höchste Geschwindigkeit 32,75 Seemeilen. Die Armierung der Torpedoboot mit Schnellfeuer- oder Maschinenkanonen dient für das Gefecht
zwischen Torpedoboot selbst; auch werden die Torpedoboot mit Sprengmitteln aller Art ausgerüstet, um feindliche Hafensperren, Torpedoschutznetze,
unterseeische Telegraphenkabel u. s. w. zu beseitigen. Über Einteilung der Torpedoboot und Liste der deutschen s. Torpedoboot (Bd.
17). -
Vgl. Gougard, La marine de guerre; cuirassés et torpilleurs (Par. 1884);
Les torpilleurs autonomes
et l'avenir de la marine (ebd. 1885).
(Torpedobootszerstörer), sehr schnelle kleine Kriegsschiffe von 200 bis 400 t Deplacement, 26-32
Seemeilen Geschwindigkeit, deren besonderer Zweck die Vernichtung der Torpedoboote (s. d.) ist. Sie sind
mit vielen leichten Schnellfeuer- und Maschinenkanonen ausgerüstet, sowie mit elektrischen Scheinwerfern für das Nachtgefecht.
Torpedobootsjäger werden jeder Panzerflotte zum Schutz gegen feindliche Torpedobootsangriffe und zum Angriff gegen feindliche Schlachtschiffe
beigegeben.
Auch die Divisionsboote (s. d.) finden als Torpedobootsjäger Verwendung.
Die engl. Flotte hatte Mitte 1897 68 Torpedobootsjäger fertig und 4 Torpedobootsjäger im
Bau; die neuesten dieser Torpedobootsjäger sind 300 t groß, 64 m lang, 6,3 m breit, haben 1,6 m Tiefgang, die Maschinen indizieren 6000 Pferdestärken,
den Dampf erzeugen Normannsche Wasserrohrkessel. Die Bewaffnung besteht aus 6 leichten Schnellfeuerkanonen (7,5 und 5,7 cm)
und zwei schwenkbaren Torpedoausstoßrohren von 45 cm Durchmesser. Die Besatzung zählt 58 Mann. 1897 machte
der Torpedobootsjäger Whiting, von Palma in Jarrow erbaut, auf seiner Probefahrt kurze Zeit 32,84 Seemeilen, die höchste bisher von Dampfern
erreichte Geschwindigkeit. Buglancierrohre haben keinen Zweck, weil die Fahrzeuge ebenso schnell wie die von ihnen geschossenen
Torpedos laufen. Ein Torpedobootsjäger ist für die deutsche Marine bei Thornicroft bestellt worden.
Netze aus Stahlringen, die krinolinenartig rings um die stillliegenden Kriegsschiffe,
namentlich Panzerschiffe und gepanzerte Kreuzer, gehängt werden, um den Schiffskörper vor der Berührung der Torpedos (s. d.)
zu schützen. Wenn das Schiff in Fahrt ist, nützen die Torpedoschutznetze nichts, weil sie vom Wasserdruck dann an
die Oberfläche gehoben werden und nachschleppen. Da die Explosion der Torpedos nur schädlich wirkt,
wenn sie (je nach der Größe des Torpedos) näher als 3-6 m vom Schiff stattfindet, so hat man die an den Enden einer Anzahl
horizontal vom Schiffskörper abstehender, etwa 4-7 m langer Spieren (Stangen) befestigt, so daß sie etwa 6 m tief senkrecht
im Wasser hängen. In diesem Fall würde ein Torpedo mit seiner Spitze wirkungslos am Torpedoschutznetz haften bleiben; deshalb
rüstete man neuerdings die Torpedoboote mit besondern Sprengwerkzeugen und Scheren zur Zerstörung der aus. Diese Mittel sind
so vervollkommnet, daß jetzt in den meisten Marinen die neuen Schiffe nicht
mehr mit Torpedoschutznetze ausgerüstet
werden. Amerikaner schlagen vor, die Torpedoschutznetze durch eine Reihe von Schilden zu ersetzen, die mit der Schiffswand
durch Gelenkstangen verbunden sein, im Gebrauchszustand 6 m von der Schiffswand abstehen und dabei dieselbe Form wie die
Schiffswand bilden sollen.
ein Organ des Reichsmarineamtes (s. d.) mit der Inspektion des Torpedowesens
als Zwischeninstanz, das die Aufgabe hat, Neukonstruktionen des gesamten Torpedowesens zu prüfen, alle Fragen der Torpedoballistik
zu bearbeiten, sowie die Entwürfe zu den Reglements für die Bedienung, Behandlung und Erhaltung des Torpedomaterials aufzustellen.
Sammelname für alles, was zum Fach der Torpedowaffe gehört (s. Torpedo). Die Inspektion des Torpedowesen ist
in der deutschen Marine die Kommandobehörde, die für die Ausbildung im Gebrauch der Torpedowaffe und der Torpedoboote und
für die Kriegsbereitschaft des Torpedomaterials Sorge zu tragen hat. An der Spitze steht ein Konteradmiral oder Kapitän zur See
als Inspecteur. Ihm sind unterstellt die Torpedoabteilungen (s. d.), das Torpedoschulschiff (s. Schulschiffe),
das Torpedoversuchskommando (s. d.), die in Dienst befindlichen Torpedobootsflottillen,
Torpedobootsdivisionen und Torpedoboote, solange sie nicht einem Geschwader zugeteilt sind, die Torpedowerkstatt und das Torpedoingenieur-
und Mechanikerpersonal, sowie die Torpedooffiziere und Torpeder des Torpedowesen. - Litteratur s. Torpedo und Torpedoboot.
(spr. -kíh, auch Tor Quay), engl. Seebad an der Südküste von Devonshire, 30 km südlich von Exeter, an der
Great-Western-Bahn, an einem Einschnitt der Nordseite der Torbai, an steiler Küste malerisch gelegen, ist ausgezeichnet durch
überaus mildes Klima und wird namentlich im Winter besucht. Torquay hat (1891) 25 534 E.;
treibt Handel mit
Bauholz, Kohlen und Marmor;
der wichtigste Industriezweig ist die Terrakottenfabrikation.
Annunziata, Hafenstadt im Kreis Castellammare di Stabia der ital. Provinz Neapel (s. Karte:
Neapel und Umgebung), südlich vom Vesuv, am Golf von Neapel und an der Linie Neapel-Salerno des Mittelmeernetzes, die bei
Stazione Centrale von (2 km südöstlich) von der Linie Caserta-Castellammare-Gragnano gekreuzt wird, hat (1881) 20 060,
als Gemeinde 22 013 E.;
delGreco, Stadt in der ital. Provinz und im Kreis Neapel (s. Karte: Neapel und Umgebung), am Südwestfuß des
Vesuvs, am Golf von Neapel und an der Linie Neapel-Salerno des Mittelmeernetzes, erbaut auf der Lava von 1631, die den
größten Teil des Ortes zerstört hatte, ist später durch die Ausbrüche von 1737, 1794 und sowie
durch das Erdbeben von 1857 sehr geschädigt und verändert, hat (1881) 21 588, als Gemeinde (einschließlich
Camaldoli della Torre im O.) 27 562 E.; Korallenfischern an der sicil. und afrik. Küste, ferner Korallenmagazine, Schule für
Korallenarbeiten. Torre del Greco wird im Winter von
mehr
Ausländern, im Sommer von Italienern (wegen des Seebades) besucht. In der Nähe durchschneidet die Bahn die 12 m tiefe und 650 m
breite Lavaschicht von 1794.