Spannungsdifferenz an den
Enden des Galvanometerdrahtes, da der letztere stets einen bekannten konstanten
Widerstand erhält,
der 1 oder 100
Ohm beträgt, je nachdem das Torsionsgalvanometer für stärkere oder schwächere
Ströme benutzbar werden soll. Durch beigegebene
Zusatzwiderstände läßt sich das in verschiedenen Empfindlichkeitsgraden verwenden. Es werden mit demselben direkt nur
Spannungsdifferenzen, indirekt aber auch
Stromstärken,
Widerstände und elektromotorische Kräfte gemessen.
oder (Coulombsche)
Drehwage, ein von John Michell (gest. 1793) erfundenes, von
Cavendish und Coulomb verwendetes
Instrument zum
Messen magnetischer und elektrischer Kräfte mittels der
Torsionswinkel eines elastischen
Fadens, wobei diese
Kräfte auf einen Wagebalken wirken, der unten an dem lotrechten, ursprünglich ungedrehten
Faden
[* 2] aufgehängt
ist. Die zu messenden Kräfte lenken den Wagebalken um einen Winkel
[* 3] von seiner Ruhelage ab. Durch die dieser
Ablenkung entgegengesetzte
Drehung am obern Ende des
Fadens, der den Wagebalken trägt, erlangt man
Torsionswinkel, die proportional den zu messenden Kräften
sind und daher als
Maß für diese dienen können. Man hat magnetische und elektrische Torsionswage. Die letztern
lassen sich als Elektrometer
[* 4] (s. d.) verwenden und werden als
Torsionselektrometer bezeichnet.
Die Torsionswurfmaschinen des
Altertums beruhten im allgemeinen auf der Torsionselasticität (s.
Torsion) zusammengedrehter
Stricke,
Haare
[* 6] oder
Sehnen. Die geschoßbewegende Kraft
[* 7] wurde im allgemeinen auf folgende Art erzeugt: Ein
aus zusammengedrehten
Stricken,
Haaren oder Tiersehnen gebildeter voller Cylinder, der sog.
Spannnerv, wurde entweder wagerecht
oder senkrecht befestigt; hierauf wurde ein Schwengel oder
Arm mit dem einen Ende senkrecht in dem wagerechten oder wagerecht
in dem senkrechten
Spannnerv befestigt.
Beim Zurückbiegen dieses
Arms durch eine
Spannkraft drehten sich
die
Stränge des
Spanners derartig zusammen, daß der
Arm, sobald die
Spannkraft zu wirken aufhörte, in seine frühere
Lage zurückschnellte.
Es wurden zwei- und einarmige Torsionswurfmaschinen
(Torsionsgeschütze) konstruiert. - Die zweiarmigen Torsionswurfmaschinen hatten die Form einer auf einem festgefügten
Balkengerüst ruhenden großenArmbrust,
[* 8] anstatt des aus einem
Stück bestehenden
Bogens aber zwei voneinander
unabhängige
Arme, deren innere
Enden in zwei an einem Mittelständer senkrecht angebrachten
Spannnerven steckten, während
ihre äußern
Enden durch eine starke
Sehne verbunden waren. Spannte man letztere an, so bogen sich die beiden
Arme nach Art
des
Bogens einerArmbrust zurück, und beim Loslassen der Verbindungssehne vereinigte sich deren natürliche
Schnellkraft mit der Gewalt der beim Vorschnellen der
Arme sich zurückdrehenden
Spannnerven. Zur
Führung des
Geschosses diente
bei einer zweiarmigen
Maschine
[* 9] eine Rinne.
Die einarmige Torsionswurfmaschine bestand aus einem Balkengerüst, in dessen
Boden ein die Schußlinie rechtwinklig schneidender
Bolzen wagerecht derartig angebracht war, daß seine beiden
Zapfen
[* 10] in zwei an den Seiten des
Gerüstes befestigte
Spannnerven eingriffen; in der Mitte des
Bolzens war ein
Arm oder Stiel derartig befestigt, daß er für gewöhnlich senkrecht
stand. Am obern Ende des
Arms befand sich zur
Aufnahme des zu schleudernden Gegenstandes eine Art Löffel
oder ein hölzerner Kasten oder ein lederner Schleuderbeutel.
