Österreichisch-Ungarischer Lloyd,
Messageries maritimes,
Russische
[* 2] Dampfschiffahrtsgesellschaft,
Panhellenion, Forende Dampskib
Selskab u. a. Trapezunt ist Sitz eines belg., franz.,
griech., brit., ital., holländ.,
österr.-ungar., pers. und russ. Konsuls,
eines dän. und span. Vicekonsuls sowie eines
Konsularagenten der
Vereinigten Staaten
[* 3] von
Amerika.
[* 4]
Das alte Trapezūs war eine griechische, von
Sinope aus angeblich schon 756
v. Chr., wahrscheinlich erst
im 7. Jahrh. angelegte, bedeutende Pflanzstadt, unter Hadrian die wichtigste Stadt am
Pontus Euxinus. Sie gehörte im 7. und 8. Jahrh.
n. Chr. zum
Thema Armeniacon, vom 9. bis 12. Jahrh. zum
Thema Chaldia
(Chaldäa) im
ByzantinischenReiche und war Sitz eines Metropoliten.
Im spätern Mittelalter gab sie einem kleinen
Reiche, dem sog. Kaisertum Trapezunt, den
Namen. Als nämlich die
Kreuzfahrer 1204 die regierende Familie der
Komnenen (s. d.) vertrieben, errichtete ein Prinz des vertriebenen kaiserl.
Hauses,
Alexios, einen neuen
Staat in
Asien
[* 5] und nahm seinen Sitz in Trapezunt, wo er vorher
Statthalter gewesen war. Seine Nachfolger
legten sich den Kaisertitel bei und führten den Familiennamen der
Komnenen fort, bis
David (s. d.)
Komnenos 1462 der
türk. Übermacht erlag. -
Vgl. Fallmerayer, Geschichte des Kaisertums zu Trapezunt
(Münch. 1827).
aus dem
Skandinavischen stammende alte Bezeichnung für dunkle
Eruptivgesteine, deren Lagerungsweise deckenartig
ist, wobei gewöhnlich zahlreiche solcher
Decken übereinander ausgebreitet sind. Da vielfach je eine
obere über der untern mit senkrechtem Absturz zurücktritt, so gewährt das ganze Deckensystem, namentlich vom
Meere aus
betrachtet, den Anblick einer gewaltigen
Treppe.
[* 6] Diese Lagerungsform ist aber vielen, sonst untereinander sehr verschieden
beschaffenen Felsarten eigen, wie dem
Basalt,
Diabas,
Melaphyr, die früher sämtlich als Trapp galten; daher
kommt es, daß in der neuern Gesteinskunde dieser alte
Name, der sich nur auf das Auftreten gründet, keine Verwendung mehr
findet.
eine Vogelgattung
(Otis), die zur Familie der Trappe (Otididiae) der Ordnung der
Stelzvögel (s. d.) gehört. Die
Trappe zeichnen sich durch ziemlich hohe, auf der vordern Seite grob, auf der hintern fein genetzte
Fußständer aus, an denen die Hinterzehe fehlt;
der abgerundete
Schwanz besteht aus 20-22 Federn. Im nördl.
und mittlern
Deutschland
[* 7] kommt ziemlich häufig die größte Art dieser Gattung, die Großtrappe
(OtistardaL., s.
Tafel:
Stelzvögel IV,
[* 1]
Fig. 5), vor.
Die
Farben von
Kopf und
Hals sind aschgrau, des Körpers schön rotbraun mit
schwarzen wellenförmigen, auf dem Rücken weißgekanteten Linien und Muscheln;
[* 8] die größern Schwungfedern sind schwarz
mit weißen Schäften. Das Männchen zeichnet sich durch einen haarigen Federbart aus, der von beiden
Seiten des untern
Teils des
Kopfes herabhängt und im
Affekt (z. B. bei der
Balz) sich wagerecht erhebt. Die Flügel sind im
Verhältnis zum schweren Körper etwas klein, daher sich der
Vogel, besonders wenn ihm der
Wind in das Gefieder bläst, nicht
gern erhebt; dagegen läuft er sehr schnell und leicht.
