Gaupp, Die Viehseuchengesetzgebung
(Stuttg. 1896).
19) Sanitätspolizei (Feischbeschau [s. d.] und Milchhygieine).
20) Gerichtliche Tierheilkunde.
Vgl.
Weiß, Erkennung und Beurteilung der gesetzlichen Hauptmängel der Haustiere (Stuttg. 1863);
Gerlach, Handbuch der gerichtlichen Tierheilkunde (2. Aufl., Verl. 1872);
Dieckerhoff, Die Gewährleistung beim
Viehhandel und das Nährschaftssystem im
Entwürfe des
Bürgerl.
Gesetzbuches (ebd. 1896).
21) Geschichte der Tierheilkunde.
Vgl. Eichbaum, Grundriß der Geschichte der Tierheilkunde (Berl. 1885).
Auch eine Reihe von Zeitschriften enthält wertvolles wissenschaftliches Material. Hervorzuheben sind die «Zeitschrift
für Tiermedizin», das
«Archiv für wissenschaftliche und praktische Tierheilkunde», die «Wochenschrift
für Tierheilkunde und Viehzucht»,
[* 4]
«Berliner
[* 5]
Tierärztliche Wochenschrift», «Monatshefte für Tierheilkunde», «Zeitschrift
für Veterinärkunde», «Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene»
und «Deutsche
[* 6]
Tierärztliche Wochenschrift». Außerdem erscheint ein von Ellenberger und Schütz herausgegebener «Jahresbericht
über die Leistungen auf dem Gebiete der Veterinärmedizin»
(Berlin,
[* 7] seit 1881).
Später wurden wiederholt Versuche unternommen, um einen Einfluß der gewöhnlichen Stahlmagnete oder
Magnetsteine auf den menschlichen Körper nachzuweisen. So gebrauchte auch
Franz
(Anton)
Mesmer (s. d.) 1773 in
Wien
[* 11] gewöhnliche
Magnetstäbe, um verschiedene
Krankheiten zu heilen, und glaubte dabei zu finden, daß die heilbringende Kraft nicht allein
den Stahlmagneten eigen ist, sondern auch in andern Körpern, besonders im menschlichen Körper, hervorgerufen
werden könne. 1778 begab sich
Mesmer nach
Paris,
[* 12] wo er für seine neu entdeckte angebliche Kraft in großer Zahl
Anhänger
fand. 1784 wurde auf
Befehl König
Ludwigs XVI. zur Untersuchung des sogenannten Tierischer Magnetismus zu
Paris eine
Kommission niedergesetzt,
zu deren Mitgliedern unter anderm auch
Franklin und Lavoisier gehörten. Die
Kommission überzeugte sich,
daß die angeblichen Heilerfolge, soweit sie nicht geradezu auf
Betrug hinausliefen, der
Einbildungskraft ihre Entstehung verdankten.
Trotzdem fand
MesmersLehre in
Deutschland
[* 13] selbst unter berühmten
Ärzten
(Kieser,
Hufeland,
Gmelin, Ennemoser u. a.) eifrige
Anhänger,
und noch gegenwärtig giebt es viele Leute, die den sog. magnetischen Kuren
Wirksamkeit zusprechen. Das jetzt beim Magnetisieren übliche
Verfahren besteht darin, daß der
Magnetiseur seine ausgespreizten
Arme von dem
Kopfe des
Kranken abwärts über die beiden Seiten der
Brust, des
Unterleibes und über die beiden Schenkel hinabführt,
dabei je nach den Umständen den Körper mit den Fingerspitzen leicht berührend oder letztere in einiger
Entfernung haltend.
Durch solches fortgesetztes
Streichen soll dann der
Kranke in den sog. magnetischen Schlaf verfallen, in dem er mit dem
Magnetiseur
in einer sehr engen
Verbindung (magnetischem Rapport) steht. Durch in umgekehrter
Richtung geführte
Striche soll der
Kranke
aus seinem Schlafe wieder erweckt werden. Wenn jemand in magnetischen Schlaf gebracht ist, so sollen
seine geistigen Fähigkeiten ungemein gesteigert werden, er soll den
Bau seines Körpers erkennen, soll auf die Herzgrube
gelegte
Briefe lesen, für seine
Leiden
[* 14] und ebenso für die
Krankheiten anderer die Heilmittel angeben können (Heilmagnetismus
oder
Magnetotherapie) u. s. w. Diese Angaben beruhen jedoch teils auf
grobem
Betrug und Täuschung, teils auf einem eigentümlichen hypnotischen Zustande infolge von Überreizung der Großhirnrinde.
(S.
Hypnotismus.) Als Fortsetzungen des Tierischer Magnetismus sind die
Lehre vom Od (s. d.) und der neuere
Spiritismus (s. d.) zu betrachten.
Zodiakus, der schmale, wenig über 20° breite Gürtel
[* 17] am
Himmelsgewölbe, innerhalb dessen die scheinbaren
Bewegungen der meisten
Planeten,
[* 18] besonders der schon im
Altertum bekannten, vor sich geht. Derselbe wird, von dem
Frühlingspunkt
(s. d.) ausgehend, in zwölf gleiche
Teile, Zeichen (ehemals Dodekatemoria) genannt, eingeteilt. Die
Namen und
Bezeichnungen dieser Zeichen (erstere größtenteils von
Tieren entlehnt, daher die Benennung Tierkreis) sind der Reihe nach, wie
sie von der
Sonne
[* 19] durchwandert werden, oder von Westen nach
Osten folgende:
Widder,
Aries
[* 20] ^[img];
Wassermann, Aquarius ^[img] und Fische,
[* 23] Pisces
^[img].
Die
Sonne, die im
Frühjahr im Zeichen des Widders steht, verweilt etwa einen
Monat lang in jedem Zeichen und durchwandert
sie so der Reihe nach alle in einem Jahre. Die drei ersten Zeichen heißen daher die
Frühlingszeichen,
die drei folgenden die
Sommerzeichen, das siebente bis neunte die Herbstzeichen und die drei letzten die Winterzeichen. Außerdem
nennt man die sechs ersten auch die nördlichen und die sechs letzten die südlichen, ferner die drei ersten und die drei
letzten zusammen die aufsteigenden, die sechs übrigen die niedersteigenden Zeichen. Mit den Zeichen
der
Ekliptik stimmen die gleichnamigen
Sternbilder des Tierkreis infolge der Präcession
[* 24] (s. d.) gegenwärtig
nicht mehr überein, ausgenommen hinsichtlich der Aufeinanderfolge.
Über dasAlter des Tierkreis ist viel Streit gewesen, namentlich
seitdem man die bekannten Zeichen auf ägypt. Denkmälern wiedergefunden hatte.
¶
mehr
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(S. Dendera.) Es ist anzunehmen, daß die Griechen ihre Zeichen von den Chaldäern übernahmen. Die Ägypter erhielten sie
im 1. Jahrh. v. Chr. erst von den Griechen und nahmen sie in Dendera und Esneh unter die altägypt. Sternbilder auf.