(geb. 1766 zu Genf,
gest. 1847), eines wegen seiner Landschaften und Volksscenen
geschätzten Malers, widmete sich unter Anleitung des
Vaters der Kunst, ging später zum Schulfach über und wurde Professor
der Ästhetik an der
Akademie zu Genf,
[* 2] wo er starb. Die Novelle «Le
[* 3] presbytère» (2
Bde.,Genf
1839) erregte allgemeine
Aufmerksamkeit.
Zschokke führte ihn mit den
«Genfer Novellen» (2 Bdchn.,
Aarau
[* 4] 1839) in die
deutsche Litteratur ein, der deutschen Bearbeitung der «Noevelles genevoises»,
die Töpffer für das Feuilleton eines
PariserBlattes lieferte und später mit reichen
Illustrationen besonders (Par. 1815) herausgab.
Auch die übrigen Werke T.s, wie
«Nouvelles et mélanges» (Par. 1840),
«La bibliothèque de mon oncle»
(ebd. 1813; deutsch Lpz. 1847; auch in Reclams
«Universalbibliothek») und «Rosa et
Gertrude» (Par. 1815; deutsch Berl. 1816),
fanden Beifall, sowie seine von ihm selbst illustrierten Reiseskizzen «Voyages
en zigzag» (1848) und «Nouveaux voyages en zigzag» (1853). Eine
Gesamtausgabe seiner Werke erschien in fünf
Bänden (Par. 1852-61). Für künstlerische
Arbeiten bediente
sich Töpffer nur des
Stifts, aber seine
Skizzen, besonders die Genrezeichnungen, womit er seine kleinen humoristischen
Reisebeschreibungen,
wie die «Voyages en zigzag», illustrierte, sind voll Wahrheit, Witz und
Satire. Zu seinen besten
Arbeiten zählen sieben kleine
Romane in Bildern: «Mr.
Jabot»,
«Mr. Crepin»,
«Mr.
Pencil», «Le Dr. Festus», «Histoire
d'Albert», «Les amours de
Mr.
VieuxBois»,
«Mr. Cryptogame (deutsch von
Kell u. d. T. »Fahrten und
Abenteuer des Herrn Steckelbein",
Lpz. 1847 u. ö.),
die im einzelnen mehrfache
Auflagen erlebten und in der «»Collection des histoires en estampes"
(mit franz. und deutschem
Text, 6
Tle., Genf
1846-47) gesammelt erschienen. Von einer deutschen
Ausgabe von T.s
«Gesammelten
Schriften» sind die
«Genfer Novellen» (3 Bdchn., Lpz. 1847; Prachtausg., ebd. 1847) und «Das
Pfarrhaus» (4 Bdchn., ebd. 1852) erschienen.-
in verhältnismäßig kleinen
Gefäßen,
Blumentöpfen (s. d.) und Blumenkübeln, dauernd gezogene Gewächse,
worin sie ein kümmerliches Leben führen müßten, würden sie nicht sehr nahrungsreiche Erde bekommen
und viel Düngstoffe zugefügt erhalten. Trotz alledem können Topfpflanzen nicht allzulange in derselben Erde wachsen,
sie bilden in mehr oder weniger kurzer Zeit ein so starkes Wurzelgewebe, daß die Erde keine Nahrungsstoffe mehr in genügendem
Maße aufnehmen kann und die
Pflanzen anfangen zu kümmern. Es ist daher von Zeit zu Zeit eine teilweise
Erneuerung der Erde nötig. Eine sehr wichtige
Arbeit ist das Gießen
[* 6] und
Bespritzen (s. d.) sowie das Reinigen der
Blätter
von
Staub und Schmutz mittels feuchter Schwämme,
[* 7] besonders bei großblätterigen
Pflanzen.
d. i. Kanonenfabrik, Vorstadt von
Konstantinopel
[* 8] (s. d. nebst Textplan und
Plan), zwischen
Galata,
Pera und Fündüklü, der
Serailspitze gegenüber, mit hölzernen, sich amphitheatralisch erhebenden Häusern. Eine
enge, nach dem
Meere herablaufende Gasse (Rue Jenidscharschi) teilt das Ganze in zwei Hälften. In der Nähe des
Meers hat
man die Vorstadt neuerdings im unmittelbaren Anschluß an die
Gebäude des Artilleriearsenals (mit Kanonengießerei,
Schmiede u. s. w.) im großartigsten
Stil erweitert.