Der
Bolzen konnte mit seinen beiden
Zapfen auch unbeweglich fest liegen; dann war das untere Ende des
Arms oder Stiels mit der
Mitte des
Bolzens durch einen hier angebrachten
Spannnerv derart vereinigt, daß der
Arm unter Zusammendrehung des
Spannnervs
sich um den
Bolzen in vertikaler
Richtung zu drehen vermochte. Die Handhabung der einarmigen
Maschinewar in
beiden Fällen dieselbe. Man zog das freie Ende des
Arms mittels eines Windewerkes bis zur horizontalen
Lage nieder, wodurch
die
Spannnerven zusammengedreht wurden, hielt den
Arm in dieser
Lage mit einem
Haken fest und belastete den
Löffel.
Wollte man schleudern, so schlug man den
Haken fort; der
Arm wurde nun von dem sich aufdrehenden
Spannnerven in die Höhe gerissen
und gegen einen Querbalken geschlagen, so daß der
Inhalt des Löffels fortgeschleudert wurde.
Bei den einarmigen
Maschinen
konnte die Torsionskraft des
Spannnervs auch durch einen mit Gewichten belasteten Kasten ersetzt werden,
der am untern Ende des um den Querbolzen sich drehenden
Armes befestigt war und hebelartig wirkte; die Wirkung war aber bedeutend
schwächer als bei Anwendung des
Spannnervs. Zu den Torsionswurfmaschinen gehörten
Balliste,
[* 11] Karrenballiste, Katapulte,
[* 12]
Onager, Skorpion (s. diese
Artikel und Wurfmaschinen).
(ital.), eigentlich der Baumstrunk, dann eine
Statue, von der nur noch der Rumpf vorhanden ist,
Kopf,
Arme und
Füße meist fehlen (s. das Vorblatt Torso zur
Tafel: Hermes).
[* 13]
Allgemein bezeichnet man als Torso jedes unvollendet gebliebene
oder teilweise zerstörte größere Werk.
Lennart,Graf von Ortala, schwed. Feldherr, geb. zu
Torstena in der schwed.
Provinz Westergötland, war zuerst
Page bei Gustav
Adolf, zog als Artillerieoberst 1630 mit nach
Deutschland
[* 14] und machte hier alle Feldzüge mit. Er ist der Schöpfer der vortrefflichen leichten Feldartillerie Gustav
Adolfs, leitete
deren entscheidende Verwendung in der
Schlacht und galt als der hervorragendste
Heerführer aus der Schule
Gustav
Adolfs.
BeimSturm auf Wallensteins Lager
[* 15] bei
Nürnberg
[* 16] wurde er gefangen und erst 1633 ausgewechselt; Torstenson diente
dann in Livland,
[* 17] darauf seit 1635 unter
Bernhard von
Weimar
[* 18] und
Banér und übernahm nach
BanérsTode (1641) den Oberbefehl über
die schwed.
Armee, die unter seiner genialen
Führung siegreich in
Schlesien,
[* 19] Mähren,
[* 20]
Sachsen,
[* 21] Holstein
und
Böhmen kämpfte (s.
Dreißigjähriger,
Krieg, V), bis ihn Kränklichkeit bewog, den Oberbefehl abzugeben und im Herbst 1646 nach
Schweden
[* 22] zurückzukehren, wo ihn die Königin Christine 1647 zum
Grafen erhob und zum
Generalgouverneur von Westergötland ernannte.
Torstenson starb zu
Stockholm.
[* 23] -
Vgl. SvenskPlutarch (Stockh. 1824);
Watts de Peyster, Eulogy of Torstenson (Neuyork
[* 24] 1872).
eine der engl. Virginischen
Inseln (s. d.) in Westindien,
[* 25] im
Osten von St.
Thomas, 64 qkm groß, besteht aus
einer
Kette kühn geformter malerischer
Berge von Kreidekalk, welche
¶
mehr
steil aus der tiefen, fischreichen See emporsteigen und bis 542 m (Mount-Sage) hoch sind.