15-30-60 Minuten, 200-500-1000 ccm Kochsalzlösung in das Unterhautzellgewebe einlaufen und befördert ihre Resorption durch
leichtes
Streichen (Massage). Man verfährt bei der Bluttransfusion so, daß man einen gesunden
Menschen zur
Ader läßt, das
Blut in einem ganz reinen
Gefäß
[* 2] auffängt, dasselbe schlägt oder quirlt, um den
Faserstoff auszuscheiden, und durch ein
reines
Tuch filtriert. Dann öffnet man dem, welchem das
Blut infundiert werden soll, eine
Vene und spritzt in diese langsam
das zuvor erwärmte
Blut ein.
Neuerdings haben Aveling,
Landois und Roussel auch besondere
Apparate angegeben, um das
Blut direkt aus der
Vene des blutspendenden
Individuums in eine
Vene desKranken überzuleiten. Die von Hasse empfohlenen Lammbluttransfusionen, bei
denen das
Blut von Lämmern in die
Blutgefäße des
Menschen übergeleitet wurden, sind sehr bald wieder aufgegeben worden,
weil Tierblut im
Kreislauf des
[* 3]
Menschen sich rasch auflöst und bei irgendwie umfangreicherer Transfusion mit demselben schwere Gefahren
für den Empfänger erwachsen können. Unter keinen Umständen darf deshalb Tierblut beim
Menschen zur
Transfusion verwendet werden. Zu einer Transfusion ist nur eine geringe Menge (150-200 g)
Blut erforderlich.
Litteratur.Leisrink,Über die Transfusion des
Blutes (Berl. 1872);
Gesellius, Die Transfusion des
Blutes (Petersb. 1873);
Hasse, Die Lammbluttransfusion
beim
Menschen (ebd. 1874);
Haben sich in einem Wasserbecken Sedimente (s. d.) in Schichten
abgelagert, so kann es vorkommen, daß eine noch später zur
Ablagerung gelangende Schicht sich weit über die Grenzen
[* 4] der
ältern Schichten ausdehnt, weil das
Becken z. B. durch Sinken des
Bodens ein viel größeres geworden
ist;
man spricht alsdann von einer Transgression der jüngern Schicht.
Eine solche großartige Transgression zeigt z. B. die obere Kreideformation
[* 5] (s. d.).
(lat.), Budgetbewilligungen (Etatbewilligungen), die
nur für die
Dauer von Ausnahmeverhältnissen erfolgen,
nach deren Beseitigung sie von selbst wegfallen. Zu diesen Transitorien gehören beispielsweise persönliche Gehaltszulagen
an
Beamte.
oder
Transitowechsel, Wechsel, die vom
Auslande auf das
Ausland gezogen und im
Auslande zahlbar sind, im
Inlande also nur Gegenstand des Vermittelungshandels, Kommissionsgeschäfts oder der
Arbitrage bilden. So verkauft z. B.
Rußland,
um seine Schulden in
Deutschland
[* 6] zu bezahlen, in
Berlin
[* 7] Wechsel auf
London,
[* 8] die auf
Grund der russ. Getreideausfuhr
nach England gezogen worden sind.
Die Transitwechsel sind vom Wechselstempel (s. d.) frei (§. 1 des Gesetzes
vom
Der Nordwesten bildet eine einförmige erhöhte
Steppe (das
Ust-Urtplateau), ohne fließende
Gewässer, mit Salzseen; der mittlere
Teil eine große
Senkung desselben Charakters, die im S. von den Vorbergen des Kopet-Dagh und seiner Fortsetzung bis zur afghan.
Grenze begrenzt wird, mit festem Sand und Flugsand und vertrockneten
Flußbetten; der südl.
Teil besteht aus dem
System des
Kopet-Dagh (bis 2980 m hoch) an der russ.-pers. Grenze, der vom
Fluß Tedschen durchbrochen wird und sich dann im Parapamisusgebirge
fortsetzt, das in einem welligen, vom
Murghab durchflossenen Plateau (bis 1200
m) in dem südlichsten
Teil
von Transkaspien hineinreicht.
