seitlichen oder endständigen
Anhängen des Hinterleibes, sammeln sich in einem jeden zu einem Stämmchen, das in den Körper
tritt und hier in einen jederseits vorhandenen Längsstamm mündet. Diese Art der Tracheen
[* 2] bezeichnet man als Kiementracheen.
Die größern Tracheenstämme werden durch elastische Spiralfasern gestützt und offen gehalten. Innen sind sie mit
einer Chitinhaut ausgekleidet, die bei einer etwaigen
Häutung mit der chitinösen Körperhaut, mit der sie unmittelbar zusammenhängt,
abgeworfen wird. Sehr kleine
Insekten
[* 3] haben keine Tracheen, atmen vielmehr durch die ganze Körperoberfläche.
Gewebeelemente der
Gefäßpflanzen, die zwar allseitig geschlossen sind, aber keinen Protoplasmaschlauch
mehr enthalten. Sie führen in ihrem Innern Wasser oder Luft und haben an den
Wänden ähnliche Verdickungen
wie die
Gefäße (s. d.), so daß man gleichfalls
Spiral-,
Ring-,
[* 4] netz- sowie leiterartig verdickte und Tüpfeltracheïden unterscheiden
kann.
Ihre Bedeutung für die
Stoffwanderung, speciell die Wasserbewegung in der
Pflanze ist ganz die der
Gefäße.
Die Tracheiden ersetzen bei den meisten
Gefäßkryptogamen sowie bei den Gymnospermen die
Gefäße vollständig
und treten auch bei allen
Angiospermen auf; nicht selten überwiegt bei den letztern die Zahl der Tracheiden die der echten
Gefäße.
Während diese besonders in den Hauptstämmen der
Gefäßbündel
[* 5] und im
Xylem der in die
Dicke wachsenden
Stamm- und Wurzelorgane
vorkommen, finden sich die Tracheiden hauptsächlich in den feinern Auszweigungen des Gefäßbündelsystems
der
Blätter. Tracheïdenähnliche Elemente treten außerdem beim
Torfmoos (s.
Sphagnum) sowie als Wurzelhüllen bei manchen
epiphytischen Orchideen
[* 6] auf. Dieselben dienen auch in diesen Fällen wohl zur
Aufnahme und Leitung des Wassers.
Stadt im
Kreis
[* 7] Militsch des preuß. Reg.-Bez.
Breslau,
[* 8] zwischen einem
Arm der
Bartsch
und der in mehrern
Kanälen durch die Stadt fließenden, unterhalb zur
Bartsch gehenden Schätzke, in 90 m Höhe, an der Linie
Posen-Breslau, der
NebenlinieTrachenberg-Herrnstadt (24,5 km) der
Preuß. Staatsbahnen
[* 9] und der
KleinbahnTrachenberg-Sulmierzyce (57,8 km), Sitz
eines Amtsgerichts (Landgericht Öls),
[* 10] hat (1895) 3456 E., darunter 1296 Katholiken und 76 Israeliten,
Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 11] evang. und kath.
Kirche (1595-1607), Schloß des Fürsten von Hatzfeld, Waisenhaus, Hospital;
zwei Zuckerfabriken, Dampfsägewerk, Dampfmolkerei,
Ackerbau, Viehzucht,
[* 12] Karpfenfischerei,
Handel mit Getreide,
[* 13] Flachs und
Wolle. Trachenberg liegt in der 1742 zum Fürstentum erhobenen Standesherrschaft des Fürsten von
Hatzfeld, welche seit 1641 diesem Geschlecht gehört. Die Stadt wurde 1642 durch den schwed.
GeneralTorstenson, 1644 durch die Kaiserlichen unter Götz erobert. Im Schlosse wurde durch
KaiserAlexander I.,
König
Friedrich Wilhelm III. und den Kronprinzen von
Schweden
[* 14] der Kriegsplan vereinbart.
(grch.) oder Luftröhrenschnitt, eine chirurg.
Operation zur Eröffnung der Luftröhre bei Atmungshindernissen im
Kehlkopf,
[* 15] z. B. beim
Krupp und
Diphtheritis des
Kehlkopfes,
bei dem derselbe oft mit ausgeschwitzten Membranen angefüllt ist, ferner bei Verschluß des
Kehlkopfes
durch verschluckte Körper, durch
Geschwülsteu. dgl. Die
Operation kann natürlich nur dann einen guten Erfolg haben, wenn
das Hindernis für den Luftwechsel nicht tiefer sitzt, als die vom
Halse aus zugänglichen
Teile der Luftröhre, und wenn nicht
eine Erkrankung der
Lungen
(Entzündung) hinzutritt.
