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Wirkung gründet. Die Tornado sind stets von elektrischen Entladungen begleitet. Erscheinungen ganz ähnlicher Art wurden in Ostindien [* 2] und in Frankreich beobachtet. (S. Seetornado.)
Wirkung gründet. Die Tornado sind stets von elektrischen Entladungen begleitet. Erscheinungen ganz ähnlicher Art wurden in Ostindien [* 2] und in Frankreich beobachtet. (S. Seetornado.)
s. Canzone. ^[= (vom lat. cantio), Name der ältesten Form der ital. Lyrik, in der provençal. (canso) und altfranz. ...]
finn. Tornio, Stadt im Län Uleåborg, die nördlichste Finlands, links an der Mündung des Torneå-elf (finn. Torni-joki, 420 km lang, entspringt im Gebirgssee Torne-Träß in Schweden) [* 3] in den Bottnischen Meerbusen, der schwed. Stadt Haparanda gegenüber, hat (1894) 1326 E., Post, Telegraph, [* 4] deutschen Vicekonsul; Handel mit Holz, [* 5] Teer, Fischen, Renntieren und Renntierfellen, Pelzwaren u. a. und ist ein wichtiger Stapelplatz für den Norden; [* 6] Dampfschiffahrt mit Uleåborg. Nordnordöstlich von Torneå liegt der Berg Avasaksa (232 m), viel besucht wegen der hier 24. bis 26. Juni sichtbaren Mitternachtssonne.
bei den Fußtruppen die meist viereckige Tasche, die zur Fortschaffung von Bekleidungsstücken, Wäsche, Putzzeug, Munition u. s. w. bestimmt ist und einen Teil der Ausrüstung (s. d.) bildet.
Der Tornister, gewöhnlich von Kalbfell (bei den Jägern auch von Dachsfell) oder überhaupt von Leder (Offiziere der deutschen Armee), muß wasserdicht sein, wird auf dem Rücken getragen, durch zwei Riemen über die Schultern und durch die sog. Paraderiemen vorn am Leibgurt befestigt.
Die russ. Infanterie trägt den an der Hüfte.
Bezirksstadt der span. Provinz Zamora in Leon, 641 m ü.
d. M., rechts am Duero, über den eine lange Brücke [* 7] führt, an der Eisenbahn Medina del Campo-Zamora, hat (1887) 8721 E., 21 Kirchen;
starken Getreide-, Wein- und Obstbau, Tuch- und Wollzeugweberei, Gerberei und Handel.
farnese (ital.), der Farnesische Stier (s.d.).
s. Becse. ^[= südslaw. Beče (spr. betsche), Name von zwei wichtigen Handelsplätzen in Ungarn. 1) Alt- oder ...]
s. Kanizsa.
Szent-Miklós (spr. ßent micklohsch), Groß-Gemeinde im Stuhlbezirk Tisza-Roff des ungar. Komitats Jazygien-Großkumanien-Szolnok, an der Linie Budapest-Szolnok-Großwardein der Ungar.
Staatsbahnen, [* 8] hat (1890) 18 772 meist kath. magyar. E., darunter 7656 Evangelische und 756 Israeliten;
Weizenbau, Pferde-, Hornvieh-, Schweine-, Schaf- und Geflügelzucht, Fischerei [* 9] und bedeutenden Handel.
In der Nähe die Güter der Familien Almásy und Harkányi.
Graf von, s. Basile. ^[= Giovan Batista, Graf von ital. Dichter und Märchenerzähler aus Neapel, war zu Anfang ...]
Komitat in Ungarn [* 10] (s. Karte: Ungarn und Galizien, beim Artikel Ungarn), grenzt im N. an die Komitate Csongrad, Csanad und Arad, im O. an Temes, im S. an Serbien [* 11] und im W. an das Komitat Bács-Bodrog und Kroatien und hat 9521,42 qkm und (1890) 588 750 meist röm.-kath. serb. E. (98 129 Magyaren, 87 445 Rumänen, 184 827 Deutsche, [* 12] 14 031 Slowaken, 4690 Kroaten), darunter 271 263 Griechisch-Orientalische, 31 391 Evangelische, 3883 Griechisch-Katholische und 7139 Israeliten. Das Komitat umfaßt die königl. Freistadt Pancsova, 2 Städte mit geordnetem Magistrat und 14 Stuhlbezirke. Hauptort ist Becskcrek (s. d.).
