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843
(S. Dendera.) Es ist anzunehmen, daß die Griechen ihre Zeichen von den Chaldäern übernahmen. Die Ägypter erhielten sie im 1. Jahrh. v. Chr. erst von den Griechen und nahmen sie in Dendera und Esneh unter die altägypt. Sternbilder auf.
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(S. Dendera.) Es ist anzunehmen, daß die Griechen ihre Zeichen von den Chaldäern übernahmen. Die Ägypter erhielten sie im 1. Jahrh. v. Chr. erst von den Griechen und nahmen sie in Dendera und Esneh unter die altägypt. Sternbilder auf.
soviel wie Zodiakallicht [* 2] (s. d.). ^[= die von den Astronomen zur leichtern Übersicht unter Beilegung bestimmter Namen abgeteilten ...]
s. Zoologie.
animale Lymphe, s. Impfung. ^[= # oder Inokulation, die zufällige oder beabsichtigte Übertragung eines Krankheits- oder Ansteckungss ...] [* 3]
der Zweig der Malerei, dessen Hauptgegenstand das Tier ist. Die eigentliche Tiermalerei beginnt im 17. Jahrh.; damals ragten schon in dieser Beziehung hervor: Rubens, Paul de Vos und Frans Synders, der eigentliche Tiermaler der Flamänder, dem Jan Fyt ziemlich gleichzustellen ist. Von den Holländern sind zu nennen: Paulus Potter (s. Tafel: Niederländische Kunst [* 4] VI, [* 1] Fig. 7) und Adriaen van de Velde;
Herden in ital. Landschaft malten: Jan Asselyn, Nikolaas Berghem, Karel Dujardin;
Federvieh M. Hondecoeter.
Aus dem 18. Jahrh. sind hervorzuheben: die Hamiltons (Pferde), [* 5] Elias Riedinger (Wild), die Roos (Rinder, [* 6] Schafe, [* 7] Ziegen), Mind (Katzen). [* 8] Im 19. Jahrh. treten hervor in Berlin: [* 9] Franz Krüger und Steffeck (Pferde), Schulz (Jagd), Brendel (Schafe), ferner Freese (Rotwild), Arnold (Hunde), [* 10] O. Weber (Pferd [* 11] und Rind), [* 12] Meyerheim, Friese, [* 13] Mützel (wilde Tiere);
in Düsseldorf: [* 14] Kröner (Wild);
in München: [* 15] die Adam, Vater und Söhne, J. A. Klein (Pferde), Fr. Voltz (Kühe), Baisch, Gebler (Schafe), Mali (Rinder und Schafe);
in Wien: [* 16] Tiermalerei Schmidtson (Pferde), Pausinger (Wild), Julius Blaas (Pferde), Huber (Rind);
in Dresden: [* 17] G. Hammer; [* 18]
in der Schweiz: [* 19] Karl Humbert (Pferd und Rind), Rud. Koller (Rinder und Schafe), Hefner, Fischer u. a.;
in Belgien: [* 20] E. Verboeckhoven, Tschaggeny, de Haas;
bei den Franzosen: Troyon, Brascassat, Luminais, Jacques und Rosa Bonheur;
bei den Engländern: Edw. Landseer (s. Tafel: Englische [* 21] Kunst II, [* 1] Fig. 6), R. Ansdell, Briton-Rivière u. a.
s. Tiersage ^[= der Kreis der Erzählungen, in denen Tiere als handelnde Personen erscheinen, mit menschlichem ...] und Sage.
(Gamasidae), eine Familie der Milben (s. d.).
Sie sind augenlos und haben scherenförmige oder zu Stechborsten umgewandelte Kieferfühler, frei vorstehende Kiefertaster und haarige, mit zwei Klauen und einer Haftscheibe endigende Beine.
Sie schmarotzen, ohne sich an ihren Wirten dauernd festzusaugen, an Fledermäusen, Vögeln, Insekten [* 22] und andern Tieren.
Hierher gehören die Käfermilbe und die Vogelmilbe.
eine Art Malagawein, s. Pedro-Ximenes-Wein. ^[= (spr. chi-), Francesco, span. Staatsmann und Kardinal, geb. 1436 zu Torrelaguna in Altcastilien, ...]
s. Dippels Öl. ^[= oder stinkendes (Oleum Dippelii, Oleum animale foetidum), ein von Joh. Konr. Dippel ...]
der Zweig der Psychologie, der das Ziel verfolgt, die Erscheinungen und Gesetze des Seelenlebens der Tiere durch vergleichende Beobachtung zu erforschen. -
Vgl. Scheitlin, Versuch einer vollständigen Tierseelenkunde (2 Bde., Stuttg. und Tüb. 1840);
Perty, Über das Seelenleben der Tiere (2. Aufl., Lpz. 1875);
Darwin, The expressions of the emotions in man and animals (Lond. 1872; deutsch von Carus, 4. Aufl., Stuttg. 1884);
Vignoli, über das Fundamentalgesetz der Intelligenz im Tierreich (Lpz. 1879);
Romanes, Animal intelligence (Lond. 1884; deutsch u. d. T.: Die geistige Entwicklung im Tierreich, Lpz. 1885).