Das Wesentliche der
Operation beruht darin, daß nach einem Einschnitt in die
Haut
[* 16] und sorgfältiger Freilegung der Luftröhre
eine Öffnung in diese geschnitten wird. Da sich diese bald wieder schließen würde, so muß sie, wo dies nicht geschehen
soll, durch Einlegen von
Röhren
[* 17] offen gehalten werden, wozu man sich besonders konstruierter Kanülen
(s. d.) aus Metall oder Hartgummi bedient, die nahezu halbkreisförmig gebogen
sind und an dem außen liegenden Ende einen schildförmigen Rand haben. Um diese Kanülen leicht von
Schleimu. dgl. reinigen
zu können, ohne sie selbst aus ihrer
Lage bringen zu müssen, bestehen sie in der Regel aus zwei genau
ineinander passenden
Röhren, von denen man die innere leicht aus der äußern herausnehmen kann. Um den Eintritt von
Staubu. dgl. in die
Lunge
[* 18] zu hindern, legt man ein
Stück feiner
Gaze über die Öffnung.
Nach Beseitigung der Gefahr werden die Kanülen herausgenommen, worauf sich die Wunde gewöhnlich sehr
rasch wieder verschließt. Nach Verschluß der Wunde vermag der
Kranke wieder zu sprechen, was vorher nur möglich ist, wenn
die Öffnung der Kanüle geschlossen wird, so daß die Luft durch den
Kehlkopf streichen kann. Wie segensreich die Tracheotomie bei
Diphtheritis und
Krupp wirken kann, mag aus der
Thatsache erhellen, daß
Trousseau unter 222
Operationen 57 Proz.,
Wilms unter 330
Operationen 31 Proz., Langenbeck unter 504
Operationen 29 Proz.
Heilungen aufzuweisen hatten. Neuerdings wird
die Tracheotomie vielfach durch die
Intubation (s. d.) ersetzt. -
Vgl.
Hüter, Tracheotomie und Laryngotomie (in Pitha und
Billroths «Handbuch der
Chirurgie», Bd. 3, Abteil.
1, Stuttg. 1875).
(grch.), eine Form der
Ägyptischen Augenentzündung (s. d.), charakterisiert durch massenhafte
Entwicklung von froschlaichartigen rundlichen
Körnern (Trachomfollikeln) in der
Bindehaut der Lider, namentlich der Übergangsfalten,
zuweilen auch in der
Bindehaut des
Augapfels, bei mäßiger
Absonderung eines kontagiösen
Eiters. Werden diese Wucherungen
nicht beseitigt (durch Ätzungen, Aufquetschen, Auskratzen, Ausschneiden,
Galvanokaustik oder durch Erregung einer
Jequirity-Ophthalmie,
s. d.), so tritt im Bereiche der ganzen
Bindehaut eine intensive Narbenschrumpfung ein, welche die Lidränder nach innen umrollt
(Entropium) und schließlich den ganzen Bindehautsack verödet.
Gleichzeitig entsteht eine reichliche oberflächliche Gefäßbildung und
Trübung in der Hornhaut
(Pannus)
und wandeln sich schließlich die oberflächlichen Hornhautlagen in eine sehnige, undurchsichtige Narbe um.
Endlich wird,
da die
Gefäße und
Schleimdrüsen der
Bindehaut schwinden und die Ausführungsgänge der
Thränendrüsen sich schließen, die
ganze Oberfläche der
Bindehaut und Hornhaut trocken und rissig und von einer verhornten, wachsartigen Zellenschicht überzogen
(Xerophthalmus,
Xerosis).
Trachonītis (grch.), im allgemeinen eine rauhe, steinige Gegend.
Zur Zeit Christi war
¶
mehr
Trachon Name zweier durch zahlreiche Krater
[* 20] sich auszeichnender oder von gewaltigen Lavaströmen bedeckter Landschaften in der
Nähe von Damaskus.
Die östliche Trachon ist die heutige Diret et-Tulul, nordöstlich vom Gebirge Hauran (s. d.), die westliche
Trachon ist die heutige Ledschah, ein 45 km langes und 30 km breites Lavafeld.