Lokalbahnen, 1889, 1891, 1895 eröffnete ungar. Privatbahnen, von Nagy-Becskerek nach Hatzfeld (95.2 km), von Sándorudvar nach Vancsova (64,7 km) und von Szécsány nach Versecz (55,2 km);
sie werden seit von der eigenen Direktion in Nagy-Becskerek betrieben.
Hauptstadt der Provinz Ontario (früher Obercanada) der Dominion of Canada, an der sandigen Nordwestküste des Ontariosees, an der Mündung des Flüßchens Don und an einem von einer schmalen, mit der befestigten Landspitze Gibraltar-Point endenden Halbinsel gebildeten Hafen, war 1794 noch eine öde Waldstätte, 1800 aber schon eine ansehnliche Stadt und wuchs überraschend schnell. 1881 zählte man 86 415, 1891 aber 181 220 E., meist brit. Abstammung und prot.
Konfession. Die Straßen kreuzen sich rechtwinklig, Hauptgeschäftsadern sind Yonge-, King- und Front-Street; am Don liegt der Riverdale-Park, in der Mitte der Stadt der Queens-Park, am Humber der High-Park. Unter den Bauten sind zu nennen: die Bank von Montreal, [* 13] Zollhaus, Handelskammer, das Bureau des «Globe», die St. Jameskathedrale in frühengl. Stil, Freibibliothek (80000 Bände), das Canadian Institute mit Sammlungen und Bücherei, die Metropolitan Methodist Church und ihr gegenüber die kath. St. Michaelskathedrale, die Normalschule (600 Studenten), das neue Stadt- und Gerichtshaus in Queen-Street, ferner Osgoode-Hall (Obergericht) in ital. Renaissance, das Parlament der Provinz im Queens-Park, der auch verschiedene Denkmäler enthält, sowie die Universität von Toronto (1827) mit mediz., philos. und jurist.
Fakultät, einem College, neuer Bibliothek (50000 Bände) und 500 Hörern. In Verbindung mit ihr stehen zahlreiche andere Colleges und Fachschulen. In Simcoe-Street liegen die presbyterianische St. Andrewkirche und das alte Parlament, in Queen-Street das Trinity College und das große Irrenhaus. Im Norden des Queens-Parks liegen Victoria [* 14] University oder Upper Canada College, das noch 2 selbständige Fakultäten besitzt, 2 Krankenhäuser und die neue St. Albanskathedrale.
Ferner bestehen ein botan. Garten, [* 15] 3 Opernhäuser, viele Konzerthallen, Sportplätze und Klubs, darunter auch ein deutscher. Die Pferde- und elektrischen Bahnen befördern täglich 80000 Personen. Kleine Dampfer fahren nach der vorliegenden Insel und den nahen Küstenplätzen. Die Industrie erstreckt sich namentlich auf Gießerei, [* 16] Fabrikation von Leder, Whisky, Bier, Öfen [* 17] und landwirtschaftliche Maschinen. Für den Handel ist die Lage inmitten einer fruchtbaren Landschaft, dem Niagara gegenüber, am Grand Trunk und fünf andern Bahnen von großer Bedeutung. Zur Ausfuhr kommen namentlich Bauholz, Pferde, [* 18] Wolle, Speck, Getreide, [* 19] Gras- und Kleesamen sowie Manufakturen. Der Handel mit dem Auslande beträgt etwa 25 Mill. Doll. Toronto ist Sitz eines deutschen Generalkonsuls.
1) Kreis [* 20] im südöstl. Teil des russ. Gouvernements Pskow, im Gebiet der Düna und des Lowat, hat 6137,9 qkm, darunter 159 qkm Seen, 72 998 E.; Sümpfe, Wälder, Ackerbau, Waldindustrie und 14 Fabriken. - 2) Kreisstadt im Kreis an der Toropa (zur Düna) und Uklejka und zwischen drei Seen, hat (1894) 6899 E., 17 Kirchen, darunter die Kathedrale der Korsunschen Muttergottes (seit dem 13. Jahrh., neu gebaut 1676 und 1804); 34 Fabriken, Handel mit Fellen, Getreide, Tabak [* 21] u. a.
ein Deckoffizier (s. d.) ^[= eine besondere Charge zwischen den Offizieren und Unteroffizieren der deutschen Marine, etwa ...] des Torpedowesens (s. d.).