Die Sinnesorgane der Trappe sind fein und scharf, weshalb auch die Jagd auf sie große Vorsicht erfordert.
Ihre Nahrung besteht
aus Samenkörnern, jungem, sprossendem Getreide,
[* 9] Raps- und
Rübsensaat, in Wurzelwerk, als
Möhren,
Turnipsu. dgl.,
Beeren und
Insekten.
[* 10] Die Balzzeit fällt in den
Monat März, das Weibchen legt in eine Erdgrube zwei, sehr selten
drei graugrüne oder olivengrüne, dunkler gefleckte
Eier
[* 11] und brütet sie in 28-30
Tagen aus. Das Wildbret der jungen Trappe ist
schmackhaft, der alten aber zähe und kaum genießbar, erfordert jedenfalls
vor der Zubereitung eine tüchtige
Beize oder
mehrtägiges Durchfrieren.
Das Gewicht beträgt oft 10-13 kg. Die Trappe ist
Strich- und Standvogel in mehrern Gegenden
Deutschlands,
[* 12]
Österreichs,
Ungarns
und
Rußlands. Sie wird häufig jung eingefangen und gelangt für 80-100 M. das
Stück in die Tiergärten, pflegt sich aber
nur selten lange zu halten. Mehr als die Hälfte kleiner als die große Trappe ist die
Zwergtrappe
(OtistetraxL.), die auf der Iberischen Halbinsel, Südfrankreich,
Ungarn,
[* 13] Südrußland,
Griechenland,
[* 14]
Italien,
[* 15] auf
Sardinien
[* 16] und
Sicilien
heimisch und in neuerer Zeit an mehrern
StellenDeutschlands, z. B. in
Thüringen, als Brutvogel eingewandert ist. Sie hat eine
weiße Querbinde über die Flügel, das Männchen eine blaugraue
Kehle und
Wangen und eine schwarze Querbinde
über den
Schwanz. Nur äußerst selten verirren sich zwei weitere
Arten, die nordafrik. Kragen- oder
Houbaratrappe
(Otisundulata
Jacq.)
und die asiat. Kragentrappe
(OtisMacqueeni Gray), nach
Deutschland.
(Monasta fuscaGmel.), Art der
Bartkuckucke (s. d.), 20 cm lang,
Kopf und Mantel dunkelbraun mit gelben Flecken,
graublauer
Kehle und
Brust und hellgrauem
Bauche, an der
Kehle mit einem weißen, darunter mit einem schwarzen
Bande.
offiziell nach der
Verfügung des Generalkapitels von 1892
Orden
[* 18] der reformierten
CistercienserUnserer Lieben Frau von La
Trappe (lat. Ordo cisterciensum reformatorum
B. V. M. de Trappa), abgekürzt O.L. Trappisten, ein Mönchsorden
auf
Grund der Benediktinerregel, genauer ein Zweig des Cistercienserordens, der seinen Ausgang nahm von der 1140 von dem
Grafen Rotrou begründeten Cistercienferabtei La
Trappe (so genannt wegen des engen Eingangs in das
Thal
[* 19] La
Trappe, d. h. Fallthüre).
Stifter des
Ordens ist Rancé (s. d.), der mit 10 Jahren Kommendatarabt von La
Trappe wurde. Nach einem ausschweifenden Jugendleben
verpflanzte er 60
Cistercienser der strengsten Observanz, sog. verbesserte
Bernhardiner, nach La
Trappe und
führte 1663 die schärfste der bisher unternommenen
Reformen durch. Im Gegensatz besonders zu den
Maurinern (s. d.) der Pflege
der Wissenschaft abgeneigt, verursachte Rancés
«Traite de la sainteté et des devoirs de la vie monastique» (Par. 1683) eine
Kontroverse zwischen franz. Gelehrten (besonders Mabillon,
«Traité des études monastiques, 1692). Das tägliche
Leben der an das sich manche Fabel knüpft, ist ein hartes; ein Trappistenkloster macht den Eindruck eines großen
Grabes.
