schaften und umfaßt die Gerichtsbezirke
Condino, Stenico und Tione. - 2) Marktflecken und Sitz der Bezirkshauptmannschaft und
eines Bezirksgerichts (14 428 ital. E.), im sog.
Judikarien, am rechten Ufer der Sarca und an dem in dieselbe mündenden
Arno,
am Fuß der Cingledin (2134 m), hat (1890) 1815 ital. E., eine Fachschule
für Holzschnitzerei. Tione hat strategische Bedeutung als Knotenpunkt der
Straßen aus dem
Chiese-
(Süden), Rendena-(Norden)
und Sarcathal
(Osten).
Name der in Pāli (s. d.) geschriebenen kanonischen
Schriften der
südl. Buddhisten. Die drei
Abteilungen heißen Vinayapiţaka, Suttapiţaka und Abhidhammapiţaka. Das
Vinayapiţaka, aus 5
Abteilungen bestehend, enthält die buddhist. Disciplin und ist von Oldenberg herausgegeben (5 Bde.,
Lond. 1879-83); ein
Teil ist übersetzt von Rhys
Davids und Oldenberg (in den «Sacred Books of the East», Bd.
13, 17, 20); das Suttapiţaka enthält in 5
AbschnittenBuddhas Lehrthätigkeit, vor allem seine Predigten
(sutta) und Belehrungen, also vorzugsweise die
Moral des Buddhismus. Besonders bekannt sind einzelne
Teile des fünften
Abschnittes,
des Khuddakanikāyō, vor allem das Dhammapadam (s. d.), der Suttanipātō, übersetzt
von Fausböll (in den «Sacred Books of the East», Bd.
10),
und das Jātaka (s. d.). Einzelne Sutta sind übersetzt von
Rhys
Davids in den «Sacred Books of the East» (Bd.
11) und von Neumann, Die Reden Gotamo Buddhos, Bd. 1 (Lpz.
1896). Das Abhidhammapiţaka ist eine, vielfach sicher späte Kompilation des ältern Materials im Suttapiţaka, das in scholastischer
und technischer Schematisierung verarbeitet worden ist. Das ganze Tipitaka ist veröffentlicht
Bangkok
[* 2] 1893-94, 39 Bde., in siames.
Schrift; der größte
Teil des Suttapiţaka und ein kleiner
Teil des Abhidhammapiţaka auch in den Publikationen der Pāli
TextSociety (Lond. 1882-96) in lat. Umschrift. Sehr abweichend von
dem Pālikanon sind die heiligen
Schriften der nördl. Buddhisten, die als
Tripiţaka zusammengefaßt werden, in
Sanskrit und einem Mischdialekt, dem Gāthādialekt, abgefaßt und ins
Chinesische, Tibetanische u. a. übersetzt worden sind.
-
Vgl.
Kern, Manual of
Indian Buddhism (Straßb. 1896).
auch
Zwicken oder Dreiblatt
[* 3] genannt,
Kartenspiel, das von beliebig vielen Teilnehmern mit
der Piquet- oder Whistkarte gespielt wird. Jeder
Spieler erhält drei Karten, die nächste Karte wird als Trumpf aufgedeckt.
Der jedesmalige Kartengeber setzt einen vorher vereinbarten Einsatz in den Pot; steht nur dieser, der sog.
Kartenstamm, so müssen alle
Spieler mitgehen, während es ihnen sonst freisteht zu passen. Wer mitgeht
und keinen
Stich macht, zahlt so viel
Bete als im Pot steht. Jeder
Stich wird mit dem dritten
Teil des stehenden
Satzes bezahlt.
(spr. -rährĭ),Grafschaft in der irländ.
Provinz Munster (s. Karte:Irland), durch den Shannon- undLough-(See)Derg
gegen NW. von
Galway und Cläre, im S. durch den
Suir von
Waterford getrennt, zählte auf 4296,5 qkm 1841: 435 553, dagegen 1881 nur 199 004,
1891: 173 183 E. in 32 033 bewohnten Häusern. 94 Proz. sind katholisch. Der nördl.
Teil ist eben; nur am südl. Ende des Lough-Derg beginnt mit den Silver-Mine-Mountains,
wo der Keeper 692 m erreicht, ein Höhenzug, der auf der
Wasserscheide des Shannon und des St. Georgs-Kanals sich fortsetzt
und die nördl. Ebene von der fruchtbaren Thalniederung des
Suir scheidet. Im südl.