Name der unter Wasser wirkenden, durch eigene oder zuerteilte Kraft [* 22] beweglichen Sprengkörper, im Gegensatz zu den unbeweglichen Seeminen (s. d.). Als Vorläufer der Torpedo können die Brander (s. d.) gelten, die bis zum 19. Jahrh. mit ausgedehntem Erfolg verwendet wurden. Der Amerikaner D. Bushnell machte ¶
die ersten, allerdings erfolglosen Versuche mit Offensivtorpedos in einem unterseeischen Torpedoboot beim Angriff gegen das engl. Linienschiff Eagle 1776 und die Fregatte Cerberus 1777. Erst 20 Jahre später nahm Fulton ähnliche Versuche mit seinem Taucherboot Nautilus vor, mit dem er 1801 auf der Reede von Brest unter Wasser tauchte und durch eine «unterseeische Höllenmaschine», einen Treibtorpedo von 10 kg Pulverladung, der durch ein Harpunengeschoß an feindlichen Schiffen befestigt wurde und durch Schlagwerk zündete, ein Fahrzeug in die Luft sprengte. (S. Tafel: Torpedos [* 24] und Seeminen, [* 23] Fig. 3b.) Bald sah er jedoch selbst die Unbrauchbarkeit seines Unterwasserbootes ein und konstruierte einige andere Arten Torpedo, namentlich einen Torpedo mit Schlagwerk, der die Entzündung beim Ablaufen einer Uhr [* 25] bewirkte und als unterseeische Mine verankert wurde [* 23] (Fig. 3a); 1814 machte er auch Versuche, mit einer Kanone unter Wasser zu schießen.
Erst im amerik. Bürgerkrieg wurden Torpedo häufiger verwendet. Zuerst benutzte man mit Pulver gefüllte und mit Kontaktzündern versehene Fässer, die man etwas unterhalb der Wasseroberfläche durch die Strömung gegen den Feind treiben ließ; schon weit vollkommener war der Singertorpedo mit Ladungen bis 50 kg Pulver. Bald jedoch begannen die Spieren- oder Stangentorpedos ausgedehnte Verwendung auf Dampfbarkassen und gedeckten eigentlichen Torpedobooten (s. d.) zu finden.
Sie sind am Vorderteil der Boote mit einer etwa 7 m vor dem Bug auszuschiebenden Stange befestigt. Beim Angriff werden sie, bevor man mit dem feindlichen Fahrzeug in Berührung kommt, über Wasser gehalten und dann etwa 2½ m unter Wasser gesenkt, nachdem vorher der elektrische Strom durchgeleitet ist. Durch den Kontakt mit dem Feinde schließt sich der Strom, und die Explosion erfolgt. Der Harvey-, Otter- oder Schlepptorpedo, nach seinen Erfindern, den Brüdern Harvey, Kapitänen in der engl. Marine, so benannt, hat die ungefähre Form eines Schiffsrumpfes, ist 1 bis 1½ m lang und wird von dem angreifenden Schiffe [* 26] auf 20 bis 30 m Entfernung durch eine Vorrichtung seitwärts an der Oberfläche geschleppt. Jene Vorrichtung gestattet, daß der Torpedo kurz vor dem Angriff durch Nachlassen des Schlepptaues tauchen kann, um so unter den Boden des feindlichen Schiffs zu gelangen und dort durch Kontakt mit seinen Zündern zu explodieren. Da sich indes herausstellte, daß der Harveytorpedo den eigenen Schiffen beim Manövrieren [* 27] beinahe ebenso gefährlich werden kann wie dem Feinde, so hat man ihn in fast allen Marinen wieder abgeschafft.
Einen wesentlichen Aufschwung nahm das Torpedowesen durch den Fischtorpedo, eine Erfindung des österr. Seeoffiziers Lupis. Dieser Torpedo, gewöhnlich nach dem Käufer und Verbesserer der Erfindung Whiteheadtorpedo genannt, hat annähernd die Form eines Fisches oder einer an beiden Enden spitzen Cigarre mit einer Länge von 4 bis 7 m und einem Durchmesser von 30 bis 45 cm. Ursprünglich wurde er aus Stahl gefertigt, was seine Konservierung infolge des beständigen Rostens aller Teile so erschwerte, daß Schwarzkopf in Berlin [* 28] Anfang der achtziger Jahre nach Ankauf des Patents den Torpedo ganz aus Hartbronze verfertigte und damit erst den Fischtorpedo zu einer brauchbaren Waffe machte.