Außer dem Mittagsschlaf währt der
Tag von 2
Uhr
[* 20] früh
(Sonn- und
Feiertage ausgenommen) bis abends 7 oder 8
Uhr. Die
Arbeit ist
teils religiöse (Messelesen, Chorgebet,
FreitagsGeißelung,Sonnabends Fußwaschung), teils Haus- und
Garten-, besonders Ökonomiearbeit. Die Mönche leben streng vegetarisch, genießen an
¶
mehr
Fasttagen auch keine Milch. Wein, Bier oder Apfelwein werden je nach Landesbrauch ½ l zur Mahlzeit gegeben. Nur mit besonderer
Erlaubnis dürfen sie mit den Obern sprechen und selten Briefe wechseln oder Besuch von Angehörigen empfangen; sonst verständigen
sie sich durch Zeichen. Abt, Prior und Kranke haben eigene Zellen, sonst schlafen die in einem gemeinsamen
Schlafsaal in getrennten Abteilungen mit hohen Holzwänden auf einfachem Bett
[* 22] (dünner Strohsack, gleiches Kissen, Decken) in
ihrer Kleidung. Diese ^[fehlt: ist] für die Arbeit und andere Zeit verschieden, besteht aus weißwollener Kutte mit oder
ohne weiße Kapuze und schwarzem Skapulier
[* 23] und gewöhnlichen oder Holzschuhen. Die Laien der Trappisten werden
gegen Osten, die Priester gegen Westen gewendet ohne Sarg beerdigt. Die Trappisten zerfallen in Chorprofessen und Konversprofessen
(Brüder). Das Noviziat dauert zwei Jahre für die Postulanten des Chors(Kleriker) und für die Donaten (Laien oder frères
donnés, wie auch solche heißen, die sich im Kloster zeitweilig zur Bußübung aufhalten); darauf erfolgt
die Ablegung der »einfachen Gelübde", nach weitern drei bis fünf Jahren die der «feierlichen
Gelübde».
Wegen ihrer Strenge fand Rancés Reform nur in wenigen Klöstern Eingang. Bei der franz. Revolution wurden auch die Trappisten vertrieben. 90 Trappisten zogen
unter Führung des spätern AbtesLudwigHeinrich von Lestrange (DomAugustin) nach Freiburg
[* 24] in der Schweiz,
[* 25] wo sie das 1794 zur
Abtei erhobene KlosterValSaint
[* 26] gründeten, von dem aus in Belgien,
[* 27] Spanien,
[* 28] Deutschland und Piemont Neugründungen stattfanden. 1817 erwarben
die Trappisten La Trappe wieder, um es 1830 nochmals zu verlieren. Im ganzen bestehen jetzt 56 Trappistenklöster;
deutsche sind Ölenberg (Elsaß), Mariawald (Rheinprovinz),
[* 29] Maria Veen (Münsterland). Trappistenmissionen bestehen in Kapland
(Abtei Marianhill mit 9 Filialen), in China,
[* 30] Westaustralien und im Kongostaate. Das außerordentliche Generalkapitel von 1892 in
Rom
[* 31] vereinigte die drei verschiedenen Kongregationen der Trappisten zu einem gemeinsamen Orden mit einem Generalabt in Rom und dem
Stammkloster Notre-Dame de la GrandeTrappe. - Es giebt auch Trappistinnnen mit 13 Klöstern (ein deutsches in Ergersheim im
Elsaß); 1797 wurden von DomAugustin für Mädchenerziehung Trappistentertiarierinnen gegründet. Die Trappistenprediger, 1851 im
Bistum Sens entstanden, pflegen neben der Ascese die Predigt. -
Vgl. Ritsert, Der Orden der Trappisten (Darmst.
1833);