezirke
Budzanów und Trembowla. - 2)
Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie eines Bezirksgerichts (441,16 qkm, 47 959 E.), an der zum Sereth gehenden
Gniezna, hat (1890) 7335 poln. und ruthen. E., in Garnison 3 Eskadrons
des 10. böhm. Dragonerregiments und das 24. Feldjägerbataillon;
Staatsbahnen,
[* 16] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Gnesen, hat (1895) 4880 E., darunter 806 Katholiken und 237 Israeliten,
Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 17] drei kath.
Kirchen, darunter eine mit schönen Gemälden und kostbaren
mittelalterlichen Altargeräten, evang.
Kirche,
Synagoge, Progymnasium, höhere Mädchenschule,
Augustiner-Chorherrnstift, Schlachthaus;
(neulat.), ein Orgelregister, das vermittelst einer
Klappe durch Verschluß des natürlichen Windganges eine
Bebung,
d. i. eine bebende
Bewegung des
Tones verursacht.
Franz,
Freiherr von der, österr. Pandurenoberst, geb. zu Reggio in
Calabrien, trat in seinem 17. Jahre
in österr. Kriegsdienste, die er indes wegen beständiger
Händel bald verlassen mußte. Als der
Krieg gegen die
Türken 1737 ausbrach,
erbot er sich, auf eigene Kosten ein Korps
Panduren zu errichten; als dieses abgelehnt wurde, trat er in russ. Dienste.
[* 21] Wegen
Widersetzlichkeit gegen seinen Obersten zum
Tode verurteilt, gelang es ihm, glücklich zu entkommen.
BeimAusbruch des
Österreichischen Erbfolgekrieges erlaubte
¶
mehr
ihm die Kaiserin Maria Theresia 1741, ein Korps Panduren zu errichten. Trenck bildete mit seiner wilden Schar immer die Vorhut und
beging in Schlesien
[* 23] und Bayern
[* 24] mit Brennen, Morden und Plündern die fürchterlichsten Unmenschlichkeiten. Wegen seiner Greuelthaten
wurde ihm endlich 1746 der Prozeß gemacht und er zu lebenslänglicher Gefangenschaft auf dem Spielberge
zu Brünn
[* 25] in Mähren
[* 26] verurteilt, wo er 1749 starb. -
Friedr., Freiherr von der, Abenteurer, Vetter des vorigen, geb. zu Königsberg
[* 28] i. Pr.,
nahm 1742 preuß. Kriegsdienste und wurde beim Ausbruch des zweiten SchlesischenKrieges 1744 Ordonnanzoffizier Friedrichs d. Gr.
Angeblich verdächtig, mit seinem Vetter Franz von der in geheimem Einverständnis zu stehen, oder wegen
eines zarten Verhältnisses mit der Prinzessin Amalie, der Schwester Friedrichs d. Gr., wurde Trenck auf dessen Befehl nach der
Festung
[* 29] Glatz
[* 30] gebracht.
Allein entkam er, ging zunächst nach Königsberg, bald darauf nach Wien, dann nach Nürnberg,
[* 31] trat in die russ.
Armee, kehrte aber nach dem Tode seines Vetters nach Wien zurück und wurde 1749 kaiserl. Rittmeister bei
einem Kürassierregiment. 1754 ging Trenck nach Danzig,
[* 32] um die Erbschaft seiner Mutter zu heben, wurde aber hier verhaftet und
nach Magdeburg
[* 33] in die Sternschanze gebracht. Alle seine Fluchtversuche mißlangen und verstärkten nur seine Fesseln. Im
Dez. 1763 aus dem Gefängnis entlassen, kehrte er nach Wien zurück, siedelte zwei Jahre später nach Aachen,
[* 34] Anfang der achtziger
Jahre auf seine ungar. Güter über, wo er sich mit Landwirtschaft und Schriftstellerei beschäftigte.
Nach dem TodeFriedrichs II. erhielt er seine in Preußen
[* 35] eingezogenen Güter zurück, lebte nun bis 1788 in
Berlin
[* 36] und Königsberg und ging darauf nach Paris. Nach einem neuen Aufenthalt in Österreich
[* 37] kehrte Trenck 1791 nach Paris zurück,
wo ihn Robespierre als einen Geschäftsträger fremder Mächte guillotinieren ließ. T.s Schriften fanden vielen
Beifall, besonders seine Lebensgeschichte (3 Bde., Berl.
und Wien 1786; von ihm selbst ins Französische übersetzt, Straßb. 1789; neu hg. von Henne am Rhyn in der
«Kollektion Spemann», Bd.
44, Stuttg. 1882). Die übrigen Schriften sind enthalten in «T.s sämtliche Gedichte und Schriften» (8 Bde., Lpz.
[Wien] 1786).