1884) an. Als vorzügliches Ergebnis seiner Bemühungen um den
Text der Septuaginta ist die mit kritischem
Apparat begleitete
Ausgabe derselben (Lpz. 1850; 7. Aufl. 1887) hervorzuheben. Der
Erforschung der neutestamentlichen
Apokryphen und
Pseudepigraphen sind gewidmet: die von der
Haager Gesellschaft gekrönte Preisschrift
«De evangeliorum apocryphorum origine et usu»
(Leid. 1851),
ferner die
«Acta apostolorum apocrypha» (Lpz.
1851),
die «Evangelia apocrypha» (ebd. 1853; 2. Aufl.
1876),
die «Apocalypses apocryphae» (ebd. 1866). Vieles Interessante bieten T.s
beide Reisewerke: «Reise in den
Orient» (2 Bde., Lpz. 1815-16),
Zuschüsse, die im deutschen
Heere die am gemeinsamen Mittagstische des Offizierkorps teilnehmenden
Lieutenants
im Frieden bis zum Höchstbetrage von monatlich 9 M. beziehen.
Portepeefähnrichen und Offiziersaspiranten, welche das Zeugnis
der Reife zum
Portepeefähnrich besitzen, kann die
Teilnahme an den Tischgelder gewährt werden. Im Felde werden
Tischgelder nicht gezahlt.
Bei der deutschen Marine heißen die Tischgelder
Tafelgelder (s. d.).
ein
Teil des
Bauanschlags (s. d.). Sie umfassen die feinern Holzarbeiten eines
Gebäudes, wie
Thüren,
Thore,
Wand- und Deckentäfelung, Fenster und
Läden. Fenster,
Thürenu. dgl. sind unter Angabe der kleinsten Lichtmaße nach
der Stückzahl in
Ansatz zu bringen und zwar so, daß bei Fenstern die Fensterbretter, bei
Thüren die
Thürfutter, Schwellbretter, die beiderseitigen Verkleidungen und etwaige
Verdachungen mit einbegriffen sind. Unter kleinsten
Lichtmaßen werden diejenigen Abmessungen verstanden, welche sich unter
Annahme der Verblendung des
Baues für die einzelnen
Öffnungen als die kleinsten ergeben, wobei die
Höhen der mit
Bögen geschlossenen Öffnungen im Scheitel
zu bemessen sind. Bei Wandvertäfelungen, Parkettfußböden und ähnlichen
Arbeiten ist die Berechnung nach Quadratmetern
beizubehalten. Nach dem Baugewerkskalender 1897 kosten:
M.
1 qm gehobelte und verleimte
Thür, 2,5 cm stark, mit aufgeschraubten
Leisten ohne
Rahmen
oder Schreinerei. Nach der Bestimmung der erzeugten Gegenstände unterscheidet man
drei Hauptarten der Tischlerei, nämlich: die Bautischlerei, welche Fußböden, Wandbekleidungen,
Gesimse, Fenster,
Thüren,
Portale
u.s. w. herstellt;
die Modelltischlerei, welche hölzerne Modelle für den
Guß metallener Maschinenteile liefert;
die Möbeltischlerei
oder Möbelfabrikation, in ihrer höchsten Ausbildung Kunsttischlerei genannt. (S. Möbelfabrikation.)
Das Wappen der Tischlerinnungen
zeigt
Tafel: Zunftwappen II,
[* 1]
Fig. 9, beim
ArtikelZünfte. -
Vgl. Graef, Die moderne Bautischlerei (10.
Aufl., Weim. 1886);
Krauth und
Meyer, Das Schreinerbuch (3. Aufl., Lpz. 1895);
Schröder, Schule des Tischlers (2. Aufl.,
Weim. 1889);
Staatsbahn, Sitz eines Bezirksgerichts (436,20 qkm, 33 677 czech.
E.), hat (1890) 2795 czech.
E.;
Papier-,
Rübenzucker-,
Tuch- und Wollzeugfabriken, Türkischrotfärbereien,
Baumwollwebereien, Steinkohlengruben und eine Badeanstalt
[* 7] nach Kneipps
System.
bei den
Juden der 1.
