verbunden mit zweckentsprechender Diät, zur höchsten Kraftentwicklung bringen. So giebt es einen
Marsch-, Reit-,
Ruder-,
Schwimm-, Radfahrertraining u. s. w. Am häufigsten wird der
Ausdruck Trainieren gebraucht in
Bezug auf die Erziehung der Rennpferde,
bei der man auf möglichst starke Ausbildung der
Muskeln
[* 2] und Widerstandsfähigkeit der
Sehnen hinarbeitet und alles überflüssige
Fett aus dem Körper entfernt. Das Hauptmittel hierzu bietet bei reichlichem Körnerfutter und wenig
Heu eine scharfe
Arbeit, übrigens ist für Schnelligkeitsleistungen eine ganz andere
Arbeit geboten als für Dauerleistungen.
Als allgemein gültige Regel läßt sich aufstellen, daß man stets vom
Leichten zum Schwerern fortschreitet, die Anstrengung
niemals bis zur völligen Erschöpfung der Kräfte treibt und das Wohlbefinden (Freßlust, Nährzustand,
Aussehen im
Haar,
[* 3]
Temperament u. s. w.) sorgfältig berücksichtigt und jedem
Pferd
[* 4] eine individuelle Behandlung zu teil werden
läßt. Der Zustand des höchsten Training kann
nur für eine kurze Zeit festgehalten werden und muß dann immer wieder in
einen Zustand verhältnismäßiger Ruhe übergehen. Ein auf der Höhe der Rennkondition stehendes
Pferd
nennt man fit, während man übertrainiert ein
Pferd nennt, das durch zu viel
Arbeit übermüdet die Höhe seiner Rennkondition
(fitness) bereits überschritten hat. (S. auch Dressur.)
(auch
Trasen), der letzte Alpenfluß, den die Donau in Niederösterreich empfängt.
Ihre
beiden Hauptquellen, die
Unrecht-Traisen und die Türnitzer Traisen, liegen über 1200 m hoch, die Länge ihres Laufs bis zu ihrer
Vereinigung beträgt bei der erstern 24, bei der letztern nahe an 18 km.
IhreRichtung nach der
Vereinigung der Quellbäche ist
nördlich und ihre Mündung erfolgt nach einem Laufe von etwa 60 km (von der
Vereinigung der Quellbäche
an gerechnet) in den Donauarm unterhalb Traismauern. Die Traisen nimmt rechts die Gölfen auf.
Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk
Baden
[* 5] in Niederösterreich, 4 km
östlich von
Baden, an der
Schwechat und der EisenbahnWien-Aspang, hat (1890) 1906, als Gemeinde 3643 E.,
in Garnison eine Eskadron des 4. Dragonerregiments
«Kaiser Ferdinand». Zu Traiskirchen gehört die große Militärstrafanstalt Möllersdorf
(1291 E.).
(lat. ColumnaTrajana), die 113 n. Chr.
zum Andenken an die Thaten des
KaisersTrajanus (s. d.) im Dacierkrieg errichtete, 29,5 m hohe Ehrensäule in
Rom
[* 6] (s. d. und
Tafel:
Rom I,
[* 1]
Fig. 4). Die
Spitze krönte die Kolossalstatue des
Kaisers, die 1587 durch eine Bronzestatue des heil.
Petrus ersetzt
wurde. -
Vgl. Fröhner, La colonne
Trajane décrite (Par. 1865), sowie dessen Prachtwerk La colonne
Trajane,
reproduite en photo-typographie (4 Bde., ebd. 1869-74). -
Vgl. Cichorius, Die Reliefs der Trajanssäule (2 Bde.
Tafeln, 5 Bde.
Text, Berl. 1896 fg.).
die noch erhaltenen Reste einer alten, von den
Römern in der heutigen Dobrudscha,
einem
Teile des alten
Mösiens, angelegten Befestigungslinie. Sie
beginnt an der Donau zwischen Raßova und dem Dorfe
Cernavoda
oder
Czernawoda (3000 griech., rumän., tatar.
und bulgar. E., am Donauknie und der Eisenbahn Oernavoda-Küstendze) und setzt sich 60 km weit
bis zum Seehafen von Küstendze fort (s. Karte:Rumänien,
[* 7]
Bulgarien und
Serbien, beim
ArtikelRumänien).
Das Vorgelände bildet bis 6 km von Küstendze ein sumpfiges, namentlich in der Westhälfte von Sumpfseen bedecktes
Thal.
[* 8] Dahinter steigen in drei Linien die Wälle auf, zwei aus Erde, einer aus
Stein. Die erhaltene Höhe kommt auf 3 m bis zu 6 m.
Zahlreiche Wachthäuser, Lager,
[* 9] Kastelle verstärken die Linien. Noch führen den
Namen Trajanswall (russ. Trajanskoiwal) oder Römerwall
und Römerschanze ähnliche, nur weit längere Befestigungslinien in
Rumänien und
Bessarabien. -
Vgl. C. Schuchardt in den
«Archäol.-epigraphischen Mitteilungen aus
Österreich-Ungarn»,
[* 10] Bd. 9
(Wien
[* 11] 1885).