Von den
Flüssen erreicht nur der
Atrek an der pers. Grenze das
KaspischeMeer; alle andern versiegen, sind aber wichtig für
die
Bewässerung der Umgegend, besonders der
Murghab, an dem die größte
Oase Merw (s. d.) liegt. Die Seen nehmen zusammen 989 qkm
ein.
Das Klima ist kontinental; die mittlere Jahrestemperatur beträgt 19,37° C., im
Sommer bis 55° im
Schatten,
[* 11] im Winter bis -32,5°, die Menge der Niederschläge 87,2 (Krasnowodsk) bis 194,7
mm (Kisil-Arwat).
Über die Fauna und
Flora s.
Turkestan. An
Mineralien
[* 12] sind
Stein- und Solesalz,
Steinkohlen,
Halotrichit, Schwefel,
Gips,
[* 13] Salpeter,
Glaubersalz, Naphtha, Ozokerit vorhanden, die nur zum
Teil gewonnen werden (1893
Gips 69 230,
Salz
[* 14] 1 065 491,
Naphtha 36 260, Ozokerit 6970 Pud).
Die Bevölkerung ist nur dicht in den
Oasen und an den Flußläufen und besteht aus Turkmenen
verschiedener
Stämme (212000), besonders den
Teke-Turkmenen, und im Norden
[* 15] Kirgisen (43000), ferner aus
eingewanderten Persern (7600),
Russen (6800), Armeniern,
Tataren u. s. w. Die Hauptbeschäftigung der einheimischen nomadisierenden
Bevölkerung
[* 16] ist Viehzucht;
[* 17] 1892 wurden gezählt: Schafe
[* 18] und Ziegen 2 Mill., Kamele
[* 19] 122 570,
Pferde
[* 20] 72 930, Rinder
[* 21] 40 260,
Esel 13 500
Stück. Im Winter fallen oft bis zu 40 Proz. der
Bestände wegen
Mangel an Futter.
Ackerbau findet nur statt, wo
Bewässerung möglich ist. Gebaut werden Weizen (1892: 2,2 Mill.), Gerste
[* 22] (2,8 Mill.
Tschetwert),
Mohrhirse, Sesam (zu Öl), etwas
Reis, an Grünfutter Luzerne, in den Gärten besonders Zucker- und Wassermelonen, außerdem
noch
Wein (meist zu Rosinen) und
Baumwolle.
[* 23] Die Seidenzucht wird zu heben gesucht. Beträchtlich ist eine
überall verbreitete Hausindustrie im Anfertigen von
Teppichen (die auch ausgeführt werden), Filzen, Gewebe
[* 24] u. a. aus
Wolle,
Baumwolle und
Seide.
[* 25] Hauptverkehrsmittel ist die
Transkaspische Eisenbahn, die Transkaspien auf 1050 km schneidet; auf ihr wurden befördert
(1888-93) im Jahresdurchschnitt 10,64 Mill. Pud Waren. Nach Chiwa und
Persien gingen (1891) 326 Karawanen
und es trafen von dort sowie aus
Buchara und
Afghanistan ein 473. Ausgeführt werden besonders
Wolle und Wollprodukte (35 Proz.),
Getreide
[* 26] (30), Fische
[* 27] (12) am
¶
mehr
Kaspi-948 schen Meer, Felle und Häute (6). Es giebt 9 russ., 1 armenische und 140 mohammed.
Schulen. Das Gebiet wurde 1881 nach der Unterwerfung der Teke-Turkmenen gebildet, 1884 durch Merw und 1885 durch Penschdeh
erweitert. Es gehörte bis 1890 zum Generalgouvernement Kaukasien und hat seitdem seine eigene Verwaltung in Aschabad.
Transkaspien zerfällt in 5 Kreise:
[* 29] Aschabad, Krasnowodsk, Mangyschlak, Merw und Tedschen. –
Vgl. Obrutschew, Die transkaspische Niederung
(Petersb. 1890).