Monat im bürgerlichen, der 7. im Festjahre, hat 30
Tage und entspricht ungefähr dem September
bis Oktober. Am 1. Tischri wird das Neujahrsfest, am 3. (oder wenn dieser ein Sabbat ist, am 4.)
das Fasten Gedalja, am 10. der große Versöhnungstag (s. d.), am 15. bis 23. das
Laubhüttenfest (s. d.) begangen.
und
Geisterklopfen. Mit Tischrücken wird eine besondere, drehende, zuletzt gleichsam fortschreitende
Bewegung bezeichnet, die man an einem Tische wahrnimmt, wenn mehrerePersonen, die denselben umsitzen oder
umstehen, eine Zeit lang ihre
Hände auf dem Rande liegen lassen. Diese Erscheinung war schon im
Altertum in
China,
[* 8]
Indien u. s. w.
bekannt, in der Neuzeit wurde sie zuerst wieder in Nordamerika
[* 9] beobachtet und nun als Äußerung abgeschiedener
Geister erklärt,
die durch das Klopfen des sich drehenden Tisches den Fragenden Mitteilungen machten; denn sobald der
Tisch zum Drehen gebracht war, neigte er sich etwas nach hinten und gab darauf durch wiederholtes Zurückkehren in die horizontale
Stellung mit dem einen Fuße die erwartete Zahl oder die
Stelle an, die die zu bezeichnenden
Buchstaben im
Alphabet einnehmen.
Zur Erleichterung dieses etwas schwerfälligen Verkehrs erfand ein Dr.
Hare das
Spiritoskop oder den
Psychographen,
einen beweglichen hölzernen Zeiger, der, wenn er von einer oder zwei sensitiven
Personen am hintern Ende berührt wird, mit
der
Spitze auf einem Halbkreise herumfährt und aus dem dort befindlichen
Alphabet die erforderlichen
Buchstaben bezeichnet.
DieGeister
(Spirits) sollen sogar hochempfängliche
Personen (Medien) ausgemittelt haben, deren
Hand
[* 10] sie
gleich zum willenlosen Schreiben oder Zeichnen benutzen können.
vom bekannt, der zunächst bloß das Verfahren zur Hervorbringung jener drehenden Bewegung beschrieb. Es dauerte
nicht lange, bis das sich daran knüpfende Klopfen und der Psychograph eine Art geistiger Epidemie erzeugten, welche in Deutschland
nur vorübergehend, in Frankreich aber und besonders in England um so länger herrschte. Zur Erklärung
des seltsamen Phänomens genügen schon die Gesetze der Mechanik. Das Erzittern der lange aufliegenden Hände summiert sich
in dem Tische zu einer Kraftwirkung, die endlich, wenn mehrere unwillkürlich herniederdrückende Seitenpressungen hinzukommen,
das Möbel
[* 13] in eine wälzende Bewegung versetzt (Faraday, Braid).
Letztere gilt aber den Experimentierenden für eine selbständige, weil sie ihren bisherigen Kraftaufwand
für zu unbedeutend ansehen und von der Geringfügigkeit der Reibung
[* 14] nichts ahnen, die, sobald die Bewegung einmal eingeleitet
ist, zum größern Teile schon durch die Schwere des Tisches überwunden wird. (Vgl. Scheffler, Imaginäre Arbeit, eine Wirkung
der Centrifugal- und Gyralkraft, mit Anwendungen auf die Theorien des Kreisels, des rollenden Rades, des
Polytrops und des Tischrückens, Lpz. 1866.) Das Klopfen dagegen erklärt sich teils als Betrug, teils daraus, daß sich das
Bewußtsein durch eine längere abtötende mechan. Beschäftigung teilweise hemmen, gleichsam
anästhesieren läßt. Mit dem Hypnotismus hat das Tischrücken übrigens dem Wesen nach nichts zu schaffen;
lediglich durch die irrtümliche Anschauung, daß beim Hypnotisieren (Magnetisieren) eine Art Fluidum (das sog. Od, s. d.)
von einer Person auf die andere übergehe, hat man beide Vorgänge in Zusammenhang gebracht, ein Fehler, der auch bei neuern
Mystikern wiederkehrt. (S. Spiritismus.)