Marcus Ulpius, röm.
Kaiser, der erste
Provinziale, der den Kaiserthron bestieg, regierte
98-117 n. Chr. Er war 18. Sept. 53 zu
Italica (bei Sevilla)
[* 12] in
Spanien
[* 13] geboren und zeichnete sich schon in früher
Jugend unter
seinem
Vater, der es bis zur Statthalterschaft in
Syrien und
Asien
[* 14] und den Triumphalinsignien gebracht hatte, in einem Feldzug
gegen die Parther aus. Nachdem er noch in
Germanien
[* 15] als Kriegstribun gedient hatte, durchlief er die gewöhnliche
senatorische Laufbahn bis zur
Prätur (86). Als Proprätor in Hispania Terraconensis führte er auf Domitians
Befehl seine
Legion rasch gegen den aufständischen
Saturninus nach
Germanien (89), wurde 91 Konsul und dann
Statthalter in Öbergermanien.
Im Okt. 97 wurde er von
Nerva adoptiert und zum Mitregenten und Thronfolger gemacht.
Nach
NervasTode, Jan. 98, wurde Trajanus
Kaiser. Seine Regierung gehört zu den besten und glänzendsten, sie bezeichnet den Gipfelpunkt
des röm. Kaisertums. Der klare, praktische, wohlwollende
Sinn des
Kaisers, sein vorurteilsloser, staatsmännischer
Blick offenbaren
sich am deutlichsten in dem uns erhaltenen Briefwechsel mit dem jüngern
Plinius, dem
Statthalter von
Bithynien.
Mtt besonderer
Energie ging an den
Bau neuer
Straßen,
Kanäle,
Brücken,
[* 16] ebenso wurden alte wiederhergestellt, in
Italien
[* 17] namentlich
an der Trockenlegung der
Pontinischen Sümpfe gearbeitet, endlich neue
Kolonien in den verschiedensten
Teilen des
Reichs angelegt.
Von besonderer Wichtigkeit war das von
Nerva begonnene, aber erst von Trajanus emporgebrachte
Institut der
Alimentationen,
d. h. die
Stiftung von Kapitalien zur Erziehung von freigeborenen
Kindern. Die berühmten zwei
Briefe, 96 und 97 in seinem Briefwechsel
mit
Plinius, welche die gegen die
Christen zu befolgenden Grundsätze besprechen, zeigen den
Kaiser zwar
als Gegner der neuen
Religion, aber als gerechten
Richter. Neben der sorgfältigen, thatkräftigen innern
Verwaltung ging eine
glückliche äußere Politik her.
Hier leitete den
Kaiser der Grundsatz der offensiven Defensive. Auf Trajanus geht wahrscheinlich die Hauptanlage des german.-rhätischen
Limes (s.
Pfahlgraben) zurück. Außerdem wurde auf zwei Seiten das Reichsgebiet beträchtlich erweitert,
durch die dacischen
Kriege 101-102 und 105-107 um das Land jenseit der untern Donau (s. Dacien), und nachdem schon 106 ein
Strich von
Arabien dem
Reich einverleibt war, durch den Partherkrieg 114-116 um die Gebiete jenseit des Euphrat. Die
Anlage von
Städten, darunter der an der
Stelle¶
mehr
der Dacierresidenz Sarmizegetusa errichteten Colonia Ulpia Trajana (bei Varhely), förderte rasch die Romanisierung des Landes.
Der dacische Sieg hat ein bedeutungsvolles Denkmal gefunden in der Trajanssäule (s. d. und Tafel: Rom I,
[* 18]
Fig. 4). Der Sieg im
Orient wurde leichter errungen als der an der Donau und trug Trajanus zu den früher vom Senat
erteilten TitelnOptimus und Dacicus den Titel Parthicus ein; im Sommer 116 zog der Kaiser in der Partherhauptstadt Ktesiphon ein;
aber die Raschheit des Erfolges, der Zauber des Orients riß den sonst so ruhigen und bedächtigen Mann fort und ließ ihn
die Eroberungen nicht genügend sichern. Während er in Parthien war, brach in Mesopotamien, in den Gebieten
am obern Euphrat und Tigris ein gefährlicher Aufstand aus, und dazu kam ein solcher der Juden in Mesopotamien, Judäa, Ägypten,
[* 19] Kyrene u. s. w., der erst nach entsetzlichem Blutvergießen niedergeworfen werden konnte.
Auf der Rückkehr nach Antiochia erkrankte Trajanus und starb Anfang Aug. 117 zu Selinus in Cilicien. -
Vgl.
Dierauer, Beiträge zu einer kritischen Geschichte Trajans (in Büdingers «Untersuchungen zur röm. Kaisergeschichte»,
Bd. 1, Lpz. 1868);
de La Berge, Essai sur le règne de Trajan (Par. 1877).