Teil erheben sich westlich vom
Suir die
Galty-Mountains im Galtymore 917 m, südlicher die Knockmealdown-Mountains 795 m.
Im
Osten des
Suir ist das Land hügelig, nur im
Süden, wo der Slievenaman 720 m ansteigt, von beträchtlicherer
Erhebung.
Rindvieh- und Schafzucht sind die Haupterwerbsquellen. Der
Blei- und Silberbergbau von Silvermine ist eingegangen. Jetzt gewinnt
man
Steinkohlen, etwas
Zink, Kupfer
[* 4] und andere Metalle, beutet auch Kalkstein- und Schieferbrüche aus.
Die Manufakturthätigkeit beschränkt sich auf
Spinnerei,
Tuch-, Wollzeug- und Baumwollweberei und Whiskybrennerei. Vier Bahnlinien
durchkreuzen das Land. Tipperary zerfällt in
North- und
South-Riding und schickt vier
Abgeordnete in das Parlament. Hauptstadt ist
Clonmel (s. d.); daneben sind zu nennen
Carrick-on-Suir,
Cashel (s. d.) und Tipperary, Marktstadt imGoldenenThale,
an der Linie
Waterford-Limerick mit 6391 E.; Wollweberei und Buttermärkten.
Tip, westlich vom
KongoMutschi-Pula oder
Tupa-Tupa genannt, auch
Tippu Tip, eigentlich Hamed bin Mohammed, Großhändler
und Machthaber im innern Äquatorialafrika,
[* 5] von arab. Herkunft, geb. 1837 oder
1838, geleitete 1874 den Afrikareisenden
Cameron über den
Lualaba
(Kongo) bis nach
Urua und unterstützte
von
Njangwe ab im Nov. und Dez. 1876
Stanley auf dessen erster Fahrt den
Kongo hinab, wodurch es diesem möglich wurde, die
Stanleyfälle zu überwinden.
Mit
Wissmann traf er 1882 in
Tabora zusammen und begleitete ihn auf dem Wege zur
Küste bis
Mpwapwa in
Usagara.
Das Ansehen, welches Tippo Tip genoß, steigerte sich mehr und mehr, weshalb
Stanley bei Organisierung seiner zum
EntsatzEmin Paschas
bestimmten Expedition im März 1887 zwei
Verträge mit Tippo Tip abschloß, den einen im Interesse der Rettungsexpedition, den
andern im
Namen des belg. Königs
Leopold II. behufs Aufrechterhaltung der
Souveränität des
Kongostaates
am obern
Kongo. Um die von
Emin Pascha aufgespeicherten 75
Tonnen Elfenbein im Werte von 60000 Pfd. St. zu retten und dadurch
die Rückzahlung der von der ägypt. Regierung vorgestreckten Hilfsgelder zu ermöglichen,
wurde Tippo Tip verpflichtet, 600
Träger
[* 6] zu stellen, wogegen
Stanley für jede von den
Trägern zurückgelegte
Reise von den
Stanleyfällen nach
Wadelai und zurück 6 Pfd. St. auf den Mann anzuweisen sich verpflichtete.
In dem zweiten
Vertrag
wurde Tippo Tip zum Gouverneur (Wali) der durch
Araber zerstörten
Station Stanleyfalls ernannt und übernahm damit
die Verpflichtung, das von ihm beherrschte Gebiet im
Namen des
Kongostaates gegen
Araber und Eingeborene
zu verteidigen, unterhalb der Fälle sich des
Sklavenhandels gänzlich zu enthalten und die Betreibung zu verhindern. Um die
Ausführung zu überwachen, wurde Tippo Tip ein europ. Beamter als Resident
¶
mehr
beigegeben. Die Hauptstation Tippo Tips ist im Kasongoreich am rechten Ufer des Lualaba; außer zahlreichen kleinen Posten besitzt
derselbe oberhalb der Stanleyfälle noch die Station Kibonge, und an der Mündung des Lira in den Lualaba die Station Riba Riba,
wo er durch Anlage von Pflanzungen sich auch als Verbreiter der Kultur erweist.