s. Tierschutz. ^[= die Gesamtheit derjenigen Bestrebungen, welche die Verhinderung der bezwecken. ...]
del fuego, s. Feuerland. ^[= Feuerland-Archipel, span. Tierra del Fuego, Inselgruppe zwischen 52 - 56° südl. Br. und 65 ...]
der Kreis [* 23] der Erzählungen, in denen Tiere als handelnde Personen erscheinen, mit menschlichem Denken, Empfinden und Sprechen ausgestattet. Jedes der Tiere zeigt in ihr stets denselben bestimmt ausgeprägten Charakter; der Fuchs [* 24] ist schlau und hinterlistig, der Hase [* 25] furchtsam, der Bär gutmütig, plump, der Wolf bösartig, aber dumm u. s. w. Poetisch gestaltet wurde die in der knappen Tierfabel, die stets einen didaktischen Zweck hat (s. Fabel), in dem harmlos kindlichen Tiermärchen und in dem breiten, eine größere Anzahl von Tierfabeln zu einem Ganzen vereinigenden Tierepos.
Jakob Grimm war der Ansicht, daß die Tiersage ein Gemeingut der indogerman. Völker, und daß das Tierepos ihre älteste und reinste poet. Form gewesen sei, die sich nur bei den Germanen rein erhalten habe und von ihnen zu den Franzosen und Niederländern gelangt sei. Neuere Forschungen haben indessen ergeben, daß die deutsche Tiersage im Mittelalter auch mit antiken und orient. Fabeln reich versetzt wurde. Daher ist auch in ihr fast immer der Löwe der König der Tiere, und sein Verhältnis zum Fuchs kopiert nur das zum ind. Schakal.
Daneben darf freilich nicht verkannt werden, daß in den Geschichten von Bär, Wolf und Fuchs auch starke einheimisch nordeurop. Bestandteile stecken. Litterarisch tritt die Tiersage zuerst bei den Franken auf. Der Chronist Fredegar (um 640) erzählt die Tierfabel vom gegessenen Herzen, die in polit. Anwendung sich bis in die Kaiserchronik fortpflanzt, und ein Dichter vom Hofe Karls d. Gr., wahrscheinlich Paulus Diakonus, behandelte zu Ende des 8. Jahrh. in lat. Versen, zuerst in Deutschland, [* 26] die Fabel vom kranken Löwen, [* 27] den der Fuchs heilt, indem er seinen Todfeind, den Wolf, schinden und den König in dessen Balg sich einhüllen läßt.
Diese Fabel nun von der Feindschaft zwischen Wolf und Fuchs wurde der Kern, um den sich das Tierepos allmählich zusammenschloß. Dieses ist durchaus keine Volksdichtung, sondern aus Mönchskreisen hervorgegangen und hat von vornherein eine stark satir. Tendenz. Einen ersten Ansatz zum Tierepos bildet die «Ecbasis cuiusdam captivi» (s. Ecbasis), das um 940 entstandene Gedicht eines lothring. Mönchs. Entscheidend für die Ausbildung des Tierepos war dann das Aufkommen von Heldennamen für die wichtigsten Tiere, kurz vor 1112; der Wolf wurde Isengrim, der Fuchs Reinhart, der Bär Bruno genannt; das franz. Wort renard bezeugt heute noch den großen Anteil, den Deutschland an der Ausbildung des Tierepos hatte.
Die älteste Dichtung, in der diese Eigennamen erscheinen, ist der «Ysengrimus» des flandr. Dichters Nivardus, um 1146 verfaßt (hg. von Voigt, Halle [* 28] 1884). Daneben wurden einzelne Tiererzählungen, namentlich in Nordfrankreich, von Klerikern und Vaganten in kurzen Reimgedichten in der Landessprache behandelt; aus diesen sog. branches ward dann der «Roman de Renart» zusammengestellt (hg. von Martin, 3 Bde., Straßb. 1882-87; vgl. Sudre, Les sources du roman de Renart, Par. 1893), der aber nichts weniger als ein einheitliches Ganzes ist.
Glücklicher hat der Elsässer Heinrich (s. d.) der Glichezare oder seine Quelle [* 29] den Stoff einiger branches episch zusammengefaßt. An Wichtigkeit aber übertraf ihn weit Willems niederländ. «Reinaert» (um 1250; hg. von Martin, Paderb. 1874),
der auf der 20. branche des «Roman de Renart» beruht und ein vortreffliches Epos von ruhiger, packender Handlung bildet. Merkwürdigerweise hatte aber eine wenig glückliche moralisch-satir. Erweiterung des 14. Jahrh., ¶
der sog. Reinaert II, viel größern Erfolg. In der Bearbeitung Hinrics von Alkmar (s. d.), der die (kath.) Glosse hinzuthat, wurde sie die unmittelbare Vorlage des niederdeutschen Reineke Vos (s. d.), worin das niederländ. Original lediglich übersetzt ist. (S. auch Sage.) -
Vgl. Jakob Grimm, Reinhart Fuchs (Berl. 1834);
O. Keller, Untersuchungen über die Geschichte der griech. Fabel (im 4. Supplementband von Fleckeisens «Jahrbüchern für klassische Philologie», 1862);
Krohn, Bär und Fuchs, übersetzt von Heckmann (Helsingf. 1888).