Dieser Torpedo wird von Schiffen und namentlich von Torpedobooten aus verwendet (s. Fig. 4). Er gleicht nur insofern einem Geschoß, [* 29] als er die Seitenrichtung bei seinem Abgang aus dem Rohr des Schiffs oder Bootes erhält, dagegen seine Geschwindigkeit und das Innehalten einer bestimmten, vorher beliebig einzustellenden Tiefe selbstthätig hervorbringt; in dieser Hinsicht ist er einem Unterwasserfahrzeug ähnlich. Der Fischtorpedo ist aus einzelnen fest verbundenen Teilen zusammengefügt.
Der vorderste Teil enthält eine Ladung mit nasser Schießbaumwolle von 50 bis 120 kg Gewicht, deren Explosion durch einen Perkussionszünder an der Spitze beim Auftreffen auf einen festen Widerstand hervorgerufen wird. Die zweite Abteilung enthält den sog. sekreten Teil (Tiefensteuer), einen Mechanismus, der das am Schwanzstück befindliche Horizontalruder je nach Bedürfnis bewegt, damit der Torpedo die gewünschte Tiefe im Laufe innehält. Weiter nach hinten liegt der Kessel, in den zum Betrieb der Maschine [* 30] durch besondere Torpedoluftpumpen Preßluft unter etwa 100 Atmosphären Druck hineingepumpt wird; die Herstellung haltbarer Kessel, die einen Probedruck von 180 Atmosphären aushalten müssen, ist eine Hauptschwierigkeit.
An den Kessel schließt sich der Maschinenteil an, eine dreicylindrige Brotherhoodmaschine enthaltend. Die Cylinder stehen im Winkel [* 31] von 120° zueinander und sind einfachwirkend, d. h. erhalten Luftdruck nur von einer Seite; die verbrauchte Luft strömt durch die hohle Welle nach hinten aus. Zwei zweiflüglige, in entgegengesetzte Richtung schlagende Propellerschrauben, deren eine hohle Welle über die andere gestreift ist, sitzen am Schwanzstück des Torpedo und werden durch die Maschine getrieben.
Dahinter befindet sich an einem besondern Gestell das schon erwähnte Horizontalruder, aus zwei Flossen bestehend, sowie ein unbewegliches Vertikalruder, das lediglich den Zweck hat, den Torpedo zum Geradeauslaufen in der vom Abgangsrohr gegebenen Richtung zu zwingen. Über die Obrysche Steuervorrichtung s. Torpedo (Bd. 17). Da jeder Torpedo zur Erlangung der Kriegsbrauchbarkeit, also zu seiner individuellen Fehlerverbesserung und zur Einübung des Personals, sehr häufig blind geschossen werden muß, so wird ihm für diesen Fall die scharfe Ladung abgenommen und ein gleichschweres und gleichgeformtes Kopfstück aufgesetzt.
Das Wiedereinfangen des Torpedo nach dem Schuß durch Boote wird dadurch erleichtert, daß der Torpedo auf beliebig zu wählende Entfernung hinter der schwimmenden Scheibe seine Maschine stoppt und in diesem Moment mittels einer zweiten Einrichtung durch Emporschlagen des Horizontalruders selbst einen Luftsprung aus dem Wasser macht, um dann an der Oberfläche still liegen zu bleiben, während jeder im Gefecht fehlgegangene Torpedo versinkt. Auf die einfachste Weise wird der in Thätigkeit gesetzt, indem man ihn in ein durchbrochenes Rohr bringt und so tief versenkt, daß das Wasser den Torpedo umspült.
Durch ein Hebelwerk am Rohr wird ein Ventil [* 32] im T. geöffnet, das den Eintritt der Preßluft aus dem Kessel in die Maschine gestattet, also den in Fahrt bringt. Diese sog. Abgangsrohre werden als Torpedobatterien zur Küstenverteidigung und auch zum Einschießen der Torpedo auf dem Schießstand verwendet; auch die Dampfbarkassen der Schiffe einzelner Marinen sind mit dieser Einrichtung, die das Stoppen des Bootes vor dem Schuh nötig macht, versehen. Auf Schiffen und Torpedobooten verwendet man Ausstoßrohre, aus denen der Torpedo unter gleichzeitiger ¶