Das imposante Conseil- und Verwaltungspalais
(Medschliß) wurde 1865 -66 gebaut. Mitten unter diesen Werken der Neuzeit ragt
die ehrwürdige Mahmudije- (Nusretije-) Moschee mit ihren beiden hohen
Minarets empor, daneben liegt ein freier Platz mit
Uhrturm und kaiserl. Kiost, westlich davon eine große Artilleriekaserne.
Neben dem
Arsenal erhebt sich die Moschee Kilidsch
Ali Paschas, ein Werk des berühmten türk.
Baumeisters Sinans, des Schöpfers
der Suleimanieh.
(grch.) nannten die alten griech. und lat.
Rhetoren und
Grammatiker die systematische
Darstellung gewisser allgemeiner
Begriffe und
Sätze, die beim Ausarbeiten rednerischer
Vorträge als Richtschnur oder Leitfaden für die Auffindung und
Wahl zweckmäßiger Beweisgründe dienen
sollten. Ein solcher Gemeinplatz oder allgemeiner
Begriff, z. B.
«Freiheit», «Seelenruhe», hieß bei den Griechen Topos, bei
den
Römern Locus communis. Von den Griechen wurde die in späterer Zeit mit besonderer Vorliebe bearbeitet, unter den
Römern
namentlich von
Cicero in den «Topica» und andern rhetorischen
Schriften, vorzüglich mit Rücksicht auf die öffentliche
Beredsamkeit. An der Rhetorik finden bei der
Lehre
[* 9] von der Erfindung
(inv6ntio) die speciellen tópoi oder loci noch jetzt ihren Platz als allgemeine
Gesichtspunkte oder Fragen, deren Berücksichtigung
zur Erschöpfung des
Themas dient. So bei histor.
Abhandlungen sind in der gerichtlichen
Beredsamkeit die
Fragen:
Quis? Quid?
Ubi? Quibus auxiliis? Cur? Quomodo? Quando? -
Vgl. Kästner, Topik oder Erfindungswissenschaft (Lpz. 1816).
In theologisch-dogmatischem
Sinne versteht man unter Topik oder
Topologie eine
Theorie der Grundsätze, die der Theolog bei der
Wahl und Behandlung der biblischen Beweisstellen zu befolgen hat, ob z. B. eine
Stelle vermöge der Richtigkeit des
Textes oder vermöge der erforderlichen Deutlichkeit die gehörige Beweiskraft für eine
gewisse
Lehre haben könne oder nicht. In der Predigtkunst ist topische Methode diejenige, zufolge deren nach kurzer Erklärung
eines
Textes ein sog. Gemeinplatz abgehandelt wird.
Aug., Physiker, geb. zu
Brühl bei Köln
[* 10] a. Rh., studierte in
Berlin
[* 11]
Chemie und Physik, wirkte zuerst
in Poppelsdorf bei
Bonn
[* 12] als Chemiker an der landwirtschaftlichen Versuchsstation, dann als
Docent für
Chemie und Physik an der landwirtschaftlichen
Akademie daselbst. 1861 als Professor an das Polytechnikum zu
Riga
[* 13] berufen, beteiligte
er sich an der Organisation dieser Hochschule und richtete auch
die erste landwirtschaftlich-chem. Versuchsstation daselbst
ein. 1868 folgte
¶
mehr
er einem Rufe an die Universität Graz
[* 15] als ord. Professor der Physik. Hier wurde 1872-75 nach seinen Anweisungen ein neues
physik. Institut gebaut, eine der ersten größern Anstalten ihrer Art. (Beschreibung in PH. Carls «Repertorium für Experimentalphysik»,
1875, Bd. 11.) Seit 1876 ist Toepler ord. Professor der
Physik und Direktor des Physikalischen Instituts an der Technischen Hochschule zu Dresden.
[* 16] Von ihm rührt
eine verbesserte Quecksilberluftpumpe
[* 17] (s. d.) her (vgl. Dinglers
«Polytechnisches Journal», 1862). In seinen «OptischenStudien nach der Methode der Schlierenbeobachtung» (in Poggendorffs
«Annalen», Bd. 127, 131, 134) beschrieb er ein wichtiges
optisches Beobachtungsverfahren (s. Schlierenmethode).
[* 18]
Mit Holtz teilt er sich in das Verdienst, die Influenzelektrisiermaschine (s.
Influenzmaschine) erfunden zu haben (vgl. Poggendorffs «Annalen», Bd. 125, 127, 130). Auch um die weitere
Entwicklung dieser Maschinen hat Toepler sich verdient gemacht. Toepler genießt auch als Akustiker und Förderer der Theorie der Dioptrik
einen bedeutenden Ruf. Seine Abhandlungen erschienen zumeist in Poggendorffs «Annalen» und in den Berichten
der Wiener oder Berliner
[* 19] Akademie.